Solltest Du in Gold investieren?

Gold

Wenn Gold redet, schweigt alle Welt.

Gold, immer wieder Gold.

Diese faszinierende Anlageklasse, mit seiner langen Geschichte, ist heute noch so aktuell, wie zu den Zeiten der Freibeuter oder Azteken. Foren und Blogs sind voll davon. Gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, wie jetzt, bekommt die ganze Diskussion wieder Rückenwind. Gold gilt als der Krisen- und Inflationsschutz schlechthin.

Aber solltest Du, trotz oder gerade wegen der aktuellen Wirtschaftskrise, Gold Deinem Vermögensportfolio beimischen? Wieviel sollte es sein? Und wieviel Gold besitze ich selbst?

In diesem ausführlichen Beitrag beantworte ich Dir nicht nur diese Fragen, sondern gehe auch auf die Historie und Goldverbote, Renditen und Volatilitäten, den Vor- und Nachteilen von Gold, den besonderen Eigenschaften, die verschiedenen Anlagemöglichkeiten und der Tauglichkeit von Gold als Krisenwährung ein. Und am Ende kommt dann schließlich noch die wichtigste, aber am schwersten messbare, Rendite Deiner Goldinvestitionen.

Ich muss gestehen: Selten fand ich die Recherche zu einem Beitrag so spannend. Gold fasziniert!

Starten wir erst mal mit ein paar Fun Facts.

Das Nugget im Beefer

  • Gold wird seit über 5.000 Jahren von Menschen abgebaut.
  • Ein Feinunze-Nugget Gold (ca. 30g) zu finden kommt seltener vor, als ein 5-Karat-Diamand auszubuddeln.
  • Das gesamte bisher abgebaute Gold, ca. 190.000 Tonnen, passt in nur drei olympische Schwimmbecken.
  • Gold schmilzt bei 1.064°C – da brauchst Du schon einen Beefer mit ordentlich Wumms, um das Zeug zu formen.
  • In einer Stunde wird weltweit eine größere Menge an Industriestahl produziert, als bis heute insgesamt an Gold gefördert wurde.
  • Gold, genau wie alte Liebe, rostet nicht.
  • Bei einem Gala-Dinner in London durfte ich mal in eine olympische Goldmedaille beißen (von Katherine Grainger – Doppelzweier). Die Zähne haben’s ausgehalten!

Genug mit dem Schabernack. Kommen wir zu den ernsten Goldthemen.

Ludwig, der Schürzenjäger

Gold hat eine sehr lange Historie als Vermögenswert und Zahlungsmittel. Lange bevor es Währungen gab und Zentralbanken geschaffen wurden, trieben unsere Vorfahren mit Gold Handel und bewahrten ihr Vermögen. Aber genau wegen dieser herausragenden Stellung, wurde Gold auch immer wieder stark reguliert – bis hin zu Verboten.

Goldverbote, also ein Verbot für den Besitz und den Handel mit Gold, gab es schon im alten Ägypten und im stolzen Sparta, dem römischen Reich und in Persien, im alten Kaiserreich China oder in Frankreich unter Louis XV, dem alten Schürzenjäger.

Aber soweit brauchen wir gar nicht zurückschauen. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein gab es noch Goldverbote oder starke Beschränkungen im großen Stil. Zum Beispiel in der Weimarer Republik, in Frankreich, Indien und Großbritannien. Bis 1973 war der Goldbesitz in 120 Ländern Restriktionen unterworfen. In den meisten Ostblockländern blieben Goldverbote bis zur Wende bestehen.

Restriktionen zum Handel oder dem privaten Besitz von Gold sind also historisch keine Seltenheit, sondern ein regelmäßig genutztes Mittel von Regierungen, um in (Währungs-) Krisenzeiten Liquidität zu sichern.

Und trotz dieser Einschränkungen und Unsicherheiten hat Gold bis heute nichts an seiner Faszination und Beliebtheit eingebüßt. Dabei ist es eigentlich nur ein normaler Rohstoff. Und aus Produktionssicht, noch ein ziemlich lausiger dazu. 

Mettwurst auf die Stulle

Gold gehört zur Familie der Rohstoffe, genauer genommen der Edelmetalle. Die kleinen Schwestern heißen Silber, Platin und Palladium. Zu den anderen Rohstoffklassen gehören Industriemetalle (Kupfer, Aluminium, etc.), Energie (Erdöle und Co.), Agrar (Baumwolle, Soja, usw.) und die Viehwirtschaft. 

Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen Gold und allen anderen Rohstoffen. Für Gold gibt es keine nennenswerte industrielle Verwendung. Wir verarbeiten Erdöle, um unseren Mallorca-Bomber in die Luft zu bekommen, Baumwolle, um uns für den Balztanz auf der Ü40-Party zu schmücken und Borstenvieh, um die Mettwurst auf die Stulle zu kriegen.

Was machen wir mit Gold? Wir verbuddeln es im Garten oder hängen es uns um den Hals. Da hat sich in den letzten tausend Jahren nicht viel getan. Außer in der Schmuckherstellung und zur Veredelung von olympischen Goldmedaillen (die übrigens im Kern aus Silber sind), gibt es keine nennenswerte Verwendung für Gold.

Es wird meist als Vermögensanlage oder zur Zierde genutzt. Der Wert von Gold entsteht damit durch die Wertschätzung, nicht durch die Verwendung. Das ist eine typische Charakteristik von Spekulationsobjekten, die oft eine hohe Volatilität (Preisschwankung) mit sich bringen.

Aber stimmt das? Wie sehr schwankt der Goldpreis? Welche Rendite bringt es?

Der Renditeturbo stockt

Das ist historisch gar nicht so leicht zu bestimmen. Durch die Beschränkungen und Verbote fand die meiste Zeit keine freie Preisfindung statt. Daher lohnt sich erst der Blick auf die Zeit nach 1975. Mit dem Ende des amerikanischen Bretton-Woods Systems wurden die meisten Goldverbote aufgehoben und eine unbeschränkte Goldpreisbildung war somit möglich.

Mich interessiert nicht nur die tatsächliche Wertentwicklung von Gold, sondern auch, wie es sich im Vergleich zu anderen Anlageklassen geschlagen hat – hier im Besonderen dem Aktienmarkt. Der Verbraucherratgeber Finanztip hat dies sehr schön graphisch aufgearbeitet (die Originalquelle findest Du hier).

Goldrendite

Lange Jahre blieb der Goldpreis stabil oder sank sogar, während an den globalen Aktienmärkten die große Party abging. Gerd Kommer kommt in seinen Berechnungen über die letzten rund 40 Jahre auf eine leicht negative reale Gold-Rendite (also nach Inflation). Im gleichen Zeitraum hat der globale Aktienmarkt real um über 6% pro Jahr zugelegt.

Das spricht schon eine deutliche Sprache. Gold gleicht Dir langfristig die Inflation aus und befindet sich damit in guter Gesellschaft seiner anderen Rohstoff-Buddies. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ein Renditeturbo beim Vermögensaufbau sieht anders aus.

Und auch mit der Wertstabilität hakt es leider. Gold, und generell Rohstoffe, weisen im Vergleich zu anderen Anlageklassen eine hohe Volatilität auf.  Wenn Du z.B. Anfang der 80er Jahre Dein gesamtes Geld in Gold investiert hättest, wären in den nächsten 20 Jahren inflationsbereinigt über zwei Drittel Deines Vermögens verbrannt. Der heutige Blick ist etwas verzehrt, weil die Goldrendite in den letzten 20 Jahren stark angezogen hat. 

Wenn also die Rendite niedrig und die Preisschwankung hoch ist, warum sollte ich mir diese spekulative Anlageklasse ins Portfolio holen?

Tausche Gold gegen Kartoffel

Am reichlich gedeckten und liebevoll geschmückten Weihnachtstisch ist Gold der Opa am Kopfe der Tafel. Er lässt seinen Blick schweifen. Wie gut sich doch seine einst so wilden Aktien-Söhne über die Jahre entwickelt haben! So manche Nacht musste er sich wegen ihnen um die Ohren schlagen. Und auch seine bodenständigen Immobilien-Töchter erfüllen ihn mit Stolz. Still und leise entwickelten sie sich zu wahren Schätzen. Sorgen macht er sich aber um einige seiner Enkel. In der Ecke spielen P2P-Kredit und Crowdfunding ausgelassen mit den Weihnachtsgeschenken. Was aus ihn mal werden soll?

Gold ist und bleibt die älteste und beständigste Wert­anlage der Menschheit. Es hat in seiner langen Geschichte nie komplett an Wert verloren. Mehr Track-Record geht nicht. Keine der anderen langfristigen Geldanlagen, wie Aktien, Immobilien oder Anleihen existiert schon so lange. Von den oben genannten Hosenscheißern ganz zu schweigen. 

Gerade in Krisen, wie Währungscrashs oder Zeiten hoher Inflation, soll Gold als stabiler Anker dienen und Dein Vermögen absichern. Gold reagiert auf Krisen oft anti-zyklisch. Wenn die Aktienmärkte einbrechen, zieht die Goldrendite an – und umgekehrt. Es verhindert so in schlechten Zeiten einen Abrutsch Deines Vermögens, behindert aber in guten Zeiten auch den Vermögensaufbau. Daher kommt der Ruf als Retter in der Krise. 

Und dann gibt es noch ein paar Besonderheiten von Gold, die es gerade für freiheitsliebende Menschen interessant macht. Bis zu einer Grenze von 2.000 Euro kannst Du in Deutschland Gold anonym kaufen (in den Nachbarländern und bis vor kurzem auch hier sogar noch deutlich mehr). Damit befindet sich Gold weitestgehend außerhalb der Kontrolle von Behörden. Selbige sind bei der Besteuerung des Handels mit Gold überraschend großzügig. Nach einer Haltefrist von einem Jahr lässt sich physisches Gold steuerfrei verkaufen. Der Kauf ist, anders als bei den restlichen Metallen, mehrwertsteuerfrei.

Und zu guter Letzt kommt das wohl wichtigste Argument vieler Goldjünger: In Zeiten extremer Krisen, wenn Währungen sich in Luft auflösen, bleibt Gold ein verlässliches Zahlungsmittel. So konnte beispielsweise meine Großelterngeneration im und nach dem zweiten Weltkrieg ihr Gold direkt beim Bauern gegen Kartoffeln eintauschen. Wenn denn noch welches da war.

Aber diesen Vorteilen stehen einige gewichtige Nachteile gegenüber.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Die schwache reale Rendite ist die Achillesferse des Goldes. Du baust damit schwer Vermögen auf, kannst es aber gut bewahren. Wenn Du Dich also in der Vermögensaufbauphase befindest, hindert Gold Dich zunächst mal. Und es generiert Dir kein Einkommen. Während Dir Aktien Dividenden ausschütten, Immobilien Mieteinnahmen generieren und Anleihen Dir Zinsen auszahlen, fallen bei Gold Kosten an.

Denn irgendwo musst Du Deinen Schatz ja lagern. Du zahlst ungefähr 50 Euro pro Jahr für ein Schließfach bei Deiner Bank. Und dann kommst Du auch nur ran, wenn die Welt in Ordnung ist. Werden im Sturm einer Währungskrise die Pforten Deines Geldhauses geschlossen, kannst Du Dir höchstens mit Forke und Fackel bewaffnet den Weg freikämpfen. Alternativ kannst Du Dein Gold auch einfach im Garten verbuddeln und hoffen, dass es keiner aus Dir und Deinen Erben findet. Das machen erstaunlich viele Leute.

Was mir aber bei Gold am meisten Bauchschmerzen bereitet, ist die Tatsache, dass es eigentlich zu nichts verwendet wird. Gold ist wertvoll, weil es wertvoll ist. Du musst jemanden finden, der es Dir teurer abkauft, um es dann in seinem eigenen Garten zu verbuddeln oder es sich um den Hals zu hängen. Das ist die Reindefinition eines Spekulationsobjektes und verträgt sich damit nicht mit den Grundsätzen des langfristigen Vermögensaufbaus. Aber um fair zu sein: Seit Tausenden von Jahren findet sich immer jemand, der es haben möchte. Das ist an Gold so einzigartig.

Bevor wir auf das Thema Gold in Krisenzeiten kommen, noch mal kurz ein paar ganz praktische Tipps. Wie kannst Du in Gold investieren?

Geht ein ETC über den Jordan

Um physisches Gold zu kaufen, kannst Du ganz stumpf in den Laden eines Münzhändlers laufen. Schau Dir aber auf dem Nachhauseweg ab und an mal wachsam über die Schulter und nimm am besten Deinen kräftigen Neffen mit. Achte bei Kauf darauf, dass der Verkäufer im Berufsverband Deutscher Münzhändler ist. Dann kann da auch nicht viel schief gehen.  Oder Du bestellst es einfach online und lässt es Dir nach Hause liefern. Der einfache Kauf ist eine wirklich schöne Sache. Cash gegen Gold. Du brauchst Dich nicht mit Depoteröffnungen rumzuschlagen und kannst als Privatanleger die Nummer steuerlich weitestgehend ignorieren.

Beim Kauf von physischem Gold spielt die Größe eine Rolle. Kleine Goldplättchen, mit denen Du in Krisenzeiten direkt den Bäcker bezahlen kannst, sind teurer als größere Barren.

Aber vielleicht möchtest Du Gold gar nicht physisch kaufen, weil Du die Tresorkosten sparen willst und der Nachbar Dich bei der Gartenarbeit immer so argwöhnisch beobachtet. Du kannst auch von der Couch aus über eine einfache Wertpapierorder in Gold investieren. 

Zum einen gibt es Exchange Traded Commodities (ETC). Das sind börsengehandelte Wertpapiere, die in Rohstoffe investieren. So kannst Du einen Gold-ETC kaufen und Dir das glänzende Metall ganz einfach über Deinen Broker ins Portfolio holen. Aber ETC sind nicht ohne. Letztendlich sind das Schuldverschreibungen ohne Laufzeitbeschränkung. Du hast ein Emittentenrisiko (Dein Anbieter geht über den Jordan), was durch eine teilweise Besicherung an physischem Gold mitigiert wird. In manchen ETC wird zudem der Goldpreis mit Hilfe von Swaps durch eine synthetische Replikation nachgezeichnet. Um es kurz zu halten: Ein ETC ist praktisch, hat aber mit dem Kauf eines Gold-Nuggets nicht mehr viel gemeinsam.

Eine Alternative zum ETC wäre ein ganz normaler ETF, der sich auf eine schmale Gold-Nische konzentriert. Zum Beispiel partizipierst Du durch einen Goldminen-ETF indirekt auch am steigenden Goldpreis, weil die Firmenwerte der Goldminen bei hohen Preisen mit anziehen. Das wäre dann aber eher eine sehr schmale Sektorenwette. So als würdest Du in den ETF für Karnickelzüchter investieren, die sich ja in Krisenzeiten auch gut halten sollen. Meine Oma schwärmte früher immer von der Karnickelwurst aus eigener Zucht. Das war in der Nachkriegszeit ihr wichtigstes Tauschmittel. Aber ich schweife ab…

Auf ein Foto mit Bollo

Die reale Rendite ist zwar niedrig, aber Gold bietet Dir einen soliden Inflationsschutz. Es ist halt ein Sachwert. Von Deinem Bargeld kannst Du Dir in Zeiten hoher Inflation immer weniger kaufen. Dein Gold-Nugget aber erhält Deine Kaufkraft – der Preis zieht einfach mit an. Für eine Feinunze Gold kannst Du mit den Kids für ein verlängertes Wochenende in den Landalpark fahren und auf Fotos mit Bollo posieren – egal wie hoch die Inflation ist.

Aber wenn es um den Inflationsschutz geht, sind Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien auch keine Waisenkinder. Es sind ebenfalls inflationsschützende Sachwerte (Firmenanteile und Grundstücke/Gebäude). Und auch inflationsgeschützte Anleihen kannst Du Dir kaufen. Allein der Inflationsschutz überzeugt mich daher nicht.

When the shit hits the fan

Und damit kommen wir zum Knackpunkt: Gold ist die Währung schlechthin, wenn die Kacke mal richtig am Dampfen ist. Bricht die Grundordnung zusammen, ist es an der Zeit Deine Goldplättchen auszubuddeln.

Physisches Gold ist eine Absicherung gegen die wirklich großen Themen, wie Währungskrisen, soziale Unruhen oder Kriege. Dann versuchst Du nicht mehr die Nachkommastelle Deiner Geldanlage zu optimieren, sondern Deiner Familie irgendwie eine warme Mahlzeit auf den Tisch zu zaubern. Kleine Goldplättchen werden dann gegen Karnickelwurst und Feuerholz getauscht.

Aber wie wertvoll ist physisches Gold in so einer Situation wirklich? Das wird in Blogs und Foren mit großer Leidenschaft – und hohem Unterhaltungswert! – diskutiert.  

Das Argument der Goldskeptiker lässt sich dabei in etwa so runterbrechen: Gold nützt Dir in so einer Armageddon-Situation wenig. Wichtiger sind ein paar nützliche Fähigkeiten, eine solide Konstitution und ein paar gute Kumpels. Ein kleiner Garten zur Selbstversorgung, ein gefüllter Heizöltank und eine Solaranlage mit Speicher bringen Dich weiter als ein Goldbarren im Keller Deiner verstaatlichten Bank. In einer außergewöhnlichen Krise willst Du Dich nicht nur auf Gold verlassen, sondern Dich so breit aufstellen, wie möglich. Ganz gemäß dem Motto:

Was nützt mir der Stahlhelm, wenn ich einen Bauchschuss kriege?

Ich tue mir schwer damit, mich auf solche Weltuntergangsszenarien einzulassen. Mit meinem optimistischen Naturell bin ich trotz norddeutscher Wurzeln dem Rheinländer sehr nah: Et hätt noch immer jot jejange.

Statt Gold zu bunkern fahre ich lieber einen anderen Ansatz. Ich baue mein Humankapital aus, halte mich in meinem Home Gym fit und investiere viel Zeit in meine Freundschaften – gerade auch innerhalb meiner Nachbarschaft. Statt Gold zu bunkern, halte ich mir einen soliden Vorrat an Single Malt Whisky im Keller. Neuerdings sind ein paar Extra-Rollen Klopapier hinzugekommen.

So bin ich gerüstet für jede Krise. Und wenn sie nicht kommt? Auch wurscht.

Kommen wir zum Ende

Ich besitze kein Gold – weder in physischer Form, noch als Wertpapier. Aus Anlegersicht macht es für mich keinen Sinn, in Gold zu investieren. Zumindest nicht solange ich Vermögen aufbaue. Dann fahre ich mit einer hohen Aktienquote und Immobilien, gemischt mit einem Notgroschen, deutlich besser. Ich brauche Gold auch nicht als kleine Beimischung. Aber das ist letztendlich Geschmackssache.

Statt einer hohen Diversifikation über viele Anlageklassen hinweg, bevorzuge ich eine einfache Geldanlage: ein Eigenheim, zwei vermietete Wohnungen, drei Aktien-ETF. Fertig ist der Lachs. Meine ETF zahlen mir eine Dividende, meine vermieteten Immobilien eine Miete und mein Eigenheim gibt meiner Familie ein Dach über dem Kopf. Selbst mein Single Malt gibt mir an kalten Winterabenden ein warmes Gefühl im Bauch. 

Ein häufig zitierter Satz von Goldskeptikern ist:

Gold ist für Pessimisten, Aktien für Optimisten.

Das hat einen wahren Kern, ist mir aber zu einfach. Es gibt gute Gründe seinem Portfolio Gold in überschaulichen Mengen, 10% bis 15% Prozent des Vermögens, beizumischen. Es bringt Stabilität. Damit ist es in Zeiten hoher Aktienmarktvolatilität und für die Phase nach dem Vermögensaufbau, zur Bewahrung, gut geeignet.

Und dann gibt es noch diese besondere Gold-Rendite, die sich schwer messen lässt. Seelenfrieden. Wenn es Dich nachts besser schlafen lässt, dann lege Dir ein paar Feinunzen ins Schließfach oder in den Tresor.

Denn guter Schlaf ist Gold wert!

Besitzt Du Gold – physisch oder in Form von Wertpapieren? Was hältst Du von dieser besonderen Anlageklasse? Ich freue mich schon auf Deinen Kommentar!


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21 Kommentare

  1. Hallo Nico, ich bin derzeit investiert in Goldminen ETFs, die viele Jahre eine nicht so gute Idee waren. In den letzten Monaten hat sich das ganze jedoch sehr zum positiven gedreht. Sie sind tatsächlich ein Hebelprodukt. Ob ich nicht besser beraten gewesen wäre von Anfang an mit einem ETF auf den MSCI World? Wahrscheinlich. Habe ich mich noch nicht getraut durchzurechnen. Auf jeden Fall werde ich die Goldminrn-Position über die nächsten Monate reduzieren und bald zu 100% auf zwei breit diversifizierte ETFs mit Multifactor wechseln. Und dann ein paar Jahrzehnte nichts anderes machen als diese liegen lassen. Allenfalls diese noch etwas besparen. Ich denke, das ist meinem Seelenfrieden zuträglicher. Und dann hätte ich mehr Zeit für Familie und Freunde, wenn keine neuen Aktienexperimente mehr geplant sind.

  2. Ich kann den ETF der Züricher Kantonalbank für Gold empfehlen. Er ist Sondervermögen, also kein Emittentenrisiko.

  3. Gold als Beimischung passt ins Portfolio. Der Meinung bin ich auch. Bei kleinerem Vermögen bin ich nicht so ganz sicher mit physischem Gold.
    Ich habe nur ein paar Unzen Silber rumliegen, die finde ich zudem einfach schön. Und eine Goldmine in meinem Depot. Mittlerweile soweit gestiegen, dass ich mich nicht traue, da nochmal nachzulegen. Ich beobachte mal weiter. Gold und Edelmetalle in welcher Form auch immer ist ein klitzekleiner Teil bei mir.

  4. Ach so – noch vergessen einen ganz wichtigen Punkt zu erwähnen, warum ich Gold AKTUELL auch für eine gute Idee halte:
    Diese irrwitzige Steigerung der Geld-Menge der letzten Monate.. Geld ist nix mehr wert. Wo soll das hinführen? Kostolany hat vom heissen Geld gesprochen.
    Sind wir uns doch einig, das es gerade wenige Möglichkeiten gibt, eine positive Rendite zu erwirtschaften. Stichwort Anlagenotstand. Bei diesen aktuellen miesen ökonomischen Aussichten (egal welche Branche), hätte die Aktien in der Vergangenheit noch viel tiefer sacken müssen und der Rebound wesentlich schwächer ausfallen müssen. Aber warum preist die Käuferschaft das nicht ein? Kann ich nicht wirklich nachvollziehen, diese “Euphorie” (auch wenn ich selbst einige Aktien halt aktuell). Aber anscheinend sehen die Meisten keine andere Möglichkeit, als in Aktien zu gehen.

    Und bei den gesunkenen Opportunitätskosten bie Gold (Null-oder Minus-Zinsen) ist der Werterhalt mit Gold eher noch besser gestellt als vor 5-10 Jahren.

    Noch ein Punkt pro Gold: Nenne mir ein liquideres Asset. Als die Börsen crashten, wurde Gold abgestossen, weil es am schnellten die Verluste der Margin-Calls decken konnte. Mach das mit Immos, oder verschiedenen Fonds, die auch geren mal ruckzuck geschlossen wurden.

  5. Eine kleine Geschichte von mir.
    Vor 12 Jahren habe ich mir die Finger an Daytrading verbrannt. Glücklicherweise nur mit meinem festgelegten Limit, aber ob Long oder Short, das Geld war fort 🙂 Börse erst mal gestorben. Und dann erst mal mehr Geld in die Eigentumswohnung gesteckt. Als ich vor 5-6 Jahren endlich in Aktien investieren konnte/wollte (EW abbezahlt), wurden beide Eltern gleichzeitig Pflegefälle, noch in jungen Jahren. Da ich ja so DUMM war keine Schulden und eine abbezahlte Wohnung zu besitzen, hätte ich Elternunterhalt zahlen müssen. Und das nicht zu knapp – damals ca. 800 Euro. Also habe ich meine EW wieder verkauft, zog in Miete und habe den Erlös in physisches Gold geparkt. Anonym bis 15.000, später bis 10.000 Euro bar Tatze. Bis dann der Brief vom Amt gekommen wäre, hätte ich kein sichtbares Vermögen mehr besessen. Da sich Elternunterhalt mittlerweile bis Einkommen von 100.000 erledigt hat, war es rückblickend eine ungeschickte Entscheidung. (Prognosen und Zukunft eben 😉 )

    Was die verpasste Rendite am Aktienmarkt mir aber versüsst, sind
    a) 70% Gewinn steuerfrei (bis dato 10% per Anno. Da machen sich meine bescheidenen Aktieninvestments wesentlcih schlechter)
    b) Diversifikation zu meinen Aktien
    c) ich traue den Staaten (plural!) mittlerweile nur von 12 bis Mittag, wenn es mal hart auf hart kommen sollte (Zwangshypothken, Schuldenschnitt, Corona-Soli, etc.)
    d) die Sicherheit, die ich als pessimistischer Angsthase benötige um auch mal was zu riskieren (Eine Unze hat immer 31.1gramm, egal niedrig/hoch wie der Preis ist, der aktuell in Fiat-Währung aufgerufen wird)
    e) diese goldige Sicherheit mir auch an der Börse geholfen hat zu verstehen, das die Firma hinter dem fallenden Aktienkurs nicht weniger wert ist, nur weil alle anderen Verkaufen müssen/wollen (und nicht am Tiefpunkt verkauft habe)
    f) wenn Gold nichts mehr kaufen können sollte, ist die Welt grundsätzlich so dermassen am Arxxx, das ich auch nicht mehr leben möchte. Ansonsten hat Gold immer seinen Wert behalten um sich mind. 300 Laibe Brot zu kaufen oder einen Anzug)

    tldr: Gold hat mein Vermögen erhalten, während ich mit Aktien und Betongold ärmer gewesen wäre.

    btw – Bin neu hier und lese gerne bei dir mit, was echte Menschen mit ihrem Geld machen.

    1. Hi Jörg,

      lustig geschrieben! Eine Rendite von 10% p.a. war aber nicht über die gesamten letzten 12 Jahre, oder? Das kommt mir hoch vor, ich habe es aber jetzt auch nicht nachgerechnet. In der Zeit hat es aber alle anderen Vermögensklassen (Aktien und Immobilien) ebenfalls nach oben getragen. Ich komme bei meinen beiden Berliner Wohnungen auch auf eine Nachsteuerrendite über 10% – der Markt hat sich halt gut entwickelt. Es kann aber auch gut passieren, dass aus den aufgeblasenen Vermögenswerten im Nachgang zu Corona die Luft gelassen wird (leider auch bei meinen Wohnungen). Und das dürfte auch Gold treffen.

      VG, nico

      1. Hi Nico,

        eben erst mal wieder reingeschaut.
        Ich habe im Schnitt 1090 Euro/Oz bezahlt und die ersten Unzen vor 5 Jahren gekauft. Aktuell müsste ich 1650 zahlen und vor kurzem sogar weit über 1700 Euro. Macht knapp 11% steuerfreu – ohne irgendwelche Arbeit. Kaufen, verbuddeln. Keine Rechnungen, Nebenkosten, Mietärger, etc.
        Und wie gesagt – annonym. Keine Hebesatzerhöhung, weil die Stadt klamm ist, oder Gebühren für Kanal/Strassensanierung.
        Immobilien könnten Zwangshypotheken eingetragen bekommen – unwahrscheinlich – aber nicht unmöglich, wie ’48 passiert : https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangshypothek
        Oder andere Begehrlichkeiten des Staates, die bei klammen Kassen noch so kommen können.

        Wie gesagt – eigentlich aus der Not heraus Gold gekauft, aber letzten Endes vermittelt mir das Gold eine Sicherheit, auf der ich aufbauen kann.
        Hört sich doof an, aber fühlt sich ein wenig wie Dagobert im Geldspeicher an. Reicht noch nicht für ein Vollbad, ist aber schön seine Hände drin zu baden. 🙂

        Ich sehe es wie eine finanzielle Rettungsweste/Rettungsfloss.
        Egal was passiert, Aktiencrash, Hyperinflation, Stagflation, persönliche Krisen, Arbeitslosigkeit … diese schimmernde Rettungsweste lässt mich ruhiger schlafen.

        Funfact – als Hedge gegen meine Aktien hat es mich vor der Dummheit bewahrt am Tief zu verkaufen. Seitdem hab ich auch im Depot knapp 10% Plus YTD.

  6. Als Du von Gärtchen und Stallhasen schriebst, ging mir das Herz auf wie einem alten Schlappen die Naht. Die Krönung dazu wäre ein eigenes Brünnchen hinter der Laube.

    Da ich ein Klumpenrisiko in Form von Beton habe, halte ich Gold als gewissen Ausgleich dazu.
    In welcher Form? In jeder: anonym gekauf und bankenunabhängig gelagert, namentlich bekannt gekauft und im Bankschließfach gelagert, Xetra-Gold als leicht und kostengünstig handelbares Elektrogold (es zählt trotzdem als Gold und nach einem Jahr Haltedauer sind erzielte Gewinne steuerfrei) und last but not least, CFD auf Gold um kurzfristig zu agieren. Letzteres funktioniert auch “short”.
    Hört sich teuer an, muss aber nicht sein (Disclaimer: Trading kann sehr teuer sein!). Wer keine ganzen Unzen kaufen kann, dem würde ich empfehlen zum Elisabeth-Fan zu konvertieren. Lizzy schmückt viele britischen Sovereign, die Spreads sind normalerweise günstig und eine derartige Lizzy kostet unter 400€.
    Ich habe auch eine Scheckkarte dieser Goldplättchen, das macht was her wenn man in die Brieftsche greift und einen CombiBar statt der Visitenkarte auspackt (hat ein Bekannter mal gemacht). Aber ganz ehrlich, 1g davon kostet mehr als ein Fuffie. Vom Bäcker will ich doch Brot und keine Hochzeitstorte. Da bieten sich eher Silberlinge an, egal ob alte 10DM Gedenkmünzen oder moderne Unzen. Es muss keine ganze Masterbox sein, aber so eine Tube kostet nicht die Welt. Und weil Du shtf erwähnt hast, da ist der Ansatz vom einzeln gemälztem Feuerwasser nicht schlecht. Gesoffen wird immer, da dürfte der Stoff sogar von der billigsten Sorte sein.

    Um mich ganz als Verschwörungsdingsbumsanhänger zu outen, hier der Hinweis zu einer obskuren Seite, die kostenfreie Verschwörungsdingensbummensratgeber in Heftform versendet https://www.bbk.bund.de/SiteGlobals/Forms/Warenkorb/BBK/DE/Warenkorb_Formular.html?cart4256416=%2B1

    PS: Ich habe gerade viel launiges Zeugs zum Besten gegeben, aber den Link zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe könnt ihr ruhig klicken und bestellen. Die schicken tatsächlich jedem Interessenten so ein Heftchen. Ich finde das liest sich schöner als so ein .pdf

    1. Hallo Aluhut,

      sehr amüsant geschriebener Kommentar! Interessant, dass Du Gold in gleich mehreren Arten im Portofolio hast (verbuddelt, im Bankschließfach, im Depot).

      Für alle Leser(innen): Ich habe den Link gecheckt und er führt auf die Seite des Bundes für Katastrophenschutzes (bin bei Links ja immer etwas vorsichtig). Das Heftchen “Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen” habe ich mir mal schicken lassen. Bin gespannt.

      VG, Nico

  7. Sehr schöner, wirklich ausführlicher Artikel über Gold. Ich besitze kein Gold mehr, wir haben aber als Familie über Jahre hinweg Goldmünzen gesammelt und diese dann 2011 verkauft, um in eine Solaranlage zu investieren. Goldmünzen zu sammeln, finde ich sehr attraktiv, im Moment haben wir nur noch Silbermünzen. Silber finde ich fast noch besser als Sachanlage, gerade Münzen sind gut zuhause lagerbar. Auch andere Edelmetalle wie Palladium werden eventuell als Geldaufbewahrungsmittel immer spannender. Anwendungsgebiete für Palladium sind Katalysatoren, Nanotechnologie, Medizintechnik und alternative Umwelttechniken, also Gebiete die wahrscheinlich ein hohes Wachstumspotenzial aufweisen. Der Preis von Palladium ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Wer also in Form von ETFs schon früh eingestiegen ist, dürfte ziemlich profitiert haben. Aber durch das hohe Wachtstumspotenzial ist es vielleicht immer noch interessant. Russland fördert 40 % des Weltbedarfs an Palladium. Diese Ressource könnte bald vollständig erschöpft sein, was den Preis dann nochmal weiter höher steigen lässt. Als Beimischung vielleicht ein guter Gedanke.

  8. Moin,
    endlich mal wieder was über Gold 🙂
    Ich bin ja ein kleiner Goldfan. Halte Gold und Silber physisch und ein Teil meines Goldes bringt sogar ganz nette Zinsen. Dabei heißt es ja immer, dass Edelmetalle genau das nicht tun 😉
    Seit kurzem setzte ich zusätzlich auf einen Goldmining ETF. Das kann man auch als Hebel betrachten. Gut, ich bin nun auch schon in der Vermögenserhaltsituation angekommen aber fasziniert hat mich das gelbe Edelmetall schon immer. Beim Kollegen Finanzfisch hatte ich mal ausführlich über die Grundlagen von Gold geschrieben https://der-finanzfisch.de/gold-als-anlageklasse-mehr-schein-als-sein-oder-glanzende-aussichten/ Da gibt es auch noch mal einen Absatz zu der Hebelwirkung von Goldmienenaktien und bei mir im Blog habe ich mitgeteilt, wie ich es mit dem Gold halte https://www.freakyfinance.net/gold-im-vermoegensmix/
    Da erkläre ich auch wie ich 3 % Zinsen auf Gold bekomme.
    Beste Grüße
    Vincent

  9. Gold und Silber sind die ultimative Währung da sie eine wichtige Funktion erfülIen die Fiatwährungen nicht können. Sie sind Wert- und Energiespeicher. Währungen sind nur sogenannte Kreditbriefe die einen Anspruch darstellen der jederzeit nichtig werden kann. Diejenigen die nach der Jahrtausendwende in Edelmetalle eingestiegen sind haben fette Profite eingefahren. Wenn ich immer diesen Müll lese wie Goldbugs in solchen Anfängerblogs als mehr oder weniger Spinner dargestellt werden könnte ich kotzen. Venezuelas Börse ist auch auf Rekordjagd nur kannst du mit der Währung nichts kaufen. Währungsentwertung und hohe Kurse gehen Hand in Hand. Eine Währung die gerettet werden muß ist längst tot. An Whiskey habe ich auch mal geglaubt bis ich ihn verkaufen wollte. Anfänger werden böse aufwachen wenn eure Werte wie Aktien und Immoblien implodieren und ihr handlungsunfähig seit. Ihr befindet euch gerade im Coyote Moment. Ihr seit über die Klippe. Das Momentum bewegt euch noch seitwärts. Die Ölnachfrage und Ölproduktion implodieren gerade. Wie lange können eure Fantasiewerte und Gelaber der Realität noch stand halten? Viele die ich kenne sind 6 und 7 stellig in Edelmetallen. Passt lieber auf wie ihr Anfänger über die Leute redet.

    1. Moin Saz,

      na da hast Du es ja im ersten Satz direkt ausgedrückt. Für Dich ist Gold eine Ersatzwährung, keine Geldanlage. Versicherung könnte auch noch passen. Dir geht es bei Deinen Goldkäufen nicht um eine Diversifikation Deiner Geldanlage und auch die Rendite dürfte Dir egal sein. Wichtig für dich ist eine Währung zu haben, wenn die aktuell verwendeten “Fiat” Währungen nicht mehr anerkannt werden.
      Fair enough. Ist eine Lebenseinstellung. Und das will ich Dir auch gar nicht abstreiten (ich habe Goldinvestoren sicherlich auch nicht als Spinner dargestellt). Aber Du hast sicherlich auch Verständnis, dass nicht alle Deine Sicht auf die unmittelbar bevorstehende Währungskrise teilen.

      Bei Deiner Whiskey (mit “e”) Investition hättest Du vielleicht besser in Whisky (ohne “e”) investieren sollen. Egal wo die Rendite beim Verkauf gewesen wäre, schottisches Lebenselixier hätte auf jeden Fall deutlich besser geschmeckt, als irischen oder amerikanischen Cousins 😉

      VG, nico

  10. Wenn ich einem Portfolio Gold beimische (was ich stets tun würde), dann möchte ich damit kein (Papier-)Geld verdienen. Gedanklich bewerte ich Gold immer in Unzen und nicht in Euro. Eine Unze bleibt stets eine Unze – egal wie der Wechselkurs zum Euro steht. Gold bezahlt weder Zinsen, noch Mieten oder Dividenden. Gold ist quasi wie eine Versicherung: Hoffentlich braucht man sie nicht, aber man ist froh wenn man sie im Ernstfall hat.

  11. Hallo Nico,

    sehr interessant, besonders die Facts am Anfang fand ich sehr unterhaltsam! In der Krise liegt der Fokus mal wieder beim Gold. Ich bin selbst auch nicht in Gold investiert, erkenne aber gerade die positiven antizyklischen Effekte während der Entnahmephase. Gold scheint das Sequence of Return Risk erheblich zu reduzieren. In diesem Artikel untersuche ich was Gold während der Investitionsphase und der Entnahmephase bringt: https://www.finanzen-erklaert.de/wann-kann-ein-investment-in-gold-sinnvoll-sein/

    Wie man sieht lässt sich die sichere Entnahmerate durch etwas Gold-Beimischung deutlich steigern!

    Sollten die Zinsen in den nächsten Jahren nicht deutlich steigen, ist Gold daher aktuell mein bevorzugtes Puffer-Material.

    Schöne Grüße, Georg

    1. Hi Georg,

      ich hatte bei der Recherche zum Beitrag auch Deinen Gold-Artikel mit Bezug auf die Entnahmestrategie gelesen (deshalb gut, dass Du ihn hier noch mal verlinkst). Wenn es nach der Phase des Kapitalaufbaus irgendwann Richtung Kapitalerhalt geht, könnte Gold auch für mich vielleicht noch mal interessant werden. Aber ein höherer Anteil an kurzläufigen Anleihen ist wahrscheinlich entspannter.

      Vg, nico

      1. Unter normalen Umständen wären mir Staatsanleihen auch viel lieber. Aber aktuell liegt die nominale Rendite für 2-jährige Bundesschatzbriefe bei ca. -0,7%! Real sogar bei -2,5%!

        Dann doch lieber Gold mit einer realen Rendite von +/- null.

  12. Interessantes Ding. Grade das mit den Mengen. Drei olympische Becken sind jetzt zwar groß. Aber gesamt nicht sehr viel.

    Wie es um kein Gold steht weißt du ja. Ein kleinen Teil besitze ich. Aber viel mehr als Motivation. Ein Trigger jeden Tag worauf ich hinarbeite. Nicht mehr und nicht weniger. In Krisen Zeiten bringt wohl eine Waffe mehr um das Gold von anderen zu holen. Aber darauf wollen wir jetzt nicht genauer eingehen.

    Ich investiere am meist in mein Humankapital. Alles andere kann mir jederzeit genommen werden. Sieht nur die ganzen Steuern nach dem zweiten Weltkrieg. Was bringt mir das mühsam ersparte, wenn es mir am Ende doch irgendwie genommen werden kann.

    Am Boden meiner Investitionspyramide liegt eindeutig mein Humankapital. Als gutes Fundament was wächst. Das Gold ziert nur die Spitze. Damit es schöner aussieht.

    P.S.: Habe gelernt das Frauen in die Investitionen von Gold als Schmuck kein Problem sehen. Irgendwie ist das ja auch eine Absicherung oder ?

    1. Hallo Max,

      ich musste auch tatsächlich an Dich denken, als ich den Artikel geschrieben habe. Du hältst ja ein kleines Stück Gold in Sichtweite, damit es Dich beim Vermögensaufbau motiviert. Das finde ich wirklich charmant. Das könnte ich mir sogar auch noch vorstellen – hätte aber zu viel Angst, dass mein Lütscher sich das Ding krallt und irgendwo verbuddelt.

      VG, Nico

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