Die erste Freitagsfrage im neuen Jahr.
Hier geht es wieder mal um Deine Meinung. Ich gebe eine kurze Einleitung zu einer konkreten Frage. Dann übernimmst Du die Show. In den Kommentaren kannst Du Dich zu diesem Thema direkt mit den anderen Lesern austauschen und so die Diskussion gestalten.
Genug des Vorgeplänkels. Fangen wir an.
Vermögenswirksame was?
Finanzglück-Leser Denis steht vor einer schwierigen Entscheidung. Er sucht nach einem effizienten Weg seine vermögenswirksamen Leistungen zu investieren.
Ich kann mich gut in seine Haut versetzen. Auch ich beziehe seit dem Antritt meines ersten Jobs vermögenswirksame Leistungen (auch VL oder VwL genannt). Dabei hatte ich damals absolut keinen Schimmer, worum es sich dabei handelt.
In Kurzform sind VL ein steuerlich geförderter Zuschuss Deines Arbeitgebers von maximal 40 Euro pro Monat für Deinen Vermögensaufbau. Die längere Erklärung findest Du in diesem Link von Finanztip, in dem sehr schön die Hintergründe und Gestaltungsmöglichkeiten von VL aufgezeigt werden.
Für noppes nehmen wir es mit
Viele Arbeitnehmer kommen in den Genuss dieser schon recht schrägen Förderung. Reich wird man dadurch nicht. Aber es ist ein nettes Zubrot und man bekommt es letztendlich für umme. Falls Du noch keine VL bekommst, dann sprich es ruhig mal mit Deinem Arbeitgeber an.
Aber wie soll man die bis zu 40 Euro im Monat investieren? Welche Anbieter bieten das beste Preis-Nutzen Verhältnis? In welche Produkte soll man investieren – Banksparplan, Bausparvertrag oder Aktienfondssparplan?
Teile Deine Erfahrungen mit Denis und uns.
Wie investierst Du Deine vermögenswirksamen Leistungen?
Ich bin schon gespannt auf Deinen Kommentar.
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Hallo,
ich wollte mal nach fragen ob schon jemand Erfahrung mit dem “VL Sparen” von Degussa gesammelt hat.
Vielen Dank für die Antwort.
Ich habe seit Januar einen ETF-Sparplan bei finvesto (ebase). Dort liegen die Gebühren meines Wissens nach aber “nur” bei 8€/Jahr.
Habe die VL auf 100 € aufgestockt. Dadurch fällt die Jahresgebühr nicht mehr ganz so stark ins Gewicht. Außerdem hat es den psychologischen Vorteil, dass ich im Vergleich zum hauptsächlich geführten Depot bei der DiBa, nicht in Verlegenheit komme, zu oft reinzuschauen. 🙂
Hallo Nico! Ich stecke meine vermögenswirksamen Leistungen sowohl in einen ETF-Sparplan als auch in einen uralten Bausparvertrag aus Kindheitszeiten. Ich habe deine Frage mal zum Anlass genommen, die vermögenswirksamen Leistungen in einem Blog-Beitrag näher zu beleuchten und einige Tipps diesbezüglich zu teilen:
https://www.etf-sparen.net/vermoegenswirksame-leistungen-vermoegensaufbau-einsteiger/
@Supadupa: Hast du auch schon einmal ETFs für deine vermögenswirksamen Leistungen in Erwägung gezogen?
Ja klar, würde ich heute in Betracht ziehen. Vor 10 Jahren waren allerdings selbst meine normalen ETF noch recht exotisch – VL Angebote gabs da nur unter der Ladentheke;) und beim letzten Mal waren die 5,6% für den risikofreien Teil ein echt gutes Angebot.
Hallo,
ich würde mit der VL den risikoärmeren Teil der Vermögensvorsorge besparen. Entweder Banksparplan oder im Einzelfall auch einen Bausparer.
Meine Freundin hat sich damals leider einen überteuerten Aktiensparplan von der örtlichen Spaßkasse aufschwatzen lassen. Wegen der Sperrfrist kommt man aktuell aber noch nicht aus dem Vertrag raus ohne die Förderung zu verlieren. Zumindest nicht nach meinem Kenntnisstand. Müsste aber irgendwann 2018 eh auslaufen, dann kann nach Alternativen geguckt werden.
Anfangs liefen meine VL auch einen – wie sagte es Vermögensanleger so schön – “Jugendsündenbausparvertrag”. Diesen Bausparvertrag gibt es nun nicht mehr und da mich ebenso wie Dummerchen auch die 12 € Depotgebühr zumindest mal etwas gestört haben läuft das Geld jetzt in einen mit 1,5 % verzinsten Banksparplan bei der ING-DiBa.
Bei mir sind es übrigens 27 € VL vom AG, wobei ich noch den Hinweis geben will, dass sich dieser Betrag auch selber aufstocken lässt. Weil bei der ING-DiBa Sparraten bis max. 40 € möglich sind zahle ich noch 13 € dazu, die dann ja auch mit 1,5 % verzinst werden – deutlich besser als jedes aktuelle Tagesgeld-Angebot. Diese Aufstockung bringt zwar steuerlich keinen Vorteil aber dadurch kann Geld in ein Finanzprodukt mit Konditionen fließen, wo man ohne VL gar nicht reinkommen.
Theoretisch ist es sogar möglich die VL zu splitten und 2 unterschiedliche VL-Verträge zu besparen. Das ist aber vom Abwicklungsaufwand für den AG etwas aufwendiger und deshalb macht es glaube ich nicht jeder AG. Bei meinem AG wäre es theoretisch möglich gewiesen aber letztlich langen mir die 40 € in den “sicheren” Banksparplan und das restliche Geld fließt ins ETF-Depot. In letzterem wird dann in ein paar Jahren auch das ausgezahlte Geld aus dem ETF-Banksparplan landen 😉
Unser beiden Vermögenswirksame Leistung fließt ganz klassisch in einem Bausparvertrag….und das schon seit 1993! Wir haben es damals beim Hauskauf nicht benötigt, war ja da auch nicht so üppig, und so läuft und läuft es einfach weiter, bei 3% Zinsen. Mal schauen, was wir bei der Zwangszuteilung , wenn der abgeschlossene Betrag voll ist, damit anfangen.
Mit freundlichen Grüßen
Plutusandme
Moin!
Ich nutze meine VWL für einen alten Bausparvertrag (BSV) der als Tilgungsersatz für eine Immobilie läuft.
Das wäre bei meinem Arbeitgeber heute nicht mehr möglich. Es wurde auf AVWL umgestellt und die Möglichkeiten sind da vorgegeben.
Für mich selber müsste ich mich also gar nicht damit auseinander setzen.
Witziger Weise wurde ich auch kürzlich von einer Auszubildenden gefragt, was sinnvolle VL Möglichkeiten sein können.
In dem Fall bin ich nach einiger Recherche zu dem Ergebnis gekommen, dass der erste VWL Vertrag für junge Leute durchaus ein BSV sein kann. Wobei ein BSV heute sonst wohl nicht sehr oft in den Verdacht kommt, eine gute Idee zu sein.
Ohne zu weit auszuholen ist meine Begründung folgende: bei entsprechend geschickter Konfiguration (Eigenanteil, niedrige Bausparsumme, Renditetarif) kann die staatliche Förderung (Arbeitnehmer Sparzulage und Wohnungsbauprämie) hier am höchsten sein. Zudem werden die wenigsten Auszubildenden die zu beachtenden Einkommensgrenzen erreichen und die sonst vorgeschriebene „wohnwirtschaftliche Verwendung“ gilt für Verträge die man vor Vollendung des 25. Lebensjahres abschließt (trifft auf die meisten Azubis zu) nicht.
So man denn überhaupt die Wahl hat (der Trend geht zu Einschränkungen und Vorgaben seitens der Arbeitgeber) kann man sicher das ETF-Sparen als Alternative nehmen. Mich ärgern da auch die angesprochenen Gebühren. Aber Dummerchen hat es ja schon gut als Einsteiger-Variante in den Wertpapiermarkt verkauft. Sehe ich auch so.
Wenn der Arbeitgeber kein gutes Modell für AVWL anbietet, bleibt der ETF-Sparplan für alle über 25 jährigen wahrscheinlich trotz der Gebühren erste Wahl. Besser fährt wer die Kröten zur Tilgung eines Immobilienkredites einsetzen kann (Nico, wäre das nicht was für dich?) und oft übersehen wird die Möglichkeit, in Genossenschaftsanteile zu investieren.
Beste Grüße
Vincent
Danke für das Stellen der Frage, Nico! Die zahlreichen Antworten helfen mir ziemlich weiter.
Ich habe 2011 während meiner Ausbildung, ahnungs- und planlos, einen DWS-Berater aufgesucht und einen Sparplan für den DWS Deutschland abgeschlossen. Natürlich mit horrenden 5% Ausgabeaufschlag und 1,4% TER. Aber der hat sich dennoch ganz gut entwickelt, falls ich mich eben nicht verrechnet habe, sogar besser als ein DAX-ETF. Was mich wiederum ziemlich überrascht. Dennoch wechsle ich lieber auf einen günstigeren ETF und spar mir die Gebühren. Outperformance ist vergänglich 🙂
Ich habe ebenfalls einen damals sehr guten Banksparplan (insgesamt inkl. Prämie eine Verzinsung von 5,5% p.a.). Man muss schauen, was gerade günstig zu haben ist.
Ganz stupide in einen Banksparplan. Ist halt Teil des sicheren Vermögens. Und die paar Euronen die mir mein Arbeitgeber davon laut Tarifvertrag zahlt nehme ich gerne mit. Sind nach 7 Jahren auch ein paar hundert Euros die ich gerne mitnehme.
Ich bin bei einem kleinen privatwirtschaftlichen Unternehmen angestellt. Hatte mal überlegt, meinen AG auf VwL anzusprechen…. dann kam aber die große Frage: Warum sollte ich 40 EUR VwL nehmen, wenn ich die 40 EUR auch netto auszahlen lassen kann???
Hallo DERKRIG,
kann es sein, dass du dich da evtl. vertust? Die VL kannst du nicht netto auszahlen lassen. Du kannst sie beantragen und würdest den VL als Zuschuss erhalten, sofern du eine VL-fähige Sparanlage nachweisen kannst. Beantragst du sie nicht, behält der Arbeitgeber das Geld und du bekommst nur dein Gehalt.
Richtig ist aber auch, dass die Höhe der VL sich von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterscheiden kann. Wenn zum Beispiel lediglich 6 Euro VL ausgezahlt werden, hast du die Möglichkeit bis um 34 Euro auf die Höchstgrenze von 40 Euro aufzustocken. Dies hätte den Vorteil, dass für dich bis zu 400 Euro pro Jahr über die Steuererklärung abzugsfähig wären.
Ich hoffe, ich konnte dir weiter helfen.
Schönes Wochenende
Marco
Hallo Marco,
ich glaube kaum, dass DERKRIGR den Unterschied zwischen VwL und Netto-Auszahlung nicht kennt. Er wird daher seinen Arbeitgeber nicht nach VwL, sondern schlichtweg um eine Gehaltserhöhung in gleicher Höhe gefragt haben. Den Arbeitgeber kostet das (vermutlich) nicht mehr, der Arbeitnehmer erhält das Geld unmittelbar und wenn man keine staatlichen Vergünstigungen erhält, hat man das Geld ohne den VwL-Umweg.
In einem Unternehmen, in dem der VwL-Prozess in der Lohnabrechnung eh etabliert ist, spart man sich als Arbeitnehmer die Nachfrage nach einer Gehaltserhöhung – VwL kriegt quasi jeder.
Gruß
Dummerchen
Hallo Dummerchen,
danke für den Hinweis. Diese Praxis war mir bislang nicht bewusst, da ich nicht in der freien Wirtschaft unterwegs bin. Ein weiteres Beispiel, dass Finanzblogs mich nicht dümmer machen.
Wäre jetzt noch interessant zu erfahren, ob es in seinem Fall wie von dir beschrieben gelaufen ist.
Schönen Gruß
Marco
Jawoll so ist – wir sind keinem Tarifvertrag etc. zugeordnet. Das heißt, mein AG ist der “VwL-Pflicht” nicht unterworfen.
Als ziemlich toleranter AG, würde er diesen Prozess für mich sicherlich in Gang setzen – und meine Lohnkosten würden sich dann um 40€ VwL zzgl. SV-Beiträge zzgl. Steuern erhöhen. Gleichwohl könnte er aber auch mein netto um 40€ erhöhen, was sich dann auf die Lohnkosten in Form von 40€ netto zzgl. SV-Beiträge zzgl. Steuern auswirkt.
In einem recht gut bezahlten Business kommen auch steuerliche Vergünstigungen für mich nicht in Frage – ich tippe daher, dass ich mir das ganze Prozedere sparen kann ^^….
Im übrigen ist eine Bekannte von mir im öD – hier verhält es sich ganz anders. Der AG muss VwL zahlen – kümmert sich der AN nicht um eine Ansparform, verfällt die Kohle….
Ich habe einen BSV mit 1,5% Zinsen + Bonus. Wenn der in 2 Jahren ausläuft, wird es wohl keinen neuen mehr geben und ich suche mir eine Alternative.
Bei mir fließen die VwL über eine Brutto-Entgeldumwandlung + AG Zuschuss in die betriebliche Altersvorsorge. Die Verzinsung ist durch den AG Zuschuss klasse, die Einlagen gesichert. Nachteil (und Vorteil?): vor Eintritt des Versorgungsfalles kommt man an die Kohle nicht ran.
Auch wenn ich ETF sparen für am sinnvollsten halte, habe ich gerne verschiedene Anlagebausteine.
Grüße an Krzysytof 😉
Ich lasse meine 40 Euro ganz klassisch in den Bausparvertrag fließen – wie Stefan und habe auch vor, die Summe bei passender Gelegenheit umzulegen auf meine Altersvorsorge (private Rentenversicherung).
Die Begrenzung auf genau diese Summe kommt noch aus der DM-Zeit, da waren es 78 DM, die eine Gesamtsumme ergaben, die die Fördergrenze erreichten, nach Umstellung auf Euro hat man die unrunde Summe dann angepasst – meine, mich zumindest so erinnern zu können. Ich finde es gut, dass so “kleine Sachen” (die für etliche gar nicht so klein sind) erhalten bleiben und nicht einfach vom Tisch fallen wie manch andere seriöse Wohltätigkeiten des Arbeitgebers (z.B. gab es grundsätzlich in vielen Betrieben früher mehr freie Tage bei bestimmten persönlichen Lebensereignissen, wurde alles ziemlich runtergekürzt), daher: nutzen und fragen, ob es das noch gibt im eigenen Betrieb.
Bisher habe ich die VL in einen Bausparvertrag laufen lassen. Die Guthabenzinsen von 1,5% sind aktuell gar nicht so schlecht.
Der Vertrag ist jetzt bald voll und habe deswegen auf die betriebliche Altersvorsorge gewechselt. Früher oder später hätte ich keine andere Wahl gehabt. Die Möglichkeit, in einen eigenen Vertrag zu zahlen, gibt es heute nicht mehr. Aber das ist auch nicht so schlimm. Die Kosten sind sehr gut (auf ETF-Niveau) und die Anlage ist vernünftig ausgewogen. Dazu kommen die Steuervorteile. Von daher bin ich da gar nicht so unglücklich damit.
Hallo zusammen,
wohin die VL fließen sollen, ist eine schwierige Frage beim Vermögensaufbau. Das Problem ist einfach, dass die Anbieter von Geldanlageprodukten genau wissen, dass wir etwas umsonst bekommen. Und davon möchten sie etwas abbekommen. Deshalb sind viele VL-Anlagen grundsätzlich teurer als vergleichbare Anlagemöglichkeiten ohne VL. Darüber sollte man sich im Klaren sein.
Daher ist der Hinweis von Dummerchen natürlich sehr richtig. 2,5 % “Ausgabeaufschlag” auf einen ETF-kauf sind schon sehr, sehr semi. Trotzdem finde ich, dass ein ETF-Sparplan auch als VL-Depot Sinn ergeben kann. Um diese 2,5 % abzusenken wäre es eine Möglichkeit, einen zweiten Sparplan bei einem Anbieter ohne VL-Bedingungen zu eröffnen und sich dasselbe ETF-Produkt wie bei den VL-Papieren einzubuchen. Bei einem monatlichen Sparbetrag von 100 Euro würden 60 Euro als herkömmlicher ETF angelegt und die übrigen 40 als VL bei einem VL-Anbieter. Nachteil ist der erhöhte Aufwand.
Eine gute Alternative wäre wahrscheinlich ein konservatives und sicheres Alt-Produkt aus vergangenen Hochzinszeiten. Zum Beispiel ein bestehender Bausparvertrag oder ein Banksparplan.
Ich selber habe leider noch einen Jugendsündenbausparvertrag, den ich heute so nicht mehr abschließen würde. Leider stammt dieser nicht aus einer solchen Hochzinsphase. Um diesen nicht mit Verlust zu kündigen, fließen meine VL dort hinein. Letztendlich wird das für mich aber nur eine Nullrechnung werden.
Wie überall, gibt es aber keine Nonplusultralösung, die für jeden geeignet ist. Schön wäre, wenn nicht nur die anderen an euren VL verdienen.
Viele Grüße
Marco
Hallo Marco! Das Depot für vermögenswirksame Leistungen bei ebase kann man auch für Sonderzahlungen verwenden. Du kannst also problemlos zusätzlich einige tausend Euro dorthin überweisen und für den Betrag Anteile kaufen. Diese Anteile kannst du auch jederzeit wieder verkaufen, da für diese keine Sperrfrist gilt. So relativieren sich die Depotkosten von 12 Euro im Jahr wieder etwas.
Ich hab von ishares einen VL Sparplan auf den MDAX ETF bei finvesto wo ich noch andere Sparpläne hab.
Z.b. MSCI World ACWI, S&P 500, Comstage Vermögensstrategie, STOXX Global Selected Dividend 100 und noch was mit Anleihen. Lief letztes Jahr nicht schlecht insgesmt fast 9 %. Hab damit aber auch im Herbst angefangen.
@ Andy
Hallöle,habe auch gerade bei finvesto ein Depot eröffnet. Aber eine Sache stört mich gerade…..ein broker(onvista glaube ich) berechnet gar nichts für das Depot. Bleibst du jetzt trotzdem bei finvesto? Bin gerade hin-und her gerissen. Hat man mehr als eine Position im Depot, sind das bereits satte 30 € im Jahr. Dazu kommen noch einige cents für die monatliche Buchung des Sparbetrags. Erscheint mir nicht sonderlich günstig,oder ?
Da ich im Bereich der IG Metall beschäftigt bin, wurde mir die Entscheidung abgenommen.
Die VL kommen als “Altersvorsorgewirksame Leistungen” in Höhe von ca. 27€ in die Betriebsrente. Zusammen mit Entgeltumwandlung vom Brutto und verschiedener Zuschüsse vom Arbeitgeber ist das meiner Meinung nach eine gute Ergänzung zum ETF-Depot.
Schönes Wochenende!
Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte man die VL sinnvoll in seine Gesamtvermögensaufteilung einfließen lassen. Wer sowohl eine risikoarme Komponente (Tagesgeld, etc) als auch risikoreiche Komponente (Aktien, -ETFs, etc.) hat, sollte auch auf die Kosten schauen:
Es ist in meinen Augen eher kontraproduktiv, 12 Euro für ein VL-Aktien/ETF-Konto auszugeben, wenn man eh schon ein Depot hat, nur um weitere 40 Euro in Aktien zu investieren. Das sind immerhin 2,5% Kosten beim ETF-Kauf. Ich vermute, die meisten würden das bei einem normalen ETF-Kauf eher nicht akzeptieren.
Für den Einstieg ins ETF-Investment kann das natürlich aus psychologischer Sicht Sinn machen. Man steigt mit einem kleinen Beitrag ein und erlebt mal mit, das Aktien ganz schön doll schwanken können und eignet sich damit eine vernünftige Stressresistenz an.
Wer aber nur einen Teil in Aktien investiert und nicht (wie der Hausherr) quasi komplett in Aktien(-ETFs) investiert ist, kann auch bei stinknormalen (kostenfreien) Sparplänen zuschlagen. Ich selbst habe noch einen Banksparplan bei der Ing-Diba abgeschlossen und die 6,65€, die mir mein Arbeitgeber großzügig spendet, laufen auf dieses Konto. Ob das dann mit 1,5% oder 0,5% verzinst wird, ist dann eigentlich unerheblich. Ich nehme das Geldgeschenk mit und fertig ist die Laube. ETFs kaufe ich mir lieber unabhängig von VL – das erscheint mir günstiger.
Liebe Grüße
Dummerchen
Moin Dummerchen,
ich glaube der Vergleich mit den 12 Euro hinkt etwas. Die 12 Euro sind fix pro Jahr, egal wie hoch der Bestand ist. Wenn Du auf erste Jahr schaust, dann sind das 2,5% Kosten bezogen auf die eingezahlten 480 Euro. Das ist happig. Aber nach ein paar Jahren sind dann z.B. 3.000 Euro im Depot, dann sprechen wir über 0,4% Kosten bezogen auf den Depotwert.
Oder in anderen Worten: Dann machen die 12 Euro den Braten auch nicht mehr Fett.
Oder habe ich hier etwas übersehen?
VG, Nico
Hallo Nico,
ich vergleiche den Kauf von ETF-Anteilen über ein normales Depot mit dem eines VL-Depots. Beim normalen Depot versucht man üblicher die Kosten so gering wie möglich zu halten. Wenn man also die Wahl hat, ob man ein kostenloses Depot mit 2,5% Kaufkosten oder ein kostenloses Depot mit deutlich geringen Kaufkosten nimmt, entscheiden sich die wenigsten für die erste Variante ;-).
Wenn man also im Monat 200 Euro in Anleihen/Festgeld/Tagesgeld anlegt und 300 Euro in Aktien(-ETFs) und 40 Euro (VL) zusätzlich in Aktien investieren will, halte ich es für sinnvoller, den normalen Aktienkauf auf 340 Euro zu erhöhen, die Tagesgeldrate auf 160 Euro zu senken und die VL in einen kostenlosen Banksparplan fließen zu lassen.
Wir reden hier aber über 12 Euro im Jahr. Die Optimierung an dieser Stelle ist eher Liebhaberei.
Liebe Grüße
Dummerchen
Ich habe auch das VL Depot bei der ebase zusätzlich zu meinem Depot bei comdirect eröffnet und lasse mit für die 40,-€ meines Arbeitgebers einen ETF besparen.
Im ersten Jahr sind das vllt. 2,5%, aber Finanzglück hat richtig gesagt, dass es ab dem 2. Jahr weniger ist. Denn beim Sparplan von comdirect muss ich auch 1,5% Gebühren für jede Sparrate zahlen. Bei der ebase muss man außer der 12,- € Depotgebühren p.a. nichts weiter zahlen.
Depotsparpläne bei anderen Brokern sind vllt. günstiger, das weiß ich nicht. Persönlich habe ich Konto und Depot bei comdirect und ein Wechsel wäre wohl wieder mit Kosten verbunden.
Nachtrag:
Außerdem kann man selber noch etwas zuschießen, dann sind es aufs Jahr gerechnet weniger Gebühren
Hallo elduderino,
es ist zwar ziemlich müssig über die Optimierung von 12 Euro zu diskutieren, aber es wird nicht günstiger im zweiten, dritten oder vierten Jahr die Fondsanteile zu kaufen, bloß weil schon ein höherer Betrag im Depot liegt. In jedem Jahr zahlt man für zwölf Käufe eine Depotgebühr von 12 Euro. Nach sechs Jahren hat man bei der von Dir erwähnten 40€-Rate 6x12x40€ = 2880€ investiert. Dafür hat man 12×12€ = 144€ bezahlt. Man kann es drehen und wenden wie man will, auch 144€/2880€ sind 2,5%.
Wenn Du alternativ für 1,5% Gebühren kaufen könntest, müsstest Du Deine VL-Rate auf knapp 67€ aufstocken, damit Du auf die gleichen Kaufkosten kommst. Von den zwölf Euro im Jahr (oder einer Eiskugel pro Monat ;-)) geht aber hoffentlich nicht die Welt unter und man erreicht trotzdem seine finanziellen Ziele.
Liebe Grüße
Dummerchen
Ich habe meine VL damals in einem VL-Konto angelegt (wenn man es eben nicht besser weiß).
Dann bin ich einige Jahre nicht dran gekommen. Was mich nicht weiter gestört hat.
Dieses Jahr ist es mir dann auf mein Konto ausgezahlt worden. Ich kann mich nicht beklagen. 🙂
Ich habe meine VL genau wie janxb oben bei ebase laufen. Dort entstehen zwar ein paar Kosten, die sich aber noch im Rahmen halten – eigentlich genau wie bei der Mutter comdirect, bei denen ich meine Konten und das Depot habe.
Dort bespare ich dann monatlich mit meinen 40 Euro den db x-trackers Euro Stoxx 50® UCITS ETF (DR) 1D (WKN: DBX1EU; TER 0,09, ausschüttend, physisch replizierend).
Generell finde ich ja, dass vermögenswirksame Leistungen eine feine Idee ist. Aber eine Sache habe ich bei der ganzen Geschichte noch nicht verstanden.
Wo kommt die magische Zahl von 40 Euro her? Hat das irgendeine besondere Bewandtnis, oder wurde dieser Betrag damals einfach als passend festgelegt?
Hallo Nico! Die 40 Euro kann dir dein Arbeitgeber als maximalen Zuschuss zu den vermögenswirksamen Leistungen zahlen. Du selbst kannst vermögenswirksame Leistungen in beliebiger Höhe abführen, wird dann mit deinem Gehalt verrechnet.
Wow, ich bin gerade total erstaunt, dass es sowas gibt… Steinigt mich!
Jetzt weiß ich, was ich heute Abend zum Abendbrot mal ansprechen werde…
Muss mich aber mal informieren, ob das wirklich immer möglich ist oder was es da für Einschränkungen gibt. Wäre ja schön blöd, wenn man das anspricht und dann geht es gar nicht… 😀
Hatte mal VL für einen Bausparvertrag. Eine staatliche Zulage habe ich aber nicht bemerkt?!
Jetzt bekomme ich das Geld so auf mein Konto überwiesen…
Die staatliche Zulage in Höhe von 20% (bei Aktienfondssparplänen) musst du über die Steuererklärung beantragen, einfach so kriegt man das leider nicht. Und die Zulage gibt es auch nur bis zu einem zu versteuernden Einkommen in Höhe von 20.000 Euro als Alleinstehender.
Tatsächlich liegt die Grenze für die Arbeitnehmersparzulage bei der Anlage in einem Bausparvertrag bereits bei 17.900 Euro. Weiß Gott weshalb es dort einen Unterschied gibt..
Wie Dirk gehen bei uns die VWL auch in die Tilgung von Baudarlehen.
Meine Frau und Ich verwenden unsere VWL vom Arbeitgeber als Tilgung für unser Baudarlehen. Das ist möglich und es kommt im Laufe der Zeit schon was zusammen.
Mir wurde damals in der Ausbildung eine betriebliche Altersvorsorge für die VL aufgeschwatzt. Die habe ich jetzt (nach ca 6 Monaten) gekündigt und bespare nun einen ETF bei der ebase. Kostet 12€/Jahr und bildet endlich das ab, was ich eigentlich von Anfang an mit meiner VL machen wollte.
Normalerweise Aktien-Netfonds – also welche ohne Ausgabeaufschlag.
Momentan aber normaler Sparplan bei der Edekabank zu ca. 5,6% p.a..