Meine 10 wichtigsten Erkenntnisse beim Vermögensaufbau

Vermögensaufbau

Wenn ich so auf mein Leben zurückblicke, hätte ich ein paar Dinge anders gemacht.

Nicht dass ich etwas wirklich bereue. Aber gerade beim Vermögensaufbau wäre ich einen großen Schritt weiter, wenn ich mein heutiges Wissen schon vor ein oder zwei Dekaden gehabt hätte. Mein Honigtöpfchen an Fuck-you-Money wäre deutlich größer.

Doch was würde ich dem jungen Nico, mit einem Kinn, glatt wie ein Baby-Popo, empfehlen? Welche Tipps würde ich mir selbst mit auf dem Weg geben, um ohne Verlust an Lebensqualität den Turbo im Vermögensaufbau zu starten?

Genau darum geht es in diesem Beitrag. Die folgenden zehn Erkenntnisse fassen meine Erfahrungen über den langfristigen Vermögensaufbau zusammen. Meinen Lütschen Heiermann und Groschen werde ich diese Erkenntnisse in den nächsten zehn Jahren genauso vermitteln, damit sie nicht die gleichen Fehler machen wie ich. Und vielleicht findest Du Dich auch in den Erkenntnissen unten wieder oder hast noch andere Erfahrungen gesammelt.

Tauchen wir direkt ein.

1. Finanzielle Intelligenz

Egal wie Du es drehst und wendest: an einem Mindestmaß an finanzieller Bildung kommst Du nicht vorbei. Systematischer Vermögensaufbau funktioniert nur mit einer soliden Basis an Grundwissen. Sie bildet das Fundament Deiner finanziellen Entscheidungen.

Der Welt mangelt es nicht an Menschen oder Familien mit hohem Einkommen, die die Kohle direkt wieder aus dem Schornstein rausblasen. Genauso ging es mir, als ich nach dem Studium meinen ersten Job antrat. Ich wusste einfach nicht, was ich mit dem Gehalt sinnvoll anfangen sollte. So habe ich Geld für Dinge ausgegeben, die mir nicht wirklich wichtig waren. Und mit dem Teil, den ich sparte, wusste ich nichts anzufangen. Mir fehlte finanzielle Bildung.  

Dabei ist es gar nicht so schwer oder gar zeitaufwendig, sich heutzutage finanziell zu bilden. Du kannst Dir dabei je nach Belieben Blogs, Podcasts oder Youtube-Videos reinpfeifen. Effizienter ist es aber, Dir ein oder zwei gute Bücher einzuverleiben. Das langt im ersten Schritt. Wenn Du dann Blut geleckt hast, das Interesse geweckt ist, kannst Du punktuell noch nachlegen.

Das Schöne daran ist: Einmal finanzielle Intelligenz aufgebaut, wirst Du ein Leben lang davon profitieren. Es bildet die Grundlage für Deinen Vermögensaubau. Eine Investition, die sich lohnen wird.

Inspirationen für gute Finanzliteratur findest Du hier.

2. Grundordnung bei den Finanzen

Achtung: Jetzt wird es furchtbar spießig! Aber was erwartest Du von einem Typen, der im Reihenmittelhaus wohnt und einen Kombi fährt?

Ich habe lange unterschätzt, wie wichtig eine Grundordnung bei den Finanzen ist. Obwohl ich von Haus aus eher der durchorganisierte Typ bin, ging ich sehr lange schlampig mit meinen Finanzen um. Kontoauszüge schaute ich mir unregelmäßig an, die ungeliebte Ablage blieb monatelang liegen, für Rechnungen kamen teils Mahnungen rein. Versicherungen, einmal abgeschlossen, liefen viele Jahre ungeprüft weiter (darunter auch mein größter finanzieller Fehler). Wenn ich denn mal Geld investierte, dann nach Gutdünken. Mehr Tagesform als Strategie. Mir fehlte der Überblick, was bei meinen Finanzen vor sich ging.  

Heute sieht die Sache anders aus. Über meine Banking-App checke ich mindestens alle paar Tage meine Kontobewegungen. Monatlich trage ich die Einnahmen und Ausgaben, inklusive Vermögensübersicht, in unser Old-School-Haushaltsbuch ein. So bekomme ich einen umfangreichen Überblick über unsere Sparquote, das Vermögen und den Stand unserer Schulden. Meine Investmentstrategie steht und daran wird auch nicht gerüttelt. Rechnungen zahle ich entweder sofort oder fülle eine Überweisung mit Fälligkeitsdatum aus. So fasse ich direkt nach Eingang die Rechnung nur einmal an und übersehe nichts. Steuerrelevante Dokumente kommen direkt in einen Extra-Ordner. Jährlich checke ich, ob meine Versicherungen von Preis und Leistung noch passen. Und so weiter und so fort.

Ich habe jetzt einen grundsoliden Überblick über meine Finanzen. Neben einem guten Gefühl, dürfte dies jährlich vierstellige Beträge zusätzlich in unsere Familienkasse spülen.

3. Über Geld reden

Es klingt so banal. Aber ich kenne wenige Menschen, die offen über Geld reden.

Früher habe ich mich das nicht getraut. Tatsächlich begann ich erst vor ein paar Jahren, als Finanzglück an den Start ging, offener mit dem Thema umzugehen. In meinem Elternhaus sprachen wir so gut wie gar nicht über Finanzen. Es war kein Tabu-Thema, aber einfach nicht Teil der Agenda am Abendbrottisch. So dürfte es in den allermeisten Familien zugehen. Es ist schon schräg, dass bei solch einem wichtigen Thema der Informationsaustausch versagt, während wir stundenlang über Banales diskutieren.  

In der Finanzglück-Familie herrscht heute ein reger Austausch über Finanzen. Große Ausgaben werden, meist mittels unserer Wish-List, abgestimmt. Jede Neuinvestition in ETFs bespreche ich mit Frau Finanzglück. Als durch die Corona-Krise innerhalb von ein paar Tagen ein heftiger fünftstelliger Betrag auf unserem Depot verpuffte, kam von meiner Liebsten nicht viel mehr als ein Schulterzucken. Von Panik keine Spur. Durch unsere Geldgespräche sind wir mittlerweile weitestgehend auf einer Wellenlänge.

Aber auch mit Freunden und auf der Arbeit rede ich über Geld. Gerne frage ich stumpf heraus: Wie investierst Du eigentlich Dein Erspartes? Daraus entwickeln sich spannende Gespräche, von denen ich selbst viel lernen kann.

Wenn Du bei dem Thema in Deiner Familie oder Deinem Umfeld auf Granit beißt, kann ich Dir eines der vielen Meet-ups empfehlen, die regelmäßig in unseren Landen stattfinden. Der Finanzwesir hat seine Zellen, Madame Moneypenny ihre Meet-Ups und auch ich treffe mich regelmäßig in Frankfurt zum Austausch mit meinen Leserinnen und Lesern. Komm doch einfach mal vorbei!     

4. Lifestyle Inflation

Je mehr Du verdienst, desto mehr gibst Du aus.

Dieses Phänomen der Lifestyle Inflation findest Du in fast allen Haushalten. Und da bildet der Finanzglück-Clan keine Ausnahme. Besonders extrem habe ich die Lifestyle Inflation in meiner Londoner Zeit erlebt. In den vier Jahren dort verdienten Fräulein Finanzglück und ich gute Gehälter. Die sind dann leider auch direkt in höhere Ausgaben umgeschlagen. Restaurantbesuche waren plötzlich Alltag, statt etwas Besonderes zu sein. Wir gaben viel Geld für Urlaube aus und leisteten uns Dinge, die wir ein paar Jahre vorher noch nicht als wichtig empfanden. Einfach weil wir es konnten, nicht weil es uns wirklich glücklicher machte. Zurück in Deutschland haben wir unseren Lifestyle wieder auf eine solidere Basis gesetzt und gehen heute deutlich bewusster mit unserem Konsum um. Ein Hauch von Minimalismus weht durch unser Reihenhaus.  

Denn egal wie gut Du verdienst, wenn Du Deine Kosten nicht in den Griff bekommst, ist alles für die Katz. Wachsen die Ausgaben mit den verfügbaren Einkommen, fressen sie Deinen Spielraum für den Vermögensaufbau.

Versteh mich nicht falsch: Es ist nichts Verwerfliches daran, Geld für etwas auszugeben, was Dich oder Deine Familie glücklicher macht. Das kann je nach Typ und Gemütslage ein A3 Cabrio oder eine Spende an das lokale Tierheim sein. Ein zünftiger Abend in der Eckkneipe oder ein Yoga Retreat in Goa.

Wichtig ist nur, dass Du die Ausgaben bewusst wahrnimmst und sie nicht das neue „Normal“ werden. Wenn Du Geld für etwas Besonderes ausgibst, schlägst du der hedonistischen Adaption ein Schnippchen. Ist es alltäglich, gibst Du einfach mehr Geld aus, ohne irgendetwas für Dein persönliches Glücksgefühl hinzu zugewinnen. Das ist ein schlechter Deal.

5. Glaubenssätze

Wenn ich das Wort Glaubenssätze höre, rolle ich innerlich schon mit den Augen (bei „agilem Arbeiten“ übrigens auch).

Das Thema ist irgendwie abgedroschen. Kein Tschakka-Event, bei dem nicht ein mit Adrenalin vollgepumpter Motivations-Guru der erregten Menge von der Bühne entgegenbrüllt, die Festung der eigenen Glaubenssätze zu stürmen.  

Aber an der Nummer ist (leider) tatsächlich was dran. Denn unsere Glaubenssätze bilden das Korsett, in dem wir uns bewegen. Und dieses Korsett abzustreifen, und sich damit grundlegend zu ändern, ist verdammt schwierig. Das gilt für viele Bereiche im Leben, aber auch und gerade für Finanzen. Daran habe ich lange knabbern müssen. Der Weg hierher war beschwerlich.

Heute habe ich für mich eine klare Linie gezogen, wo Sparsamkeit aufhört und Geiz beginnt. Ich habe akzeptiert, dass Risiko und Rendite eng zusammengehören. Meine Anlagestrategie basiert darauf, mit dem Durchschnitt zufrieden zu sein und keine Überrendite erzielen zu wollen. Ich rede offen über Geldthemen und meine Fehler beim Umgang damit. Wichtiger noch, bin ich heute der Überzeugung, dass es gut ist, Vermögen zu haben. Es erlaubt meiner Familie und mir Freiheiten, unser Leben an unseren Interessen auszurichten. Und schließlich habe ich auch den Glaubenssatz vom Tisch geräumt, für mein Einkommen arbeiten zu müssen. Mein Geld kann genauso gut für mich arbeiten.

Dies sind nur einige meiner Glaubenssätze, die sich in der letzten Dekade verändert oder manchmal auch nur geschärft haben. Du startest von einer anderen, sehr individuellen Basis. Warum stellst Du Deine Glaubenssätze über Geld nicht mal auf den Prüfstand?

6. Der Arschtritt

Eigentlich müsste ich auch mal einen ETF-Sparplan aufsetzen, aber ich finde einfach nicht die Zeit, mich darum zu kümmern.

Du glaubst gar nicht, wie oft ich solch einen Spruch höre. Manchmal dreht es sich um den eigenen Sparplan oder das Junior-Depot für die Kleinen. Es kann das Großreinemachen bei den Versicherungen sein oder der Start eines Haushaltsbuches. Finanzthemen sind nicht jedermanns oder jederfraus Sache. Und was wir nicht gerne machen, schieben wir so weit vor uns her, wie es irgendwie geht. Prokrastination in Reinform.

Aus Angst etwas falsch zu machen, lassen wir Dinge lieber liegen. Heute bin ich überzeugt, dass es wichtiger ist, erst mal anzufangen. Perfektionieren kann man später immer noch.

Bis vor ein paar Jahren lautete meine Empfehlung, erst mal ein oder zwei gescheite Bücher über Geldanlage zu lesen, bevor der ETF-Sparplan aufgesetzt wird. Das Ergebnis war ernüchternd. Das Buch wurde vielleicht noch gelesen. Beim Aufsetzen des Sparplans ging aber schon die Luft aus. Heute empfehle ich erst mal ein Depot und einen Sparplan mit kleinen Beträgen aufzusetzen. Dann kann die finanzielle Bildung folgen und nach und nach werden die Beträge erhöht (mehr dazu hier).

Wir brauchen einfach manchmal einen gepflegten Arschtritt, um in die Gänge zu kommen. Wenn die Themen erst mal in Gang sind, laufen sie geschmeidig durch.

7. Antifragilität

Shit happens – und das nicht zu knapp. Das Leben hält einen riesigen Eimer Gülle eigens für Dich bereit. Und wenn Du es gerade am wenigsten brauchst, rieselt der braune Schwall über Dich.

Das Auto muss in die Reparatur, wenn das Konto eh gerade leergefegt ist. Pünktlich zum Hausbau jagt eine heftige Restrukturierungswelle durch Dein Unternehmen. Oder Du erfährst einen richtigen Schicksalsschlag, wenn Du es am wenigsten erwarten würdest.

Du kannst Dich gegen solche Einflüsse nicht wehren. Aber Du kannst beeinflussen, wie hart Dich der Einschlag trifft und was Du daraus machst. Das Stichwort ist „Antifragilität“, ganz nach dem alten Haudegen Nassim Taleb (das gleichnamige Buch* ist übrigens eines meiner Liebsten). Es geht um die Kunst, Dein Leben so zu organisieren, dass Dich unerwartete Ereignisse nicht umhauen. Im Gegenteil. Idealerweise verbesserst Du Deine Situation dadurch noch.

Aber wie geht das ganz konkret? Halte einen ordentlichen Notgroschen vor, damit Du selbst in einer schwierigen Situation nicht illiquide wirst. Die Höhe hängt von Deiner ganz persönlichen Ausgangsituation ab. In unserer Familie liegen meist fünf- bis zehntausend Euro auf dem Girokonto. Diversifiziere Dein Einkommen, um Deine Abhängigkeit vom Gehalt zu vermindern. Wir beziehen unser Einkommen mittlerweile aus vielen verschiedenen Quellen.

Und ganz wichtig: Befreie Dich von Schulden. Ich unterscheide dabei zwischen sinnvollen und gefährlichen Schulden. Letztere, wie z.B. Konsumschulden, musst Du meiden wie der Teufel das Weihwasser. Aber auch die sinnvollen Schulden, z.B. zum Kauf eines Vermögenswertes wie einer Immobilie, können sich im Krisenfall schnell zum Albtraum entwickeln. Der Schuldenabbau hat in meiner Familie höchste Priorität. Und je weiter Du Deine fixen Lebenshaltungskosten reduzierst, desto flexibler kannst Du auf finanzielle Schocks reagieren.  

8. No Fuck-up

Oft liegt unser Fokus auf der Optimierung unserer Situation.

Wir schieben Überstunden, um noch etwas mehr Gehalt rauszukitzeln oder den nächsten Karrieresprung zu schaffen.  An der Asset-Allokation und Auswahl der Aktien oder ETFs wird ewig rumgedoktert, um das Portfolio auf die dritte Nachkommastelle zu optimieren.

Das ist ja alles schön und gut. Aber etwas viel Wichtigeres fällt dabei gerne mal unter den Tisch. Bei den großen Themen darf es keinen Fuck-up geben, der das ganze filigran ausgetüftelte Kartenhaus zum Einstürzen bringen.

Die Optimierung Deiner Karriere, durch lange Arbeitszeiten und die „Extra-Meile“, bringt Dir finanziell nichts, wenn dadurch Deine Beziehung leidet und in einer fiesen Scheidung mündet. Dein Portfolio kann noch so gut diversifiziert und kostenoptimiert sein. Aber wenn Du in der allgemeinen Panikstimmung den Schwanz einziehst und mit der Herde rennst, ist alles für die Katz.

Behalte also bei Deinen Lebens- und Finanzentscheidungen immer im Hinterkopf, wie einschneidend die negativen Konsequenzen sein könnten. Hier spielt letztendlich die Musik.

9. Das große Ganze

Warum soll ich Vermögen aufbauen?

Es ist wichtig, sich diese Frage immer mal wieder zu stellen. Denn hohe Sparquoten oder saftige Renditen erfüllen isoliert gesehen erst mal keinen Zweck. Ein hohes Vermögen macht Dich nicht glücklicher, aber genau das ist das übergeordnete Ziel.

Für ein glückliches und erfülltes Leben spielen Deine Gesundheit, enge persönliche Beziehungen und Intimität eine entscheidende Rolle. Dafür brauchst Du erst mal nicht viel Geld. Ausreichend Bewegung und viel Zeit mit Deinen Liebsten bringen Dich einen großen Schritt nach vorne.        

Und trotzdem kannst Du Dein Vermögen für Dich nutzen. Denn Geld ist Dein Werkzeug zum Glück. Es kauft Dir Seelenfrieden, indem es Dich und Deine Familie vor finanziellen Rückschlägen schützt. Es bietet Dir Freiheiten, Dinge einfach mal auszuprobieren, indem es Sprungbrett und Sicherheitsnetz zugleich ist. Letztendlich kauft Vermögen, bzw. der sich daraus ergebende Einkommensstrom, Dir Zeit. Du musst weniger Stunden arbeiten, um Deine Lebenshaltungskosten zu decken. Diese freie Zeit kannst Du dafür nutzen, mehr Zeit mit Deinen Liebsten zu verbringen, Sport zu machen oder einer sinnstiftenden Aufgabe nachzugehen.

Auf Teufel komm raus Vermögen aufzubauen, auf Kosten des subjektiven Wohlbefindens, macht also keinen Sinn. Nicht das Vermögen ist das Ziel, sondern was Du damit anstellst. Das muss ich mir selbst immer wieder ins Gedächtnis rufen. Hier die richtige Balance zu finden ist die ganz große Kunst.

10. Asset Allokation

Worin soll ich denn jetzt genau mein Geld investieren?

Wir verschwenden viel Zeit und Energie auf die Auswahl der Finanzprodukte und Anbieter. Hole ich mir den „iShares MSCI World UCITS ETF (Dist)“-ETF ins Portfolio oder doch lieber den „Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF Distributing“-ETF? Schiebe ich mein Depot zur günstigen Trade Republic* oder halte ich unser Familiendepot doch lieber bei der comdirect*? Das sind die Themen, die auf den Blogs und Foren leidenschaftlich diskutiert werden. An mir gehen solche Diskussionen vorbei.

Ich will nicht sagen, die Produktauswahl sei komplett egal, aber die Stellschrauben für den Vermögensaufbau sitzen einfach ganz woanders.

Die wichtigste Frage ist: Wo liegt meine Risikotoleranz?  Wenn Du diese Frage für Dich geklärt hast, bastelst Du Dir Deine Asset-Allokation zusammen. Das heißt Du legst für Dich individuell fest, wieviel risikoreiche Investitionen (z.B. Aktien) Du zu deinen sicheren Geldanlagen (z.B. Tagesgeld oder Anleihen) mischst. Dabei möchtest Du so viele risikoreiche Geldanlagen in Deiner Asset Allokation haben, dass Du eine möglichst hohe langfristige Rendite erwirtschaftest, ohne aber beim ersten Anzeichen einer Krise die Flinte ins Korn zu werfen. Hochrisikogeldanlagen, wie Crowdinvesting oder P2P-Kredite, sollten dabei maximal einen kleinen Teil Deines Portfolios darstellen.

Die realistische Einschätzung Deiner Risikotoleranz und Deine Asset-Allokation sind die Stellschrauben für den langfristigen Erfolg Deiner Anlagestrategie. Ob die Gesamtkostenquote Deines ETFs nun 0,25% oder 0,45% ist oder Du Dein Depot bei der Sparkasse statt der Direktbank hast, kannst Du vernachlässigen.  

Time-in-the-Market statt Market-Timing

Das waren meine zehn wichtigsten Erkenntnisse für den langfristigen Vermögensaufbau.  

Du findest darin nicht die besonders pfiffigen Anlageentscheidungen, das Produkt mit der Überrendite oder Anleitungen zum Market-Timing. Die stärkste Waffe von uns Privatinvestoren ist ein langer Atem. Wenn wir über Dekaden hinweg unser Geld mit einer einfachen Investmentstrategie und ohne Fuck-ups investieren, schlagen wir die allermeisten hochbezahlten Fondsmanager. Unser stärkster Verbündete ist dabei der Zinseszins, der langfristig Wunder wirkt.

Vermögensaufbau ist wahrlich kein Hexenwerk.

Findest Du Dich in diesen Erkenntnissen zum Vermögensaufbau wieder? Was fehlt noch in der Liste? Ich freue mich schon auf Deinen Kommentar!


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10 Kommentare

  1. Hi Nico,

    Besonders die ersten beiden Punkte “1. Finanzielle Intelligenz” und “2. Grundordnung bei den Finanzen” finde ich sehr wichtig.
    Nach ein paar Jahren Podacsts hören, Bücher und Blogs lesen fühle ich mich sicher in Sachen Geldanlage und Versicherungen und traue mir zu selbstständige Entscheidungen zu treffen. Viele Menschen verlieren in diesen Themengebieten sehr viel Geld, weil sie keinerlei Interesse und Wissen in diesen Gebieten haben.
    In einer kapitalistischen (bitte nicht negativ verstehen) Welt gehört es jedoch dazu, dass man sich mit den Finanzen und vor allem den eigenen Finanzen auseinandersetzen muss.

  2. Hallo Nico,

    zunächst einmal vielen Dank, dass du so deine fülle an Infos auf deiner Website mit uns teilst.
    Als junger Familienvater mit 2 Kids mache auch ich mir viele Gedanken um unsere Finanzen. Mich würde mal interessieren wie du zu Investments in Edelmetalle wie Gold oder Silber stehst. Meine Frau und ich haben hier seit ein paar Jahren einen gewissen Betrag investiert. Für mein Silber z.B zahle ich jährlich Lagerkosten. Die muss es aber ja kurstechnisch auch immer erst wieder rein holen. Das hat mir zuletzt mehr und mehr zu denken gegeben. Für unseren Junior (4) haben wir vor 2 Jahren einen Sparplan für Gold angelegt. Ich frage mich seit einiger Zeit ob das tatsächlich sinnvoll ist oder nicht ein ETF Sparplan hier sinnvoller und effektiver ist. Für Junior Nr. 2 ( 6 Wochen alt) plane ich eher Richtung ETF. Macht es trotz der derzeitigen Situation Sinn hier aktuell einen anzulegen oder würdest du eher warten?

    Danke schon mal und viele Grüße

  3. Moin Zusammen,
    ich kann mich nur anschließen – interessanter Einblick.

    Den “Arschtritt” hat mir letztlich dein Blog verpasst, Nico.
    Finanzwissen (für Privatpersonen) ist wirklich wichtig. Das wurde mir weder in der Schule, noch in dem (betriebswirtschaftlichen) Studium vermittelt.
    Letztlich war es das Internet und Freunde, Kollegen sowie Bekannte, nachdem ich angefangen habe über Geld zu reden – was man wie mir als Kind beigebracht wurde ja eigentlich nicht macht.
    Ebenso standen mir Glaubenssätze wie “Geld verdirbt den Charakter”, “Sparsamkeit = Geizhals”, “die Börse ist böse” im Weg.
    Und das leider lange vorhandene Vertrauen in die Sparkasse, welche mich seit Geburt “gut” betreut hat… Deine finanziellen Fehler habe ich auch alle durch – und noch mehr.

    Ich denke in dem Artikel sprichst Du Punkte an, die viele überwinden müssen. Die meisten wissen es nur (noch) nicht.

    Grüße Oli

    1. Hi Oli,

      schön, dass ich meinen Beitrag leisten konnte. Vielleicht habe ich hier durch den Blog eine verzehrte Wahrnehmung, aber ich habe das Gefühl, dass sich immer mehr Leute um ihre eigenen Finanzen kümmern. Da wurde in den letzten Jahren eine kleine Welle losgetreten. Mit den Trainees in unserer Firma rede ich immer darüber, wie sie ihr Geld anlegen, jetzt wo die ersten richtigen Gehälter reinkommen. Die meisten investieren in ETFs! Hoffentlich bleibt das auch so wenn wir mit der Krise durch sind. Nicht, dass wir ein ähnliches Phänomen erleben, wie nach der Dotcom-Krise, als die meisten Investoren sich genervt vom Aktienmarkt abwendeten.

      VG, nico

  4. Moin Nico,

    danke für diesen Einblick in deine Erfahrungen.

    Einiges davon kann ich nur bestätigen.

    Vor allem die Punkte
    – das große Ganze zu sehen
    – immer einen Notgroschen zugehen
    Finde ich sehr wichtig.

    Welche Anlageklasse ist die Richtige für mich? Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Für jeden sieht diese anders aus.

    Liebe Grüße

    Björn

    1. Hi Björn,

      den (vorläufigen?) Ausverkauf an den Börsen hat es ja schon gegeben. Spannend wird es, wie sich die aktuelle Krise auf den Immobilienmarkt auswirken wird!

      VG, nico

  5. Hallo Nico,
    Vielen Dank für Deinen Kommentar.Ich bin 2018 aus meinen Investments ausgestiegen und warte mit meinem Bargeld auf einen Wiedereinstieg in einen MSCI ACWI ETF(WKN A1W8SB) nach einem starken Kursverfall an den Börsen.Der ist ja nun eingetreten,kann aber noch weiter fallen,da wir erst relativ am Anfang der Coronaktise sind und vor allem in USA noch viel passieren kann,was die Finanzmärkte nochmals weiter in den Keller bringen würde.Was rätst Du mir?Jetzt investieren oder noch ein wenig auf einen weiteren Kursverfall warten?
    Alles Gute
    Horst

    1. Moin Horst,

      kann weiter fallen oder wieder steigen. Das weiß keiner. Warum investierst Du nicht einen Teil (Hälfte?) jetzt und einen Teil in (zwei?) Monaten? Da ich immer voll investiert bin, stellt sich die Frage nicht. Sobald wieder etwas Geld bei mir reinkommt, werde ich wieder nachkaufen. Ich denke im Mai müsste wieder genug zusammengekommen sein, um die nächste Investition zu tätigen.

      VG, nico

  6. Hallo Nico,

    dein Beitrag ist wirklich Klasse und beschreibt bestimmt viele Menschen die ihren Arsch nicht hoch bekommen, den kann ich nur sagen…. AUF JETZT. Wenn man seine Finanzen in den Griff nimmt und hier und da noch Kluge Finanzenscheidungen trifft.. Wird merken, das es einen deutlich besser gehen wird.

    Hier kann ich euch noch eine andere Seite empfehlen https://familien-finanzen-im-griff.de

    Gruß Stefan

Kommentare sind geschlossen.