Freitagsfrage: Sollte Adrian seine alten ETFs verkaufen?

ETFs verkaufen

Willkommen zur Freitagsfrage!

Hier geht es wieder mal um Deine Meinung. Ich gebe eine kurze Einleitung zu einer konkreten Frage. Dann übernimmst Du die Show.

Heute geht’s um Kraut und Rüben


Diesen Artikel im „Meine-Mäuse Podcast“ hören

Du kannst diesen Artikel auch bequem im Podcast Meine Mäuse – der Finanzpodcast für die Familie hören. Dann erfährst Du auch, wie Eva und ich in ETFs investieren.


Heavy on the Chevy

Leser Adrian hat ein Problem.

Seit Mai 2017 investiert er in den Aktienmarkt – in Form von ETFs und Einzelaktien. Und mit der Auswahl seiner ETFs ist er nicht glücklich. Denn als er sich sein Portfolio zusammenstellte, fokussierte er sich fast ausschließlich auf die Kosten (Total Expense Ratio) und die Ertragsverwendung (thesaurierend).

Herausgekommen ist dann ein ziemlich bunter Haufen:

  • ISHSV-S+500INF.T.SECT.DLA (IE00B3WJKG14 – IT Werte USA)
  • ISHSV-S+P500C.D.SECT.DL A (IE00B4MCHD36 – Konsumgüter USA)
  • ISHSV-S+P500H.CA.SECT.DLA (IE00B43HR379  – Pharma USA)
  • X(IE) – MSCI USA 1C (IE00BJ0KDR00 – USA)
  • XTR.DAX 1C (LU0274211480 – unser kleiner Nager)
  • XTR.EURO STOXX 50 1C (LU0380865021 – Euroland)

Kraut und Rüben soweit das Auge reicht.

John Bogle R.I.P.

Am besten lasse ich Adrian selber mal zu Wort kommen.

Mein Plan war, jeden Monat einen Betrag x zu sparen und einmal im Jahr im Zuge des Rebalancing nachzukaufen. Keiner der o.g. ETF’s ist sparplanfähig. Bei meiner ETF-Auswahl im Mai 2017 habe ich nicht auf doppelte Werte geachtet. Nachdem ich mir das Portfolio im Detail angesehen habe, musste ich feststellen, dass ich extrem viele Doppelungen habe. Ich muss gestehen, dass ich das absolut nicht bedacht habe.

Nun hinterfrage ich meine komplette ETF-Strategie. Am liebsten würde ich den gesamten Bestand verkaufen und mit den Mitteln den „Vanguard FTSE All-World UCITS ETF“ (IE00B3RBWM25) und Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF (IE00B3VVMM84) in der Aufteilung 80%/20% kaufen. Alles monatlich per Sparplan mit einem jährlichen Re-Balancing.

Der Vorteil wäre: beide ETFs sind sparplanfähig und gebührenfrei bei meinem Broker. Der Nachteil ist eine mit 0,25% höhere TER als die o.g. ETF’s. Das beide Vanguard ETFs ausschüttend sind ist ok. Das einzige was mich an dem Plan stört ist, dass ich beim Verkauf ca. EUR 1.700,- Verlust realisieren würde.

Was würdest Du in meiner Situation machen?

Leichen im Keller

Die allermeisten von uns kennen Adrians Situation nur zu gut.

Ein paar alte Depotleichen liegen noch herum und fristen ein ungeliebtes Dasein. Haben wollen wir sie nicht mehr. Verkaufen aber auch nicht.

Was denkst Du sollte Adrian machen?

Einen Schlussstrich ziehen, alles verkloppen und in die beiden genannten ETFs investieren? Oder doch noch einen oder alle Titel behalten?

Deine Meinung ist gefragt.

Sollte Adrian seine alten ETFs verkaufen?

Ich freue mich schon auf Deinen Kommentar!


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23 Kommentare

  1. moin,
    also wohin die Reise geht ist klar.
    mir stellt sich nur die Frage wann mit den Altlasten weg.

    Also: ist das nicht fast wurscht ?
    durch die ganzen Überlappungen ist das sowieso alles irgendwie die selbe Pampa…

    d.h. wenn ich jetzt Verluste realisiere, aber billig nachkaufen kann
    oder bei Null oder im Plus verkaufe aber dann weniger von meinem World oder AllWorld kaufen kann weil der auch grad hochsteht, ist doch das gleiche oder net?

    klar gibt es hier ein paar Differenzen ist halt doch nicht genau das selber….aber das ist ja wiederum schon wieder markt-timing…

  2. Hallo Adrian,

    vielleicht einen Ticken zu spät, aber ich finde, deine neues Depotzusammensetzung super gelungen.

    Wenn du AllWorld & EM 80/20 mixt, solltest du ähnlich wie das so oft praktizierte Developed World & EM 70/30 performen.

    Dann hast du zwar einen leicht höheren TER, aber eben die von dir erwähnten kostenfreien Sparpläne. Und ebenso verfügt der AllWorld über weit mehr Fondsvermögen als der Developed World. Mindert das Risiko einer Schließung.

    Ich habe es ähnlich. Comdirect für EM kostenfrei. Und AllWorld quartalsweise über DKB zu mickrigen 1,50€ pro Sparplanausführung. Ich vermute, du nutzt OnVista für AllWorld. Dort ist er kostenfrei, glaube ich.

    Viele Grüße
    Tom

  3. Hallo.
    Ich würde sofort mit den Sparplänen starten. Hierfür würde ich dividendenstarke ETF aussuchen.
    Mit dem Verkaufen warten bis die Verluste in etwa null auf null ausgehen. Und dann zuerst die doppelten raus. Bzw verkaufen wenn es nicht mehr ganz so weh tut.
    Dann die Sparplanrate erhöhen bis das Geld wieder investiert ist.

    Ich wünsche viel Geduld und Erfolg!
    Andrea

  4. Also da würde ich erst mal keine Pauschalaussage wagen. 😉
    Da fehlen mir zuviel weitere Infos zur Gesamtsituation.
    Paar Beispielfragen:
    Welchen Teil Deines Gesamtportfolios repräsentieren die genannten ETFs
    Hast Du andere Anlagen (Immobilien? Festgelder/Termingelder (will jetzt keine Anleihen strapazieren)? Deine Einzelaktien? Rohstoffe/Edelmetall (evtl.auch physisch) usw.)
    Welche Liquidität?
    Analgehorizont? (Portfolioentnahmen auszuschließen in den nächsten 5J 10J)
    usw..usw..
    Ich finde, dass man da sonst keine Empfehlung abgeben kann, da bezogen auf die einzelnen ETFs keiner an sich so richtig Schrott ist (ok…ich mag keine Thesaurierer, ich steh auf Cash Flow)

    ISHSV-S+500INF.T.SECT.DLA (IE00B3WJKG14 – IT Werte USA)
    is zwar gut gelaufen, hatte den 2018er Einbruch, kommt wieder, ok bissl gambling
    ISHSV-S+P500C.D.SECT.DL A (IE00B4MCHD36 – Konsumgüter USA)
    In Summe doch trotz 2018 gut gelaufen, Antizykliker, absolut ok
    ISHSV-S+P500H.CA.SECT.DLA (IE00B43HR379 – Pharma USA)
    Same as above
    X(IE) – MSCI USA 1C (IE00BJ0KDR00 – USA)
    MSCI US war ja nicht die schlechteste Wahl. Und das „US Markt heiß gelaufen“ wurde schon 2018 geblubbert …und 2018? Da war der US Markt nicht so ganz verkehrt, oder? 😉
    XTR.DAX 1C (LU0274211480 – unser kleiner Nager)
    Jo…DAX halt, aber den aktuell verkaufen?????
    XTR.EURO STOXX 50 1C (LU0380865021 – Euroland)
    Das ist doch per se auch kein so schlechter Fonds. Bissl analog zu dem DAX Kollegen

    Natürlich ist jetzt die Mischung NUR DIESER Fonds zusammen bissl strange 😉 aber da würde ich die coole Taktik zur Optimierung anwenden und nicht alles über den Haufen werfen nach dem Motto „alles neu macht der Mai“. Weil wir wissen ja auch „hin und her, macht Taschen leer“.

    Aber -wie gesagt- ne Meinung hätte ich erst dazu, wenn ich die Gesamtsituation kennen würde.

    Und zu guter Letzt: Alles nur meine persönliche Meinung. Aber so ins Klo gegriffen haste jetzt mt den Dingern auch nicht. 😉

    Cheers,
    Henry

  5. Moinsen!

    Das sieht ja wirklich wild aus 😉

    Wenn man in “sauberen” Assetverteilungen auf ruhend stellt und dann auf neue umschwenkt (z.B. Bei World/EM auf All World) finde ich das völlig ok. Dein Wirrwarr hingegen würde ich aufräumen. Den Verlust realisierst du ja garnicgt wirklich, da du in der selben Marktphase direlt wieder günstig kaufst. Imo fast ein Nullsummenspiel. Schlimmer wäre es im Plus zu veräußern, da zahlst du dann Steuern und kaufst dann wieder teuer (Nullsummenspiel + Steuern)

    Also weg damit und eine der klassischen, weit gestreuten 1-4 Etf-Lösungen angefangen. Ich habe letztes Jahr von 2 auf 1 etf umgestellt – trotz recht großem depot. Ich glaube schlicht nicht an einen Vorteil der RegionenETF.

    Viel Spaß damit und vor allem durchhalten!

    Gruß, slowroller

  6. Hallo Adrian,

    ich bin auch noch Anfänger (seit Herbst 2017 mit ETF-Sparplan dabei) und habe ganz ähnliche Fehler begangen. Ich habe mir nach einigen Monaten dann genau die gleichen Fragen gestellt wie du. Letztlich habe ich mich – außer bei 1-2 Ausnahmen – gegen das Verkaufen um der Ordnung im Depot Willen entschieden. Ähnlich wie vermutlich bei dir geht es auch bei mir dabei noch um eher kleine Summen, weil ich zum Glück noch relativ am Anfang aufgewacht bin. Jetzt gliedere ich die ungeliebten Posten gedanklich einfach an sinnvolle Bausteine meiner Strategie an. Soll heißen: Mein China-ETF (den ich mir heute nicht mehr kaufen würde) ist dann eben Bestandteil meines „Emerging-Markets“-Anteils; die SDAX und DIVDAX-Anteile zählen zum DAX- /bzw. Developed World-Anteil. Auf diese Weise kann ich jetzt ein bisschen meinen Frieden mit ihnen machen und sie im Depot dulden, auch wenn ich sie nicht weiter bespare. Und sollte mittelfristig mal wieder eine Marktphase kommen, in der es sinnvoller scheint, ein bisschen Rebalancing zu betreiben bzw. den Cash-Anteil zu erhöhen, dann trennst du dich von diesen kleinen ungeliebten Posten als erstes – ich würde wetten, dann zu einem besseren Kurs als das heute der Fall wäre.

    Viele Grüße und viel Glück, Peter

  7. Nachtrag: Verkaufen würde ich nichts. Verkaufe den ETF, der gerade am meisten im Plus steht, wenn du mal Geld brauchst. So mach ich das (hab zum Glück nur eine Leiche im Keller und das sind auch nur gut 100€, aber so ist das eben)

  8. Hi Adrian,

    gratulation zur Freitagsfrage! Es ist super, wenn dank Nikos Support die Frage einem breiten Publikum gestellt wird.

    Dein neuer Plan geht in die richtige Richtung. Statt All-World ist wie schon geschrieben ein Mix aus Developed World (gibts auch von Vanguard, TER/TD sind auch niedriger) und Vanguard Emerging Markets machen (vom Verhältnis her wird oft 70 / 30 empfohlen).

    Auch wurde schon geschrieben, dass SmallCaps nicht im Portfolio sind. Leider ist aufgrund der USA-Übergewichtung im DevelopedWorld meiner Meinung nach auch Europa bzw. die Eurozone etwas unterrepräsentiert. Ich habe für mich daher entschieden, zu 20% noch in einen Euroland-Smallcap (EMU SC, gibts z.B. von UBS) index zu investieren, meine Aufteilung ist 50% developed world, 30% emerging markets, 20% EMU SC. Ich persönlich finde Ausschütter super – so eine Dividendenzahlung macht Spaß und spornt zum weiteren Sparen an!

    Viele Grüße
    Fabian

  9. Hallo Adrian,

    Interessante Frage! Wie immer im Leben gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich der Sache zu nähern. Ich biete hier mal zwei Gedankengänge an, den „was-wäre-gewesen-wenn“-Ansatz und den „hier-und-jetzt“-Ansatz.

    Für beide Ansätze ist jedoch eins wichtig: Du musst Dir in Deiner Strategie sicher sein. Denn nur dann wirst Du mit Deiner Entscheidung leben können, egal, wie sie ausfällt. Sonst wirst Du Dich immer fragen: hätte ich nicht doch [das andere] machen sollen, und das kostet am Ende nur Lebenskraft – folglich stelle Dir zuerst die Frage, ob Du heute, hier und jetzt weißt, wie Deine Strategie zum Thema Investieren aussieht und ob Du Dir ihrer sicher bist. Bist Du? Gut. Dann los!

    Der „was-wäre-gewesen-wenn“-Ansatz wird am Ende dazu führen, dass Du verkaufst. Er fragt nämlich: angenommen, Du hättest damals (TM), als Du den Weg begonnen hast, der Dich hierher geführt hat, schon die Strategie verfolgt, die Du heute für Dich als richtig empfunden hast – wo würde Dein Investment heute stehen? Das lässt sich herausfinden und mit der tatsächlichen Situation vergleichen. Möglichkeit Nummer 1: Dein aktuelles Investment schlägt Dein „was-wäre-wenn“-Investment deutlich. Dann hast Du bisher nichts falsch gemacht, Du Glückspilz! Du hast jetzt aber eine Strategie, und bisher hattest Du „nur“ Glück – das wirst Du zukünftig nicht mehr brauchen, denn Strategie frisst Glück zum Frühstück, beziehungsweise ist eine deutlich weniger volatile Sache. Also weg mit dem alten Kram und rein mit dem (zusätzlichen) Startkapital in Deine Strategie! Das bisschen an Kosten wuppst Du mit dem Gewinn weg.

    Möglichkeit Nummer 2: Die beiden Investments kommen ungefähr aufs gleiche raus. Da Du weißt, wie Deine Strategie aussieht, und das bisherige Investment gegen die Strategie verstößt, ist es nur logisch, es aufzulösen und in die Strategie einzureihen. Dass es ein klein bisschen was kostet, sollte es Dir wert sein.

    Möglichkeit Nummer 3: Das bisherige Investment bleibt weit hinter dem zurück, was Du mit Deiner bisherigen Strategie erreicht hättest. Also schnellstmöglich umgehummelt, weg mit dem alten Schrott und die Sache ab jetzt richtig machen! Immerhin weißt Du jetzt, was richtig für Dich ist, und sogar, warum!

    Der „hier-und-jetzt“-Ansatz ist ein Gedankenexperiment und kommt von einem anderen Blickwinkel. Ihn interessiert nicht, woher das aktuelle Investment kommt. Könnte zum Beispiel von einem entfernten Onkel sein, der aus irgendeiner verrückten Überzeugung genau so investiert hat, wie Du es jetzt vorfindest. Gestern wurde Dir das Testament eröffnet, und jetzt stehst Du da. Hiermit bist Du eins los: Deine eigene Verantwortung für die Situation. In dem Fall würde ich mich fragen: ist das aktuelle Investment eher ein Risiko, oder eigentlich egal? Ist mir „Ordnung“ in meinem Depot so wichtig, dass ich dafür auch ein bisschen Geld ausgebe? Stehe ich prinzipiell hinter dem Investment? Welchen Anteil wird das ganze in fünf oder zehn Jahren noch an meinem Portfolio haben, wenn ich es einfach links liegen lasse? Vermutlich eher einen kleinen, also spricht eigentlich kaum was dagegen, es laufen zu lassen, denn die TER ist niedrig, und „hin und her macht Taschen leer“.

    Normalerweise wird eine der beiden Überlegungen eine stärkere Resonanz auslösen. Und normalerweise ändert sich so eine Resonanz nicht. Hoffe, das hilft!

    1. Hallo Alberich,

      vielen Dank für deinen tollen Kommentar. Schon bei lesen der verschiedenen Szenarien habe ich gemerkt wie mein Kopf gearbeitet hat.
      Der “hier-und-jetzt”-Ansatz ist eine sehr gute Möglichkeit sich mit Situationen abzufinden und Fakten lockerer zu sehen.

      Viele Grüße und nochmal danke für deinen Kommentar.

      Adrian

  10. Hallo Adrian,

    meiner Gedanke zu deinem Fall:
    1. Kommer hat mal einen schönen und schnell zu lesenden Artikel geschrieben “Einer ist gut, zwei wären besser, am besten wären drei”. Darin wird klar, dass du durch sich überschneidende ETFs keine weitere Diversifikation erreichst, sondern nur mehr eigene Meinung in das ganze Spiel reinbringst. Genau so einen Fall liegt dann bei dir auch vor, wenn du den Vanguard AW und den EM kaufen willst. Willst du 100% passiv investieren, genügt der Vanguard AW. Hast du eine Meinung, dass EM in Zukunft besser performen wird, kannst du EM gerne etwas Übergewichten, allerdings entfernst du dich dann vom strikt passiven Investmentstil.
    2. Die TER ist sicherlich ein vernünftiger Indikator, allerdings auch nur dann, wenn bereits deine “Level 1 Asset Allocation” bestimmt hast. D.h.: Bestimme die Indizes, in die du investieren möchtest und schaue dann, welche Produkte (Etfs) es gibt, die diese Indizes abbilden. Mich beschleicht das Gefühl, dass bei dir die TER erstrangig war (so billig wie möglich) und sich daraus deine Produktauswahl abgeleitet hat. Darüber hinaus bestimmen die Tracking Differences die wahren Kosten eines ETF (einfach mal tracking differences etf googlen und auf die entsprechende Seite gucken) und hier schneiden die Vanguard Produkte in der Regel immer sehr gut ab, weshalb deine Nettorendite größer sein sollte als Bruttorendite minus TER.
    3. Analog zur Corcovados Argumentation würde ich alles verkaufen. Der Verlust interessiert nicht, das Geld solltest du sowieso mit dem Investment auf die nächsten 10 Jahre plus abgeschrieben haben. Insofern ist es das gleiche, als wärst du von Beginn am im Vanguard AW und der würde jetzt 1700 Euro im minus in deinem Depot sein.
    4. Und zuletzt will ich meinen Vorrednern beipflichten: Gestalte es so einfach wie möglich. FTSE All World oder MSCI All World und gut ist. Unsexy heute, aber sicherlich attraktiv über die nächsten Dekaden.

    1. Hallo Thomas,

      danke für deinen Kommentar.
      Zu 1.: Diesen Artikel verstehe ich (leider erst jetzt) sehr gut 🙂
      Zu 2.: Du hast mit deiner Vermutung Recht. Die Rechnung für dieses falsche Denken zahle ich jetzt.
      Zu 3.: Guter Punkt und mach absolut Sinn!
      Zu 4.: In meinem Depot habe ich es gerne einfach. Von daher schreckt mich “heute unsexy” nicht ab 😉

      Viele Grüße

      Adrian

  11. Hi Adrian, hier mal ein paar Meinungs-Fetzen von mir:
    1. Ist dir bewusst, dass EM bereits im All-World enthalten ist? Du brauchst also um alles abzudecken nur einen einzigen ETF (den All-World). Oder du musst deine eigene Gewichtung 80-20 mit den überschneidungsfreien Developed World und Emerging Markets.
    2. Ist die bewusst, dass du auch damit von thesaurierend auf ausschüttend wechselst? Wenn es nun besser zu dir passt ist das okay. Alternativ gibt es auch gute ETFs auf den MSCI ACWI (oder eben World + EM).
    3. “Der Nachteil ist eine mit 0,25% höhere TER als die o.g. ETF’s.” Löse dich im ersten Schritt von der TER. Anstatt zu fragen “ich will das billigste, egal was es ist” solltest du erstmal überlegen, was du willst (deine Strategie) und wie du das am günstigsten bekommst. Du gehst ja auch nicht in den Supermarkt und kaufst einfach nur Reis, weil der am billigsten ist, obwohl du nen romantisches Essen für deine Freundin kochen willst. Und wenn du sagst, dass du einfach 80-20 World/EM willst, dann suche dir dazu die besten Produkte (auch in Abhängigkeit von dem Angebot deines Brokers).
    4a. Verlust realisieren ist nicht schlimm. Verlust passiert regelmäßig. Siehe es nicht als “mein Depot ist jetzt 1700 Euro im Minus oder weniger Wert. Schau dir an was du hast. Beispielsweise “Mein Depot ist aktuell 20.000 wert”. Und nun überlege dir, was diese 20k für dich machen sollen, völlig unabhängig davon, ob dein Einstiegswert 21700 ist. Möchtest du, dass diese 20k in den bestehenden ETFs weiterhin bleiben oder möchtest du, dass die 20k deiner neuen Strategie folgen.
    4b. Sieh es einfach als Lehrgeld. Du hast schon in den letzten 2 Jahren viel richtig gemacht. Du hast gelernt zu sparen und zu investieren. Du hast gelernt was Rendite ist, was Risiko ist und was zu dir passt. Niemand von uns (außer die mit viel Glück) haben noch ihre ursprünglichen ETFs/Fonds im Depot. Ich selbst auch nicht. Ich habe ganz ähnlich wie du investiert. Auch daraus habe ich gerlent.
    5. Was ich persönlich machen würde (kann dir aber egal sein, da du vielleicht eine andere Meinung hast, andere Ziele, andere Risikobereitschaft, etc): Alles verkaufen und alles zu 100% in den All World oder ACWI investieren.

    PS: Viel Erfolg und beste Grüße
    Max

    1. Hallo Max,

      danke für deinen Kommentar.
      Zu 1.: Das habe ich im Nachgang auch festgestellt, aber vielen Dank für den Hinweis 🙂
      Zu 2.: Der Umstieg von thesaurierend auf ausschüttend ist ok für mich
      Zu 3.: Von diesem Denken habe ich mich bereits gelöst. Wenn ich reflektiere, ist genau das der Grund meiner momentanen Situation. Klassischer Denkfehler den ich aus meinem Alltag leider nicht in meine Anlagestrategie übertragen habe. Das Supermarktbeispiel ist hervorragend!
      Zu 4a: Guter Aspekt und macht für mich Sinn!
      Zu 4b: Das habe ich bereits 🙂
      Zu 5.: Das ist momentan meine bevorzugte Strategie

      Viele Grüße

      Adrian

  12. Korrektur: Die beiden Vanguards halte ich doch für eine schlechte Kombi, weil im FTSE All World bereits Schwellenländer enthalten sind. Es wäre also wieder mal eine Überlappung, die absolut nicht nötig ist und nur nervt beim Rebalancen.

    Ich weiß nicht genau, was Adrian treibt und wie er ETFs auswählt, aber mir scheint, er kümmert sich zu wenig um die überlappungsfreie weltweite Abdeckung und schielt zu sehr auf irgend welche TERs und Sparplanfähigkeit o. ä. sekundär relevante Dinge. Bitte, bitte, tu dir den Gefallen und pauk dir mehr Finanzbildung zum passiven Investieren rein und denk mehr nach, bevor du wild handelst.

  13. Bei den ETF´s von Adrian ist wiklich nichts vernünftiges dabei.
    Ich würde es genauso machen, wie von ihm selbst vorgeschlagen. Alles verkaufen und dann auf die Vanguard Produkte umsteigen.
    Der Verlust von ca. 1700€ ist mMn irrelevant. Erstens füllt es den Verlusttopf und kann somit später steuerlich bankintern verrechnet werden. Zweitens würde er jetzt auch günstiger bei Vanguard einsteigen, als wenn er abwartet bis die seine ETF´s wieder über Wasser sind. Dann sind nämlich aller Voraussicht nach auch die Vanguard Anteile preislich gestiegen. Lieber jetzt aufräumen (auch als Start ins neue Jahr) und zum Abschluss kommen (das Thema somit auch aus dem Kopf verbannen).
    Würde da gar nicht lange überlegen.

    1. Hallo Corcovado,

      danke für deinen Kommentar. Ich denke auch, dass diese Strategie für mich am geeignetesten ist.

      Viele Grüße

      Adrian

  14. Oha, ein krasses Beispiel für das, was passiert, wenn Menschen ihre Geldanlage nicht ganzheitlich betrachten und sich zu wenig informieren, sondern schnell, schnell irgendwas Billiges einkaufen.

    Da wir die Gewichtung der einzelnen ETFs nicht kennen, kann ich sie nur schätzen. Im Folgenden sage ich, was an dem Depot aus meiner Sicht problematisch ist und was ich tun würde:

    Probleme

    1. Mangelnde Diversifikation: Es hat keine weltweite Streuung. Europa hat zu wenige Aktien, Schwllenländer fehlen komplett. Auch dürften nicht alle Unternehmensgrößen berücksichtigt sein.

    2. Verklumpung: USA und Deutschland sind überrepräsentiert sowie die einzelnen Branchen/Sektoren mit den jeweiligen ETFs.

    3. Konfusion: Man kann nicht leicht erkennen, welche Werte doppelt im Depot liegen.

    Lösung

    1. 1.700 Euro tun weh. Falls das Portfolio nur einen kleinen Wert hat im verhältnis zu den Sparsummen in den nächsten, sagen wir, 2-3 Jahren, würde ich es behalten, aber beitragsfrei stellen, also nicht weiter rein investieren. Die neuen ETFs (dazu komme ich gleich noch) würde ich von nun an besparen und dabei etwas darauf achten, dass ich die USA-Verklumpung nicht noch weiter treibe, sondern zurückfahre. Wenn das bisherige Portfolio in einigen Jahren (hoffentlich) ins Plus gedreht ist, würde ich es abstoßen und das Geld ebenfalls in das neue stecken.

    2. Falls das Portfolio einen sehr hohen Wert hat im verhältnis zu den Sparraten der nächsten 2-3 Jahre, würde ich tatsächlich wohl alles verkaufen und die 1.700 Euro als Lehrgeld ansehen. Manche zahlen eben soviel – andere nur 32 Euro für Gerd Kommers Buch “Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs” 😉

    Zum neuen Portfolio

    Die beiden Vanguards sind sicher nicht übel, die Strategie dahinter passt auch soweit. Small Caps fehlen, das ist schade. Für Vermögensaufbau sind allerdings Thesaurierer zu bevorzugen. Ich selbst habe 3 ETFs und decke damit systematisch die vernünftig investierbare Weltwirtschaft ab – hier meine Artikelserie dazu, samt Erklärung der Weltportfolio-Strategie:

    https://www.buzznews.de/2018/07/03/altersvorsorge-musterdepot-mit-3-etfs-wie-ich-ein-einfaches-starkes-weltportfolio-aufbaue/

    Ich habe den Eindruck, dass der Leser bisher leider noch nicht wirklich durchdrungen hat, worum es beim passiven Investieren geht, daher meine Empfehlung: sich erst einmal schlau machen, viel Richtiges lesen und die richtigen YT-Videos schauen (gibt viel von Kommer, das sehr gut ist). Sonst zweifelt er bald wieder an seinen ETFs.

  15. Ich hätte eine ähnliche Situation, bei mir waren es noch mehr ETFs.
    Ich habe sie auf meine Watchlist und häppchenweise verkauft, nach Kursanstiegen usw und auch noch nicht alle.
    Rausgehen würde ich persönlich aus USA Tech und MSCI US, da bereits sehr hoch bewertet. Die sollten eigentlich im Plus sein (?)
    Hiervon Anteile der beiden gewünschten ETFs kaufen um entsprechenden Verhältnis.
    Behalten würde ich wohl zunächst Euroland ( im Minus?)
    Diesen und den Pharma und DAX vorerst beobachten und bei geeigneten Kursen verkaufen.
    Davon Anteile der Vanguards zukaufen.
    Aber alles nicht übereilt. Stück für Stück über die nächsten Monate.
    Auch wenn dann längere Zeit einiges parallel läuft.

    1. Hallo Eva,

      danke für deinen Kommentar. Es ist immer beruhigend zu hören, dass man mit solch einem Thema nicht alleine ist und andere in einer ähnlichen Situation waren.

      Momentan sind alle ETF’s (außer “Pharma USA”) im Minus. Wie definierst du einen “geeigneten Kurs”?

      Viele Grüße

      Adrian

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