Freitagsfrage: Wie aufwendig ist ein Depotwechsel?

Depotwechsel

Willkommen zur Freitagsfrage!

Hier geht es wieder mal um Deine Meinung. Ich gebe eine kurze Einleitung zu einer konkreten Frage. Dann übernimmst Du die Show.

Heute helfen wir dem wechselwilligen Felix.

Von gelb zu orange

Ich habe mein Depot seit vielen Jahren bei der comdirect*. Das Gesamtpaket gefällt mir soweit gut und ich bin, ehrlich gesagt, auch zu bequem unsere Konten und das Depot zu einem Anbieter mit attraktiveren Konditionen zu wechseln. Aber manchmal juckt es mir dann doch in den Fingern.

Und so wie mir geht es vielen. Dazu gehört auch Felix, der sich jetzt aber ernsthaft Gedanken macht, mit Sack und Pack von den Gelben zu den Orangen zu ziehen. Hier kommt Finanzglück-Leser Felix:

Die ING bietet seit dem 01.04.2021 viele ETFs in Sparplänen ohne Ausgabeaufschlag an, was für mich als bisheriger Comdirect-Kunde sehr attraktiv wirkt (wo ich meist 1,5% bleche).

Nun stellt sich die Frage: Zieht man mühevoll das ganze Depot um, oder belässt man Comdirect wie es ist und spart bei der ING parallel in einem neuen Depot? Oder ist ein ganzer Depotwechsel vielleicht weniger anstrengend als gedacht und lohnt sich unerwartet?

Alles halb so wild?

Tja, wie aufwendig ist so ein Depotwechsel überhaupt?

Ich kann hier nicht aus Erfahrung sprechen. Aber vielleicht Du!

Bitte teile doch Deine Erfahrungen mit Felix und dem Rest der Community. Ist so ein Depotwechsel mit drei Mausklicks getan oder hängt noch ein elender Rattenschwanz an Bürokratie hinten dran?

Wie aufwendig ist ein Depotwechsel?

Die Freitagsfrage!

PS: Hast Du eine Frage, die Dir unter den Nägeln brennt? Dann schicke mir eine Nachricht. Vielleicht eignet sie sich als Freitagsfrage – so kannst Du vom geballten Wissen der Finanzglück-Community profitieren. Wir lösen gemeinsam Dein Problem.

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19 Kommentare

  1. Hallo Felix,
    wir haben bei der Comdirect ein Gemeinschaftsdepot, dort sparen wir aber schon länger nicht mehr die ETFs an, weil die 1,5% mir zu teuer waren. Bei der DKB haben wir ebenfalls noch ein Gemeinschaftsdepot, da habe ich dann quartalsweise die Sparpläne ausführen lassen, das war mit dem 1,5 Euro/Ausführung günstiger.
    Seit April 2021 nutzen wir jetzt unser (schon ewig “leer” rumliegend) Depot bei der ING, da die ETFs dort alle jetzt kostenfrei per Sparplan besparbar sind.
    Ich selber hatte mir auch ein Trade Republic Depot angelegt und dort Dividenden-ETF-Sparpläne angelegt. Da es dort aber kein Gemeinschaftsdepot gibt und wir das für uns doof finden, wenn mein Mann dann keinen Zugriff drauf hat im Notfall, habe ich die ETF-Bestände von dort erst kürzlich zum ING-Depot umgezogen und auch die Sparpläne sind jetzt bei ING.
    Der Übertrag hat problemlos innerhalb von 3 Wochen geklappt inkl. richtiger Einstandskurse.
    Um alles “an einem Platz” zu haben, überlege ich gerade, ob ich die Bestände von Comdirect und DKB ebenfalls zur ING umziehe, andererseits sind alle Depots kostenlos, so dass es eigentlich nicht nötig ist.
    Achja – bei der ING haben wir nur ein Depot plus Extra-Konto als Verrechnungskonto, ein Girokonto (welches nur bei Mindestgeldeingang kostenlos wäre) haben wir nicht.
    Bei TradeRepublic laufen jetzt nur noch drei kleinere Aktiensparpläne zum “rumspielen”.

  2. Hi,

    folgender Spezialfall: ich wollte mit unserem Gemeinschaftsdepot von flatex zu scalable umziehen. Leider gibt’s bei scalable nur Einzeldepots. Der einfache Weg funktioniert deshalb leider nicht. Ich hab mit flatex gesprochen und zusätzlich zum Gemeinschaftsdepot noch ein Einzeldepot bei denen eröffnet.
    Die Idee ist nämlich, erst vom flatex Gemeinschafts- aufs Einzeldepot umzuziehendem, um von dort aus dann zu scalable weiter zu ziehen.

    Jetzt der Knackpunkt: wenn ich von einem Gemeinschaftsdepot auf ein Einzeldepot umziehen, dann ist das doch eine Schenkung meiner Frau an mich, richtig? Kennt sich jemand mit den steuerlichen Auswirkungen meines Vorhabens aus?

    Danke Euch vorab und schöne Grüße,
    Daniel

  3. Also ich bin grad mit meinem Depot von der comdirect zur DKB umgezogen, weil mir die 1,5% zu teuer sind und ich jetzt auch noch Kontoführungsgebühren zahlen müsste. Dann lieber 1,5€ pro Sparplan.
    Naja Ergebnis war: es hat 5 Wochen gedauert und es sind alle, wirklich alle Einstandskurse falsch. Nicht nur bei den per Sparplan gekauften ETF sondern auch bei Aktien die nur ein einziges Mal gekauft hatte. Die DKB verweist jetzt auf den Datensatz, den comdirect geliefert hat. Jetzt bin ich gespannt, wann meine Anfrage dort bearbeitet wird.

  4. Hallo Nico,
    ich habe schon einen Depotwechsel hinter mir und kann sagen, dass das wirklich kein Hexenwerk ist. Das Ganze ist kostenlos und binnen Minuten erledigt. Den Depotwechsel habe ich in kleineren Schritten erledigt, um nicht mein ganzes Portfolio auf einmal unterwegs zu haben…Übertriebenes Sicherheitsdenken, aber man weiß ja nie. Teilweise habe ich auch schon bei der einen Bank ETFs gekauft, bei der gerade eine Aktion war, und die ETFs dann gleich ins Hauptdepot bei der anderen Bank geschoben.

    1. Hi Patrick!

      Besten Dank! Mit welcher Methode hast du bessere Erfahrung gemacht / weniger Aufwand gehabt (Depot umziehen vs. zwei Broker)?

      Liebe Grüße
      Felix

      1. Hallo Felix,
        in der Regel sind die Depots kostenlos und du kannst das “alte” behalten. So habe ich das auch und nutze nun die jeweiligen Aktionen. Bei einem von beiden gibt es meistens gerade was kostenlos etc.

        Und für die spätere Entnahme kann dann seine ETF entsprechend dem FIFO Prinzip verschieben und verkaufen 🙂

        Steuerlich ist das bei thesaurierenden ETF auch sehr unkompliziert, da gehts drum wieviel Geld am 1.1. des Jahres auf der Bank ist, und entsprechend der Vorab-Pauschale sollte man dann den Steuerfreibetrag verteilt haben.

  5. Hallo Felix,
    die in meinen Augen wichtigsten Punkte wurden schon genannt. Trotzdem möchte ich folgendes nochmal hervorheben:

    Bei der ING gab es bereits früher mal einzelne ETFs, die kostenfrei bespart werden konnten. Letztes Jahr habe ich einer Freundin dieses Depot mit dem damals kostenfreien Vanguard dev. World ETF empfohlen. Blöderweise war dies ein ungünstiger Zeitpunkt und die Aktion hat einen Monat später geendet. Danach wurden wieder – ich glaube – 1,50% Ausgabeaufschlag verlangt 😀

    Weiter musst du beachten, dass bei der ING 4,90€ Kontoführungsgebühren für ein Girokonto verlangt werden, sofern dies nicht dein Gehaltskonto ist. Dies wird natürlich relevant, falls du den Weg mit 2 Depots gehen möchtest, da du vermutlich auch ein Girokonto eröffnen würdest.

    Davon abgesehen muss ich sagen, dass ich mit der ING sehrbzufrieden bin. Wir sind dort selbst Kunde.

    LG, Christian

    1. Hi Christian,

      danke für deine Antwort!
      Meine Idee wäre tatsächlich, meine ETFs solange bei ING einzukaufen, bis die dort wieder kosten und dann die Bestände Comdirect zuzuführen.

      Hinsichtlich des Girokontos: Braucht man dieses zwangszweise für ein Depot? Habe nämlich ein separates Giro und damit auch keinen wirklich Bedarf, sollte es nicht benötigt werden.

      Liebe Grüße
      Felix

  6. Hallo Felix,
    ich selbst bin langjähriger ETF-Sparplankunde mit einem Depot bei der comdirect.
    Im Laufe der Jahre gab es immer wieder mal Aktionen, wo „mein“ ETF abwechselnd mal kostenfrei und dann wieder mit der üblichen 1,5%-Provision angeboten wurde.
    Vor einem Depot-Wechsel würde ich daher abklären:
    • Gibt es eine Garantie, dass „dein“ ETF von der ING dauerhaft kostenfrei angeboten wird? Denn wenn die ING eines Tages auch Provision oder andere Gebühren erhebt, stehst du wieder vor der gleichen Ausgangssituation.

    • Wie relevant sind für dich die 1,5%? Sind sie für dich ein echter Kostenblock – betrachtet im Verhältnis zur Höhe der Sparrate, der Rendite und des wachsenden Vermögens? Frei nach dem Finanzwesir, dem Finanzrocker und ihren Kollegen möchte ich sagen: „there is no free lunch“. Irgendwo wird auch die ING sichtbar (oder unsichtbar) an der Verwaltung deines Depots mitverdienen wollen müssen.

    • Welchen dauerhaften finanziellen(!) Mehrwert habe ich durch den Depotwechsel unterm Strich?

    Viele Grüße
    Christian

    1. Hi Christian,

      danke für deine Antwort!
      Ich erwäge mitunter keinen ganzen Depotwechsel, sondern frage mich, ob es Sinn macht nebenher bei der ING zu sparen und gegebenenfalls ab und an die gekauften ETFs zu übertragen, um die Vorteile beider Broker mitzunehmen. Das würde auch das Risiko mindern, dass es mittelfristig auch dort Ausgabeaufschläge auf meinen ETF gibt.
      Denn unabhängig von der Sparsumme finde ich 1,5% pro Einkauf relativ happig und renditeschmälernd.

      Was denkst du?

      Liebe Grüße
      Felix

      1. Hi Felix,
        die Vorteile beider Broker mitzunehmen — das könnte ich nur beurteilen, wenn ich mich hinsetzen würde und ein ganz ausführliches „was wäre, wenn“ bzw. eine SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) des konkreten Vorhabens unternehmen würde. Und dazu bin ich als passiver Anleger einfach zu — genau: passiv (bequem) ?.

        Mein monatlicher Sparplan läuft inzwischen im 6. Jahr und die 1,5% sehe ich persönlich für mich als vertretbar – und nicht als renditeschmälernd. Eher als fairen Preis für die Bequemlichkeit, mich weiter um nichts kümmern zu müssen.

        Für deine Entscheidungen und deine Vorhaben trotzdem gutes Gelingen!

        Gruß Christian

  7. Hallo Felix,
    ich benutze auch derzeit die Comdirect als Hauptdepot und kaufe neue Anteile über ein Sparplan bei der DKB, wo ich für den Vanguard FTSE All World 1,50€ als Fixum zahle.
    Jedes Halbjahr lasse ich dann die Anteile via Depotübertrag zur Comdirect übertragen. Der Service hat mich das letzte mal pro übertragenen Fond mit allen Anteilen ca. 2,50€ gekostet.
    Der Service hat bei mir einwandfrei zwischen den Brokern funktioniert und soweit wurde alles wichtige für die Steuern etc. übertragen.
    Dementsprechend würde ich dir empfehlen das Depot aufzumachen und bei Bedarf ein Depotübertrag durchzuführen.

    Steuerlich kann es je nach deiner aktuellen Situation auch vielleicht Sinn machen, parallel bei ING weiter zu sparen. Ich verweise hier mal auf den Beitrag von Oliver bzgl. Entnahmestrategien.
    https://frugalisten.de/steuern-kapitalertraege-privatier-optimieren/
    Freundliche Grüße

    1. Hi Fynn,

      danke für deine Antwort!
      Das klingt genau nach meinem Szenario, welches ich ziehen würde und hilft mir sehr. Cool!

      Liebe Grüße
      Felix

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