Freitagsfrage: Wie kannst du das Junior-Depot steuerlich optimieren?

Junior-Depot steuerlich optimieren

Willkommen zur Freitagsfrage!

Hier geht es wieder mal um Deine Meinung. Ich gebe eine kurze Einleitung zu einer konkreten Frage. Dann übernimmst Du die Show.

Heute geht es um die Steuern unserer Kinder.

Sparerpauschbetrag und Nichtveranlagungsbescheinigung

Finanzglück-Leser Carsten investiert Geld für seine Kinder. Sein Mittel zum Zweck ist ein ETF-Sparplan im Junior-Depot – genauso, wie ich es auch für meine Kinder tue. So weit, so gut.

Aber lässt sich das Junior-Depot steuerlich optimieren? Diese Frage wird mir immer mal wieder gestellt und daher spiele ich sie gerne als Freitagsfrage in die Community zurück.

Carsten, du hast das Wort!

Wir sparen monatlich für unsere Zwerge einen fixen Beitrag in ETFs/Aktien (jeweils 250 Euro). Der Plan war/ist ihnen das Depot nach Volljährigkeit und Reifen zu übergeben.

Aktuell müssen die Kinder bis zum Sparerpauschbetrag von aktuell 801 Euro keine Steuern auf Dividenden oder realisierte Kursgewinne zahlen. Zusätzlich haben die Kleinen noch den generellen steuerlichen Grundfreibetrag von 9744 Euro pro Jahr (für 2021; ab 2022 knapp 10k). Eine Nichtveranlagungsbescheinigung beim Finanzamt habe ich schon beantragt. Dadurch dürften die Kinder bis auf weiteres keine Steuern auf die Erträge aus dem ETF-Sparplan zahlen.

Jetzt zur Frage: Sollte ich immer mal wieder Anteile der ETFs verkaufen, wenn sie im plus sind, und dann wieder zukaufen? Und wenn ja, worauf muss ich dabei achten?

Mit dieser Strategie könnte ich meinen Kindern zur Volljährigkeit ein Depot mit relativ hohen Einstiegskursen übergeben. Sollten sie die Anteile dann verkaufen wollen, müssten sie weniger Steuern darauf zahlen.

Spoiler!

Zu diesem Thema hatte ich schon mal genauer recherchiert und hier einen Artikel dazu veröffentlicht. Denn Carsten trifft mit seiner Frage den Nagel auf den Kopf. Dein ETF-Depot lässt sich steuerlich optimieren. Aber zwischen Theorie und Umsetzung klafft eine große Lücke, zumindest bei mir.

Daher würde mich brennend interessieren, wie die Community tatsächlich mit dem Thema umgeht.

Wie kannst du das Junior-Depot steuerlich optimieren?

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14 Kommentare

  1. Guten Tag in die Runde,

    mein Problem liegt woanders: Ich habe für meine Nichte und meine Neffen, also auf deren Namen, jeweils eine vierstellige Summe in Form eines Einmalbetrages angelegt ohne Wissen uns Zustimmung der Eltern (das war zu dem Zeitpunkt noch möglich).
    Wie verfahre ich hier?

    Danke!

  2. Hi Nico,
    der Roboadvisor den ich mir jetzt ausgesucht habe ist Evergreen. Bin gerade aktuell in der Freischaltungsphase. D.h. die Kohle der Kids muss gerade noch aktuell warten zum Reinvestieren. Ich bin mal gespannt wie es läuft. Das Konzept hört dich für mich sehr interessant an. Die Kosten liegen bei 0,59 auch ähnlich wie z.B. ein Arero wäre. Der Bonus ist in meinen Augen wirklich die Steueroptimierung und etwas aktiveres Verhalten in der Steuerung des Produktes, welches ich mir persönlich so nicht zutrauen würde. Daher auch nis dato breitgestreuter Vanguard-ETF und die liebe Seele konnte in Ruhe schlafen.

    1. Hallo Zusammen; das mit dem RoboAdviser ist eine gute Sache finde ich. Ich persönlich bin vor 4 Jahren bei Ginmon gelandet und habe meine schon lange volljährigen Kinder einen TIP gegeben, hier anzulegen und sie dabei mit Money ein bisschen gelockt – und der Erfolg gibt meiner Idee recht. Nun habe ich auch für meine Enkelkinder über die Eltern dort ein Kinder-Depot anlegen lassen und bespare es regelmäßig. Fängt aber gerade erst an.
      Es gibt 10 Risikoklassen – 10 hat den höchsten Risikoanteil an Aktien und 1 den geringsten Anteil. Risiko-Klasse1 hat einen hohen Anteil kurz laufender Anleihen und eignet sich sogar als Tagesgeldersatz; näheres siehe unter http://www.ginmon.de/Anlagestrategie. Diese 10 Risikoklassen gibt es auch als nachhaltige Anlageform – alles extrem transparent und monatlich mit den Einzahlungen erfolgt ein kostenloses Rebalancing und ebenfalls kostenlos am Jahresende eine Steueroptimierung, im die nicht ausgenutzten Freibeträge genutzt werden durch Käufe udn Verkäufe. Mit der APP kann man schnell sehen, wei sich das Ganze entwickelt oder Zusatzeinzahlungen und Auszahlungen vornehmen oder die Risikoklassen ändern – alles kostenlos-ist in den gebühren bereits enthalten. Ich könnte viel mehr Positives erzählen, aber das muss jeder selbst einmal einsehen unter ginmon.de. Das Geniale ist die absolute Transparenz sowie der wissenschaftliche Ansatz bei der weltweiten Geldanlage in wenigen ETF´s , die transparent offengelegt sind. Gruß Jürgen

  3. Hallo,
    mich beschäftigt dieses Thema auch gerade aktuell. Ich habe gerade die Anteile der Kinder verkauft um den Freibetrag auszunutzen. Jetzt stehe ich auch davor soll ich wieder kaufen und das jedes Jahr so händisch treiben. Auch bezüglich Reinvestieren kostet Zeit bis das Geld beim Broker frei ist. Umschichtung bei ebase habe ich noch nicht getan, ich denke das Kostet auch was. Meine Lösung für das kommende Jahr sieht für die Kinder so aus, mal einen Steueroptimierten Roboadvisor auszuprobieren, dort wird wohl durch Umschichtung alles automatisch gemacht. Will da jetzt auch keine spezifische Werbung zu einem bestimmten machen, wobei ich mir einen ausgesucht habe. Bei Interesse kann man ja mal selber googeln. Zumindest halte ich das mal für eine Alternative. Was daraus wird mal schaun Ende nächsten Jahres. Es geht mir persönlich bei dem Kinderdepot auch nicht darum das letzte Rendite- prozentchen Rauszuquetschen. Sondern mit gutem Gewissen etwas solides aufzubauen, welches mindestens das nächste Jahrzehnt vernünftig läuft.

  4. Hallo Carsten,

    ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bisher die Depots meiner Kinder noch nicht umgeschichtet habe. Man muss hier schon etwas aufpassen. Du kannst nicht einfach die ETFs verkaufen und direkt wieder die gleichen kaufen (sonst bekommst du ggf. Ärger mit den Finanzamt). Aber in meinem Fall würde ich jetzt beginnen in mehreren Tranchen von den ursprünglichen ETF auf andere (nachhaltige) umzuschichten. Das werde ich jetzt suksessive mal angehen.

    VG, nico

    1. Hi Nico,

      du meinst, dass FA plottet dass mit, was ver- und gekauft wird?
      Ich meine, es gibt einen steurlich relevanten Auszug am Ende des Jahres in dem lediglich der Gewinn/Verlust ausgewiesen wird.

      1. Hallo Carsten,

        das Stichwort ist Gestaltungsmissbrauch nach §42 AO. Aber ob das hier relevant ist, musst du selbst entscheiden. Mit einer normalen Portfolio Umschichtung (von einem Brot-und-Butter-ETF in einen anderen oder einige Tage zwischen Kauf und Verkauf verstreichen lassen, sollten meiner Meinung nach problemlos sein.

        VG, nico

      2. Es gibt einige Beispielurteile, die hier eher gegen eine Anwendung des § 42 beim Kauf und Verkauf von Aktien sprechen. Auf der sicheren Seite ist man aber sicherlich, wenn man schlicht den ETF wechselt.

  5. Hallo zusammen,

    wir sahen uns kürzlich neu ähnlichen Fragestellungen konfrontiert. Nach einigen Recherchen haben wir uns zu dieser Lösung entschlossen:

    Aus unseren elterlichen Depots haben wir die Belegschaftsaktien bzw. ETF-Anteile aus vermögenswirksamen Leistungen, die am längsten im Depot und damit am gewinnträchtigsten waren, in die Depots unserer Kinder übertragen. Dort wurden die Gewinne steuerfrei realisiert (NV-Bescheinigung) und der Erlös gleich wieder in einen ETF investiert.

    Sobald sich in den Kinderdepots wieder Gewinne vierstelligen Bereich ansammeln, werden die Anteile verkauft und der Ertrag unmittelbar wieder in ETFs investiert.

    1. Hi Bodi,

      die Übertragung alter ETF-Anteile, mit hohen Kurssteigerungen, ist ja eine spannende Idee. Das hatte ich so noch gar nicht auf dem Schirm. Statt Geld auf das Konto der Kinder (zum ETF-Kauf) zu investieren, ist es natürlich auch eine Möglichkeit, ETFs zu übertragen. Hast du das von einem Steuerexperten mal checken lassen?

      VG, nico

      1. Hi Nico,

        ich habe das online recherchiert und dann einfach beim FA nachgefragt, ob das stimmt. 🙂

        Viele Grüße
        Bodi

      2. Statt das Kinderdepot mit monatlichem Cash für den Sparplan zu füttern übertrage ich heissgelaufene Einzelaktienpositionen ins Kinderdepot, veräussere sie dort und kaufe dafür ETFs.

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