Freitagsfrage: Wohin mit 47.000 Euro?

Freitagsfrage 47.000 Euro

Willkommen zur Freitagsfrage!

Hier geht es wieder mal um Deine Meinung. Ich gebe eine kurze Einleitung zu einer konkreten Frage. Dann übernimmst Du die Show.

Heute geht es um 47.000 Euro.

Eine Frage aus der Toskana Deutschlands

Es ist eine Sache, regelmäßig Dein Erspartes zu investieren. Mit einem einfachen ETF-Sparplan kannst Du nicht viel falsch machen. Aber was machst Du, wenn plötzlich ein Batzen Kohle vor Deinen Füßen landet?

In genau dieser Situation befindet sich Jasmin. Sie hat kürzlich ein Erbe erhalten und überlegt jetzt, was sie damit anfangen soll.

Meine aktuelle Situation sieht so aus, dass ich kürzlich einen Betrag von 47.000€ geerbt habe. Mein langfristiges Ziel ist es, das Geld in Eigentum zu investieren.
Derzeit sind mein Mann (35) und ich (33) vollzeit berufstätig mit einem guten Einkommen um die 60.000€ pro Nase. Nachwuchs ist in Planung. Das Sparen haben wir beide recht spät begonnen und haben gerade mal einen gemeinsamen Betrag von ca. 15.000€ angespart plus ein gemeinsamer ETF von 5.000€. Jeder hat noch einen eigenen ETF und bisschen Erspartes, was für die Altersvorsorge verwendet werden soll, bestenfalls nicht für das Eigenheim.
So, jetzt komme ich nach viel Text auch mal zu meiner Frage: Wie würdest du die 47.000€ handhaben? Komplett in ETFs investieren? Teils ETF, teils auf das Tagesgeldkonto? Ich rechne nicht damit, dass wir innerhalb der nächsten 5 Jahre bauen/kaufen, eher so in 10-15 Jahren und so lange im Mietverhältnis bleiben.
Ich bin, was Aktien angeht, eher der Schisser und scheue mich einen solchen Batzen komplett in ETFs zu schieben, vertraue aber auch sehr auf eure Einschätzung. Beste Grüße aus der Toskana Deutschlands (Heidelberg)!

Na dann mal ran. Lasst uns Jasmin mit gutem Rat zur Seite stehen.

Wohin mit 47.000 Euro?

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14 Kommentare

  1. Hallo Jasmin,

    hier gab es jetzt schon ein paar tolle Antworten und ich möchte meinen Senf auch noch gerne dazugeben. Deine Situation kann ich gut nachvollziehen. Als eher risiko-averse Anlegerin sträubt es Dich, diesen Geldregen komplett zu investieren. Dieses Bauchgefühl solltest Du nicht ignorieren. Priorität hat, dass Du Dich wohl mit Deiner Investition fühlst und nachts gut schlafen kannst. Das ist wichtiger als ein paar Prozentpunkte Rendite.

    Deswegen würde ich an Deiner Stelle auch erst mal die Finger von Einzelaktien (und besonders Kryptowährungen!) lassen. Das kannst Du immer noch mal später beimischen, wenn Du ausreichend Erfahrungen am Aktienmarkt gesammelt hast und mehr Risiko akzeptieren möchtest. Ein breitgestreuter ETF ist wie ein Ozeandampfer. Den bringt so schnell nichts ins Wanken – weder wenn die Kurse stark steigen noch wenn sie stark fallen.

    Investiere doch einen Teilbetrag zusätzlich als Einmalinvestition in ETFs – z.B. ein Drittel des Erbes – und erhöhe die Sparrate Deiner existierenden ETFs. Du kannst Dir entweder jetzt schon ein festes Datum setzen, um ein weiteres Drittel zu investieren – z.B. in 12 Monaten – oder aber setzt Dir einen festen Termin in der Zukunft, bei dem Du aktiv noch einmal entscheidest, ob Du einen weiteren Batzen investierst. Dann hat sich Eure Lebenssituation auch schon weiterentwickelt (Immobilienkauf, Nachwuchs, …).

    Aktuell hast Du das Gefühl etwas mit dem Geld tun zu müssen. Mit dieser Teilinvestition jetzt und der Erhöhung der Sparpläne tust Du dies, ohne gleich Dein ganzes Geld in Aktien zu investieren.

    VG, Nico

  2. GME (Gamestop) ist der aktuelle Renner, diese Squezzes (Spitzen) werden immer wieder kommen. Das ist momentan alles Zockerei, doch langfristig gesehen ist das Unternehmen vermutlich ziemlich unterbewertet. Nach dem gerade erfolgten Führungswechsel und der damit erhofften Umstrukturierung sehen manche, die mehr Ahnung als ich haben, den Wert auch im Vergleich zu anderen ähnlichen Geschäften in den kommenden Jahren bei 300$, aktuell stehen wir bei 100$.
    Core Msci World oder DivDax etc. kann man langfristig gesehen kaum was falsch machen. Mittels sparrate nimmt man halt hochs und tiefs mit, hat man also einen durchschnitt.
    Alles natürlich eigene Meinung und keine Finanzberatung.

    1. Bei dieser Anfrage Gamestop zu empfehlen ist eine Frechheit.
      Wobei der 2. Teil ja durchaus vernünftig ist.

      LG Karl

      PS: Und nein, das Unternehmen ist nicht unterbewertet, auch nicht langfristig.

      1. ja Karl, finde ich auch echt krass, die Meinung von Rainer.
        Siehe hier: https://uk.finance.yahoo.com/quote/GME?p=GME
        Der Chartverlauf der letzten Jahre läuft ziemlich gleich zur in Deutschland bekannteren Deutsche Telekom. Sprich: Bis auf die kürzliche Spitze “tote Hose”.
        Wieso also diese Meinung dann? Verstehe ich nicht…
        DivDax ist übrigens gar nicht so schlecht als Empfehlung, wie ich dachte. Haben auf 5 Jahre +56% gemacht (MSCI World: 76%, S&P500: 95%). Ich persönlich fasse alle Wertpapiere, die im DAX sind nicht mit der Kneifzange an (nach den Kennzahlen kann ich eingeschränkt empfehlen: Vonovia, Hochtief, SAP und Allianz). Es gibt einfach zuviele internationale Konkurrenten, die über bessere Zahlen verfügen (Beispiele: PingAn schlägt Allianz, US-REITs schlagen Vonovia, Salesforce oder Adobe schlagen SAP).
        Eine Idee könnte auch sein: Teil in Festgeld und anderen Teil an die Börse, davon Halbe-halbe: sehr riskant (z.B. Nasdaq100) versus konservativ (MSCI World).
        Fertig ist die Laube!

  3. Kaufe dir ein Bitcoin und zahle den frühstens 1 Jahr später aus..ohne steuern zählen zu müssen und mit mindestens 100% Gewinn!

    Oder wenn dir das zu riskant ist investier es in den BTC ETF von Canada.

  4. Hallo liebe Leute,
    Wow das sind wirklich hilfreiche Kommentare, die ihr bisher da gelassen habt.
    Besonders der zeitliche Faktor ist es der mich derzeit umtreibt. Als ich die Frage an Nico formulierte (08/2020), war ein Immobilienerwerb für mich gedanklich noch weiter weg.
    Wir haben uns in den vergangenen Monaten damit beschäftigt wie wir unsere Sparquote erhöhen und was wir wirklich wollen (Haus vs. Wohnung, Neubau/Altbau etc.). Derzeit sind wir gedanklich bei einer Neubauwohnung.
    Allerdings spielt natürlich der Faktor Nachwuchs eine Rolle (klappt es mit Nachwuchs, ein oder mehrere Kids, wie lang entfällt mein Einkommen etc.), bevor es konkreter werden kann.
    Von daher würde ich die Zeitspanne zum Immobilienerwerb mal auf so ca. 5 Jahre kürzen.
    Unsere Jobs haben sich in der aktuellen Krise als sicher erwiesen und wir sind auf einem sehr guten Weg ein Giralvermögen von 100k zu knacken (Ende 2022).
    Ich tendiere schon sehr dazu einen Teil des Erbes zeitnah in ETFs zu investieren und dabei auf Alf und Rafael zu hören, indem ich entsprechend splitte.
    Deine Anmerkung Alf bzgl. Ethereum und Bitcoin finde ich auch sehr spannend. Da werde ich mich definitiv intensiver mit auseinandersetzen.
    Es bleibt also spannend…to be continued
    Viele Grüße
    Jasmin

    1. Hey Jasmin, wenn du an einen Großteil des Geldes in circa 5 Jahren ran möchtest, machen Aktien – finde ich – eher wenig Sinn. Die wollen gut eingekauft und lange gehalten werden, wie ein guter Wein (Trader seid Ihr ja auch nicht). Dann also eher in ETFs gehen (das bietet auch in nur 5 Jahren noch wesentlich mehr Rendite als Festgeld).

  5. Hi Jasmin,
    also du schreibst ja, dass du langfristig in das Eigenheim investieren möchtest. Langfristig heißt für mich in mind. ca. 10-15 Jahren oder länger. Vielleicht meinst du auch kurzfristig, ggf. in 2-5 Jahren? Bei jeder Geldanlage ist das magische Dreieck zu berücksichtigten, dass sich aus den Zielen Rendite, Sicherheit und Liquidität zusammensetzt. Habe erst darüber einen Blogbeitrag geschrieben (sichere Geldanlagen in 2021).

    Ich denke davon ist es abhängig, in welche Assetklassen ihr investiert solltet. Es gibt Studien in denen ausgerechnet wurden, dass man in einem MSCI World egal wann man 15 Jahre am Stück investiert war, damit ca. mind. 7,9% Rendite eingefahren hat (ich glaube das war in den letzten 40 Jahren). Demnach wäre es daher sinnvoll, mit einem solch langen Zeithorizont wohl in einen MSCI World bzw. einer Mischung (72% MSCI World / 28% Schwellenländer => ist anscheinend der optimale Mix) zu investieren. Ich würde dann aber auch in Tranchen einkaufen… d.h. je nach eurem individuellen Markteindruck in 3-5 Tranchen á 3 Monaten.

    Falls ihr kurzfristig das Geld für das Haus benötigt, stellt sich mir die Frage ggf. in diverse solide Unternehmensanleihen zu investieren – zwecks Inflationsausgleich – oder tatsächlich auf Sicherheit (und Einlagensicherung bis 100k€ je Bank) zu fahren und auf dem Tagesgeldkonto zu bunkern.

    Was ich nicht machen würde für kurzfristige Invests: Einzelaktien, Fonds, P2P-Kredite, Optionen, …

  6. Hallo Jasmin,

    Ihr habt 15.000 Euro in Cash, das sind zwischen zwei und drei Netto-Monatsgehälter für Euch zusammen. Wenn Euer Job auch in Kriesenzeiten als halbwegs sicher gilt oder Ihr (unterschiedliche) Berufe (bei verschiedenen Arbeitsgebern) habt, würde ich das als ausreichend betrachten. Würdet Ihr im Falle eines Falles schnell einen neuen Job finden, weil das Angebot auf Eurem Gebiet groß ist? Falls ja, dann umso besser!

    Viele sind der Meinung man solle mindestens drei besser sechs oder gar zwölf Netto-Monatsgehälter auf einem schnell verfügbaren Konto (Tagesgeld) vorhalten. Das finde ich absolut überzogen. Ich würde lieber das Geld am Aktienmarkt (Einzelaktien oder ETFs) arbeiten lassen. Wenn unvorhergesehene Reparaturen/Neuanschaffungen anstehen (Waschmaschine, Ferneseher, …) dann reicht Euer kleines Polster immer aus. Wenn es teuerer wird, weil das Auto verreckt oder man gar ein paar Monate ohne Job auskommen muss, kann man immer noch einen Teil der Aktien/ETFs verkaufen. Und man verkauft dann ja nur einen kleinen Teil und nicht gleich alles. Also dürfte das aus Renditegesichtspunkten fast immer sehr vorteilhaft sein.

    Ich halte nichts davon sich gegen alle Eventualitäten abzusichern. Lieber mehr Rendite einfahren und wenn dann in zehn Jahren der Job weg ist, kann man das mit einem gut gefüllten Aktiendepot besser verkraften, als wenn man einen nur halb so großen Geldbetrag unter dem Kopfkissen (oder auf dem Konto) liegen hat.
    Aber wie Meike schon weiter unten geschrieben hat, muss man einen Crash dann auch aushalten können. Und ggf. dauert der halt nicht nur wenige Wochen wie letztes Jahr, sondern auch mal sehr viel länger wie Anfang der 2000er Jahre. Auf jeden Fall sollte man einige Zeit (zwei Jahre) bevor es mit dem Hausbau ernst wird schon mit Teilverkäufen Liquidität aufbauen. Damit sollte man das Risiko gut im Griff behalten können.

    Aber ich würde auch nicht gleich die komplette Erbschaft auf einmal investieren, sondern schrittweise vorgehen, z.B. den Betrag dritteln:
    15.000 Euro sofort investieren,
    15.000 Euro innerhalb der nächsten drei bis sechs Monate,
    die letzten 15.000 Euro spätestens nach zwölf Monaten.

    Die zwei Nachkäufe würde ich dann machen, wenn die Börse etwas nachgegeben hat. Wenn Ihr aber keine Lust habt, täglich die Kurse zu beobachten, dann würde ich nach dem ersten 15.000 Euro Kauf einen Sparplan alle zwei Wochen für z.B. 2.000 Euro machen, bis das restliche Geld weg ist. Wenn es zwischendurch eine Korrektur am Aktienmarkt gibt, könnt Ihr etwas mehr Geld bei niedrigen Kursen zusätzlich investieren. Das Geld ist dann früher aufgebraucht aber ihr habt auch mehr bei günstigen Kursen gekauft.
    Ich persönlich liebe es in Einzelaktien zu investieren. Aber das muss einem schon Spaß machen und es kostet ein bisschen Zeit sich zu informieren. Wenn Ihr das auch probieren wollt, dann könnt Ihr auch einen Teil des Geldes dafür verwenden.

    Wenn Ihr ausschliesslich ETFs besparen wollt, dann würde ich einen MSCI/FTSE World und einen MSCI Emerging Markets ETF nehmen. Ich finde die jeweils thesaurierende Variante besser, weil dann die kleinen Dividendenbträge sofort weiter für einen arbeiten können und nicht erstmal auf dem Konto verstauben. Es gibt auch Studien dazu, dass die thesaurierenden Varianten immer besser performen, als die Ausschütter. Auch wenn man das ausgeschüttete Geld wieder anlegt! Außerdem ist es viel einfacher und macht weniger Arbeit 😉
    Also konkret irgendwas zwischen 60-80% in einen MSCI World und 20-40% in einen MSCI EM sowohl bei der Einmalanlage als auch beim Sparplan reinpacken.
    Zum ausprobieren würde ich noch einen kleinen Teil (max. 10%) in Bitcoin und Ethereum empfehlen, einfach um die Entwicklung dort besser im Auge zu behalten. Das wird wahrscheinlich das nächste große Ding!

    Viel Spaß beim investieren und lasst uns dann auch mal wissen, für was Ihr Euch entschieden habt.

    LG, Alf

  7. Hallo Jasmin,

    eigentlich beantwortest du dir deine Frage doch schon selbst. Um dir einen anderen Blickwinkel zu geben, was würdet ihr mit dem Geld, das ihr spart machen, wenn es diese Erbschaft nicht gegeben hätte? Die Idee mit dem Eigenheim ist euch ja vermutlich nicht erst jetzt gekommen.

    Dann vielleicht noch die typischen Standardfragen, die zuerst geklärt werden sollten: gibt es Schulden, die mit dem Geld getilgt werden können? Ist eure Liquiditätsreserve ausreichend vorhanden (kurzer Selbstest, wenn ihr letztes Jahr in Kurzarbeit geschickt worden wärt, hätte euch das finanziell in Schwierigkeiten gebracht?)?

    Ich persönlich mache das so, dass ich das Geld, was am Monatsende übrig ist und das nicht für die Altersvorsorge gedacht ist in ausschüttungsstarke Anlagen investiere. Die Idee ist, dass ich mein Kapital erhalte (hoffentlich sogar real) und gleichzeitig einen zusätzlichen Einkommensstrom generiere, mit dem ich dann später einen Kredit bezahlen kann, wenn ich das Geld brauche. Zur Not ist dann natürlich auch eine Liquidation möglich.

    Was ich euch raten würde? Nehmt einen Teilbetrag (vielleicht 10-15 K€) und investiert diesen in einen MSCI World/FTSE All-World ETF. Damit solltet ihr für die Gesamtsumme einen Inflationsausgleich erreichen. Das ganze könnt ihr ja auch gerne über einen Sparplan strecken und dann 2x im Monat jeweils mindestens 250€ anlegen. Nehmt ruhig einen anderen ETF Anbieter als für eure eigenen Sparpläne, dann ist das Geld optisch besser getrennt. Den Rest auf ein solides (DE, FR, BE, NL, AT) Festgeldkonto (Laufzeit 1-3 Jahre) um wenigstens minimal Zinsen zu bekommen. Das Geld ist ja eh für das zukünftige Eigenheim gedacht, also muss es nicht täglich verfügbar sein.

  8. Hallo Jasmin,

    wir (beide 48, keine Kinder) sind gerade am Bauen und haben die Kreditsuche bzw. -Feilscherei bereits hinter uns, insofern kann ich deine Überlegungen gut nachvollziehen.
    Vermögen in ETFs gilt bei jeder Bank als zusätzliche Sicherheit bei der Kreditvergabe, so dass eine Geldanlage in ETFs durchaus Sinn macht, wenn ihr ohnehin erst in ca.10 Jahren bauen oder kaufen wollt.
    Dabei ist auch der Zinseszinseffekt bzw. Dividendeneffekt über 10 Jahre nicht zu verachten. Plus der von Nico vermuteten Wertsteigerung von Sachwerten. Vermute ich übrigens auch.
    Ihr könnt dann auch mit der jährlichen Ausschüttungsrate auf der Habenseite rechnen , wenn ihr ausschüttende ETFs nehmt. Auch das ist ein Plus bei einer Kreditverhandlung.
    Ich würde zwischen der Hälfte und Zweidritteln investieren, je nach Sicherheitsbedürfnis. Vielleicht nicht alles auf einmal, aber schon zeitnah.
    Wenn du davon ausgehst, dass die Aktien dauerhaft steigen, macht ein Einmalbetrag oder ein Dreimalbetrag mehr Sinn, als eine höhere Sparrate. Aber auch das ist eine Frage der Persönlichkeit.
    Allerdings würde ich bei dieser Summe (20-30 tausend) nicht alles in einen ETF und von einem Anbieter packen, sondern auf zwei Anbieter und zwei oder drei ETFs (ggf. verschiede Assets) insgesamt setzen. Da schlägt dann mein Sicherheitsbedürfnis durch :-).

    Ich drück dir die Daumen für eine gute Entscheidung.

    Raphaela

  9. Liebes Jasmin,

    ich bin selbst insofern in der gleichen Situation, als dass ich einen mittleren fünfstelligen Betrag auf meinem Tagesgeldkonto liegen habe. Daneben bespare ich meine Etfs und kaufe hin und wieder Einzelaktien. Hintergrund ist, dass auch wir kurz- bis mittelfristig (innerhalb der nächsten 2-5 Jahre) Eigentum erwerben wollen. Ich habe mir auch viele Gedanken gemacht, ob ich das Geld nicht besser anlegen könnte. Schließlich ist es auf dem Tagesgeldkonto letztlich der gegenwärtig saftigen Inflation ausgesetzt.

    Der Corona-Crash letzten März hat gezeigt, dass das Depot schnell mal 20% im Minus sein kann. Das muss man aushalten können. Ich glaube es ist wichtig, sich selbst die Frage zu stellen, ob und in welchen Größenordnungen man das aushalten kann und will. Es lohnt sich schlicht nicht, sich hier selbst in die Tasche zu lügen und dann in Panik zu verfallen. Bei all dem Optimierungsstreben, dem wir alle unterliegen, sollte man sich fragen: Womit fühle ich mich wohl?

    Hinzu kommt der zeitliche Faktor, über den man sich Gedanken machen sollte. Wenn ihr tatsächlich in fünf Jahren bauen/kaufen wollt, sind Etfs meiner Meinung nach von vornherein nicht geeignet, um einen solch großen Anteil eures Eigenkapitals zu „verwalten“. Es kann ja auch sein, dass sich die Börse im Falle eines Crashs nicht wie zuletzt binnen weniger Monate erholt und man ein mehrjähriges Tief hinnehmen muss. Wenn euer Zeithorizont 10-15 Jahre sind, sieht das schon anders aus. Ich denke daher, dass es neben der psychologischen Komponente (vgl. oben) Sinn macht genauer darüber nachzudenken, wie der eigene Zeitplan ist.

    Abschließend noch Folgendes: Ich selbst scheue auch immer davor auf einen Schlag einen größeren Batzen Geld in meine Etfs einzuzahlen. Daher habe ich konstant eine hohe Sparplanrate und erhöhe diese immer mal wieder, wenn ich Geld übrig habe. Vielleicht geht es dir psychologisch besser damit, einfach deine Sparplanrate ein wenig hochzusetzen, anstatt einen so großen Betrag auf einmal zu investieren.

    Viele Grüße und alles Gute

    Meike

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