Wie du mit Schulden umgehst in der Familie – Meine-Mäuse-Podcast 16

Schulden Meine Mäuse

Warum haben Schulden so einen schlechten Ruf?

Vielleicht liegt es daran, dass im Deutschen bei dem Wort “Schuld” gleich ein negatives Bild in unseren Köpfen entsteht. Wir haben ein schlechtes Gewissen und befürchten, etwas falsch gemacht zu haben.

Doch nicht alle Schulden sind schlechte Schulden. Ein souveräner Umgang mit Schulden hilft Dir dabei, finanziell unabhängig zu werden. Darauf gehen Eva und ich in der neuen Folge vom Meine-Mäuse-Podcast ein und teilen dabei auch unsere Schuldenstrategie – denn sowohl Eva als auch ich sind verschuldet.

Gut oder schlecht?

Meine-Mäuse-Podcast

Schulden sind ein zweischneidiges Schwert.

Durch den Hebeleffekt können sie den Turbo für Deinen Vermögensaufbau zünden. Mit geringerem Eigenkapitaleinsatz partizipierst Du voll an der Wertsteigerung Deiner Investitionen. Aber der Schuss kann auch bitter nach hinten losgehen, wenn der Markt sich negativ entwickelt.

In der Podcast-Folge teilen wir die verschiedenen Arten von Schulden in ihre Kategorien ein – gute und schlechte Schulden. Und die Liste der „guten“ Schulden ist dabei länger als erwartet. Egal ob es um den Immobilienkauf, Dein Business oder Dein Humankapital geht – ein Kredit kann für Deine Situation sinnvoll sein.

Margin Call

Würdest Du Dir Geld leihen, um es an der Börse zu investieren?

Solange die Rendite höher ist als der Zins, sollte doch alles in Ordnung sein. Naja, so einfach ist die Nummer leider doch nicht. Wir diskutieren hierzu auch über das Thema „Margin Call“ und warum volatile Investitionen schlecht zu Schulden passen.  

Prinzipiell solltest Du auch bei Deinen Schulden den Zinseszinseffektes für Dich arbeiten lassen – halt nur andersherum. Je früher du deine Schulden zurückzahlst und je niedriger Dein Zins, desto besser. Deine Sondertilgung ist eine risikofreie Investition, mit einer Nachsteuerrendite in Höhe Deines Zinses.

Verbindlichkeit statt Schuld

Unser Fazit für einen souveränen Umgang mit Schulden lautet: Erstens Konsumschulden tilgen, dann Notgroschen aufbauen, den Eigenheimkredit tilgen und danach Geld anlegen.

Schulden sind weder positiv noch negativ. Sie sind erstmal nur eine Zahlungsverpflichtung. Kredite mögen für manche ein Hebel für den schnellen Vermögensaufbau sein, doch sie können auch zur Ursache für eine Privatinsolvenz werden. Wenn du “gute” von “schlechten” Schulden unterscheiden kannst und nicht alles auf eine Karte setzt, bist du schon sehr gut aufgestellt.

In anderen Sprachen wird das Wort “Schuld” übrigens wertfrei bezeichnet. In Italien, Frankreich oder England bedeutet “Schuld” übersetzt: “Soll”. Es wäre durchaus sinnvoll, wenn wir im Deutschen “Schulden” konsequent umbenennen auf “Verbindlichkeit”.

Denn nichts weiter ist die Schuld erstmal: eine Verpflichtung zu zahlen.

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Shownotes

Schulden – gefährlich und sinnvoll zugleich

Freitagsfrage: Schulden tilgen oder investieren?

Sondertilgen oder Geld anlegen – was ist zu empfehlen?


Warum “Meine Mäuse – der Finanzpodcast für die Familie?”

Als Mama oder Papa stehst Du ständig unter Zeitdruck – nie ist ausreichend Zeit für Deine Kinder, den Job, Hobbys und für den Partner. Wie willst Du Dich da noch um Deine Finanzen kümmern?

Meine Mäuse – der Finanzpodcast für die Familie bietet unabhängiges Finanzwissen für die Familie.

Eva und ich haben es uns zum Ziel gesetzt, Dir das nötige Werkzeug an die Hand zu geben, damit Du mit Deiner Familie finanziell sorgenfrei leben kannst. Statt Dein Geld einem Finanzberater anzuvertrauen, kümmerst Du Dich besser selbst um Deine Finanzen.

Im Meine-Mäuse-Podcast teilen wir mit Dir unser Wissen über Vermögensaufbau, dem Sparen im Familienalltag, der Finanzbildung Deiner Kinder, Altersvorsorge, dem Erschließen von (passiven) Einkommensquellen, Versicherungen, Schulden und letztlich darum, wie Du mehr Zeit mit Deinen Kindern verbringst.

Vielleicht ist es auch für Dich möglich, in Teilzeit zu arbeiten oder einfach mal einen Gang runterzuschalten. Höre jetzt rein!

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6 Kommentare

  1. Hallo Ihr Beiden,
    vielen Dank für Euren Beitrag. Ich finde es hervorragend, dass Ihr bei der Betrachtung der Schulden für Immobilien den “Beitrag des Leverage Effekts” so genau beleuchtet habt. Der Leverage Effekt ist aus meiner Sicht der Grund – zusammen mit des “Disziplinierungseffekts von Hypotheken – der Eigenheime zu vernünftigen Investitionen macht. Eure Empfehlung am Ende davon abzuraten, Aktien oder ETF’s auf Kredit zu kaufen, ist sicherlich für 99% der Hörer die richtige Empfehlung. Die Hauptursache, dass dies die richtige Empfehlung ist, liegt in unserem allgemeinen Mangel an Diziplin. Würde man für sich selber sicherstellen können, dass man das angeleglte Geld in ETF’s oder Aktien vor sich selber 15 oder 20 Jahre (Kreditlaufzeit) wegschließen kann, wäre historisch betrachtet, dies ein relativ geringes Risiko. Über einen solchen Zeitraum gab es für ein international diversiziertes Portfolio noch nie eine Negativrendite. Bei Immobilien ist das anders. In den 80er und 90er Jahren – keiner erinnert sich mehr – waren Immobilien in Deutschland eine grauenvolle Anlage – vllt ein paar Städte ausgenommen. Ich erinnere mich noch an die Abendessen Diskussionen mit meinem Vater. Die Entwicklung hat sich angefühlt wie Blei. “Diesmal ist alles anders” – laut Franklin Tempelton die gefährlichsten Worte der Menschheit … Banken sehen das Disziplinproblem genauso. Bei einem gemischten Portfolio aus Immobilien und Aktien, kann ich ohne Probleme weiteres Kapital für den Erwerb einer weiteren Immobilien auf eine Grundschuld einer bestehenden Immobilie beschaffen. Jede Sparkasse macht mit. Möchte ich das Geld auf eine bestehende Immobilie aufnehmen und dafür Aktien kaufen, verweigert sich jede Bank Deutschlands mit Ausnahme der ING.
    Wie gesagt. Für 99% von uns ist die Empfehlung richtig und wer weiß schon vorher, ob er zu den 1% gehört, dass die nötige Disziplin aufbringt.

    1. Hallo Sebastian,

      diesen letzten Teil habe ich auch nie richtig verstanden. Einer Bank sollte es doch eigentlich egal sein, was ich mit dem Geld aus meinem Immobilienkredit mache. Für sie zählt die Besicherung an dem Objekt. Bei Zahlungsschwierigkeiten können sie die Sicherheit versilbern und gut ist. Ob ich mit dem Geld jetzt Aktien kaufe, sollte für sie irrelevant sein.

      Ein Problem bleibt aber bei Aktien auf Pump: Der Aktienmarkt ist offensichtlich volatil (Immobilien sind auch volatil, aber das sieht keiner). Wenn die Kurse purzeln musst Du ggf. den Kredit vorzeitig ablösen – und das zur schlechtesten Zeit, wenn Deine Aktien eh im Keller sind. Vielleicht bist Du gezwungen dann einen Teil zu verkaufen.

      VG, nico

      PS: Schönes Zitat vom alten Templeton!

      1. @HypoKredit f ETF-Kaeufe:
        Das ist nicht unsere Erfahrung. Im Apr 2020 haetten wir ohne weiteres eine Hypothek von 50-100k fuer 0,8% (10a Lz) via Dr.Klein (Kreditvermittl.) auf unsere (abgez.) Immo zur “freien Verfuegung” aufnehmen koennen.
        Gewiss spielen indiv. Bonitaet und Historie eine Rolle; kann mir aber nicht vorstellen, dass wir ein Einzelfall waeren?
        LG Joerg
        (PS: Vertrag zur Unterschrift lag vor, aber weil die Boersen einen U-Turn gemacht hatten, nahmen wir Abstand – war zu spaet. Beim naechsten 35% Einbruch: Lombardkredite ausschoepfen und spaeter in Ruhe mit HypoKredit umschulden?)

        1. Hallo Jörg,

          bei ING (über Interhyp) wäre der Kredit auch kein Problem gewesen. Hat Euch Dr. Klein auch an die ING vermittelt? Alle anderen Banken haben unabhängig von Bonität oder Objekt eine Finanzierung abgelehnt.

          Gruß,
          Sebastian

        2. @Sebastian
          Nee, war Liste mit vielen Banken, am guenstigsten fuer uns damals war die PSD Braunschweig (0,73% 10J; 0,81% 5J).
          Wir hatten allerdings erstmal zur “Renovierung” angefragt und erst im zweiten Schritt “zur freien Verwendung” (Aktien-Investitionen) aufgedeckt. Das schien aber kein Problem zu sein, der Zinssatz ging nicht hoch!
          Die Suche mittels Kreditvermittler ist evtl breiter und einfacher als Einzelbankabfragen?
          LG Joerg

  2. Vielen Dank für diesen Beitrag! Diese Thematik beschäftigt mich schon eine kleine Weile, da mein Verlobter und ich davor stehen ein Eigenheim zu gründen. Ich habe noch nie in der Art über die “positive” Seite von Schulden nachgedacht. Dieser Beitrag hat meine Sicht auf Schulden etwas geändert.

    LG, Benita

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