Willkommen zur Freitagsfrage!
Hier geht es wieder mal um Deine Meinung. Ich gebe eine kurze Einleitung zu einer konkreten Frage. Dann übernimmst Du die Show.
Heute geht es um Max.
Die Prioritäten verschieben sich
Max steht seit neun Jahren im Berufsleben, spart seit dem ersten Tag fleißig einen Teil des Einkommens und investiert das meiste davon. So ist über die Jahre ein ordentliches Sümmchen zusammengekommen. Stolze 200.000 Euro zählt das Familienvermögen heute schon. Davon sind 50.000 Euro in ETFs und aktive Fonds investiert, 50.000 liegen in älteren 3% verzinsten Bauspar-Verträgen und 20.000 in Crowdinvestment-Projekten. Die restlichen 80.000 liegen auf dem Tagesgeldkonto.
Beruflich steht Max noch voll im Saft. Der Job bringt einen Ortswechsel alle zwei bis drei Jahre mit sich. Das wäre eigentlich nicht so wild, wenn vor drei Monaten nicht sein kleines Töchterchen auf die Welt gekommen wäre (für das er natürlich schon ein Junior-Depot aufgesetzt hat).
In solch einer Situation verschieben sich die Prioritäten. Das kenne ich nur zu gut. Max möchte mit seiner Familie sesshaft werden, den Schwerpunkt mehr in Richtung Familie verlegen. In ca. fünf Jahren, wenn sein aktueller Arbeitsvertrag ausläuft, soll ein Eigenheim auf dem Bayrischen Lande her – idealerweise ein Zweifamilienhaus mit einer Einliegerwohnung für die Schwiegereltern.
Bauchgrummeln
Aber eine Frage beschäftigt Max: Wie soll er dafür in den nächsten Jahren sein Geld anlegen?
Schon jetzt fristen 80.000 Euro ein unverzinstes Schattendasein. Das bereitet Max Bauchschmerzen. Und jeden Monat kommen noch mal 1.000 Euro Sparrate hinzu.
Sollte Max das Geld lieber in ETFs investieren und so für sich arbeiten lassen? Oder den entgegengesetzten Weg einschlagen und anfangen, seine Geldanlagen zu liquidieren? Vielleicht ist auch ein Mittelweg sinnvoll.
Du hast sicherlich einen guten Rat an Max.
Sollte Max auf das Eigenheim sparen oder in ETFs investieren?
Du bekommst noch nicht den Newsletter? Dann wird es aber höchste Zeit. Nur hier bekommst Du den Blick hinter die Kulissen der Finanzglück-Familie.
Hallo Zusammen,
mir kam beim Lesen ein spontaner Gedanke.
Ist viel Eigenkapital und schnelle Tilgung beim Eigenheim überhaupt immer (monetär) zielführend?
Gedankenexperiment (Onlinerechner und stark gerundet/vereinfacht):
500k€ Gesamt-Anschaffungskosten, 50k€ Eigenkapital, 30 Jahre fest finanziert, 2% Zins, 1% Tilgung
Monatsrate 1110€ (370€ Tilgung, 740€ Zins) + nicht umlagefähige Nebenkosten und Rücklagen 300€.
Heißt das Häuschen kostet 1040€ (Zins + Nebenkosten) im Monat “Kaltmiete”. Die Tilgung erhalte ich ja (wahrscheinlich) bei guter Pflege bei Verkauf nach 30 Jahren zurück, vermutlich auch noch einen Wertzuwachs. Und die Miete ist für 30 Jahre fix bzw. fällt sogar leicht durch die Verschiebung zu Gunsten der Tilgung.
Eine vergleichbare Immobilie kriegt man schätzungsweise für 1400€ bis 1500€ gemietet.
Man könnte jetzt auch noch die Eigenkapitalrendite, etc. betrachten. Aber ich denke das führt zu weit.
Auf jeden Fall wäre nach der Überlegung “Bauernschläue” Kaufen günstiger als Mieten.
Kennt Ihr Menschen, die also gar nicht vor haben das Eigenheim zeitnah abzuzahlen, sondern lieber anderweitig investieren oder konsumieren? Bisher lese ich hier meist die Meinung, dass Kredite für das Eigenheim schnellstmöglich getilgt werden sollten.
Aber bei Zeiten minimaler Zinsen…
Mein Bauchgefühl sagt mir trotzdem: Lieber schnell abzahlen, dann ist das Haus sicher.
Und so werde ich es auch machen.
Hallo Oli,
deine Überlegung ergibt auf jeden Fall Sinn, es ist einfach eine andere Herangehensweise.
Wir haben beim Hauskauf erstmal praktisch unsere gesamten Ersparnisse eingebracht, was ich nicht nochmal so machen würde. Jetzt in der Tilgungsphase haben wir nebenher ein Depot aufgebaut, mit dem wir locker die aktuelle Restschuld auf das Haus ablösen können. Unsere Abzahlrate beträgt ca. 20% unseres gemeinsamen Nettoeinkommens.
Es tat und tut gut zu wissen, dass man mit der Finanzierung nicht auf Kante genäht ist und man noch Reserven hat für Notfälle (ein oder beide Verdiener fallen für gewisse Zeit aus).
Deswegen rate ich all meinen Bekannten lieber etwas weniger Eigenkapital einzubringen und die Tilgung nur so hoch anzusetzen, dass sie auch bedient werden kann, wenn nur einer arbeitet. Wenn man dann schneller Tilgen will kann man das über Sondertilgungen machen.
So kann man parallel zum Klumpenrisiko Immobilie noch einen Kapitalstock/Depot aufbauen und ist breiter aufgestellt.
Viele Grüße,
Robert
Vorab, falls ich es nicht überlesen habe,
Wie soll das Eigenheim aussehen?
-Eigentumswohnung?
-Haus (Freistehend, DHH oder gar vom “Regal”(hier meine ich die Klonhäuser, die derzeit wie Pilze aus dem Boden sprießen))
Wenn definitiv geklärt ist, wie das Eigenheim denn sein soll, es geht ja auch um laufende Kosten, mit/ohne Garten etc., dann kann man sich da schon intensiver mit der Frage beschäftigen, ETF oder Eigenheim.
Auch finde ich persönlich, sobald die Eigenheimfrage geklärt ist, welches Angebot an Darlehen passt zu mir? Mache ich 50% Verschuldung, mehr, weniger? Zu welchem Zins bin ich bereit die Hütte zu bezahlen, adäquat zur derzeitigen Kaltmiete? Mehr, weniger, wie lange soll der Kredit laufen etc.
Solange hierüber keine klare Definition vorhanden ist, alles so lassen wie bisher.
Vielleicht kommt Ihr ja durch Zufall beim fahren über die Landstrasse an Eurer Traum-Immobilie vorbei und es hat sich Schlagartig alles geändert….
Viel Erfolg und halt uns gerne hier auf dem laufenden.
Die Frage ist so nicht zu beantworten, da einige Erkenntnisse des aktuellen Immobilienmarktes fehlen:
1) Man kann den Erwerb nicht planen. Man muss nehmen, was man kriegen kann. Bei Bestandsimmos muss man bei der Erstbesichtigung Zusagen, sonst macht es jemand anderes.
Grundstücke selbes Spiel.
2) Die Baukosten stiegen die letzten Jahre je nach Region 5-10% p.a.. Der wahre Renditekiller ist daher das Warten. Man kann gegen diese Entwicklung mit 1000€ pro Monat nicht gegenan sparen.
3) Der Jobwechsel ist ein schlechter Zeitpunkt, da man während der Probezeit vollständig kreditunwürdig ist.
4) Es klingt so, als wäre ein regionaler Wechsel angedacht. Mach das baldmöglichst und dann erstmal zur Miete. Weil man a) aus der Distanz keine Immo baut und b) gerade in ländlichen, süddeutschen Regionen Baugrundstücke vorallem unter der Hand an Bekannte gehen oder von der Gemeinde per Einheimischenmodell vergeben werden. Als „Frmender“ hat man keine Chance.
5) Macht euch klar, was Bauen heute kostet. Man kippt rücklings vom Stuhl, kann ich nur sagen. Prüft, ob das für euch überhaupt realistisch ist (ja, trotz 200k EK! Das ist zwar schön aber heute kein Garant mehr).
6) Prüft die ELW kritisch. Wenn die Seniors mal nicht mehr sind, musst du dir Fremde rein holen.
Ist auch den Älteren klar, das sie für eine Neubau ELW vierstellige Miete bezahlen werden?
Danke für die vielen Rückmeldungen,
die unterschiedlichen Antworten zeigen schon wie kompliziert und doch auch subjektiv die Angelegenheit ist. Ich denke ich werde eine Mischung aus Vielem machen.
1.) Aufjedenfall so viel Eigenkapital ansparen und dann einsetzen, dass ich bei einem 500.000€ Haus die besten Kreditzinsen bekomme.
2.) Das Depot weniger besparen, aber auf keinen Fall für den Kauf auflösen, sondern für die Rente, oder Sanierungsarbeiten in weiter Ferne nutzen.
3.) Die Schwiegereltern werden “ganz normale” Mieter.
4.) 20.000€ weiterhin für meine Spielmasse Crowed-Investing nutzen. (Hier würde gerne mal eine eigene Diskussion lesen Nico, da ich bislang sehr überzeugt von der Geschichte bin!)
Ich danke euch vielmals für die zahlreichen Anregungen.
Liebe Grüße
Max
Ich hinterfrage die romantische Vorstellung vom Eigenheim immer mehr. Z.B. stellt man es sich erst mal praktisch vor, wenn die Großeltern mit im Haus wohnen, praktisch verliert man jegliche Privatsphäre selbst bei den nettesten Schwiegereltern. Im Falle der Trennung, gibt es viel Terz ums Haus und wer darin wohnen bleibt. Zudem möchte ich einen Hausmeister-Dienst und keine Zeit für Schneeschippen etc. verschwenden. Falls ich mir Eigentum zulege, hätte ich gerne eine Wohnung in einem modernen MFH. Aktuell fahre ich 2-gleisig: Rund 40k Eigenkapital, falls mir zufällig was Passendes Bezahlbares über den Weg läuft und der Rest liegt im Depot. Ich würde mein Depot so gut es geht behalten und mehr Kredit fürs Haus aufnehmen. Für gute Kreditkonditionen sollte man meines Wissens die Nebenkosten tragen können und vielleicht noch 10-20% des Kaufwertes. Das Eigenkapital werde ich ggf. noch etwas aufstocken.
Jenny, kaufe das ganze MFH und bewohne eine Wohnung. Ist das sinnvollste, steuertechnisch und investitionstechnisch
Wenn mir mit Einliegerwohnung plant solltest du auf jeden Fall mit deinem Kreditgeber reden, ob sie euch (auch wenn es nur auf dem Papier ist) die Einliegerwohnung vollfinanzieren und ihr euer Eigenkapital komplett in das Haus stecken könnt.
Wenn zum Beispiel die ELW 1/4 von der Gesamtwohnfläche hat, könnt ihr darauf auch etwa 1/4 vom Gesamtpreis ansetzten. Dieses 1/4 finanziert ihr dann komplett in einem extra Kredit.
Wenn ihr also für 500t Euro baut und 150t Euro Eigenkapital habt: 125t Kredit auf die ELW, 225t Euro Kredit auf euer Haus. Den Kredit aufs Haus tilgt ihr selber so schnell wie möglich (auch über Sondertilgungen um die monatliche Belastung nicht zu übertreiben), der ELW-Kredit wird durch eure Mieter abgezahlt.
Durch dieses Modell konnten wir uns 6000 Euro an Steuern sparen.
Denn wenn alles über einen Kredit läuft kann dieser nur zu 1/4 herangezogen werden in der Steuer (im Beispiel wären es nur 87,5t Euro und nicht 125t).
Das Aufteilen auf zwei Kredite wird immer attraktiver, je mehr Eigenkapital man mitbringt.
VG,
Robert
Moin Max,
knifflige Situation. Das schwierige an der Sache ist gar nicht so sehr die Asset-Allokation selbst, sondern die Ungewissheit, ob Dein zeitlicher Plan auch wirklich so aufgeht. Vielleicht merkt Ihr mit Eurem Knirps ja schon in zwei Jahre, dass ein Eigenheim hersoll. Oder aber, der Zeitplan schiebt sich noch weiter in die Zukunft? Daher halte ich einen Mix, wie auch von den meisten anderen Kommentatoren bisher, für am besten geeignet.
Deinen Anteil von 80k würde ich tatsächlich eher noch etwas ausbauen bis zum Zieldatum. Du kannst Dir überlegen das Geld für ein paar Jahre fest anzulegen, aber da wird wohl auch nicht viel bei rumkommen. Aus dem Bausparer solltest Du rausholen, was geht, und für den Hauskauf nutzen. Dann hast Du ja schon mal einen dicken Batzen an Eigenkapital zusammen. Dein Depot könntest Du, wenn gewünscht, teilweise in Form einer Wertpapierverpfändung arbeiten (zumindest mit einem Teil Deines Depots). Das drückt Deinen Zins weiter nach unten. Crowdinvesting ist für mich Spielerei. Ist Dein Geld hier gebunden oder liquide? Wenn Ersteres, würde ich es liquidieren.
Du bist aber generell schon sehr gut unterwegs. Die Finanzen sind solide und Du machst Dir Gedanken. Der einzige wichtige Tipp von meiner Seite wäre daher: Bleib flexibel! Dein jetziger Plan, in 6 Jahren das Haus zu kaufen, wird sich wahrscheinlich bis dahin noch mal überholen. Behalte das einfach im Hinterkopf.
Alles Gute, nico
Ich würde In die Anleihe der Sun-Contracting AG einen Teil geben und einen Teil in ein Edelmetalldepot wo physisches Gold, Silber, Platin und Palladium gelagert werden geben…
Am Bankkonto wuerde ich max. 3 Monatsbruttoeinkommen lassen, da ja dort die wenigste Verzinsung liegt und die Inflation die 80.000 in 5 Jahren nur noch ca. 70.000€ an Kaufkraft haben… der Bausparvertrag deto.. Die 3% sind meistens nur für das 1.Jahr danach wird angepasst, also Sparbuchniveau…
Bis vor einem Jahr stand ich vor der ähnlichen Situation. Wir wollten in der Nähe von Frankfurt/Main ein Haus kaufen. Aufgrund der Preissituation für Normalverdiener zog sich die Suche fast 4 Jahre, in dieser Zeit hatte ich das gleiche Problem: Wohin mit dem Eigenkapital?
Im allgemeinen sind die besten Tipps schon gegeben: Rahmen und Vorstellungen abstecken, Eigenkapital so hoch wie es Zinsabschläge dafür gibt, Risiko senken und idealerweise jetzt schon suchen. Das mit der ELW für die Eltern/anderweitige Vermietung ist ideal, um langfristig auch wirklich mietfrei zu wohnen (andernfalls fallen ja Rücklagen aus eigener Tasche an)
Da du ebenfalls Bausparer hast, die dir glücklicherweise noch ~3% bringen, erkundige dich, wie lange sie benötigen um den gekündigten Vertrag auszuzahlen und versuche sie möglichst hoch zu besparen (sofern die es zulassen) und zu halten.
Bei mir war es wie folgt: Der Bausparer meiner Frau sagte uns schriftlich, dass er im Falle einer Kündigung binnen zwei Wochen auszahlt, meiner benötigte 4 Monate. Wenn das Objekt der Begierde gefunden ist, sind zwei Wochen Wartezeit ok, aber 4 Monate ist da nur bedingt liquide. Wir haben uns über die Eltern geeinigt, dass sie uns das Geld für die 4 Monate zinsfrei borgen. Evtl wäre das auch für dich eine Option. Risikoarme 3% sind immerhin besser als 0,01% und zumindest geringfügig über der Inflation. Dann kann der Vertrag noch was abwerfen und muss nicht direkt gekündigt werden.
Und was bisher nicht genannt wurde: Mehr Eigenkapital als nötig (im Hinblick auf Zinsabschläge) halte ich nicht für sinnvoll. Da du dein Kapital ja in die Immobilie steckst und nicht anderweitig arbeiten lässt, erhöht sich auch das Klumpenrisiko. Für den einen wichtig, für den anderen egal 😉
Hi Sascha,
das Klumpenrisiko hast Du sowieso, egal wie hoch der Kredit ist. Falls etwas mit der Immobilie schiefläuft, wird die Bank in Dein gesamtes Vermögen vollstrecken, um sich ihr Geld von Dir wiederzuholen. Deshalb bin ich auch ein Freund davon das Eigenheim schnelllstmöglich abzuzahlen (bei der vermieteten Immobilie gibt es ggf. noch steuerliche Gründe, die für einen langlaufenden Kredit sprechen).
VG, nico
Je näher ich das betrachte, muss ich dir recht geben. Ich habe das immer aus dem Zeitpunkt betrachtet, zu der die Immobilie abbezahlt ist. Wenn man nicht alles als Eigenkapital einbringt, hat man dann eine Immobilie und noch andere Anlagen, ist jedoch mit dem Abtrag des Kredits viel weiter in der Zukunft.
Wenn man alles auf die Immobilie setzt, hat man nur die Immobilie. Dafür ist man aber deutlich früher fertig mit dem Abzahlen des Kredits und kann dann anfangen andere Anlagen zu besparen. Somit kommt man da auf das gleiche raus.
Bei der aktuellen Zinslage für Immo-Kredite sollte man trotzdem den Gedanken für sich spinnen, nicht alles als Eigenkapital zu verflüssigen. Das hängt aber stark davon ab, was für ein Typ man ist und welche Einstellung man zum Risiko hat. Je nach EK-Quote sind auch 20 Jahre Zinsbindung für unter 1% möglich. Das sollte man theoretisch mit einer breiten Streuung auf die Zeitspanne schlagen können. Aber wie gesagt: Alles eine Typfrage und definitiv keine Handlungsempfehlung von mir 🙂
Nico, bei den aktuellen Zinsen ist eine Tilgung des Eigenheims nicht wirklich sinnvoll. Gefühlt vielleicht aber nicht rational.
Je nach Bonität gibt es Zinsen mit 0,X% , da würde ich jeden Euro Eigenkapital sichern. Notfalls als rollierendes EK einbringen. Ich denke jeder hier kennt die Performance von ETF über 10-20 Jahre, das ist immer lohnender.
Noch ein Zusatz, um nicht zu aggressiv an die Planung zu gehen. In meinem Fall hatte ich keine Bank gefunden, welche mein Depot von damals ca. 150.000€ auch nur anteilig als Eigenkapital werten wollte. Es interessierten nur verfügbare Mittel wie Tagesgeld etc.
Hier müssten dann die möglichen Börsengewinne (nicht sicher) den tatsächlichen Einsparungen durch niedrigere Kreditraten (100% sicher) gegenüber gestellt werden.
Bei den aktuellen Höchstständen an den weltweiten Börsen ist meines Erachtens das Risiko zu hoch.
Danke Berti, für die Darstellung deines Vogehens.
Was ich auf jedenfall in Angriff nehme, ist die 30-40% Eigenkapital vorzuweisen, damit ich wirklich den bestmöglichen Zins (wennmöglich unter der Inflation) bekomme.
Das Depot habe ich nicht vor aufzulösen, lediglich dann die Sparleistung je nach Tilgungsrate reduzieren.
Wir planen mit den Schwiegereltern einen normalen Mietvertrag einzugehen, um so natürlich auch noch ein kleines Nebeneinkommen zur Kredittilgung zu erzeugen.
Wann mann ein Haus möchte, dann am besten ein Haus kaufen… nicht warten, aber aktiv suchen. Ein gutes Haus rechtzeitig kaufen spart mehr Geld und Sorgen als ETF’s gut machen können.
Ggf. kann mann das Haus inner noch eine Weile vermieten.
Hmmm, also wenn der Plan ist in 5 Jahren im eigenen Haus zu wohnen, dann würde ich jetzt nicht voll an die Börse gehen, sondern anfangen erste Schritte Richtung Hausplanung zu unternehmen.
Für mich wäre wahrscheinlich die Priorität die Hausplanung zu konkretisieren: Wo soll es hingehen, was ist uns bei der Lage wichtig (z. B. auch Nähe zur Schule etc), was ist uns wichtig beim Haus, passt das zu unserem groben Budget, was ist überhaupt unser grobes Budget?
Wenn dann zufälligerweise im nächsten Jahr einem das Grundstück in Traumlage über den Weg läuft, dann hat man a) schonmal ne Chance es überhaupt als solches zu erkennen und b) dann auch ggf bereits die Möglichkeit es zu erwerben auch wenn der Baustart ggf noch etwas weiter weg ist.
Mein Bauchgefühl: Die 50k in den Bausparern und 80k auf dem Tagesgeldkonto lassen, wo sie sind. Die aktuelle Sparrate würde ich aufteilen auf TG und ETFs, ein bisschen davon abhängig, wie das angedachte Budget fürs Haus aussieht. (Persönlich wohl so 60%TG/40%ETF)
Aber das Geld im ETF würde ich dabei nicht als Anlage fürs Haus sehen (dafür ist mir der Zeitraum zu kurz) sondern als Rücklage für später/Alter. Sollte sich, wenn’s konkret um die Hausfinanzierung geht, herausstellen, dass weniger Eigenanteil als gedacht benötigt wird, lässt sich das Geld dann immer noch anlegen. Klar, sind einem dann ggf ein paar Jahre Zinsen entgangen, aber bei einem konkreten Ziel, wäre es mir die Sicherheit wert.
Hallo Mai,
und es sind ja nicht mal nur die paar Jahre Zinsen die entgehen. Wir vergleichen hier ja auch eine risikolose mit einer risikoreichen Geldanlage. Den paar Jahren Zinsen steht halt das handfeste Risiko gegenüber, dass sich die Geldanlage deutlich reduziert, weil wir in den nächsten Abschwung reinlaufen könnten. Nach 10 Jahren Aufschwung muss ich mich selbst auch immer noch mal dran erinnern, dass Asset-Preise nicht nur eine Richtung kennen.
VG, nico
Servus,
das Geld soll in 5 Jahren verfügbar sein und sich nach Möglichkeit noch vermehren. Dabei wird die Inflation an die Kaufkraft der 80.000€ nagen und sollte es eine große Marktkorrektur an der Börse geben können sich die 50.000€ in ETF und Fonds auch mal halbieren. Die Sparrate ist sehr gut und die 50.000€ zu 3% ideal. Crowdinvestments haben auch ein erhöhtes Risiko und jeh nachdem, kann das Geld auch nicht direkt zur Verfügung stehen.
Meine Lösung:
1. Ich würde die Sparrate aufteilen. Ich würde die 80.000€ Cash erhöhen auf 100.000€ mit 500€ Raten Monatlich.
2. Die Restlichen 500€ würde ich weiter in Fonds und ETF über Sparpläne breitgestreut anlegen. ( Aktien ETF, Immobilen ETF, Reits, Edelmetall ETC ) Ist der Betrag von 100.000€ erreicht würde ich die gesamten 1000€ breitgestreut in die Anlage einfließen lassen.
3. Wenn der Hauskauf ansteht würde ich das Geld aus den Bausparvertrag nehmen und zusammen mit dem Bargeld als Eigenkapital für das Haus nutzen.
4. Das Restliche Geld fürs Eigenheim würde ich über Kredit finanzieren. Die Raten würde ich sehr schmal belassen, so dass die Geschichte problemlos nebenbei laufen kann.
5. Einen Teil der Raten würde ich von den Schwiegereltern zahlen lassen und den Rest selber beisteuern.
6. Nach dem Hauskauf, würde ich das Geld nach und nach aus den Crowdinvestment abziehen und mir als Puffer Cash aufs Konto packen, oder Investieren in Anleihen über einen ETF um der Inflation zu entkommen.
Warum so:
Das Geld was in den ETF und Fonds liegt kann weiter über den Zinseszins für dich arbeiten. Die Summe ist schon recht hoch, also wird der Zinseszins gut zum Tragen kommen. Es kann eine Marktkorrektur geben, diese wird dich dann nicht weiter stören, weil du das Geld nicht für dein Haus benötigst. Dadurch, dass du weiter investierst, wirst du gestärkt aus der Korrektur gehen (sollte dies in den nächsten Jahren passieren). Gleichzeitig hast du aber im Hinterkopf noch das Depot, welches dir Sicherheit gibt nachdem du das Haus gekauft hast, falls du durch den Jobverlust in Zahlungsschwierigkeiten kommst (Zur Not kannst du ja einzelne Anteile verkaufen). Dadurch, dass du viel Eigenkapital mitbringst, ist die Finanzierung auch gut machbar. Wenn die Summe die du finanzierst dann nicht so groß ist (kommt drauf an, was du kaufen möchtest) wird der Kredit gut bezahlbar sein. Vielleicht sieht der Preis der Häuser in 5 Jahren auch schon anders aus. Aus meiner Sicht ist es Fair wenn sich deine Schwiegereltern in Form von Miete beteiligen. Dadurch erhältst du noch eine Eigenkapitalrendite aufs eingesetzte Kapital im Haus. Den Teil, den du dann dazu beitragen musst wird gering sein und so kannst du dich lieber auf die Rücklagen für Renovierung und das weitere Finanzieren der ETF und Fonds konzentrieren.
Das wäre mein Ansatz. Finde die Frage sehr spannend und stand auch selber noch nicht vor so einer Entscheidung. Ich bin gespannt ob noch weitere Ansätze kommen :)))
Gruß Dennis
Danke Dennis für deinen Rat,
das Vorgehen erscheint mir sehr plausibel.
Ich habe eine Frage noch zum Crowedinvesting, was eigentlich eine komplette Freitagsfrage sein könnte.
Ich nutze Crowedinvesting (Laufzeiten 12-24 Monate) um nach Ausfällen weiterhin mindestens 3% Rendite zu erzielen. Ich sehe, das aktuell als einzige Möglichkeit auch mit kurzfristigen Anlagen etwas Rendite zu erzielen.
Bin aber auch noch skeptisch, weil es keine Langzeitstudien dazu gibt. Völlig richtig nach dem Hauskauf, das Crowed investing auf Eis legen.
Hmm, schwierig. Wird die Wohnung an die Schwiegereltern vermietet, oder kauft jeder einen Teil des Hauses und die Sache ist damit gegessen?
Ich würde zwecks Diversifikation versuchen, dass die Immobilie nicht mehr als 50% meines Vermögens ausmacht, also einiges direkt jetzt vom Tagesgeld in ETFs umschichten, aber einen großzügigen Puffer liegen lassen. Dann die Immobilie hauptsächlich über Kredit und die Bausparverträge kaufen. Mit diesem Vermögen sollten gute Konditionen unterhalb der Inflation drin sein. Dadurch entwertet sich der Kredit effektiv von selbst.
Das wäre zumindest emotionslos betrachtet ein vernünftiger Weg. Was ich oben mit schwierig meinte: Erklär’ das mal der Familie und den Schwiegereltern…
Hallo, ich stand vor kurzem vor einer ähnlichen Situation und hatte mich so entschieden:
1. Ermittlung der geplanten Baukosten (z. B. 500.000€)
2. Ermittlung nötiges Eigenkapital für besten Darlehenszinsen (ca. 30-40% Empfehlung, somit 150.000 – 200.000€)
3. Ermittlung mögliche zukünftige Sparsumme (1.000€ x 60 Monate = 60.000€)
4. Gespräche mit den Eltern führen, ob evtl. zusätzliche finanzielle Unterstützung bzw. Bürgschaften hinzukommen
-> Ihm stehen in 5 Jahren somit theoretisch 210.000€ (ohne Depot und ohne Unterstützung der Eltern) als Eigenkapital zur Verfügung.
-> ich an seiner Stelle würde die zukünftigen monatlichen Sparleistungen weiter auf dem Tagesgeld ansammeln. Das Depot würde ich nicht auflösen, da ein zusätzliches Eigenkapital keinen Darlehenszinsvorteil bringt. Jedoch würde ich auch nichts weiter ansparen, da der Anlagezeitraum von <5 Jahren zu gering für Aktienanlagen ist – vorausgesetzt es kann nicht zu 100% ausgeschlossen werden, dass das zusätzliche Geld nicht evtl. doch für das Haus benötigt wird.