Willkommen zur Freitagsfrage!
Hier geht es wieder mal um Deine Meinung. Ich gebe eine kurze Einleitung zu einer konkreten Frage. Dann übernimmst Du die Show.
Heute geht es um Thomas.
Diesen Artikel im „Meine-Mäuse Podcast“ hören
Du kannst diesen Artikel auch bequem im Podcast Meine Mäuse – der Finanzpodcast für die Familie hören. Dann erfährst Du auch, wie Eva und ich mit dem Eigenheimkauf umgehen.
Raus aus der Zwickmühle
Ich bekomme regelmäßig interessante Fragen von Leserinnen und Lesern. Das prominenteste Thema ist dabei der Umgang mit dem Ersparten. Genauer genommen die Frage: Sollte ich das Geld lieber in Sondertilgungen stecken oder aber in ETF investieren? Und genau über diese Frage grübelt auch Thomas.
Leider stecke ich gerade in einer eleganten Zwickmühle, bei der ich Rat bräuchte.
Kurz zu meiner Situation: Ich bin 40 Jahre alt und arbeite in der Banken-IT, einen in meinen Augen recht krisensicheren Job (was ich aktuell gerade erleben kann). Mit meiner Frau und zwei Kindern lebe ich in einer Doppelhaushälfte südlich von München. In den nächsten drei Jahren werde ich im Schnitt 6.000 Euro Netto pro Monat verdienen, danach bin ich wieder bei den regulären 3.500 Euro. Das Darlehen für unser Eigenheim beträgt aktuell noch rund 100.000 Euro und hat einen Zins von 1,5% p.a.. Der Kredit ist noch für weitere 7 Jahre festgeschrieben, mit einer Standardtilgung von 6% p.a.. Wir könnten jedoch in den nächsten drei Jahren jeweils 25.000 Euro pro Jahr sondertilgen.
Für mich gibt es jetzt zwei Optionen: Ich könnte nun die Immobilie in den 3 Jahren komplett tilgen und wäre schuldenfrei. Andererseits bin ich schon 40 Jahre alt und habe erst ein kleines Depot mit ca. 20.000 Euro Volumen. Statt der Sondertilgungen könnte ich also auch mein Depot über die 100.000 Euro Marke heben.
Was soll ich machen?
Es geht um Dich!
Der Umgang mit den eigenen Schulden ist eine höchst individuelle Sache (mehr dazu hier). Deshalb tue ich mir auch mit pauschalen Antworten schwer – so wie bei Thomas hier.
Aber um meine Meinung geht es bei der Freitagsfrage auch nicht. Sondern um Dich.
Was würdest Du Thomas in seiner Situation empfehlen?
Sollte Thomas seinen Eigenheimkredit sondertilgen?
Ich freue mich schon auf Deinen Kommentar!
Lieber Thomas,
so sehr ich begeistert bin von ETFs, wäre ich auch im Team “Tilgen” und nicht im Team “Investieren”.
Ein abbezahltes Eigenheim bedeutet ein gutes Stück Freiheit. Klar, mit dem Zinseszinseffekt ist es sinnvoll, lieber früher als später zu starten mit dem Investieren. Doch schon seit Kahnemann wissen wir, das jeder verlorene Euro mehr schmerzt als ein gewonnener. Falls die Kurse abwärts rauschen, dann ist es schöner zu wissen, dass das Haus bald abbezahlt ist als ein paar (tausend) Euro mehr zu haben wenn alles gut geht.
Dazu habe ich auch mal etwas geschrieben:
https://www.kinderleichtefinanzen.de/sondertilgen-oder-geld-anlegen/
Da waren die Kommentare aber auch zwiegespalten.
Viele Grüße, Eva
Interessiert denn außer mir keinen hier wie man über einen fixen Zeitraum soviel mehr Gehalt bekommt? ?
Inhaltlich würde ich auf die Rendite verzichten und lieber (mehrheitlich) sondertilgen. Das Gefühl und die Sicherheit schuldenfrei zu sein überwiegen persönlich. Glückwunsch aber wie immer die Entscheidung ausfällt!
Cheers,
Man_U
Hallo Thomas,
ganz klares Votum von mir: Tilge den Kredit. Erst die Pflicht, dann das Vergnügen! Das Haus ist für Dich und Deine Familie das Lebenszentrum. Es gibt nix besseres, als die eigenen 4 Wände abgezahlt zu haben. Da kannst ruhig schlafen und Du bist unabhängig von den Banken.
Die Zukunft ist und bleibt ungewiss. Nicht, dass ich an eine große Krise glaube, aber Corona hat uns mal wieder gezeigt, dass Dinge schnell und unvorhersehbar passieren. Das gilt für alle Bereiche der Finanzmärkte. Auch wenn Aktien “im Schnitt” besser Abschneiden als die Kosten des Hauskredites, weißt Du nicht, wie die nächsten 3-7 Jahre laufen. Mit Sicherheit hättest Du aber in 3 Jahren ein abgezahltes Haus und dann, bei Fällen wie Arbeitslosigkeit, Finanzkrisen etc. kannst Du sorgenfrei schlafen.
Viele Erfolg bei der Entscheidung
Timo
Hallo,
eine sehr interessante Fragestellung. Ich würde in der aktuellen Situation auf jeden Fall etwas Cash für Aktienkäufe vorhalten, aber bei Eigennutzung möglichst schnell die eigenen vier Wände abzahlen, also viel Sondertilgung ausnutzen.
Mir geht es gerade ähnlich, meine Sondertilgung in ähnlicher Höhe steht im Juli an. Allerdings habe ich eine vermietet Immobilie, wo der steuerliche Aspekt ins Spiel kommt. Immobilie ist derzeit vermietet, nach Abzug aller Ausgaben monatlich leicht im Plus. Was würdet ihr da empfehlen, bin gerade sehr unentschlossen und finde da auch wenig im Netz dazu…. Ggf relevante Infos: Zinssatz Kredit bei ca 1,5 Prozent… Risikolebensversicherung würde für Frau und Kind die Abzahlung Restschuld ermöglichen, wohne selbst zur Miete, Standort beider Wohnungen München, Restlaufzeit Zinsbindung noch 14 Jahre. Mit jährlichen Sonderzahlungen wäre die Immobilie in 8 Jahren abbezahlt.
Mein Aktienanteil ist übrigens ausreichend groß und ich investiere hier auch regelmäßig. Daher geht es nicht darum was ich sonst mit dem Geld mache könnte, sondern ob eine Sondertilgung bei einer vermieteten Wohnung grundsätzlich sinnvoll ist.
Danke Euch,
Dutillda
Hallo zusammen,
ich möchte mich bei Euch für die umfangreichen Kommentare bedanken, welche mir nun eine differenzierte Sicht auf meine Problemstellung gibt.
Ich denke, dass hier eine Tendenz erkennbar ist, und werde diese bei meinem Vorhaben berücksichtigen.
@ Jan: Stimmt, der Bankensektor ist nicht mehr der sichere Hafen aber das Thema Banking APP und Online-Kundenportal wird wohl noch länger für Auftrieb sorgen, sodass das Job-Risiko im IT-Bereich eher gering ist.
@ Ex-Studentin: Danke für deinen Artikel “sorglosigkeit-check”. Die Frage der Zufriedenheit/Sorglosigkeit und wie ich diese erreichen kann, beschäftigt wohl jeden von uns. Der Artikel hat mir sehr geholfen, danke.
@ all: Danke für eure Zeit.
Nico…Klasse Idee mit deiner Freitagsfrage.
Viele Grüße
Thomas
Hi Thomas,
ich komme auch aus dem
Finanzsektor und arbeite in Projekten mit der IT zusammen. Witzig wie ähnlich unsere Ausgangslage ist und wie unterschiedlich unsere Einschätzung zur Jobsicherheit.
Bei dem Konsolidierungsdruck in der Branche, der durch wohl noch lange niedrige Zinsen nicht abnehmen wird, bin ich weniger optimistisch.
Aktuell habe ich nur eine vermietete Wohnung, bei der ich tatsächlich nie Sondertilgungen geleistet habe.
Parallel baue ich aber gerade Eigenkapital für ein Eigenheim und ein ETF Portfolio auf.
Hier gehen 3/4 der sparrate aufs Tagesgeldkonto und 1/4 in ETFs.
Ich habe klar die Neigung mit viel Eigenkapital zu finanzieren. Da für mich eine eigene Immobilie eher Konsum und auch ein Stück weit gefühlte Freiheit ist würde ich wohl aus emotionalen Gründen hier zuerst tilgen.
Wenn deine Rate dann wegfällt in drei Jahren, hast du die Gewissheit in einem abbezahlten Haus zu leben und damit im Hintergrund würde ich das ETF Portfolio dann so schnell wie möglich ausbauen. Entwickeln sich die Märkte dann doch mal nicht so gut kannst du das ganz entspannt betrachten und weiter investieren.
Am Ende musst du es für euch entscheiden, was euch welche Alternative wert ist. Da spielen ja eben nicht nur die monetären Faktoren eine Rolle.
Ich würde für mich das Gefühl der abgezahlten Immobilie höher Gewichten als den Ärger über evtl entgangene Rendite. Gerade vor dem
Hintergrund, dass ich wenn der Kredit weg ist noch höhere ETF Sparraten realisieren kann.
Um der Fear of Missing Out entgegenzuwirken kannst du ja wie schon beschrieben weiterhin die ETFs besparen aus dem was nach sondertilgung noch übrig bleibt.
Wie du es auch machst, Glückwunsch zum bisher Erreichten! Und viel Glück und Gesundheit für die Zukunft!
Ich bin ein Anhänger von günstigen Krediten. Würde bei einem Immobilienkauf deswegen nur so viel Geld einbringen, dass man günstige Zinsen bekommt. Und dann den “gesunden” Mittelweg nehmen, dass die Kreditbelastung nicht wesentlich mehr als gängiger Miete entspricht. Früher hatte die Kreditbelastung bei Unterhaltszahlung ein Vorteil. Da Elternunterhalt nun anders geregelt wird, ist das für euch wohl eher weniger relevant. Letzten Endes ist es auch eine mentale Sache. Gibt dir das 100k Volumen ein gutes Gefühl oder eher die abbezahlte Immobilie? Kannst du den Kredit auch im Falle von Arbeitslosigkeit eine Weile überbrücken? Besser schlafen kann man in einer Krise vermutlich, wenn die Immobilie abgezahlt ist.
Ich würde das auch mit der Anschlussfinanzierung abstimmen wieviel ich Sondertilgen. Wenn du dann mit 20.000 Euro Restbetrag dasteht bekommt du keine Baufinanzierungen mehr und wenn du gute Konditionen willst sollten es 50.000 sein. Prinzipiell würde ich aber erst mal Sondertilgen.
Ich habe vor 20 Jahren auch gedacht ich hätte einen sicheren Job in der Banken IT.
Solange bis unsere Abteilung aufgelöst wurde und es betriebsbedingte Kündigungen hagelte.
Ein einschneidendes Erlebnis kann ich Dir sagen.
Nehmen wir mal den worst case an: Hast Du schon einmal durchgerechnet, was ihr mindestens zum Leben braucht und was dem an Arbeitslosengeld oder auch Hartz IV gegenübersteht?
Meine Empfehlung ist daher: Zuerst das Haus abbezahlen.
Viele Grüße
Klaus
Ich würde ebenfalls maximal Tilgen parallel dazu schauen, welche Möglichkeiten es gibt die monatliche Sparleistung für einen ETF weiter zu steigern.
Von den Angaben gehe ich davon aus, dass du grds. auch eher ein konservativer Anlegertyp bist, sonst hättest du vermutlich schon früher begonnen aggressiver in Aktien/ Fonds zu investieren. Das ist auch völlig in Ordnung (zähle mich auch dazu). Würde ich auf jeden Fall mit berücksichtigen.
Im aktuell extrem volatilen Marktumfeld ist jegliche Form von Sicherheit extrem teuer erkauft (z.B. negative Anleiherenditen etc.). Daher würde ich die Sondertilgungen maximal ausnutzen, auch aufgrund der o.g. Gründe.
In jedem normalen Haushalt gibt es parallel dazu Möglichkeiten die Sparleistung zu erhöhen, selbst wenn es nur ein paar Euro im Monat sind. Was möglich ist, würde ich parallel über einen ETF Sparplan in den weiteren Vermögensaufbau stecken. (z.B. Versicherungen kündigen, kleineres Auto, vielleicht fällt der Urlaub wg. Covid-19 auch kleiner aus, etc…..?)
Das Problem ist, aktuell kann niemand die Marktentwicklung voraussagen und prognostizieren ob die aktuellen Kurse wirklich günstig sind oder nicht. Wer hat den Zusammenbruch im März kommen sehen? Wer hat den Anstieg im Mai kommen sehen (was war das überhaupt, Turnaround, Strohfeuer… etc.?). Selbst Investoren wie Warren Buffet tun sich schwer und denken seit Monaten der Markt ist überkauft und verpassen ihre Chancen auf eine Marktrendite die über dem Marktdurchschnitt liegt.
D.h. wenn du nun alternativ größere Beträge in den Aktienmarkt investierst, versuchst du dich aktuell aufgrund der hohen Volatilität automatisch im Market Timing. Hättest du z.B. die gleiche Frage im Januar oder Februar gestellt und hättest dann direkt investiert, wäre das Ergebnis wohl eher frustrierend gewesen und du würdest dir heute in den H…. beissen. D.h. jetzt zu sagen der Einstiegszeitpunkt ist perfekt, ist auch ein Blick in die Glaskugel.
Unter der Annahme eines konservativen Investitionsprofils, würde ich also Sondertilgungen maximieren, parallel dazu regelmäßig sparen und das hochfahren. Auch wenn dir die perfekte Rendite verwehrt bleiben wird, wirst du dich zumindest in ein paar Jahren über ein abbezahltes Haus freuen und wirst zumindest ruhig schlafen können. Das könnte z.B. auch eine gute Grundlage sein für eine weitere Investition in den Immobilienmarkt sein für eine preisgünstige Fremdfinanzierung, falls das in den nächsten Jahren interessant wird.
Wenn du doch eher dem Risiko zugeneigt bist, dann würde ich das aber auch konsequent machen und nicht sondertilgen, sondern schauen, dass die zusätzlichen Investments in den Aktienmarkt gehen. Dann zumindest auch über (höhere) Sparplanraten, um das Market Timing Risiko zumindest ein wenig abzufedern.
Hi Thomas,
das alte Dilemma! Tilgen oder Investieren? Kenne ich selbst gut und die Finanzglück-Familie hat sich für den Mittelweg entschieden. Und das ist auch die gute Nachricht für Dich. Alles geht, es gibt kein richtig oder falsch. Beziehe aber bitte diese beiden Punkte in Deinen Entscheidungsfindung mit ein:
– Die 1,5% Zinslast (die Du durch einen Sondertilgung sparen würdest) sind risikofrei. Wie Z. unten geschrieben hat, ist das ziemlich hoch.
– Das Geld für die Sondertilgung ist dann auch weg – sprich, Du hast es nicht mehr zur Verfügung, wenn Du es unerwarteterweise mal brauchen solltest. ETFs könntest Du dagegen auch wieder versilbern, wenn es mal eng wird. Aus Risiko Sicht ist eine Sondertilgung daher nicht immer hilfreich.
Was würde ich Dir raten?
Wenn es keine klare Lösung gibt, bin ich ein Freund von Teils/Teils. Das heißt hier einen Teil Deines Ersparten für Sondertilgungen zu nutzen und den Rest variabel in ETFs zu investieren. So machen wir es tatsächlich auch. Für das Eigenheim nutzen wir die maximal mögliche Sondertilgung aus und der Überschuss an Ersparten wandert alle paar Monate in unser ETF Depot.
Aber wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich tatsächlich das Eigenheim komplett tilgen. Du bist in der luxuriösen Position, dass Du noch für drei Jahre ein Extra-Gehalt beziehst, dass ausreicht, Euer Eigenheim komplett schuldenfrei zu kriegen. Das würde ich nutzen. Finanziell stehst Du dann auf einem sehr soliden Fundament. Deine Sparraten werden danach durch die Decke gehen. Dann kannst Du immer noch Dein Depot füttern.
VG, Nico
Eine risikofreie Anlage, z.B. Bundesanleihe, bringt negative Zinsen. Höhere Ertragschancen werden mit Risiko ‘erkauft’. Die Sondertilgung bringt die Ersparnis von 1,5 % p.a., entsprechend einer risikofreien Rendite. Also tilgen.
Warum nicht teils teils?
10 Sondertilgen
15 ins Depo
Und ab voll Rückzahlung 75% der bisher gezahlten Rate ins Depot.
Klingt nach nem sehr wünschenswertem Ziel!
Hallo Jana,
ich denke, auf so etwas wird es hinaus laufen.
Die Posts sagen mir, dass es mehr als einen vernünftigen Weg gibt, um dieses Problem anzugehen. Hier sollte ich wohl in Zukunft aufhören in Schwarz oder Weiß zu denken, sondern auch die Graustufen in Betracht ziehen.
Daher denke ich, dass eine Vorgehensweise alla George S. Clason für meine Bedürfnisse am meisten Sinn machen könnte, sodass Investieren und Tilgen abgedeckt ist.
Und ja, mein BWL-Studium schreit hier nach all den anderen Möglichkeiten, doch fehlt mir hier der Mut, diese am Wohl meiner Familie in Betracht zu ziehen.
LG Thomas
Ein schwieriges Thema. Ja, die Einstiegskurse sind verlockend. Spontan könnte ich mich auch nicht entscheiden.
Aber grundsätzlich begrüße ich es, wenn man Schulden immer erst möglichst loswerden möchte.
Falls daher auch die gegenteilige Meinung zum Investieren ins Portfolio in Betracht gezogen werden soll: Der Finanzwesir hat dazu auch schon etwas geschrieben, wenn auch unter etwas anderen Randbedingungen, aber dort wird auch auf die Risiken und die Absicherung für die Familie eingegangen:
https://www.finanzwesir.com/blog/haus-depot
In einem schuldenfreien Haus zu leben, kann sehr beruhigend sein und der gesamten Familie ein Gefühl der Sicherheit geben. Ein Portfolio kann später immer noch aufgebaut werden. Rendite ist nicht alles!
Ich stimme eher “Anonym11.06.20, 11:28” auf intelligent-investieren zu. Erst Schulden abbauen, dann an was anderes denken! Ja, die Rendite am Aktienmarkt wird wahrscheinlich die Zinslast des Kredits übersteigen, aber gerade jetzt sieht man, dass unvorhergesehene Ereignisse Viele treffen können. Notgroschen hin oder her. Ich würde wahrscheinlich einen 2/3 – 1/3 – Mittelweg gehen.
Notgroschen ist vorhanden? Dann ganz klar ins Depot. Gerade ist eine wunderbare Zeit zum Einsteigen und die Chancen stehen sehr gut, über die nächsten Jahre deutlich mehr als 1,5% p.a. zu machen.
Hallo Andreas, ja der Notgroschen ist für mind. 6 Monate aufgebaut. Danke für deine Meinung.
An seiner Stelle würde ich den Kredit nicht sondertilgen.
1. Selbst eine Investition in einen einfachen MSCI World ETF bringt bereits durch Ausschüttungen eine Rendite, die über seinem Zinssatz für den Hauskredit liegt. Zusätzlich können noch Kursgewinne in den nächsten sieben Jahren erzielt werden, sodass Thomas unterm Strich mehr aus seinem Geld machen könnte.
2. Der Markt befindet sich momentan wieder in einer Konsolidierungsphase, die günstig für einen Ausbau des Depots sein könnte. Es winken günstige Einstiegskurse und damit noch größeres Renditepotenzial.
3. Thomas ist derzeit 40 Jahre alt. Der Zinseszinseffekt wirkt sich umso stärker aus, je länger der Anlagehorizont liegt. Daher sollte er m. E. bereits jetzt möglichst viel investieren und nicht erst in sieben Jahren.
Mir ist bewusst, dass man durchaus auch eine gegenteilige Meinung vertreten könnte (die in der Regel darauf abzielt, dass man keine Investition auf Pump tätigen sollte) . Thomas hat aber im Verhältnis zu seiner Finanzkraft nur noch einen kleinen Kredit zu tilgen. Der Zinssatz ist für die verbliebenen sieben Jahre wohl auch festgeschrieben, so dass hier auch keine Zinsrisiken zu befürchten sind. Ein Investieren auf Pump sehe ich daher in diesem Falle als unproblematisch an.
Liebe Grüße
Ave