Nutze Deine Lebenszeit!

Lebenszeit

Wie lange wirst du noch leben?

Komische Frage, oder? Schließlich stehst Du noch voll im Saft Deiner Schaffenskraft. Um Dein Ende brauchst Du Dir noch keine Gedanken zu machen.

Und trotzdem spielt Deine verbleibende Lebenszeit eine große Rolle für Dein hier und jetzt. Denn wenn Du Dir Deiner eigenen Endlichkeit bewusst wirst, kannst Du Deine Prioritäten besser steuern und ein zufriedeneres Leben führen.  

Klingt das zu abstrakt? Stimmt. Deshalb visualisiere ich das Ganze für Dich anhand verschiedener Beispiele aus dem Leben.

Sei gespannt!

Alle sieben Tage ein Kreuzchen

Ich bin 41 Jahre alt und möchte bis 90 Jahre Vollgas geben. Das ist der Plan. Dies sind meine Lebensjahre.

Lebensjahre
Meine Lebensjahre

Hoppla, da sind ja schon eine ganze Menge Kreuze. Ich bin froh die 90 anzupeilen, sonst hätte ich die Halbzeit schon gerissen. Es liegen aber noch viele wertvolle Jahre vor mir.

Aber irgendwie ist diese Jahresansicht immer noch zu abstrakt. So sehen meine verbleibenden Wochen aus.  

Lebenszeit
Meine Lebenszeit in Wochen

In spätestens sieben Tagen werde ich ein weiteres rotes Kreuzchen setzen müssen. Ich sollte das Beste aus dieser Woche machen und sie nicht verschwenden.

Zeit mit den Lütschen

Meine Kinder – Heiermann und Groschen – sind sechs und vier Jahre alt. Wahnsinn, wie die Zeit verfliegt. Es fühlt sich wie gestern an, dass ich den kleinen Heiermann nach einer anstrengenden Geburt in den Armen hielt.

Die Lütschen haben im Moment das schönste Alter. Wir verbringen sehr viel Zeit miteinander. Das ist einer der Gründe, warum ich letztes Jahr meine Arbeitszeit auf drei Tage reduziert habe.

Im Moment spielen wir jeden Tag zusammen. Aber das wird sich ändern, wenn sie älter werden. Sobald sie das Nest verlassen, wird es einen harten Bruch geben. Sie machen dann ihr eigenes Ding.

Wie sieht unsere gemeinsame Zeit aus? (Annahme: Sie ziehen mit 18 Jahren aus und dann sehen wir uns nur noch vier Wochen im Jahr)

Lebenszeit mit Kindern
Meine Zeit mit den Lütschen (in Monaten)

Ich genieße besser jede Minute mit ihnen.

Friday Night Pizza

Freitagabend ist bei uns Filmeabend! Wir vier kuscheln uns auf die ausgezogene Wohnzimmercouch, futtern Pizza und Popcorn und schauen einen Kinderfilm. Das ist nicht nur für die Kleinen einer der großen Höhepunkte der Woche.

Ich nehme mal optimistisch an, dass wir das gemeinsam beibehalten, bis sie 14 Jahre alt sind.

Filmabend
Gemeinsame Filmabende

Das sieht super aus! Es liegen noch viele schöne Filmeabende vor uns.

Wertvolle Familienzeit

Mein zwei Jahre älterer Bruder ist gleichzeitig auch mein bester Kumpel. Leider wohnen wir 250 Kilometer voneinander entfernt. Wir telefonieren oft, sehen uns aber nur rund 20 Tage im Jahr. Das war früher anders. Als wir noch Zuhause wohnten (insg. 22 Jahre lang), verbrachten wir täglich Zeit miteinander.

Lebenszeit mit Bruder
Zeit mit Brüderchen (in Monaten)

Hoppla. Das macht mich dann doch nachdenklicher. Eine ähnliche Übersicht, mit der gemeinsamen Zeit mit meinen Eltern, sieht noch übler aus. 

Grillwürstchen, Schmöker, Après-Ski, Santa und Werder

Ein paar habe ich noch für Dich.

Wir schmeißen zehn Mal im Jahr den Grill an.

Grillen mit der Familie
Grillen mit der Familie

In meinem Leben habe ich bislang etwa 250 Bücher gelesen. Jeden Monat kommen zwei gute Bücher dazu.

Meine Bücher
Bücher, die ich noch lesen werde

Ich war bisher sechs Mal im Skiurlaub und gehe davon aus bis zum 60. Lebensjahr jedes zweite Jahr einen Urlaub auf der Piste zu verbringen.

Skiurlaub
10 x noch Après-Ski

Sylvester lassen wir es jedes Jahr ordentlich krachen!

Sylvesterfeier
Die Korken knallen lassen!

Meisterschaften, die ich mit Werder Bremen auf dem Marktplatz feiern durfte und noch feiern werde!

Werder Meisterschaften
Das W auf dem Trikot

Mach das Beste draus

Letztendlich sind diese Übersichten nur eine Visualisierung dessen, was Du eh schon weißt:

Deine Lebenszeit ist endlich. Mach das Beste draus!

Diese Erkenntnis ist wertvoll. Im Alltagsstress Deines Hamsterrades gehen die wichtigen Dinge im Leben schnell verloren.

Dein Ziel ist es, ein zufriedenes und glückliches Leben zu führen. Dafür musst Du Dir Deiner Prioritäten bewusst sein und Dein Leben konsequent daran ausrichten.

Mache Dir immer wieder bewusst, was Dir wichtig ist und lebe danach. Welche Momente genießt Du am meisten? Mit welchen Menschen möchtest Du Zeit verbringen? Welche Aufgaben machen Dir am meisten Spaß und fordern Dich?

Verteile Deine Kästchen

Zum Abschluss habe ich noch eine gute Nachricht für Dich.

Die Schaubilder oben lassen sich jederzeit anpassen. Indem ich entscheide, wie ich meine Lebenszeit verteile, kann ich viele neue Kästchen hinzufügen. Das gleiche gilt für Dich. Es ist Deine Entscheidung, wie Du Deine Prioritäten legst und lebst.

Nutze Deine Lebenszeit!

Für diesen Beitrag habe ich mich von Tim Urbans älteren Blogpost „The Tail End“ inspirieren lassen. Tim hatte 2016 auch diesen legendären TED-Talk über Prokrastination gehalten.  

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16 Kommentare

  1. Hi Nico,
    Du bist anscheinend ein gnadenloser Optimist …. ich musste bei Werder und bei den Skiurlauben (Klimawandel .. ) schmunzeln …. :-).

    Viele Grüße,

    Sebastian

  2. Hallo Nico! Danke für deine tolle Arbeit: durch dich wurden mir die Augen beim Thema Finanzen geöffnet. Als aufmerksamer Leser muss ich kritisieren, dass du auf deiner Startseite mit zeitlosen Beiträgen wirbst und dann ein Artikel zur Vergänglichkeit des Seins…ich sag nur vanitas „cheerz“. Als Arzt kann ich mit diesem Beitrag nicht viel anfangen und verweise auf die Daten des statistischen Bundesamtes: die Lebenserwartung deines Jahrgangs liegt bei 80 Jahren und damit kannst du gleich 20 % deiner errechneten bevorstehenden Lebensereignisse aus deiner obigen Statistik streichen…also carpe diem und bleibt gesund-und weiter mit der guten Arbeit

  3. sehr schönes Thema, lieber Nico. Klasse!
    Mit meinen Coachees nutze ich hierzu manchmal ein 100cm-Maßband, wie man sie in Möbelhäusern bekommt. Dann einfach abschneiden und überlegen, was man mit dem Rest noch Nützliches machen möchte. Eine Augenöffner-Übung!
    Als älteres Semester spüre ich auch, dass einige Türen schon recht geschlossen sind.
    Es gilt – noch mehr als früher – genau zu überlegen, wofür ich meine Energie einsetze (und wofür nicht).
    Vielen Dank dir für diesen wertvollen Impuls.

  4. Hallo Nico,
    dieser Artikel erinnert mich sehr an diesen hier:
    https://waitbutwhy.com/2015/12/the-tail-end.html

    Ich finde es eine gute Visualisierung, um sich bewusst zu werden, wie schnell die wertvolle Zeit verfliegt, und man die seltenen guten Momente auch wirklich bewusst erleben sollte.

    Natürlich nutzt man diese Listen nicht als richtige Checkliste. Zum Beispiel, wenn ich meine Eltern jetzt wegen der erhöhten Kinderbetreuung jetzt öfter als “geplant” sehe, und dadurch dann schneller alle Kreuze abhake, werde ich ja wohl nicht dann in einigen Jahren auf die Besuche verzichten, nur weil ich mein “Pensum” bereits erfüllt habe 🙂

      1. Ach ja, jetzt wo Du es erwähnst, sehe ich das Kleingedruckte auch 🙂
        Und da im Originalartikel der Super Bowl aufgeführt ist, musste ich diese Tage wieder dran denken – schöne Koinzidenz.

  5. Wow! Ich bin beeindruckt…und weiß noch gar nicht recht, was ich dazu sagen soll. Muss glaub erst mal drüber nachdenken, welche Kästchen ich denn so anlegen könnte. Ich bin ja über 50…da ist einiges schon mehr als 50 Prozent vorbei…

    1. Hi Ursula,

      am nachdenklichsten haben mich die Kästchen mit der Zeit mit meinem Bruder gemacht (und was ja noch viel stärker für die verbleibende Zeit mit meinen Eltern gilt). Ich habe gleich mal durchgeklingelt und besprochen, wann wir uns mal wiedersehen können ?

      VG, nico

  6. Guter Plan. Bis das Leben dazwischenkommt.

    Kurz vor Weihnachten ist der Mann einer guten Bekannten bei Sport einfach so umgekippt. Herzversagen mit Mitte 40, Hat sich immer sehr gesund ernährt, Sport getrieben. Hinterlässt Frau und zwei Kinder.

    Vor 3 Jahren wurde bei einem Arbeitskollegen mit 51 beim Check-Up Metastasen gefunden. Kurz darauf ist verstorben. Morgens ist er immer mit dem Rad zur Arbeit, hat gesund gelebt.

    Leider keine erfundenen Geschichten. Wenn der Liebe Gott denkt oder woran man eben glaubt, dass die Zeit rum ist, dann ist es vorbei. Trotz der ganzen tollen Planung und Visualisierung.

    Bleib gesund!

    Usw.

    1. Hi Daniel,

      das stimmt natürlich. Es kann immer zu Schicksalsschlägen kommen, die außerhalb Deiner Kontrolle liegen. Aber ist es nicht genau deswegen wichtig, die Lebenszeit, die wir haben, intensiv zu nutzen? Damit meine ich sich der schönen und wichtigen Dinge bewusst zu werden und den ganzen Bullshit soweit wie möglich aus dem Leben zu verbannen. Denn gerade Deine Beispiele zeigen ja gut, dass es nichts bringt, wichtige Dinge auf später zu verschieben. Das kann dann soweit gehen den gutbezahlten Job zu kündigen und in eine Tätigkeit zu wechseln, die mich mehr erfüllt. Oder dorthin zu ziehen, wo die Menschen leben, die mir wichtig sind. Oder auch einfach die Arbeitszeit zu reduzieren, um mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben zu haben.

      VG, nico

      1. Ich stimme Dir vollkommen zu. Unsere Gedankengänge dazu sind sehr ähnlich. Für mich zählt auch dazu nicht zu “verkopft” an die Sache ranzugehen und alles mit (Check)Listen etc. durchzuplanen. Denn irgendwann kommt das Leben dazwischen, wie gesagt.

        Zum Berufsausstieg/-wechsel. Wann weiß man, dass es Zeit ist? Gerade, wenn der Job hoch dotiert ist und man sich sagt, dass es doch überall ähnlich zugeht.

  7. Super Sache, eigentlich könnte man mal eine Webseite programmieren, wo man sein Geburtsjahr eingibt und dann ein Icon wählen kann, sodass die Grafiken generiert werden 🙂

Kommentare sind geschlossen.