Wenn Du reich werden willst, dann kannst Du
- Dich an den Hals einer steinalten Milliardärin schmeißen und auf das Erbe spekulieren.
- Fortuna bezirzen, so dass sie Deine sechs richtigen Lottozahlen ziehen lässt.
- Cool bleiben, wenn Günther Jauch bei einer Million „Sind Sie sich sicher?“ fragt.
- Solange trainieren, bist Du schönere Flanken schießen und weinerliche Grimassen ziehen kannst als Ronaldo.
- Den Finanz-Triathlon absolvieren.
Mein Rat an Dich: versuche es mit Letzterem. Beim Rest könnte es klappen oder auch nicht. Mit dem Finanz-Triathlon klappt der Vermögensaufbau garantiert.
Was ist denn ein Finanz-Triathlon?
Zur Erinnerung, beim Finanz-Triathlon geht es kurz gefasst um
1) Einkommen maximieren
2) Sparen
3) Investieren
Das Einkommen maximieren klappt meist schon von Haus aus recht gut. Die meisten von uns sind im Innersten masochistisch veranlagt. Wir verbiegen uns für unseren Arbeitgeber bis die Balken brechen. Hoffentlich wird es dann auch dementsprechend entlohnt.
Ein sparsames Völkchen sind wir auch. Diese Amerikaner mit ihren negativen Sparquoten! Das gibt es bei uns nicht. Wir legen brav jeden Monat mindestens einen Zehntel unserer Goldtalerchen in die Schatulle.
Was ist also das Problem?
Werde Dein eigener Investment-Guru
Wo es wirklich tricky wird, ist der dritte Punkt. Wie sollst Du Dein Geld investieren?
Dies ist der Baustein beim Vermögensaufbau, bei dem die meisten von uns scheitern. Das ist bitter. Denn eigentlich ist es gar nicht so schwer, Dein Erspartes für Dich arbeiten zu lassen.
Das Hauptproblem ist die schier unendliche Anzahl an Anlagemöglichkeiten, aus denen Du auswählen kannst – und musst. Hier den Überblick zu behalten ist nicht einfach.
Vielleicht denkst Du Dir, Geldanlagen seien zu komplex und zeitintensiv, als dass Du Dich selber darum kümmern könntest. Dann lässt Du Dein Erspartes doch lieber auf dem Tagesgeldkonto oder überlässt es einem vermeintlichen Anlageprofi.
Das solltest Du nicht tun.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Du einen guten Deal bekommst, ist gering. Vielleicht fressen die Kosten Deine Rendite auf. Oder das Produkt zielt an Deinen Bedürfnissen vorbei. Oder beides.
Es hilft alles nichts. Du musst selber an die Schippe. Geht mir ganz genauso. Auch ich stand – und stehe – vor der Frage, wie ich mein Geld investieren soll.
Wie finden wir also gemeinsam den Weg durch diesen Wust an Anlagemöglichkeiten?
Ich habe einige Anforderungen definiert, die eine Geldanlage für mich erfüllen muss. Das ist der erste und wichtige Schritt. Danach kann ich schauen, was da reinpasst.
Die 10 Gebote – Finanzglück-Style
Was sind die Anforderungen an meine perfekte Geldanlage?
- Ich muss es kapieren
Wenn ich es nicht verstehe, dann lasse ich die Finger davon. Es klingt so simpel wie einleuchtend, wird aber von vielen nicht beachtet. Meine Geldanlage darf kein Hexenwerk sein. Ansonsten ist das Risiko zu groß, dass ich irgendwann und irgendwie gewaltig damit auf die Schnauze fliege. Ich kann nur die Risiken vernünftig abwägen, die ich auch kenne.
Damit fallen dann leider schon mal Termingeschäfte auf Schweinebäuche an der Chicago BOT aus. Schade eigentlich.
- Es muss seinen Zweck erfüllen
Da drängt sich doch die Frage auf:
Was ist denn der Zweck meiner Geldanlage?
Das ist für mich klar definiert. Meine Geldanlagen müssen in der Zukunft genügend Einkommen generieren, um der Finanzglück-Familie die Butter aufs Brot zu bringen. Und zwar genau ab dem Zeitpunkt, wenn ich mich von meiner aktiven Karriere verabschiede. Der Zweck ist die Finanzierung der finanziellen Freiheit. Und das für immer. Dafür darf (und sollte) es eine langfristige Geldanlage sein, die sich aber im Notfall auch ohne zu großen Schmerz liquidieren lässt. Idealerweise generiert die Geldanlage einen stabilen Cash-Flow, der unseren Liquiditätsbedarf deckt, ohne dass ich Verkäufe tätigen muss.
Die Anlage muss darüber hinaus für eine sofortige Verrentung geeignet sein – und nicht erst wenn sich bei mir eine Naturtonsur bildet.
- Die Rendite muss stimmen
Die Rendite muss (deutlich) über der Inflation liegen. Damit der Zinseszins wirken kann, braucht es Zeit und Rendite. Erstere ist notwendig, letztere ist der Kicker. Eine hohe Rendite ist der Turbo für den Vermögensaufbau. Anders als ich, sollen meine kleinen Mitarbeiter so hart wie möglich schuften.
- Je einfacher, desto besser
Eine Geldanlage sollte simpel sein. Das heißt selbst wenn ich es kapiere (siehe Punkt 1), heißt es noch lange nicht, dass ich auch darin investieren würde. Ich suche nach einem Produkt, das ich meinem Friseur über die Dauer eines Haarschnittes verklickern kann. Und der Junge ist verdammt fix – beim Haareschneiden, nicht beim Durchdringen von Finanzthemen.
Komplexität birgt immer Risiken, die schwer einzuschätzen sind. Deshalb kommen für mich auch keine hochstrukturierten Finanzprodukte in Frage. Selbst wenn ich glauben würde sie im Detail zu verstehen, bliebe doch immer eine Unsicherheit. Ein Flüchtigkeitsfehler und die Teile fliegen mir um die Ohren. Komplexe Geldanlagen sind mir suspekt.
- Meine Zeit ist kostbar
Meine Geldanlage soll im Hintergrund laufen. Ich betrachte die Investition meines Ersparten nicht als Hobby, in das ich meine kostbare Zeit investieren möchte. Natürlich braucht es immer etwas Zeit, sich in die Dinge rein zu fuchsen. Aber dann sollte die Geldanlage ein Selbstläufer sein. Ich rede hier von wenigen Stunden pro Monat, nicht mehr.
- Kosten, Kosten, Kosten
Wenn bei Immobilien der durchgelutschte Spruch „Lage, Lage, Lage“ gilt, dann heißt es für Geldanlagen „Kosten, Kosten, Kosten“. Was andere bekommen, bekomme ich nicht. So einfach. Die Kosten sind immer real. Die vermeintlich höhere Rendite, durch teurere Produkte, muss in der Zukunft erst mal erbracht werden. Das haut in den seltensten Fällen hin.
Von daher sind für mich auch aktiv verwaltete Aktienfonds nichts. Nach Kosten schlagen die allerwenigsten Fondsmanager ihren Vergleichsindex. Da lasse ich jetzt die Finger von. Das hatte ich meinem Fondsmanager in einem leidenschaftlichen Brief auch so geschrieben. Kosten müssen in jeder Geldanlage optimiert – sprich minimiert – werden.
- Auf Familien-Tauglichkeit geprüft
Hier gibt es mehrere Dinge zu beachten. Zunächst einmal muss Frau Finanzglück mit an Bord sein. Wenn eine Geldanlage ihrem wunderbaren Naturell widerspricht, dann ist sie vom Tisch. Da gibt es keine Kompromisse. Die Geldanlage muss für beide Partner passen.
Darüber hinaus muss die Investition bei meinem Tod (Gott bewahre!) übertragbar und verfügbar sein. Es bring mir nichts ein pfiffiges Rentenprodukt abzuschließen, von dem Frau Finanzglück bei meinem Ableben nichts mehr hat. Vererbbarkeit ist eine Top-Priorität.
- No Youngsters, please
Neue Anlageprodukte schießen immer wieder wie Pilze aus dem Boden. Oft folgt auf den großen Hype eine lange Trauerphase. Das ist nichts für mich. Mein Anlageprodukt muss eine belegbare Historie von mindestens 30 – am besten über 100 – Jahren haben. Ich brauche ein Produkt, was schon mehrfach die Täler der Wirtschafts-Zyklen durchschritten hat und nach einigen Jahren des Leidens wieder wie ein Phönix aus der Asche stieg… Ok, vielleicht übertreibe ich jetzt ein wenig… aber Du verstehst worauf ich hinaus will.
- Diversifikation trumpft Klumpenrisiko
Ich brauche mehr als nur eine Anlageklasse – am besten gleich mehrere. Und idealerweise sollten die Risiken der verschiedenen Produkte so wenig wie möglich miteinander korrelieren.
Wenn eine Geldanlage die Grätsche macht, sollen die anderen fröhlich weitertanzen und meinen Reichtum mehren. Ich habe nichts gegen Volatilität in den einzelnen Anlageklassen, solange die Zyklen nicht gleich, sondern zeitversetzt laufen.
- Ich muss nachts gut schlafen können!
Das Wichtigste habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben.
Eine Geldanlage soll mich emotional nicht belasten. Die Risiken dürfen mir nicht auf mein sonniges Gemüt schlagen. Womöglich sogar meine süßen Träume versalzen. Meinen emotionalen Kick hole ich mir anderswo. Das brauche ich nicht bei meiner Geldanlage.
Ich möchte keine Ängste durchstehen müssen, weil ich durch hochspekulative Investitionen unser Familienvermögen gefährde. Investitionen mit der Gefahr des Totalausfalls sind Gift für mich. Genauso darf die Verschuldung für Investitionen nicht über ein erträgliches Niveau steigen. Selbst bei meinem persönlichen Stress-Test muss ich weiterhin die Kontrolle (und den Besitz) über meine Geldanlage behalten.
War das etwa schon alles?
Steuerliche Optimierung spielt für mich nur eine untergeordnete Rolle. Erst wenn eine Geldanlage selbstständig auf festen Füßen steht, schaue ich mir die steuerlichen Aspekte an. Das wäre dann mein Sahnehäubchen!
Das Thema Nachhaltigkeit hat bei meinen Geldanlagen keine Priorität. Zumindest im Moment. Für die Zukunft würde ich das aber nicht ausschließen wollen.
Die eierlegende Wollmilchsau
Den heiligen Gral der Geldanlage – auf den alle 10 Anforderungen uneingeschränkt zutreffen – gibt es nicht.
Da verhält es sich wie bei der Partner-Wahl für den Abschlussball des ersten Tanzkurses. Ohne Kompromisse geht es nicht. Sonst findest Du niemanden und bist Du am Ende das arme Würstchen, was überbleibt. Das wird kein schöner Abend. Also zeige ein wenig Flexibilität bei der Auswahl Deiner Geldanlage. Nähere Dich an.
Schauen wir mal, was die fröhliche Welt der Geldanlage so zu bieten hat.
- Festgeld, Tagesgeld und Sparbuch – decken fast alle Anforderungen ab außer (!!) der Rendite. Ohne nennenswerte Rendite ist es für mich keine geeignete Geldanlage. Ich nutze derzeit keines dieser Produkte – auch kein Tagesgeldkonto.
- Rentenfonds, Bundesanleihen, Unternehmensanleihen mit guter Bonität – leiden derzeit ebenfalls von einer unterirdischen Rendite (Grazie, Mario!). Ich würde für die Zukunft nicht ausschließen, einen Teil meines Vermögens hier anzulegen, um die Volatilität zu reduzieren.
- Aktien oder aktiv verwaltete Aktienfonds – Ein breit diversifiziertes Portfolio an Aktien kann eine feine Sache sein. Aber im Moment wäre mir das zu zeitintensiv. Hier gilt ganz oder gar nicht. Entweder vollumfängliche Analyse von Einzeltiteln oder aber gar nicht erst versuchen. Die heißen Tipps vom Nachbarn am Grill ziehen dann meist doch nicht so gut. Und selbst wenn ich irgendwann Bock haben sollte in Einzeltitel zu investieren, dann bin ich mir nicht sicher, ob ich dabei erfolgreich sein werde. Sind meine fuchsigen Analysen gut genug um langfristig den Markt zu schlagen? Das wird nicht einfach. Aktiv verwaltete Aktienfonds fallen bei mir wegen der hohen Kosten raus.
- Geschlossene Fonds (Schiffe, Flugzeuge, Nadelwälder, …) – Intransparent, kostenintensiv, kompliziert… Diese Produkte decken fast alles ab, was ich nicht in einer Geldanlage sehen will.
- Optionsscheine und Zertifikate – ist für meinen Geschmack zu kompliziert. Das könnte ich meinem Friseur nicht schnell genug erklären.
- Strukturierte Rentenprodukte (Riester, Rentenfonds) – Solche Produkte sind mir zu starr und in den meisten Fällen viel zu teuer. Hier habe ich meinen größten finanziellen Fehler begangen und ordentlich Lehrgeld gezahlt.
- Edelmetalle – generieren keinen Ertrag, sondern können nur durch Wertsteigerungen Rendite erzeugen. Das ist mir zu spekulativ. Ich habe noch nie Edelmetalle besessen.
- Funky Stuff (Peer-to-Peer Kredite, Crowdfunding, …) – das ist die catch-it-all Kategorie. Hier kenne ich mich ehrlich gesagt nur sehr wenig aus. Da müsste ich mich erst mal ausreichend einarbeiten, bevor Kohle fließt. Muss sich auch mit der „No Youngsters“ -Anforderung vertragen.
Was bleibt also für mich über?
Als treue(r) Finanzglück-LeserIn weißt Du natürlich Bescheid! Meine Kohle fließt in günstige Aktien-ETFs und Immobilien. Diese beiden Geldanlagen vereinen für mich die meisten meiner Anforderungen.
Meine passive take-and-hold ETF-Strategie habe ich einmal definiert und ziehe jetzt durch. Da wird nicht mehr dran gerüttelt. Alles verfügbare Einkommen, was nicht in die Schuldentilgung der Immobilien fließt, wird direkt und sofort in die ETFs gepumpt. Komme was wolle.
Egal ob Brexit, Nato-Bündnisfall oder Donald for President. Immer feste druff. Die Rendite ist saftig, die Kosten gering, der Zeitaufwand minimal und die Diversifikation, innerhalb dieser Anlageklasse, ist groß. Ein breitgestreutes ETF-Portfolio kommt für mich nah an den heiligen Gral der Geldanlage ran.
Immobilien sind mein zweites Standbein. Genauer gesagt mein erstes, da sich hier unser Vermögen derzeit noch mit schockierenden über 70% konzentriert. Neben dem Eigenheim besitze und vermiete ich zwei kleine Eigentumswohnungen im Prenzlauer Berg. Die Einnahmen aus Immobilien sind stabiler als beim ETF-Portfolio. Sie bilden damit den „sicheren“ Teil der Geldanlage. Wobei ich hier „sicher“ mit „weniger volatil“ ersetzen würde. Allerdings sind Immo-Investitionen nicht ohne. Die Kaufnebenkosten sind enorm (meist über 10% des Kaufpreises). Der Zeitaufwand bei den vermieteten Wohnungen könnte hoch sein. Das ist zum Glück bei mir noch nicht der Fall, kann sich aber jederzeit ändern, wenn es mal schlecht mit einem der Mieter laufen sollte.
Beide Anlageklassen glaube ich zu verstehen. Sie haben sich über viele Jahre bewährt und korrelieren nur wenig miteinander. Die Immobilien bringen mir eine Grundstabilität ins Portfolio, die ETFs sind der Rendite-Kicker. Beide ergänzen sich wunderbar.
Und ich würde gar nicht ausschließen wollen, dass sich meine Anlagestrategie noch ändert. Die Vermögenskonzentration auf Immobilien ist viel zu hoch. Da muss ich mir noch mal etwas einfallen lassen. Vielleicht nehme ich auch noch eine dritte Anlageklasse hinzu. Anleihen habe ich mir bisher nur sehr wenig angeschaut. Peer-to-Peer Lending könnte auch interessant sein.
Reich und schön
Die entscheidende Frage aber ist:
Wie hilft Dir dieser Beitrag, reich und schön zu werden? Oder zumindest vermögend…
Ich hoffe diese Strukturierung kann auch Dir dabei helfen, Deine perfekte Geldanlage zu finden. Es ist ein Grundgerüst, das Du ganz nach Deinen Vorlieben anpassen kannst.
Streiche Punkte und füge neue hinzu. Nutze Deine ganz eigene Gewichtung. Als eher risikoscheuer Anleger liegt der Fokus vielleicht eher auf Produkten mit weniger Volatilität und Rendite. Oder Du bist der Evil Knievel unter den Anlegern und brauchst den Kick, auf Preisentwicklungen von Schweinebäuchen zu wetten.
Ich hoffe Du findest Deinen perfekten Anlage-Mix, der Deinem Naturell und Deiner jetzigen Lebenssituation entspricht.
Mich hat das ganze Gerede über Schweinebäuche hungrig gemacht. Ich schmeiß jetzt den Grill an.
Wie sehen Deine Anforderungen an die perfekte Geldanlage aus? Bist Du eher risikoscheu oder auch für riskantere Schweinereien zu haben? Ich bin schon gespannt auf Deinen Kommentar!
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Hi Nico,
echt eine gute Zusammenfassung.
Mein Immobilienanteil an meinen Investitionen besteht aus Genossenschaftsanteilen, bin da bei der Wohnungssuche draufgestoßen und dadurch Mitglied in mehreren Genossenschaften geworden und die Anteile werden alle ganz gut verzinst.
Grüße lukewars
Hi Nico,
ein Artikel der wirklich gut die Anforderungen an die passende Geldanlage zusammenfasst. Ich habe ebenfalls sämtliche Anlagemöglichkeiten gestrichen außer einem Teil Tagesgeld (für die schnelle Verfügbarkeit und spontane Investments) und Investments in ETFs. Leider kann ich noch keine Immobilien mein Eigen nennen, lediglich Immobilien REITs befinden sich in meinem Depot 😉
Weiter so,
Grüße
ETF-Wahl
Moin ETF-Wahl,
ganz ehrlich, Immobilien REITs sind eine super Alternative, vielleicht sogar besser für Dich. Viele Nachteile von Immobilien (besonders Klumpenrisiko), kannst Du so vermeiden.
VG, Nico
Ein sehr gelungener roter Faden Nico.
Alle zehn Punkte sind wichtig, für den einen mehr für den anderen weniger. Die gesunde Mischung macht´s und ich muss mich mit der Geldentscheidung wohl fühlen. Und dann auch dabei bleiben, zumindest eine Zeitlang. Denn vieles hin und her macht bekanntlich Taschen leer.
Auch für mich gehört die Investition in Immobilien dazu. Derzeit beschäftige ich mich mit dem Thema Pflegeimmobilien und erwäge hier zu investieren. Hast du in diesem Bereich schon Erfahrungen gesammelt?
VG Sylvia
Hallo Sylvia,
mit Pflegeimmobilien kenne ich mich leider gar nicht aus. Sorry.
Vg, Nico
Hey Nico,
ein sehr ausführlicher und hilfreicher Text. Ich habe bereits vor ca 1 1/2 Jahren angefangen kleinere Mengen in ETF’s zu investieren und erziele bis jetzt ganz gute Ergebnisse. Klar gibt es auch hier bessere und schlechtere Phasen, aber ich denke vor allem bei ETF’s muss man einfach auch geduldig sein.
Liebe Grüße
Marco
Ich denke das wichtigste ist sich einfach mal vor Augen zu führen, was überhaupt die Punkte für die eigenen Investitionen sind.
Viele machen sich keine tiefgehenden Gedanken darüber und haben dann in einer Krise riesige Probleme. Solange mit der Strategie alle gut läuft, wird niemand Schlafprobleme haben. Eine Strategie ist nur wirklich passend und gut, wenn sie auch die Krisen übersteht und zum eigenen Lebensstil passt.
Für mich ist auch ist der wichtigste Punkt bei Investitionen und besonders beim Geld verdienen, dass ich es verstehen möchte. Viele hoffen einfach nur, dass es eine leichte bequeme Lösung gibt und verlieren dabei häufig viel Geld. Danach sind natürlich die anderen Schuld, weil diese sie reingelegt haben.
Meiner Meinung nach gehören da aber auch immer zwei dazu.
Einer der reinlegt und einer der wegen seiner eigenen Unwissenheit dies zulässt.
Schöne Grüße
Dominik
…und heute denke ich an Dich wegen Bud Spencer. Möge er in Frieden ruhen. Noch ein Held meiner Jugend weniger…. 🙁
Tja, war ja nicht mehr der Jüngste. Möge er in Frieden ruhen. Werde mir die Tage mal wieder ein paar Filme von ihm anschauen.
Guter Artikel, gute Zusammenfassung!
Hallo Nico,
ich finde einen der wichtigsten Punkte, die du ansprichst, das wozu. Gerade bei ganz jungen Sparern fehlt einfach der Weitblick. Die Rente ist noch zig Jahre entfernt und finanzielle Freiheit ein Traum, der greifbar aber meist nicht konkretisiert ist. Daher muss zu Beginn des Sparens neben dem Schaffen des Know-Hows ganz klar definiert werden, wozu ich das Ganze mache. Ohne Ziel fehlt schon bald der Antrieb. Gerade beim Ziel der finanziellen Freiheit sollte dann auch überlegt werden, wie dann die Zeit in finanzieller Freiheit aussieht. Finanzielle Freiheit alleine macht nun mal nicht wirklich frei. Erst in Verbindung mit konkreten Wünschen und Zielen, was in der Zeit der finanziellen Freiheit gemacht werden soll, macht einen dann richtig frei und setzt starke Ziele!
VG alelab
@ alelab
Ich denke nicht, dass viele Menschen die finanzielle Freiheit als greifbar erkennen.
Vielleicht träumen sie von einem Lottogewinn oder Ähnlichem aber so gut wie niemand setzt sich hin und rechnet einfach mal durch, wie hoch die persönlichen Kosten sind, welche Rendite man mit gutem Schlaf erzielen kann und, daraus folgend, wie viel Vermögen dafür notwendig ist.
Gruß
Benjamin
Moin Nico,
ich stimme Deinen Kriterien weitestgehend zu. Insbesondere Diversifikation und Einfachheit können garnicht oft genug erwähnt werden.
Allerdings bin ich durchaus auch für “Schweinereien” wie P2P-Kredite zu haben. Das widerspricht der “No Youngsters”-Devise. Ich würde jedoch nicht in P2P-Kredite investieren, wenn das nicht automatisch ginge. Denn dann wäre mir der Zeitaufwand viel zu hoch.
Alles in allem lege ich eher riskanter an (viele Aktien, ein paar P2P-Kredite, ETFs und keine Anleihen + wenig Tagesgeld). Ich handle da mit der Einstellung, dass ein langer Anlagehorizont gepaart mit guter Diversifikation langfristig das Risiko reduziert.
Gruß
der Finanzfisch
Hallo Finanzfisch,
P2P ist wirklich interessant. Das beobachte ich schon seit längerem. Mir gefällt der Grundgedanke an der ganzen Sache. Take out the middle-man. Niemand hält in der Mitte die Hand auf.
Im Moment habe ich nicht die Zeit mit da intensiver mit zu beschäftigen. Ich werde mal schauen, wie die Performance der Kredite im nächsten größeren Abschwung läuft. Dann kann ich besser einschätzen, wie robust die ganze Geschichte ist.
VG, Nico
Hallo Nico, ja auf die Abschwung-Zeit bin ich auch schon gespannt.
Fairer Weise muss man aber sagen, dass es einen “Middle-Man” ja noch immer gibt. Das sind in dem Fall die Plattformen wie Mintos, Bondora oder Auxmoney, die natürlich auch einen kleinen Teil vom Kuchen abbekommen. Im Fallen von Auxmoney wird (soweit ich weiß) direkt 1% von deiner Investition abgezweigt. Sozusagen der Ausgabeaufschlag.
Bei Mintos und Bondora zahlt der Kreditnehmer etwas mehr Zinsen als Du als Kreditgeber erhältst. Durch die Differenz finanzieren sich die Plattformen. Das finde ich aber absolut fair und solange die Rendite für mich am Ende stimmt und das ganze funktioniert, dürfen die gerne so viel verdiene, wie sie möchten 😉
Gruß
der Finanzfisch
Zum Brexit (Mail von heute): habe ich erwartet. Und sehe es gelassen: die Briten hatten immer “Extra-Würste” (sogar beim Fußball, wobei ich das da verzeihe angesichts wunderbarer irländischer Fans u.ä.), jedenfalls gab es da immer Quertreibungen, das entfällt in Zukunft. Wirtschaftlich sieht’s anders aus, das wird sich zeigen. Und mir tun die jungen Engländer leid, die eigentlich vom Non-Brexit profitieren sollten, hätten sie halt mitstimmen müssen…. ist wie bei jeder Wahl… da gehen auch oft nur die Nörgler hin und nicht die, die denken, dass doch alles gut läuft.
Und zu Deiner Liste: sehr brauchbar, danke dafür. Punkt 1 kann ich rot, fett, dick unterstreichen, das hat mich früher immer am meisten abgeschreckt, solange das nicht gilt, fällt der Rest m.E. auch weg….
Schönen Sonntag und liebe Grüße an die Familie!
Moin Nico,
schöner roter Faden. Ab in die Schulen und Unis mit dir.
Für mich stechen ein Punkt und zwei Fragen heraus.
Der Punkt: “No Youngsters” wird selten aufgeführt, trifft aber aus meiner Sicht voll. P2P, Crowdfunding, Smart-Beta und der andere Schhissl-Wissl sind als Ergänzung ganz spannend, sollten aber aus meiner Sicht nur einen kleinen Teil der Gesamtinvestition bilden. Da bin ich auch recht konservativ.
1. Frage: Ganz ehrlich, wie gut kannst du mit der Investition Eigenheim schlafen (siehe Punkt 10)?
2. Frage: Was kam auf den Grill? Bei uns hat es den ganzen Tag “geschifft”.
Beste Grüße
Felix
Moin Felix,
das passt ganz gut mit dem Eigenheim. Schlaflose Nächte habe ich im Moment nur wenn Groschen alle paar Stunden nach Muttermilch schreit.
Die Finanzierung für unser Eigenheim ist nicht auf Kante genäht. Im Gegenteil. Da muss schon einiges schiefgehen, damit uns hier das Haus weggepfändet wird.
Das mit dem Grillen gestern ist nichts mehr geworden. Das Wetter hatte gepasst, allerdings ist die Stimmung der Lütschen umgeschwungen. Heute gibt es den nächsten Versuch 🙂
VG, Nico
Kurze Fragen:
Was passiert wenn der ETF geschlossen wird?
Was passiert wenn der ETF-Emittend in Schwierigkeiten kommt?
Wie hoch sind die wiederkehrenden Verwaltungsgebühren beim ETF?
Geschlossen? Egal, du bekommst dein Geld zurück, wenn der ETF abgewickelt wird.
Emittent ist Pleite? Egal, ETF sind Sondervermögen.
Verwaltungsgebühren? Jeder ETF hat andere…
Geld zurück? Welches? Nur mein investiertes Kapital oder auch die Gewinne?
Die Gewinne versteuern und reinvestieren? Sondervermögen, was ist das?
Wann bekomme ich Zugriff darauf? Besteht Kapitalerhalt?
Wie hoch sind die Durchschnittsverwaltungsgebühren der deutschen Top-Ten ETFs auf 35 Jahre gesehen?
Hallo ali88,
genau wie Dir hat auch mir der Artikel von Nico gefallen.
“einige Sachen sind mir noch nicht klar, daher würde ich mich sehr freuen, wenn Du Dir extra für mich noch die Zeit nehmen könntest für ein paar
Kurze Fragen:”
Ich versuche Dir mal zu helfen.
“Was passiert wenn der ETF geschlossen wird?”
Kurze Randbemerkung vor der eigentlichen Beantwortung: Zumeist sind eher exotische ETFs von Schließungen betroffen. MSCI World/MSCI Emerging Markets sind meist die größten ETFs der Anbieter und stehen weniger unter der Gefahr – ein ETF-Anbieter schließt üblicherweise die ETFs, die nicht so beliebt sind und deren Aufrechterhaltung daher zu aufwändig/teuer sind.
Wenn ein ETF geschlossen wird, wird Dir der aktuelle Gegenwert der ETF-Anteile ausbezahlt. Hast Du also 100 Anteile zu 40 Euro gekauft und der aktuelle Wert der Anteile ist 42€, kriegst Du 4200€ zurück. Allerdings werden enthaltene Gewinne zu diesem Zeitpunkt versteuert. Anschließend kannst Du dann natürlich den erhaltenen Gegenwert neu anlegen.
Aber wie gesagt – ein “südindonescher Wasserbüffel”-ETF wird eher von einer Fondsschließung betroffen sein, als ein ETF auf einen MSCI World, Stoxx Europe 500, S&P500 usw.
“Was passiert wenn der ETF-Emittend in Schwierigkeiten kommt?”
Wenn der ETF-Emittent “in Schwierigkeiten kommen” sollte, ist das noch nicht kritisch. Erst die “Pleite” ist doof. Aber wie “bla” schon schrieb: Deine ETF-Anteile sind Sondervermögen, das heißt sie gehören nicht dem ETF-Emittenten sondern Dir, er hat sie nur für Dich verwaltet und es besteht kein Anspruch auf Dein Vermögen. Es bleibt Dein Vermögen.
“Wie hoch sind die wiederkehrenden Verwaltungsgebühren beim ETF?”
Wie sagt der Jurist? Es kommt darauf an! Es gibt ETFs mit jährlichen Gebühren (TER) von 0,0x% und nach oben ist alles offen – mir sind jedoch keine ETFs mit Gebühren oberhalb von 1,5% p.a. bekannt. Am besten schaust Du mal hier:
https://www.justetf.com/de/find-etf.html?index=MSCI%2BWorld
und hier:
https://www.justetf.com/de/find-etf.html?index=MSCI%2BEmerging%2BMarkets
Dann kriegst Du schon ein gutes Gefühl für die Kosten – ich denke man wird üblicherweise im Bereich von 0,2%-0,5% jährlichen Kosten landen.
Zu Deinen weiteren Fragen:
“Besteht Kapitalerhalt?”
Du weißt schon, was ein ETF ist, oder? Mal abgesehen davon, dass es Aktien-ETFs, Anleihen-ETFs usw.usf. gibt, ist das kein Versicherungsprodukt mit irgendwelchen Kapitalerhaltversprechen. Aktien schwanken im Wert, Anleihen schwanken im Wert und das nicht nur nach oben, sondern logischerweise auch nach unten. Daher: NEIN – kein Kapitalerhalt. (Diese Frage zeigt eigentlich, dass Du Dich vielleicht mal viel grundlegender mit der Geldanlage beschäftigen solltest bevor Du bei solchen Feinheiten nachfragst: Weißt Du, was eine Aktien ist und was eine Anleihe ist? Was ist eine Asset Allocation?
“Wie hoch sind die Durchschnittsverwaltungsgebühren der deutschen Top-Ten ETFs auf 35 Jahre gesehen?”
1.) deutsche ETFs gibt es erst seit rund 15 Jahren
2.) die jährlichen Gebühren sind in diesen Jahren ständig rückläufig gewesen (aktuelle Werte s.o.)
3.) Top-Ten ETFs gibt es nicht. Zumindest nicht dauerhaft. Und immer nur rückblickend. In 2016 waren ETFs auf Gold sehr erfolgreich – ich würde deswegen aber niemals einen solchen ETF kaufen, da nicht die vergangene Rendite/Performance wichtig ist, sondern die zukünftige. Und die wird anders sein als die bisherige und kein Mensch weiß, welche Branche/welches Land besonders lukrativ sein wird. Daher streut man idealerweise breit über alle Länder und Branchen (siehe oben MSCI World/MSCI Emerging Markets) und vermeidet damit den berühmten “Griff ins Klo”, wird aber auch keine Rendite von 99% p.a. erzielen. So ist das Leben – man kennt die Zukunft nicht. Auch wenn die Finanzwelt aus einer großen Zahl von Blendern und Schwätzern besteht, die Dir weismachen wollen, dass sie in der Lage wären, in die Zukunft zu schauen.
Mein Eindruck ist, dass Du Dir vielleicht erstmal ein paar Grundlagen durchlesen solltest. Wenn Dich ETFs interessieren, wird Dich der Suchbegriff “Passives Investieren” (einfach mal googlen) ans Ziel führen.
Liebe Grüße
Dummerchen