Freitagsfrage: Wie soll Angelika 200.000 Euro investieren?

200.000 investieren

Willkommen zur Freitagsfrage!

Hier geht es wieder mal um Deine Meinung. Ich gebe eine kurze Einleitung zu einer konkreten Frage. Dann übernimmst Du die Show.

Heute nehmen wir mal richtig Geld in Hand.

Der liebe Papa

Ich habe vor kurzem eine E-Mail von Angelika bekommen. Sie hat ein Luxusproblem und möchte die Community gerne um Rat fragen.

Angelika hegt den Traum der finanziellen Freiheit, auch wenn es in ihrer Situation sehr schwierig werden dürfte. Aber lassen wir sie besser selber zu Wort kommen.

Ich bin alleinerziehend, berufstätig und habe einen 6-jährigen “Heiermann”. Ich verdiene leider nicht allzu viel und wohne auch noch im teuren Frankfurt. Die Tatsache, dass ich alleinerziehend bin und es somit nur ein (Teilzeit-) Gehalt gibt, macht die Sache auch nicht leichter. Es bleibt mir tatsächlich zum Sparen kaum etwas übrig.

ABER: mein werter Herr Papa hat seinen drei Töchtern jeweils eine “kleine” Summe geschenkt und daher habe seit einem Monat 200.000 € auf meinem Tagesgeldkonto!

Die Idee war, dass ich mir mit dem Geld eine 3-Zimmer-Wohnung kaufe und dann die gesparte Kaltmiete in den “Unabhängigkeitstopf” gebe. Aus meiner jetzigen Wohnung möchte & muss ich sowieso ausziehen. Aber selbst mit 200.000 € ist es schwer in Frankfurt und Umgebung eine einigermaßen schöne Wohnung zu finden.

Ist es alternativ vielleicht besser die gesamte Summe in ETFs zu stecken? Oder gibt es noch eine andere Alternative?

Ich selbst habe schon mehrere/verschiedene Szenarien durchgekaut, bin aber zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen. Daher die Hoffnung, dass Du und die anderen Leser mir hier bei der Entscheidungsfindung helfen können.

Wie sollte ich meine 200.000 € investieren?

Hut ab!

Eines kann ich aber schon mal vorwegschieben: Ich finde es beachtlich, dass Angelika sich dazu entschließt, die ganze Summe zu investieren. Die allermeisten in ihrer Situation hätten das Geld (oder zumindest einen großen Teil davon) ausgegeben.

Angelika aber nutzt diesen finanziellen Glücksfall um sich einen Puffer für schlechte Zeiten aufzubauen. Eine eventuelle Rentenlücke wird ihr so keine schlaflosen Nächte bereiten. Mit dieser Summe, über einige Jahrzehnte investiert, dürfte sich das Thema Altersvorsorge für Angelika erschlagen haben.

Ich spiele diese Frage gerne weiter an die Community und werde später ebenfalls meinen Senf dazugeben.

Wie soll Angelika 200.000 Euro investieren?

Ich bin schon gespannt auf Deinen Kommentar!

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39 Kommentare

  1. Liebe Angelika,,
    ich binneu hier. Das ist mein Erster Beitrag.
    Meine pers. Meinung als Investor in Immobilien (Vermietimmobilien und Eigengenutzt), Aktien, ETF, P2P und Tagesgeld, Geldreserven ist individuell und nur durch Seuerberatung durchzurechnen im Falle von gefällt mir. Wichtig, sechs Monate als Notfallreserve in einem Tagesgeldkonto anlegen.
    Dann eine Wohnung nehmen zur Miete, die gefällt und nicht allzu teuer ist. Ich würde eine ETW kaufen, ausgerechnet in Frankfurt mit 70% Eigenanteil und 30 % Immobiliendarlehen zu derzeit ca. 1,1 %. Bei der Sicherheit und Eigenkapital zahlst du nicht mehr.
    Die Immobilie die Ersten sieben – zehn Jahre vermieten und abschreiben! Steursenkungen. Der Frankfurter Immobilienmarkt wird aller Voraussicht zehn Jahre weiter massib steigen. Alle, Ausländische Firmen erst recht, wollen in Frankfurt und müssen da auch investieren.
    Dann die Wohnung steuerfrei verkaufen. Nebenbei noch in ETF ca. 20 k anlegen und monatlich 150 € dort auf Dauer investieren. Ein kleiner Urlaub 2-5 k sollte auch drin sein. Nach Verkauf der Wohnung Restschulden abbezahlen und das erneute Geld in den hoffentlich in sieben bis zehn Jahren abgekühlten Aktienmarkt einsteigen, oder bei dann niedriger werdenden Immobilienkauf und nachdem Sie wissen, wo Sie dann leben werden/Wollen aller wahrscheinlichkeit nach neu in Immobilien investieren, diesesmal Eigenimmobilie zum Selbstwohnen.

    Ganz lieben Gruß,

    Christian

  2. Ich weiß nicht, ob mein Beitrag noch von irgendjemand gelesen werden wird, aber mein erster Vorschlag an Angelika ist: investierie in deine Finanzbildung! Behandle deine 200k nicht wie eine heiße Kartoffel, die innerhalb der nächsten Tage irgendwo reingesteckt werden muss. Du hast Zeit. Wenn du genug über das Thema weißt, planst du deine nächsten Schritte.

    Ich persönlich würde in deiner Situation in 20 Dividenden-Aktien, aufgeteilt zu 10k, investieren. Bei einer Dividendenrendite von 4-5% wären das dann 8k-10k Dividende (brutto) pro Jahr. Das wäre ein nettes Zubrot und nimmt ordentlich Druck weg.
    In Immobilien würde ich jetzt auch nicht investieren. Ich wohne ja auch im Speckgürtel von Frankfurt und die Preise sind mittlerweile jenseits von Gut und Böse.

  3. Hallo Angelika,

    wenn der Markt ähnlich ist wie München und dir die Stadt gefällt würde ich mir eine 1 Zimmer Wohnung kaufen bar in guter Lage mit 30m² und fertig.

    Hat den Vorteil du kannst Sie vermieten und absetzen während du mit deinem Sohn zusammen wohnst und wen der draußen ist kannst du dort einziehen.

    Nächster Vorteil ist das du keine Schulden hast und für deine Rente etwas für dich geschaffen hast auch wenn du heiratest etc. kommt da keiner mehr ran bei Scheidung wie auch immer.

    Und sollte alles super laufen bekommt man immer die Miete.

  4. Hallo Angelika,
    ich finde es nicht leicht, eine allgemeingültige Antwort auf eine so weitreichende Frage zu geben – man weiß einfach viel zu wenig über Dich und Deine Situation, um seriös antworten zu können. Ich versuche es trotzdem.

    Ich selbst bin kein Immobilien-Experte (und werde es auch nicht mehr werden), aber Nico traue ich schon zu, die Frankfurter Situation halbwegs gut abschätzen zu können. Ich würde nicht kaufen und erst recht nicht in ein Vermieterverhältnis einsteigen. Als Immo-Laie scheint das doch ein eher aktiveres Investment als z.B. ETFs zu sein. Als alleinerziehende Mutter hat man sicher auch so schon genug am Hals – insbesondere wenn der Vater so ein “großartige” Hilfe ist.

    Zu einem unmittelbaren Investment in ETFs würde ich Dir nur dann raten, wenn Du Dich zuvor schon mit der Materie auseinandergesetzt hast. “Passives Investieren in ETFs” ist im Grunde furchtbar einfach (von der technischen Umsetzung her) und einige raten Dir ja hier auch zu einigen ETFs. Ich selbst bin auch eher ein Anhänger dieser Vorgehensweise, möchte aber nicht verschweigen, dass die Umsetzung zwar vom Aufwand her einfach ist (ein paar ETFs kauft man innerhalb von wenigen Minuten), aber Du musst dann auch in der Lage sein, mit erheblichen Kursschwankungen klar zu kommen – genau das ist das Schwierige. Wenn Dir hier also einige eine nahezu 90%-Investition in Aktien nahelegen ohne Deine Vorerfahrung mit Aktien zu kennen, so finde ich das hochgradig gefährlich. Das kann(!) gut für Dich sein, muss es aber nicht – ein Panikverkauf mitten im Crash ist der Super-GAU!

    Also – ich würde Dir zu folgendem Vorgehen raten:
    1.) Gönn Dir einen kleinen Herzenswunsch. Ob der nun ein paar hundert Euro oder doch ein paar Tausend Euro beträgt, hängt von Deinen Bedürfnissen ab. Ich würde mir wahrscheinlich etwas kaufen, was mich dauerhaft an meinen Vater erinnert und immer erfreut – das kann ein Erlebnis oder ein Gegenstand sein.
    2.) Parke das Restgeld auf einem Tagesgeldkonto. “Erst zielen, dann schießen” sollte Deine Devise sein. Es hilft nichts, jetzt aus der Hüfte zu schießen und “irgendwie” zu investieren und in 2 Monaten hörst/liest Du dann von einer anderen Idee und änderst alles wieder. Es macht überhaupt nichts, wenn Du nicht ab Tag 1 investiert bist. Es ist wichtiger, dass Du eine Investmententscheidung findest, die zu Dir passt – und dann mit Überzeugung investierst. Und wenn das mehrere Monate dauert, ist das überhaupt kein Problem.
    3.) Suche Dir Informationen im Netz oder aus Büchern. Ich(!) würde Dir ja zur passiven Anlage in ETFs raten, da Du dann langfristig am wenigsten Arbeit hast und trotzdem eine ordentliche Rendite erzielen kannst. Nico ist sicher eine gute Anlaufstelle, etwas tiefergehend (sorry, Nico!) wird das Thema aber eher beim Finanzwesir oder Zendepot behandelt. Letzterer Blog ist weniger aktiv, ersterer dafür umso mehr. Das Finanzwesir-Buch kann ich empfehlen, Nico auch (https://finanzglueck.de/buchbesprechung-finanzwesir/). Wenn Du das Buch gelesen und verstanden hast, wird Dir vermutlich klar werden, dass Du im Wesentlichen 2 wegweisende Entscheidungen treffen musst:
    a) Wie viel Risiko ertrage ich? Bei welchem Vermögensrückgang kann ich noch ruhig schlafen? Wenn Du 50% erträgst, kann Du 100% in Aktien investieren (wenn man mal einen maximalen Rückgang von 50% am Aktienmarkt unterstellt). wenn Du nur 10% erträgst, dann solltest Du nur 20% in Aktien investieren. Wenn es irgendwo dazwischen liegt, halt den entsprechenden Wert.
    b) Welche Aktien-ETFs kaufe ich? Wie genau verteile ich das Geld auf verschiedene Regionen? Wenn Du das Buch gelesen hast, wirst Du feststellen, dass es mehr oder weniger egal ist. Hauptsache ist, dass Du breit streust und die Kaufkosten im Blick behältst.
    In Frankfurt gibt es übrigens auch einen Finanzwesir-Stammtisch, den Mike und Marielle (beziehungs-investoren.de) leiten. Wenn ich von meinem Karlsruher Stammtisch auf andere Stammtische schließen kann, trifft man dort immer gute Ratgeber an, die sich schon länger mit der Materie beschäftigt haben. Als Finanzneuling lernt man dort eine Menge – ich rate Dir aber trotzdem, Dir vorher ein gewisses finanzielles Grundwissen anzulesen. So weiß man eher einzuordnen, ob gerade über ein “Fitzelchen” diskutiert wird oder über “das Große Ganze”.

    Abraten würde ich Dir unbedingt davor, jetzt einfach mal was zu kaufen und dann mal zu schauen was passiert. Bei 200k (noch dazu mit dem emotionalen Gedanken des Erbes) steht verdammt viel auf dem Spiel, um voreilig zu handeln. Auch wenn es unangenehm erscheint – bei Dir ein Minimalwissen (FW-Buch!) auf und leg erst dann los.

    Liebe Grüße
    Dummerchen

    1. Hi Dummerchen,

      no offence. Den Anspruch auf detaillierte Informationen/Aufarbeitung von Anlageprodukten habe ich hier nicht. Ich bin eher der Typ für das große Ganze. Es ist schon bewundernswert wie ein Wesir durch einen riesigen Wust an Daten gräbt um seine Thesen zu stützen.

      Den Stammtisch von Mike und Marielle kann ich tatsächlich auch empfehlen. Dort war ich auch schon mit dabei. Die würden sich bestimmt auch freuen wenn der kleine Heiermann mitkommt. Im Hause Beziehungsinvestoren gab es ja auch gerade Nachwuchs.

      VG, Nico

  5. Also ich würde ein wenig Splitten und die Anlage zu je 25 K auf folgende Werte verteilen
    A1JJ54
    A1JVBC
    A0B746
    884625
    925798
    A0F5UH
    die restlichen 50 K würde ich aufbewahren und bei Kurseinbrüchen zum Nachkaufen verwenden. Ansonsten dürften die Werte einigermaßen konstant Dividenden ausschütten.

  6. Hallo Angelika,

    in Deiner Situation würde ich mit 200k € erst mal fiólgendes tun:

    -sämtliche Verbindlichkeiten tilgen
    -den Bedarf für 6 Monate auf ein Tagesgeldkonto einzahlen
    -bei Bedarf wirklich schön in den Urlaub fahren (egal was es kostet)
    -den Rest an der Börse anlegen. Ob in einen ETF (wie vielfach empfohlen) oder in Einzelaktien ist Dir selbst überlassen. Der ETF ist derzeit die einfache Lösung bei der man (Frau) nicht viel nachdenken muss. Hier würde ich einen Vanguard FTSE All-World nehmen (oder einen MSCI World IMI, je nach Kostenquote). Bei Einzelaktien muss man sich mehr Gedanken machen, aber auch da kann man mit 100.000 Euro (wenn das der hypotetische Rest ist) schon gut diversifizieren. Hier würde ich mich über die verschiedenen Seiten, die es schon gibt informieren und dann zuschlagen. Evtl. gestückelt in 25:25:50 wenn die Kurse entsprechend stimmen.

  7. lass das geld mal für ein halbes jahr auf dem taggeldkonto liegen.

    ich persönlich investiere mit spielgeld und das sind ca. 15 prozent vom einkommen. mittlerweile ist es so, dass ich den verlust desselben problemlos verschmerzen kann.

    allerdings bin ich immer schon der fraktion mietfrei wohnen angehangen (das hat mit möglichkeiten trotz kleinem einkommen beschert, die anderen verwehrt blieben – auch alleinerziehend)

    da ich die situation vor ort nicht kenne, rate ich zur langsamkeit. die idee mit dem urlaub würde ich allerdings umsetzen.

    es ist leicht raten , was mit soviel geld zu tun ist, wenn es nicht das eigene ist ( und der verlust weder gepuffert noch verschmerzt werden muss)

    u sehen würd ich mich, weil weder günstige mietwohnungen noch eigentum(wenn du dich dafür entscheiden solltest) fallen einem zu

  8. Vielen, vielen Dank an alle, die hier geantwortet haben. Ich bin ganz überwältigt von der Fülle an Gedanken, die ihr euch gemacht habt. Werde mich jetzt in Ruhe mit den verschiedenen Ideen auseinander setzen. Danke und alles Gute auch für euch!

    1. Liebe Angelika,

      ich würde einen Follow up-Artikel schön finden. Dort könntest du erzählen, was du am Ende gemacht hast, wieso du gerade diese Variante allen anderen vorgezogen hast und wie du dich sechs Monate später damit fühlst.

      Viel Erfolg mit deinen Entscheidungen und alles Gute!

    2. Hallo Angelika,
      als gleichfalls “Betroffene” (8 Jahre alleinerziehend mit 2 Kindern – seit 2 Jahren nicht mehr, da das jüngste Kind volljährig wurde (was aber nicht gleichbedeutend ist mit wirtschaftlich selbstständig) und selbstgenutzter Immobilie). Anders als bei Dir, habe ich die bereits vorhandene Immobilie übernommen (Haus mit 2 getrennt nutzbaren Wohnungen) somit auch die Schulden und den bereits getilgten Teil hälftig an meinen Exmann ausbezahlt.(hierfür stand mir ein Betrag aus einer Erbschaft zur Verfügung). Wichtig war mir hierbei der Nutzwert der Investition. Was ich in meiner Ausbildung in der Wohnungswirtschaft schon früh gelernt habe ist, dass eine Immobilie, wenn sie als Kapitalanlage also fremd vermietet funktioniert als selbstgenutzte Immobilie noch besser funktioniert – wenn Du sozusagen an dich selbst vermietest und den “Mietwert” deiner Wohnung z.B. auf ein eigenes Konto zahlst. Davon kannst Du dann die laufenden Kosten der Immobilie begleichen und einen angemessenen Teil in die Rücklage packen. Kein Mietausfallrisiko. Der Rest ist sozusagen Deine Eigenkapitalverzinsung – steuerfrei da keine Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung und auch keine aus Kapitalerträgen. Achte darauf als Kapitalanleger zu kaufen und nicht als Selbstnutzer (Du möchtest einen Geldbetrag renditestark anlegen – alles andere geht keinen was an). Kaufe etwas was du auch mieten würdest dann wirst Du es auch im Zweifel vermieten oder an Kapitalanleger verkaufen können. Kaufe nur, wenn Du längerfristig planst zu nutzen. Nutze lange Zinsbindungen – nach 10 Jahren hast Du automatisch das Recht das Darlehen bei längerer Zinsbindung ohne Vorfälligkeitsentschädigung zu kündigen, nicht aber die Bank. Nutze Vergünstigungen (Baukindergeld wird Dir evtl. zustehen). Unterhaltsrechtlich gibt es allerdings einen Haken – wenn Dein Sohn volljährig wird und Du offiziell unterhaltspflichtig bist wird Dir aus dem selbstgenutzten Eigentum ein fiktives Einkommen (Mietwert) zugerechnet. Die Erhöhung des Unterhalts ist jedoch überschaubar. Ich wünsche Dir alles Gute Viele Grüße Elke

  9. Die 200k komplett in eine Wohnung zu investieren, hat bisher immerhin keiner geraten. Es kann, wie gesagt, ein Teil davon theoretisch als EK genutzt werden, sofern sich eine geeignete Wohnung findet. Ist in vielen Städten schwierig, eine zahlbare Wohnung zu finden, weswegen die nächste Wohnung so oder so eine Mietwohnung wird.

    Totzdem schadet es nicht, die Augen / Ohren offen zu halten, sofern man die Muße dafür hat. Ich musste bei der Leserfrage sofort an Marielle & Mike von den Beziehungsinvestoren denken, die mit Kind auch bald in eine größere Eigentumswohnung ziehen. Mit kleinem Kind vermittelt sowas Sicherheit, wenn die Belastung vergleichbar zum Mieten ist.

    Wenn Angelika nun eine günstige Mietwohnung findet, ist das was anderes. Aber wenn man über 1000€ kalt für eine 3-Zimmer-Wohnung zahlt, würde ich das mit dem Eigentum nicht komplett ausschließen. In Stuttgart z.B. finden Leute mit geringem Einkommen und Kind nur schwer eine Wohnung.

    Aber vielleicht hat Angelika auch andere Pläne (Region wechseln, Weiterbildung etc), dann würde ich die Immobilität meiden.

  10. Hallo Angelika,

    Ich würde mir eine gute Mietwohnung suchen. Geld für Wohnungseinrichtung Umzug hast du ja zur Verfügung. Kauf einer selbstmutzungs immobillie ist mit Zeit Nerven und finanziellen und rechtlichen Risiken verbunden und wohl in deiner aktuellen Situation nicht die beste Option. Beratung durch einen unabhängig Finanzberater ( nicht den netten Herrn von Versicherung oder Bank) würde ich in Erwägung ziehen. Man sollte auch beachten das wir schon 8 Jahre eines stark wachsenden Aktienmarktes hinter uns haben und es gut seien kann das es zu einer grosseren Korrektur kommt. Wenn man nicht im zug zwang ist kann man das geld auch noch ein paar Monate liegen lassen. Du könntest um Erfahrung zu sammeln über einen Sparplan erstes Geld in einen erfolgreichen etf investieren. Ich würde mich an deiner Stelle fragen ob es für dich Möglichkeiten gibt einen besseren Job/Tätigkeit zu erreichen mit der du aktiv mehr geld verdienst / dir mehr Freiheit schaffen kannst. Du hast durch das geld die Möglichkeit dazu. Oder ob es zu.b. Sinn macht in eine Haushaltshilfe zu investieren so daß du mehr Zeit für deinen Sohn und für andere Dinge hast. Was ich sagen will investieren geld in dich selber. Teil Cash und Teil in ETF

  11. Hallo Angelika (und auch alle anderen Kommentatoren),

    tolle Diskussion! Vielen Dank für die vielen Empfehlungen. Meine Meinung darf da natürlich nicht fehlen 🙂

    Erstmal würde ich Dir empfehlen ein bisschen von dem Geld zu nehmen und schön in den Urlaub zu fahren. Gönnt Euch was. Zu diesem besonderen Anlass darf es auch mal etwas mehr kosten. Vielleicht hat Opa ja auch Lust mitzukommen?

    Dann ist die nächste große Frage Immobilie oder nicht. Hier kann ich Dir eine klare Empfehlung geben. Kaufe keine Wohnung. Dein Leben wird wahrscheinlich noch einige Wendungen nehmen. Vielleicht lernst Du einen neuen Traummann kennen und ihr zieht zusammen. Oder Dich verschlägt es in eine andere Stadt. Oder, oder, oder. Und dann wirst Du schnell zur Vermieterin (und das ist dann noch mal eine ganz andere Nummer) oder musst verkaufen (die hohen Kaufnebenkosten musst Du erst mal wieder reinkriegen). Davon abgesehen ist Frankfurt keine gute Stadt im Moment Immobilien zu erwerben. Der ganze Immobilien-Hype (inklusive Brexit) ist schon enorm. Die Schere zwischen Kaufpreisen und Mieten geht auseinander. Wenn es kein absolutes Muss als Lifestyle-Entscheidung ist, dann miete doch einfach weiter. Die Auswahl ist dann auch viel größer und Du findest leichter Deine neue Traumwohnung.

    Aber was machst Du dann mit der Asche? Meine Empfehlung geht auch in Richtung ETFs. Ich vermute mal Du hast bisher noch nicht nennenswert in den Aktienmarkt investiert. Von daher halte es bitte erst mal übersichtlich mit den Beträgen. 50.000 Euro, investiert in zwei oder maximal drei ETFs reichen völlig (hier kannst Du sehen in welche drei ETFs ich z.B. investiere). Den Rest kannst Du erst noch mal auf Deinem Tagesgeldkonto liegen lassen. Dann hast Du schon mal einen ersten wichtigen Schritt getan und kannst Dir in Ruhe zu dem Thema etwas anlesen und auch mit anderen diskutieren. Hoffentlich bricht in dieser Zeit auch mal der Markt richtig ein. Dann kannst Du in Ruhe reflektieren wie Du dabei reagiert hast und ob Du eher ein risikobehaftetes Portfolio oder ein risikofreieres brauchst.

    Und am Ende habe ich noch ein Angebot für Dich. Im Herbst wird es wieder ein Finanzglück-Leser-Treffen in Frankfurt geben (Samstagsnachmittags). Komm doch einfach zusammen mit Deinem Lütschen vorbei! Bis dahin hast Du vielleicht schon einen Teil investiert, hast Dir viele Gedanken gemacht und möchtest mit Gleichgesinnten Detailfragen klären.

    Alles Gute, Nico

  12. Wie Sajin muss ich mich auch am Kopf kratzen. Wie viele Kommentatoren der alleinerziehenden Mutter mit überschaubarem Einkommen einen Wohnungskauf auf dem überhitzten Frankfurter Wohnungsmarkt empfehlen, überrascht mich. Selbst bei einer Kompromiss-Wohnung sind in Frankfurt die ersten 30k schnell für die Kaufnebenkosten ausgegeben. Dann wären schon mal 15 % vom schönen Eigenkapital weg und dafür wurden nur ein paar Stöße Papier unterschrieben.

    Ich würde weiterhin zur Miete wohnen. Der Sohnemann ist irgendwann aus dem Haus, die Beschenkte wird sich in ihrem Leben noch mehrere Male verändern und dazu kann immer auch ein Ortswechsel gehören, der jetzt noch nicht abzusehen ist. In jedem Fall bieten liquide Assets eine ganze Menge mehr Flexibilität – und das ist eine ganze Menge wert.

    Was die richtige Asset Allokation angeht, schmeiße ich gerne meinen Hut in den Ring. Bisher ging es hier ziemlich binär um Aktien vs. Immobilie. Daher stelle ich zur Diskussion:

    35 % MSCI World-ETF
    15 % MSCI Emerging Markets-ETF
    10 % Rohstoffe
    10 % REITs
    15 % Renten (oder ebenfalls Tagesgeld, bis sich am Zinsniveau etwas tut)
    15 % Tagesgeld

    Damit ist 50 % des Kapitals dem Risiko des Aktienmarktes ausgesetzt. Die 10 % eröffnen eine weitere Anlageklasse, die bisher nicht diskutiert wurde. Die Ausschüttungen der 10 % REITs bezahlen evtl. anfallende Steuern auf Erträge und die 30 % Renten/Tagesgeld machen den Ritt sanfter.

    Aus dem Portfolio würde ich jährlich nicht mehr als 3,5 % entnehmen, um den Kapitalerhalt zu gewährleisten. Wird doch mehr entnommen, muss sich die Bedachte halt vergegenwärtigen, dass sie ihren Lebensstandard durch das Verkonsumieren von Geld, das andere verdient haben, aufpeppt. Aber das ist dann eine ethisch-moralische Frage.

  13. Wenn Du Dich entsprechend den Vorschlägen der Mehrheit für Aktien/ETF & Co entscheiden möchtest, spricht Dominik mit der Gefahr von Panikverkäufen bei Börsencrash einen entscheidenden Punkt an.
    Ich habe mir die Frage, wieviel Geld ich selbst in Aktien/ETF anlegen würde, auch oft gestellt, und beantworte Sie momentan so, dass es nur ein Betrag sein kann, beim dem mir ein vorübergehender Kurseinbruch von 50%. nichts ausmacht, insbesondere keinen übermächtigen Verkaufsimpuls in mir auslöst.
    Ich selbst könnte einen Buchwertverlust von 100.000 , unterstellt 200.000 wären mein dann in Aktien /ETF angelegtes Gesamtvermögen, nicht ertragen. Abgesehen von den damit verbundenen psychischen Belastungen würde ich aller Voraussicht nach versuchen”panikartig zu verkaufen, um zu retten, was zu retten ist”
    Wenn Du da cooler bist, ist das ganz klar ein Vorteil und sind alle in Richtung Aktien/ETF gehenden Vorschläge wahrscheinlich besser für Dich, als der Kauf einer überteuerten Wohnung mit bis zu 15% Kaufnebenkosten
    Schöne Grüße
    noch ein dirk

  14. hallo Angelika,

    ich würde mir ehrlich gesagt doch eine passende ETW kaufen, 150k anzahlen und den Rest würde ich in einen Aktien-ETF packen, evtl. in 3-5 Tranchen, diese ETW hast Du für immer, für mich wäre das ein schönes Stück an Sicherheit,
    und dann würde ich auch mal mit Papa reden, er scheint ja zu wissen wie man Vermögen aufbaut.
    Viel Erfolg wünsche ich Dir.

  15. Mir stellt sich die Frage, wie manche hier darauf kommen einer alleinerziehenden Mutter eine Eigentumswohnung mit allen Pflichten und Risiken samt Verschuldung zu empfehlen? Als ob man in so einer Situation nicht schon genug Verantwortung und zu wenig Zeit hat. Ganz zu schweigen von den möglichen psychischen Belastung, die mit der Vermietung einhergehen können.

    Dirk hat – meiner Meinung nach – einen soliden Vorschlag gemacht.
    Du musst für dich klären, wie hoch dein sicherer Teil sein soll, der auf dem Tagesgeld liegen bleibt. In Dirks Modell 9% (18.000 von 198.000€).

    Den Aktien-Anteil würde ich z. B. in Vanguard-ETF investieren. Entweder je einen Wold und Emerging Markets ETF (60/70) oder den All-World.
    Wenn es bei den anfänglichen 180.000€ bleibt, würde ich diese aufteilen. Aus psychologischen Gründen und je nach Risikoneigung einen größeren Betrag sofort investieren und den Rest in Tranchen von 2.000€ monatlich nachschieben (selber kaufen mit Gebühren von etwa 10€).

    Man könnte z. B. 1/3, also 60.000€, sofort investieren. Das wären 40.000€ in World und 20.000€ in Emerging Markets. Danach monatlich World und 2-monatlich Emerging Markets mit je 2.000€ nachkaufen. Das Nachkaufen beläuft sich auf 36.000€ im Jahr und man wäre nach etwa 3 Jahren und 4 Monaten komplett investiert. Das hat den Vorteil, dass man bei fallenden Kursen günstig nachkauft und bei steigenden Kursen ich nicht zu sehr ärgert, weil man ja schon teilweise investiert ist. Zudem bleibt man flexibel und hat Geld zur Hand, falls es hart kommt.
    Ausschüttungen gibt’s auch noch. Man kann da wohl um die 1,5 – 2% annehmen. Grob übern Daumen wären das 10€ im Monat je 9.000€ Investitionssumme.

    Das ist nur ein Vorschlag. Einen Teil kannst du auch dem Kind überschreiben oder für Ausbildungszwecke verwenden/zurücklegen. Wie genau die Aufteilung und Verwendung erfolgt, musst du für dich abschätzen. Beachte aber: Flexibilität, Vorsorge und Erhalt sind wichtig. Dieser Geldsegen ist eine gute Möglichkeit, sich eine nachhaltige finanzielle Grundlage zu schaffen.

  16. Ich würde es auch wie Dirk und Thorsten machen. Es las sich so, als sei deine finanzielle Situation angespannt. Von daher: weiter mieten, das ist in Summe etwa gleich teuer wie Eigentum (Da gibt es andere Meinungen, ich weiß).
    Vom Kauf von Eigentumswohnungen zur Vermietung würde ich auch abraten. Ich selbst habe zwar welche gekauft, habe aber den nötigen Puffer im Einkommen, um auch mal Mietausfälle oder schlimmeres stemmen zu können, das habe ich in deiner Situation nicht rausgehört. Das Klumpenrisiko Immobilie ist in der Situation einfach zu groß.

    Um die angespannte Situation zu entschärfen, sollte ein stetiger Cash-Flow im Vordergrund stehen. Dafür halte ich auch ein ausschüttendes ETF-Depot (World und EM) für geeignet. Bei einer Ausschüttung von 2 % wären das ca. 300 Euro im Monat, die du nutzen kannst, um deinen Alltag mit weniger Geldsorgen verbringen zu können.

    Das ist aber noch nicht alles. Auch wenn du die Dividenden komplett verbrauchst, wächst das Kapital trotzdem noch weiter, wenn auch langsamer als möglich. So steigen mit der Zeit sogar die 300 Euro noch weiter an, selbst wenn man die Inflation berücksichtigt.

    Wenn es dir wirklich hilft, würde ich die Dividenden solange komplett “verkonsumieren”, bis Heiermann auf eigenen Füßen steht und selbst etwas Geld verdienen kann. Dann kannst du die Dividenden reinvestieren und so für dein Alter vorsorgen.

    1. Inwiefern entschärft ein stetiger Cash-Flow die angespannte Situation besser als ein etwas größer gewählter Puffer?

      Bevor ich mich auf 300 € an Dividenden jeden Monat verlasse (die bei schlechter Wirtschaftslage sowieso nicht aufrechterhalten werden), “gönne” ich mir lieber einen Puffer, der z.B. 5.000 – 10.000 € größer ist. Diese 5.000 – 10.000 € verändern fast nichts an den durchschnittlichen monatlichen Dividenden und geben ihr eine wesentlich größere Sicherheit als irgendein halbwegs konstanter Dividendenstrom.. Bevor bis auf die letzten tausend Euro alles investiert wird, um den Wunsch nach passivem Einkommen bestmöglich zu erfüllen, würde ich lieber den Puffer höher ausfallen lassen. 10.000 € wären beispielsweise nur 25 € im Monat, die an passivem Einkommensstrom fehlen würden.

      Aber klar, 300 € zusätzlich im Monat sind sicherlich sehr angenehm.

      Muss sie halt die richtige Variante für sich finden.

  17. Ich denke, du solltest zuerst überlegen, was du selbst möchtest und was du selbst gut kannst.

    Beispiel von mir:
    Ich habe keine Lust mich um Reparaturen/Instandhaltung einer eigenen Wohnung zu beschäftigen. ICh bin handwerklich eher unbegabt. Ich habe Angst davor, mein ganzes Geld in 1 einzige Anlage (zB 1 Wohnung) zu stecken. Ich kenne mich mit Aktien/ETF aus.

    Deshalb würde ich mir eine Mietwohnung suchen. Das Mietrecht in Deutschland ist relativ pro-Mieter. Und (neben einem Notgroschen) das Geld in einen ETF stecken. Somit kann ich meine Stärken ausspielen und muss mich um nichts kümmern, worauf ich keine Lust habe.

    Finanziell macht das auch durchaus Sinn. Das habe ich aus dem Buch von Kommer “Kaufen oder Mieten” mitgenommen.
    Aber ein Wohnungskauf ist auch eine Lifestyle-Entscheidung. Die solltest du für dich selbst treffen. Ob du das wirklich möchtest oder einfach nicht weißt, wohin mit deinem Geld.

    Die Antwort von Dirk oben, finde ich mit dem Zahlenbeispiel schon relativ vernünftig. Würde wohl auch 15.000 als Notgroschen behalten. 5000 für Urlaube reservieren. Und 180000 in ETFs (MSCI World oder vergleichbar) anlegen. Mit 5000 kann man schon gut Urlaub machen. Sogar sehr viele, wenn man sich günstige Unterkünfte sucht, nicht immer jeden Tag essen geht. Der Nachwuchs kann dann sehr viele daraus lernen und du hast auch mal Zeit Finanzbücher wie zB (Finanzwesir oder Kommer) zu lesen 😉

  18. Hallo,
    im Prinzip so wie von Dirk dargestellt mit folgenden Ergänzungen:
    – Begleichen von Schulden bzw. Ablösen von lfd. Konsumentenkrediten (sofern vorhanden)
    – kleinen Puffer auf dem Girokonto einrichten, damit man nicht in den Dispo gerät
    – Finanzierung einer Ganztagsbetreuung für den Sohnemann, um die Teilzeit zu erhöhen (Vergleichsrechnung anstellen)
    – Finanzierung einer zusätzlichen Qualifizierungsmaßnahme mit der Zielrichtung, das Gehalt zu verbessern.
    Viel Erfolg!
    Mit freundlichen Grüßen

    1. Die Ganztagsbetreuung trennt die Angelika noch mehr von ihrem Sohn. Was ist damit gewonnen?
      Kein Lebensglück.
      Geld ausgeben um Geld zu verdienen?

  19. Vielen Dank schon jetzt an alle bisherigen “Kommentatoren”. Euer Input ist sehr wertvoll und hilfreich!

  20. Wo Rauch ist, ist auch Feuer?

    Wenn Herr Papa mal eben 600k an die 3 Toechter verteilt, ist da ein blick-dichtes Nylon-Sicherheitsnetz fuer Euer Leben dahinter.

    Also macht Euch (du und dein Sohn) ein schoenes, bequemes Leben: lebe wo du willst, wie du willst und verbrauche das Geld, wie du’s fuer richtig haelst.
    Wenn es in (200k/12k p.a. =) 17 Jahren alle waere, wuerde spaetestens dann neues kommen, oder?

    Vergiss nicht, durch Geburt hast Du schon FI geschafft, dir kann finanziell nix mehr passieren. Die Durststrecke ist vorbei.
    Wenn es anders waere, haette Papa dir sonst nicht gleich eine Wohnung ueberlassen oder ein ETF-xy Depot statt Cash?

    Sei froh und lebe. Es ist jetzt dein Geld. Du bist keinem (Familie) Rechenschaft schuldig und brauchst dich nicht zu kasteien (alles sparen & in Ehren halten “der Verantwortung gerecht werden”).

    1. Hier muss ich klarstellen, dass mein Vater auch nicht “mal eben” 600k Euro verschenken kann. Es ist quasi unser Erbe, das er uns schon zu Lebzeiten zukommen lassen hat. Da wird in der Zukunft nicht noch einmal eine solche Summe fließen. Was er jetzt besitzt, muss auch für eventuelle Risiken (Pflegefall etc.) zur Verfügung stehen und notfalls aufgebraucht werden.
      Das mit der Geburt und FI verstehe ich nicht. Ich bin überglücklich, meinen Sohn zu haben, er war ein absolutes Wunschkind. Aber finanziell war es für mich dadurch unglaublich schwer geworden. Praktisch von einem Tag auf den anderen hatte ich weniger Geld und mehr Ausgaben (der Vater hat noch nie einen Cent für seinen Sohn gezahlt). Für mich klingt diese Bemerkung seltsam.

      1. Lass dich nicht provozieren, Angelika 😉

        Ich vermute aber schon, dass die wenigsten Kinder exakt ueber die finanziellen Verhaeltnisse ihrer Eltern bescheid wissen?
        Wozu auch, sie sollen ja gefaelligst lernen, auf eigenen Fuessen zu stehen. Man will ja als Eltern genau diese Konsumenten-Haltung bei den Kindern verhindern …
        Trotzdem ist eine andere Wahrheit, dass sie dich lieb haben und dich immer wieder unterstuetzen wuerden. Oder? (auch wenn es dir peinlich waere, du es ablehnst …)

        FI steht uebrigens fuer “Financial Independence” und bezeichnet einen schwammigen Zustand finanzieller Unabhaengigkeit von “Arbeitseinkommen”.

        Geldbildung oder finanzielle Bildung ist natuerlich fuer alle Personen, auch Erben wichtig.
        In den anderen Kommentaren gibt’s ja viele hilfreiche Ideen (meine waeren auch nicht anders)!

        1. Dass “FI” für finanzielle Unabhängigkeit steht, weiß ich. Ich habe nur den Zusammenhang mit der Geburt meines Sohnes nicht verstanden, weil es in meinem Fall eher das Gegenteil bewirkt…

  21. Ich würde es machen, wie zuvor von Dirk dargestellt!

    In Frankfurt dürfte es extrem schwer werden für 200k eine gute Wohnung zu bekommen und dann hängen am Eigentum ja immer auch noch Folgekosten, was in der dargestellten Situation schwierig werden könnte, wenn zB was größere mit Heizung oder Dach kommt.

    Aufgrund der finanziell nicht einfach dargestellten Situation (und dem wahrscheinlich entsprechend noch nicht ausgenutztem Sparerfreibetrag?) würde ich zu einem ausschüttenden ETF raten – dann kämen etwa 225 Euro im Monat zusätzliches Einkommen rein (180k * 1,5% / 12 Monate), ohne das Kapital anzufassen.

    Insgesamt extra großes Lob an Angelika – super tolles Beispiel verantwortungsvoll mit so einer Schenkung umzugehen!

  22. In dieser Lebenssituation würde ich mir Flexibilität erhalten wollen, d.h. für einen besseren Job, mit einem neuen Partner, oder einfach für mehr Lebensqualität jederzeit die Wohnung (oder gleich die Stadt) wechseln zu können. Dafür ist Wohnung mieten besser als kaufen.
    Und als Geldanlage drängen sich Immobilien bei den aktuell hohen Preisen und den zunehmenden Eingriffen der Politik gegen die pösen Vermieter auch nicht auf.

    Also wäre für mich ein solides ETF-Portfolio erste Wahl für die Geldanlage. Von den 200,000 EUR würde ich 10% auf dem Tagesgeldkonto belassen, als Reserve gegen die Widrigkeiten, die das Leben von Zeit zu Zeit halt so mit sich bringt. Und davon widerum 10% (also 2000 EUR) nutzen, um mir, meinem “Heiermann” und vielleicht dem Erblasser etwas Schönes zu gönnen.
    Bleibt also ein ETF-Portfolio von 180,000 EUR. Nach der klassischen 4%-Regel könnte sie davon jedes Jahr bis zu 7,200 EUR (vor Steuern) entnehmen ohne die Substanz anzugreifen. Das wäre auch in Frankfurt schon ein ordentlicher Mietkostenzuschuss.

    Gruß,
    Dirk

  23. Ich würde keine Eigentumswohnung kaufen. Dadurch spart man zwar Miete, muss aber für Instandhaltung, Hausgeld u.ä. trotzdem Geld zurücklegen. Da Angelika schreibt, ihr bleibe zum Sparen kaum etwas übrig, würde ich an ihrer Stelle eine neue Wohnung mit einer Miete suchen, die sie zahlen kann, und dann einen Großteil, wenn nicht gar alles, in einen ausschüttenden All-World-ETF stecken. Am Beispiel von FTSE All-World UCITS gerechnet ergäbe das zurzeit etwa 3600 Euro jährlich an Ausschüttungen (Werte für Berechnung von justetf.com). Unter Berücksichtigung des Freibetrags und der maximalen Abgeltungssteuer + Soli blieben etwa 2861 Euro, also durchschnittlich etwa 238 Euro je Monat. Ich gehe jedoch davon aus, dass Angelika keine 25% Einkommensteuer zahlt, diese Kapitalerträge deshalb nach der Einkommensteuererklärung mit weniger Prozenten besteuert werden und eine Einkommensteuerrückzahlung erfolgt.
    Die Kapitalerträge kann sie nutzen, um sich und ihrem “Heiermann” ab und an etwas Gutes zu gönnen. Oder einfach zurücklegen, um eine Cash-Reserve zu haben.
    Einen thesaurierenden ETF würde ich an ihrer Stelle jedoch nicht nehmen, da sie dann Geld zurücklegen muss, um die wahrscheinlicherweise anfallenden Steuern bezahlen zu können.

  24. Günstigere Mietwohnung, die 200k aufteilen, 50K in zwei standard etf, 25 als liquide reserve und mit den weiteren 125 in als Eka in 2 MFH finanzieren.

  25. Interessante Ausgangslage. Für eine einigermaßen passende Antwort bräuchte man allerdings noch ein paar Details zu ihr selbst.

    Wie wichtig ist Flexibilität?
    Erfahrung mit Aktien/ETFs?
    Wird aus Panik verkauft, wenn die Börse fällt? (Asset Allocation entsprechend ausrichten)
    Sieht sie sich auch in 10, 20, 30 Jahren in Frankfurt oder müsste die Immo dann vermietet/verkauft werden?
    Was passiert, wenn der Heiermann auszieht?
    Folgt evtl. bereits ein Jobwechsel, wenn er selbständiger wird? Wird dann in Vollzeit gearbeitet?
    Und auch wichtig: Ist die momentane finanzielle Situation tragbar? (Hörte sich nach “geht grade so”, aber tragbar an.)
    -> Soll das Geld den Lebensstandard auch etwas erhöhen oder nur langfristig den Weg zur finanziellen Freiheit ebnen?

    Sollten diese Fragen und ihre Zukunft noch relativ offen sein, würde ich eher zu ETFs raten und das Klumpenrisiko + Flexibilitätseinbuße durch eine Immo nicht eingehen. Da lässt sich die Strategie dann auch entsprechend ausrichten: Soll weiterhin ins Depot gespart werden? -> niedrige Ausschüttungsrendite/Thesaurierer wählen. Soll ein passiver Einkommensstrom die finanzielle Lage etwas entspannen? -> Höhere Ausschüttungsrendite wählen

    Gegebenenfalls nicht den gesamten Betrag auf einen Schlag investieren, sondern in Tranchen, um einen komplett schlechten Einstiegszeitpunkt zu vermeiden. Zumindest gut für die Psyche, falls die Börse sonst nach einer riesigen Einmalanlage abschmiert.. Gibt noch einige andere Ansätze/Verfeinerungen, aber das soll es jetzt mal gewesen sein. 🙂

    Ist natürlich nur meine Meinung und keine Empfehlung, aber ich fand die Fragestellung ganz interessant.

    Grüße
    Dominik

  26. Ich würde mit 200k auch nach einer Wohnung suchen. Davon z.B. 100k als Eigenkapital nutzen und einen Kredit aufnehmen. Die restlichen 100k würde ich mit 25k aufs Tagesgeldkonto stecken und 75k an der Börse investieren. Ich habe lieber eine konstante Kreditbelastung und genügend liquide Mittel als ein abbezahltes Klumpenrisiko.

    Gleichzeitig nach günstigen Mietwohnung Ausschau halten, da der Immobilienmarkt überall vergleichweise teuer ist.

    1. Würde mich dem Vorschlag von Ex-Studentin fast vollständig anschließen.

      Nur das Geld für das Tagesgeldkonto würde ich viel niedriger ansetzen (liegt ja nur tot rum, bis es vielleicht wirklich mal gebraucht wird).
      Und wofür überhaupt? Reichen da nicht auch “nur” 5k?
      Für welche Szenarien?? Dem Defekt einer Waschmaschine im Wert von 299 EUR???
      Das schüttelt man doch schon mit einer mittelmäßigen Investition jedes Jahr locker aus dem Ärmel…

      Mir tut es schon fast weh zu sehen, wie viel Geld irgendwo gebunkert wird statt es arbeiten zu lassen.

      Meine Meinung: Weniger Tagesgeld, dafür mehr an die Börse und gut ist.

      Momentan bietet sich der Weg ja sowieso an (niedrige Zinsen, geschwächte Kurse, steigende Kosten).

      Gruß

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