Fünf gute Gründe, kein Haus zu bauen

Hausbau

Heute ist Weltpremiere auf Finanzglück! Der erste Gastartikel. Ich habe mir für das neue Jahr vorgenommen, ein bisschen mehr zu experimentieren. Dazu zählt auch dieser tolle Gastartikel von Christian Thiel. Er ist Autor von „Wieso Frauen immer Sex wollen und Männer immer Kopfschmerzen haben“ und schreibt auf seinem Blog Grossmutters Sparstrumpf zum Thema Geldanlage.

Christian, von Beruf Paarberater, hatte auf meiner Facebook Seite einen interessanten Kommentar hinterlassen. Daraus entwickelte sich ein Dialog und letztendlich dieser Gastartikel. Er handelt von den Themen Immobilien, Partnerschaft und Glück – oder um es kurz zu fassen: Warum Du beim Hausbau weniger Sex hast.

Fünf gute Gründe, kein Haus zu bauen

Der reichste Investor der Welt, Warren Buffett (85), nennt sein eher bescheidenes Haus in Omaha, Nebraska, gerne sein „zweitbestes Investment“. An erster Stelle steht für das milliardenschwere Finanzgenie eine stabile Partnerschaft. Sie ist für ihn die wichtigste Grundlage für ein glückliches Leben ist und damit sein bestes Investment. Mir als Paarberater ist das sehr sympathisch!

Eine eigene Wohnung oder ein Haus zu besitzen, ist für viele Menschen ein wichtiges Ziel. Es verheißt Glück, Geborgenheit und Stabilität. Leider setzen Paare den Glücksfaktor für den Besitz eines Hauses oder einer Wohnung zu hoch an. Und die Immobilie macht sie unglücklich.

Erstens: Zu wenig Zeit füreinander

Als Berater sehe ich oft Paare, die das anstrengende Abenteuer eines Hausbaus hinter sich haben – und die dabei schrecklich unglücklich geworden sind. Das Haus ist fertig, die Beziehung aber ruiniert. Warum?

In der Zeit des Hausbaus wird die Zuwendung zum anderen drastisch beschnitten. Man hat keine Zeit füreinander und auch keine Energie.

Der Partner oder die Partnerin wird vernachlässigt, es gibt kaum persönliche Gespräche und auch die Sexualität wird sehr viel seltener. Die Zeit wird nun für anderes gebraucht. Für – angeblich – wichtigeres. Doch was kann wichtiger sein, als die Partnerschaft zu stärken?

Außerdem ist man für Sex jetzt oft auch viel zu geschafft – bei all dem Stress! Und wozu auch, denkt das Paar – wir lieben uns doch! Ein folgenschwerer Irrweg. Liebe besteht im Kern aus dem Füreinander-da-sein. Unterbleibt das, leidet die Liebe.

Und das Paar wird unglücklich.

Zweitens: Zu hohe Erwartungen

 Oft folgen Paare bei ihrem Wunsch, ein Haus zu bauen, gesellschaftlichen Vorstellungen. Ein Haus zu bauen gehört einfach dazu. Alle machen es. Und angeblich macht es anschließend auch alle glücklich. Von wegen!

In vielen Fällen erwarten Paare Wunderdinge von dem Einzug ins neue Heim. Doch was passiert: Nichts. Oder die Stimmung ist nur für kurze Zeit gehoben und dann so wie zuvor.

Immobilien machen zwar erwiesenermaßen Arbeit und kosten Zeit und Geld – sie machen aber nicht dauerhaft glücklich. Wie kann das sein?

Der Grund: Wir gewöhnen uns schnell an die Vorteile der neuen Wohnlage. Das nennt die Wissenschaft „hedonistische Adaption“. Dieses Phänomen trübt das Glück über ein neues Haus ebenso schnell, wie die Freude über einen Millionengewinn in der Lotterie oder eine Gehaltserhöhung. Im Klartext: Wir gewöhnen uns umgehend an das, was wir haben. Und deshalb fühlen wir uns nicht dauerhaft glücklicher.

Drittens: Das Geld ist knapp

 Ein Hausbau führt beinah immer zu Geldknappheit. Zwar wird im Vorfeld geplant und gerechnet, aber am Ende wirft in aller Regel irgendein unvorhergesehenes Ereignis den Plan über den Haufen. Es entstehen zusätzliche Kosten. Plötzlich muss gespart werden. Der lange nötige Erholungsurlaub fällt den Sparmaßnahmen zum Opfer, ebenso die heiß ersehnte neue Küche. Was auch immer es im Einzelfall ist, was die Sparmaßnahmen erfordern – finanzielle Probleme setzen Paare zusätzlich unter Druck. So kann eine Immobilie ein Paar frustrieren – und unglücklicher machen.

Viertens: Puh, ist das aber viel Arbeit!

 Eine der häufigsten ganz praktischen Folgen einer Immobilie lautet: Mehr Arbeit. Das betrifft natürlich auch das Haus selber. Ein eigenes Haus macht immer mehr Arbeit, als ein gemietetes. Um was man sich da alles kümmern muß!

Aber das ist es ja nicht alleine. Um die Abzahlungen des Kredits zu ermöglichen, müssen Paare nach dem Kauf oft mehr verdienen, als zuvor. Oft erhöhen Männer ihren Einsatz im Beruf oder nehmen eine Arbeit an, die mehr Einkommen bei deutlich längeren Arbeitszeiten verspricht. Oder beide Partner erhöhen ihre Belastung. Eine zusätzliche Belastung im beruflichen Bereich kann die Partnerschaft über die Grenze des erträglich hinweg belasten. Die Zeit für den Partner ist zu knapp. Die Zeit für persönliche Interessen und Hobbys ebenso. Die Folge lautet: Unzufriedenheit. Und nicht Glück.

Fünftens: Wenn es zur Trennung kommt

 Wer ein Haus baut, der denkt, dass er bis ans Lebensende glücklich ein Paar bleibt. Leider ist die Hoffnung von Paaren auf ewiges Glück in vielen Fällen eine Illusion. Die Hälfte aller Ehen wird irgendwann geschieden.

Hat ein Paar eine Immobilie, dann ist eine Trennung erheblich schwieriger und seelisch belastender. Das Geld ist nach der Scheidung knapp. Wer bekommt das Haus? Kann einer alleine es überhaupt bezahlen? Muss das Haus möglicherweise verkauft werden? Alleine diese Unsicherheit belastet – und macht unglücklich.

Oft müssen die ehemaligen Partner eine Immobilie für deutlich weniger Geld verkaufen, als sie einmal gekostet hat. In 80 Prozent Deutschlands sinken die Immobilienpreise. Und das schon seit Jahrzehnten. Und so bleiben Schulden, die von beiden Partnern getragen werden müssen.

Jeder der beiden macht dann den anderen für die erlittenen Verluste verantwortlich. Schließlich lag es ja am anderen, dass die Beziehung auseinandergegangen ist. Auf diese Weise machen sich Paare mit ihrem Hausbau auch noch viele Jahre nach der Trennung unglücklich.

 

Christian Thiel

Über den Autor

Christian Thiel arbeitet als Single- und Paarberater. Er ist durch seine Bücher zur Partnersuche und Partnerschaft im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt. Sein letztes Buch über Liebesirrtümer stand neun Wochen lang in der Spiegel-Bestsellerliste:

Coverklein

Wieso Frauen immer Sex wollen und Männer immer Kopfschmerzen haben. Die populärsten Irrtümer über Beziehung und Liebe. Südwest Verlag 14,99 €.

Er lebt mir seiner Frau und seinen zwei Kindern in Berlin. In seiner Freizeit legt er selber Geld in Aktien an und schreibt einen Blog Grossmutters Sparstrumpf zum Thema Geldanlage.

Hat Dir dieser Gastartikel gefallen? Welche Erfahrungen hast Du beim Hausbau gehabt? Teile Deine Gedanken in den Kommentaren unten.


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17 Kommentare

  1. @1: Nein. Haus gekauft, ca. 5 Monate umgebaut, 1-2 Monate in halber Baustelle gewohnt, ja, das war stressig. Trotzdem gab’s 8 Monate später Nachwuchs.

    @2: Nein. Ich muss mir nur vor Augen führen, wie wir vorher gewohnt haben bzw. wie wir dort zu viert heute hausen würden. Kein Vergleich, heute klarer Gewinn – auch nach nun 8 Jahren.

    @3. Nein. Wir können beide rechnen und das Haus ist auch nicht oberhalb, sondern unterhalb unserer finanziellen Möglichkeiten, zudem bin ich beruflich einschlägig vorbelastet und sehe, was sich manche Leute mit ihren Häusern antun.

    @4. Jein. Haus macht mehr Arbeit als Mietwohnung, ja. Trotzdem verzichten wir weder auf Urlaub, noch auf Hobbies/persönliche Interessen – ganz im Gegenteil.

    @5: Nein. Wer nicht heiratet kann auch nicht geschieden werden und da ich das Haus zu 100% auf meine Kappe trage, gibt’s auch keinen Streit um’s Haus. Ich muss mir nur überlegen, ob ich das Haus nach einer Trennung halten will oder nicht. Meine Lebensgefährtin behält Ihre pAV, um die Kinder kümmern wir uns gemeinsam – that’s it.

    Das Kernproblem, was Sie (und ich aus einer etwas anderen beruflichen Perspektive ebenfalls) jeden Tag sehen, Herr Thiel, ist teilweise eine zu hohe Erwartungshaltung an das Lebensziel Heirat und Hausbau/-kauf. Zudem sehen Sie nur die Fälle, wo es schiefgeht. Ich hingegen sehe auch die, wo das klappt wie am Schnürchen.

    Woher Sie im Jahr 2016 die These nehmen, dass die Immopreise seit Jahrzehnten in 80% von D fielen, bleibt dabei wohl ihr Geheimnis. Das ist vermutlich so gedacht, dass das über 80% der Fläche passiert, was aber zumindest eine verdrehte Darstellung von Fakten ist, denn dort stehen ganz sicher nicht 80% aller Immobilien. Über D komplett gemittelt ist der Immomarkt so ziemlich bei Null, vielleicht aktuell etwas im Plus. Daraus ein 80-prozentiges Verlustgeschäft zu machen, ist schon hanebüchen. Wenn Sie in meiner Kleinstadt 2008-2012 im damaligen Hauptneubaugebiet ein Haus gekauft hätten, dann können Sie das heute locker und ohne Fachkenntnis mit gutem Gewinn verkaufen. Teilweise haben sich die Preise verdoppelt, davon müssen Sie noch die Kreditkosten, Kaufnebenkosten, evtl. Vorfälligkeitszinsen und Inflation abziehen, dann bleibt aber immer noch ein 6-stelliger Gewinn. Bei Trennung und 50/50-Aufteilung in der Ehe also pro Nase immer noch Minimum 50T€ Gewinn nach Abzug aller Kosten – steuerfrei.

    Es sei denn, man gönnt dem anderen die Taler nicht – dann geht die Summe beim Anwalt drauf.

  2. Selbst ein Haus zu bauen stellt Paare vor eine große Herausforderung. Zeit und Kraft müssen in den Hausbau investiert werden und das kostet nicht selten die Beziehung. Da ist es besser, einen Experten mit dieser Aufgabe zu betrauen und Bauprofis ans Werk zu lassen. Bauunternehmen bieten schlüsselfertiges Bauen an. Das heißt, Die Bauunternehmung kümmert sich um die Koordination der einzelnen Handwerker und die künftigen Hausbesitzer können sich in aller Ruhe auf ihr neues Heim freuen.

  3. Hallo Zusammen,

    wir haben in 2015 begonnen unser Haus zu bauen, sind aufgrund eines Dienstleister (ich kann alles, bin besser, toller, und überhaupt) dann mit knapp 160k an die Wand gefahren und konnten das Ganze nur durch das eh schon gute Einkommen auffangen, haben noch einmal gute 200k als Eigenkapital nachgeschoben und wohnen jetzt (03/2018) endlich in unserem neuen Haus.
    Um es vorweg zu nehmen: in dieser Form nie wieder. Nie wieder ohne einen Architekten, dem ich persönlich nahestehe, nie wieder ohne einen Dienstleister, den ich bis in seinen miesesten Alpträume verfolgen kann.
    Und nie wieder in der Form, in der ich jetzt gebaut habe.
    War meine Beziehung gefährdet: zum Glück nicht, aber ich gehöre auch zu einer furchtbar kleinen Prozentzahl.
    Bin ich mit dem Haus, dem Weg dorthin und dem Endergebnis glücklich: nein.
    Würde ich noch einmal bauen: ja, aber nur noch in Eigenregie mit alle Vor- und Nachteilen. Niemals wieder jemanden, auf den ich angewiesen bin.
    Ein Ziel meiner finanziellen Freiheit. Praktika in allen Berufen, die mich wirklich weiterbringen. Und da ich die Verabeitung von Beton, Holz und das Maurer Handwerk an Platz 1.

    Wer einen groben Umriss über alle Fehler, die wir gemacht haben, haben möchte, kann mich gerne anschreiben. Hier gibt es einfach zu viele Punkte, die es bei einem hausbau zu berücksichtigen gibt, von denen einem niemand vorab erzählt.
    Und das fängt bereits bei der benötigten Grundstücksgröße an und endet bei der Versorung aller Räume (sofern notwendig) mit Warmwasser und IT Infrastruktur.

    1. Danke für dein ehrliches Feedback – viele neigen ja dazu sich alles schön zu reden. Mal direk 200k mehr als gedacht, ist schon heftig. Wie kann man dich denn kontaktieren?

  4. Zitat: “In 80 Prozent Deutschlands sinken die Immobilienpreise…”
    das ist Schwachsinn, das ist Falsch!

    Alle anderen Gründe sind keine gute Gründe um kein Haus zu bauen!!

    Diese Gründe könnten im Leben überall auftauchen!

  5. Ein Hausbau kommt für mich nicht in Frage, ein Hauskauf schon. Ein Neubau birgt alleine deswegen viele Risiken, weil die Kosten schnell aus dem Ruder laufen können und Baupfusch einen schnell in den finanziellen Ruin treiben kann. Generell können die eigenen 4 Wände die Zufriedenheit auch sehr steigern. Wenn man sich finanziell nicht übernimmt.

  6. Ich freue mich über jedes Paar, dass den Hausbau gut hinbekommt. Leider ist es sehr häufig, dass am Ende war alle Energie darin gegangen ist, den Grundstein für das Haus zu legen – aber eben nicht darin, den Grundstein in eine wirklich gute und haltbare Beziehung zu legen.

    Ich erlebe immer wieder, dass die Menschen glauben: Ach, das hält meine Partnerschaft schon aus.

    Das ist ja nicht nur beim Hausbau so. Es gibt viele Möglichkeiten, sich als Paar aus den Augen zu verlieren, zu wenig umeinander zu kümmern oder dauerhaft miteinander herumzunörgeln. Und am Ende sind sie erstaunt, dass die Beziehung so etwas nicht aushält.

    Eine Liebe ist wie ein Brot – soll es frisch sein, muss es jeden Tag neu gebacken werden.

  7. Die Punkte bringen es wirklich auf den Punkt. Ich glaube, in den meisten Fällen verbinden die Frauen das eigene Haus einfach mit dem klassischen Nestbau. Dabei bleibt aber viel auf der Strecke.

    Christian, was hälst du denn davon, wenn die Paare anstatt ein Haus zu bauen, einfach eines Kaufen? Es fallen viele Stressfaktoren weg und man läuft nicht Gefahr mangels Geld am Ende in eine Baustelle zu ziehen.

    Ich persönlich würde diese Variante einem Hausbau immer vorziehen. Natürlich muss man da aber Kompromisse eingehen, was Ausstattung und Raumaufteilung angeht…

  8. zuerst…ein frohes neues Jahr in die Runde!

    Mir ist dieser Artikel gerade für den Jahresanfang zu negativ.
    Wie geschrieben, jede zweite Beziehung geht auseinander. Im Kehrschluß also, hält jede zweite Beziehung dementsprechend. Warum aus Angst vor Fehlern fremder Menschen, die guten Gründe nicht sehen und ein tolles Projekt nicht starten?! Für mich wären die oben beschriebenen Gründe eher Motivation es besser zu machen, aber auf keinen Fall ein Grund meinen Plan zu werfen… als Paar hat man gemeinsame Projekte, man plant die neue Küche zusammen, sollte es nicht dafür reichen, plant man wieder zusammen den Weg aus dieser Lage. Wenn die Kommunikation in einer Beziehung funktioniert, dann auch in Stress und Krisenzeiten. Also ist vielleicht nicht der Hausbau das Problem, sondern die Beziehung selber?!
    Was ist in den Fällen, wo das Haus Mehrwert beim Verkauf erzielt?

    Meine Ehe ist nicht besser aber auch auf keinen Fall schlechter geworden, während oder nach dem Hausbau. Wir mussten auch auf die Terrasse verzichten und haben diverse nicht vorhersehbare Kosten stemmen müssen. 1999 beim 1. Haus haben wir sogar noch das Platzen des neuen Marktes und damit verbundene Verluste von 95% hinnehmen müssen. Für uns Motivation und ansporn da durch zu kommen. Als dann alles “in Trockenentüchern” war haben wir 2010 das ganze wiederholt (ok ohne Crash 🙂 ) und sind immer noch zusammen, planen sogar die nächsten Objekte….

  9. Hallo Christian!

    Ich bin zwar erst 19. Aber dennoch ist dieses Thema für mich interessant.

    Ich selbst habe aber nie vor ein Eigenheim zu bauen. Es ist ja schon allein aus finanzieller Sicht äußerst fragwürdig.

    Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass Konsum niemals glücklich macht. Der neue Porsche dient in 2 Tagen auch nur mehr als Transportmittel. Das hast du sehr gut mit der Anpassung beschrieben.

    Zusammengefasst finde ich, dass der Artikel mehr als gelungen ist.

    MFG Philipp

    1. Danke für das Lob, Philipp.

      Unsere Gesellschaft sagt uns aber leider immer wieder, dass ein hoher Verdienst und ein Porsche und ein Hausbau glücklich machen. Das ist ein Problem. Viele Menschen glauben das dann und setzen ihre Prioritäten falsch. Und dann wundern sie sich darüber, dass sie nicht glücklich sind.

      Sehr schade.

  10. Hey ihr zwei,

    ein toller Artikel der zum Nachdenken anregt. Ein Hausbau ist eine enorme Belastung. Kein Wunder wenn einige Paare daran zerbrechen.

    Aber wie schon gesagt wurde, ist auch das Gegenteil möglich. Ich habe viele Bekannte, die haben jetzt ihr Häuschen und sind glücklich damit. Ob der Hausbau auch finanziell eine gute Entscheidung war, kann ich allerdings nicht beurteilen.

    Herzliche Grüße
    Christoph

  11. Hallo Nico,

    das nenn ich mal eine gelungene Premiere!!

    Ich find es richtig gut, dass Christian dieses Thema mit emotionalen Gründen näherbringt….

    Ob man deswegen pauschal kein Haus bauen sollte, weiß ich allerdings nicht! Wichtig ist jedoch, dass man sich diesen Punkten bewusst ist!!

    an Christian: würdest die deine Gründe auch auf ein Wohungs- bzw. Hauskauf beziehen oder gilt es expliziet nur für bauen??

    1. Danke für das Lob zunächst einmal. Ich bin Berater – das heißt, ich sehe die Paare, wenn sie sich bereits unglücklich gemacht haben. Glückliche Paare bekomme ich in meinem Beruf nicht zu Gesicht. Das prägt meinen Blick natürlich.

      Das Problem ist am größten, wenn ein Haus gebaut wird. Ganz klar. Ein Hausbau erfordert ein enormes Zeitbudget. Aber die meisten Punkte die ich angeführt habe, die gelten auch beim Kauf einer Immobilie. Gerade wenn Paare aus der Stadt rausziehen, unterschätzen sie oft die Folgen für die Partnerschaft. Und die Kosten, die das alles nach sich zieht.

      Das heißt natürlich noch lange nicht, dass ein Haus immer unglücklich macht. Warum sollte das so sein? Für viele Paare ist das sicher eine gute Lösung.

      Aber was soll ich sagen: Ich wohne in einem Neubau, der seit zwei Jahren steht. Ich wohne zur Miete – glücklich und zufrieden. Die Hausbesitzer dagegen – haben sich bereits getrennt. Zu viel Stress. Zu viele Auseinandersetzungen. Ein Trauerspiel.

      1. Danke für die Antwort, Christian!

        Das ist alles sehr einleuchtend!
        Ein Hauskauf, so wie jede andere große Veränderung, birgt immer auch Sprengstoff mit sich….

        Kannst du denn grobe Zahlen nennen, wie viele Paare wegen genau diesem Problem zu dir kommen??

        1. Keine.

          Kein Paar kommt und sagt: Wir haben ein Haus gebaut und jetzt haben wir Stress. Das widerspricht auch unserem gesellschaftlichen Bild. Häuser machen nun mal glücklich – Punkt!

          Sie haben Stress – und wundern sich warum.

          Neulich habe ich eine Frau über fünf Sitzungen beraten, die sich lang und breit über ihren Partner beklagte. Der hatte eine sehr seltsame SMS-Beziehung mit einer anderen Frau. Das alles war Thema in den Beratungen.

          Erst in der sechsten Sitzung erzählte sie vom Hausbau. Und der hatte die beiden ziemlich schnell auseinander gebracht. Alle Zeit, alle Energie ging in das Projekt Hausbau.

          Und am Ende fühlten sich beide alleine gelassen.

          Traurig.

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