Der Privatier Peter Ranning ist jetzt schon da, wo viele von uns noch hinwollen. Er ist finanziell frei. Und genau darum dreht sich seine Sommer-Blogparade mit dem Titel:
Peter blickt über den Tellerrand hinaus. Was kommt, nachdem die finanzielle Freiheit erreicht ist?
Er spricht aus Erfahrung und weiß, dass die finanzielle Freiheit kein Selbstläufer ist. Du kennst vielleicht aus Deinem eigenen Umfeld Geschichten von Rentnern, die mit ihrer plötzlichen Freizeit überfordert sind. Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als wieder in den alten Job zurückkehren zu dürfen.
Es scheint also alles gar nicht so einfach zu sein. Das ist bitter, denn die finanzielle Freiheit ist ja auch mein erklärtes Ziel. Das hatte ich genauso in meinem allerersten Beitrag auf Finanzglück formuliert. Es scheint eine gefühlte Ewigkeit zurückzuliegen, seit dem ich damals mit hochroten Ohren das erste Mal auf „Veröffentlichen“ klickte…
Tja, und wie denke ich über Peters Thema? Erwartet mich die Freiheit oder doch nur Langeweile?
Auf eine Pina Colada nach Honolulu
Bevor ich die Frage beantworte, möchte ich Dir erst mal eine Geschichte von einer bemerkenswerten Frau erzählen. Vielleicht kennst Du das gute Mädchen schon. Ihr Name ist Meike Winnemuth.
Meike, Jahrgang 1960, ist Journalistin und hat als Angestellte und freie Journalistin unter anderem für den Stern, die Süddeutsche oder auch Amica geschrieben.
Ende 2010 sollte sich ihr Leben von Grund auf ändern. Meike gewann bei „Wer wird Millionär“ 500.000 Euro. Damit konnte Sie sich endlich ihren großen Traum erfüllen.
In zwölf Monaten zwölf verschiedene Metropolen besuchen und dort jeweils einen Monat leben.
Das hat sie dann auch durchgezogen. Von Januar bis Dezember 2011 ging es nach Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba und Havanna.
Und wie es sich für eine gute Journalistin gehört, hat sie ihre Erfahrungen auch schriftlich verarbeitet. Das hat sie ganz ordentlich hingekriegt. Ihr Blog über die Reise wurde ausgezeichnet und das Buch wurde zum Bestseller.
An diesem schicksalsträchtigen Tag, im Angesicht von Günther Jauchs verschmitztem Lächeln, hat sich ihr Leben komplett gedreht.
Der goldene Tritt in den Hintern
Was hat Meike erlaubt, ihren Traum zu leben?
Es war die finanzielle Freiheit, endlich mal genau das machen zu können, was sie sich schon so lange vorgenommen hatte. Der Trigger war letztendlich die Kohle auf dem Konto. Es war ausschlaggebend dafür, den eigenen Traum zu verwirklichen. Meike selber bezeichnet es als den goldenen Tritt in den Hintern.
Und jetzt bekommt die Geschichte eine interessante Wendung.
Wie sich auf ihrer Reise herausstellen sollte, brauchte sie das Geld überhaupt nicht.
Meike hat in ihrem Reisejahr weiter als Journalistin gearbeitet und nebenbei Geld verdient. Statt die budgetierten 5.000 Euro pro Monat auszugeben, hat sie ihren Lebensstil automatisch an das neue Umfeld angepasst und deutlich günstiger gelebt. Durch ihre Nebeneinkünfte konnte sie den gesamten Trip finanzieren. Bis zu ihrer Rückkehr hat sie von Jauchs Kröten nichts angerührt.
Sie hätte also auch ohne den Gewinn diese lange Weltreise antreten und so ihr Glück finden können.
Moment mal, hätte sie das?
Aus dem Weg, Mann!
Vielleicht in der Theorie, aber in der Praxis noch lange nicht.
Ohne ihren goldenen Arschtritt hätte Meike es vielleicht nie gewagt, diesen Schritt zu tun. Das Sicherheitsbedürfnis, ohne große Rücklagen so eine Aktion durchzuziehen, war einfach zu groß.
Und so wie Meike geht es den allermeisten von uns. Das gilt auch – und besonders – für mich als Familienvater und derzeitigem Alleinverdiener. Die Angst vor dem finanziellen Scheitern spielt immer irgendwo im Hinterkopf mit.
Dem Ausleben Deiner eigenen Träume stehen finanzielle Zwänge gegenüber. Auf der einen Seite gibt es die vielzitierte Berufung mit all den positiven Aspekten auf Dein Glücksgefühl. Und am anderen Ende lauert die knallharte Gefahr des finanziellen Totalschadens. Der Glücks-Super-GAU.
Uns fehlt ganz einfach der Mut, die eigenen Träume auszuleben. Deshalb wagen wir viel zu selten neue, aufregende Dinge.
Wir stehen uns selbst im Weg.
Sprungbrett und Sicherheitsnetz
Dabei gibt es eine einfache Lösung.
Um Deine Träume zu leben, brauchst Du ein finanzielles Polster, im Idealfall die finanzielle Freiheit. Dann kannst Du Dich von diesen Angstgefühlen freimachen.
So bekommst Du die nötige Sicherheit, Neues auszuprobieren. Scheitern resultiert dann eben nicht mehr direkt in finanziellen Problemen. Du kannst sorglos den Sprung ins kalte Wasser wagen. Risiken eingehen.
Sei es die (drastische) Reduzierung der Arbeitszeit, die Selbstständigkeit oder der Wechsel zu einer deutlich schlechter bezahlten Tätigkeit. Du kannst Dein Hobby zum Beruf machen. Statt dem bestbezahlten Job, wählst Du den, der Dich ausfüllt.
Die finanzielle Freiheit wird so zum Sprungbrett und Sicherheitsnetz zugleich.
Vielleicht ergeht es Dir sogar wie Meike und Du wirst auch ohne Dein finanzielles Polster gut klarkommen. Trotzdem brauchst Du es, um den Wechsel überhaupt in Erwägung zu ziehen.
Und die Antwort auf die 1-Million-Frage lautet…
Und genau deshalb strebe ich die finanzielle Freiheit an. An mir hängt das finanzielle Wohlergehen einer ganzen Familie. Ich brauche mein Sprungbrett und auch mein Sicherheitsnetz, wenn ich meine Träume kompromisslos ausleben möchte.
Wenn alles wie geplant läuft, dann bin ich mit Mitte 40 finanziell frei.
Ich stecke voller Ideen und probiere gerne neues aus. So ist auch Finanzglück entstanden. Seien es sportlichen Ziele (Ironman, here I come!), Bildung, Reisen oder auch ein längerfristiges Projekt. Ich bin immer auf der Suche nach etwas neuem, was mich auch weiterhin geistig fordert und erfüllt.
Durch die finanzielle Freiheit werde ich die Möglichkeit bekommen, dies alles ausprobieren zu können, ohne mir existentielle Sorgen vor dem Scheitern machen zu müssen.
Ich habe ehrlich gesagt noch keine Ahnung, was ich genau in meiner finanziellen Freiheit anstellen werde. Aber was es auch immer sein wird, ich werde alle Optionen haben, mein Leben voll und ganz an meinen Prioritäten ausrichten zu können.
Bei der Frage „Freiheit oder Langeweile“ heißt es für mich daher ganz klar:
Freiheit!
Wie siehst Du die finanzielle Freiheit? Brauchst Du ein finanzielles Polster, um Deine Träume zu verwirklichen? Ist die finanzielle Freiheit überhaupt ein erstrebenswertes Ziel für Dich? Ich bin schon gespannt auf Deinen Kommentar!
Gefällt Dir was Du siehst? Wenn Du Bock auf mehr hast dann trage Dich doch einfach für den Finanzglück-Newsletter ein.
Moin,
eine interessante Geschichte da oben die einen definitiv zum nachdenken anregt.
Ich selber bin erst 19 Jahre alt und fange bald mit einer Ausbildung an, trotzdem werde ich ein Teil meines Geldes direkt dafür einsetzen meine finanzielle Freiheit zu erreichen, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann mein ganzes Leben zu arbeiten, auch wenn mir mein zukünftiger Job gefällt.
Moin zusammen,
klasse Artikel und ich kann euch sagen, die masse der Leute wissen mit sich nichts anzufangen.
Ich gebe euch gern ein Beispiel: Urlaub bzw. Urlaubsplanung!
Jedes mal kommen von unseren Freunden die gleiche Frage,
Freunde”wohin fahrt ihr in Urlaub”
Wir ” Wir fahren diesesmal nach XYZ”
Freunde..”oh das ist toll, ich denke wir buchen auch da”
Wir “wir wollen die Zeit im Urlaub aber für uns und die Kids nutzen”
Freunde”naja wir gehen euch nicht auf’n zeiger, aber ein zwei Tage zusammen aktion ist doch cool, wir kommen auch ne Woche später”
Wir” alles klar wir freuen uns auf die Action”
Nachdem Urlaub
Wir” ach schade schon vorbei, wir haben gar nicht alles geschafft was wir uns vorgenohmmen haben”
Freunde” naja die letzten Tage haben wir uns schon auf zu Hause gefreut”
Ich glaube, nein ich bin fest der Überzeugung, dass die meisten Meneschen mit sich und ihrem Partner kaum 7 Tage freie Zeit verplanen und spass haben können, wie soll es dann bei 365 Tagen Freizeit aussehen. Daher seid ehrlich zu euch selbst und reflektiert, ob die Freizeit wirklich das Ziel ist.
Für mich, uns ist es ganz klar. Wir würden alle nur erdenkliche Herausforderungen auf diesem Globus suchen und unsere Lifebalance jeden Tag aufs neue genießen. Sei es die Wanderung auf den Kilimandscharo, das erlernen von Surfen (Wellenreiten) oder Kitesurfen, einfach mal von Mai bis Oktober auf Ibiza Party machen (Sa. Ushaia, So.Blue Marlin, Mo.Lio,Di.Pacha…usw…), mit dem Segelboot ein Jahr die Weltumrunden ..usw usw usw.
Bis dahin bleiben 6Wochen im Jahr um das ein oder andere Vorweg zunehmen …
Uns allen einen erfolgreichen Weg in die finanzielle Freiheit
Beste Grüße
Fiete
Hallo Nico,
ein schöner Beitrag.
Ich denke das wichtigste ist nicht aus den Augen zu verlieren, dass hinter der Finanziellen Freiheit auch noch andere Motive stecken, die viel wichtiger als die Finanzielle Freiheit sind.
Dies sind bei mir:
– selbstbestimmt das Leben zu leben, das ich leben möchte
– meine Zeit nur noch mit Sachen zu verbringen, die mir Spaß machen
– die Freiheit zu haben, glücklich mein Leben zu gestalten
Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass diese Ziele auch ohne die Finanzielle Freiheit erreicht werden können, jedoch ist es viel leichter in einen Beruf zu wechseln wo du weniger verdienst, wenn es Dir komplett egal sein kann.
Ich denke durch die Finanzielle Freiheit ist es leichter den Sprung ins kalte Wasser zu machen und sich zum Beispiel einfach mal selbstständig zu machen oder ein ganzes Jahr zu reisen.
Natürlich unterscheiden wir uns von der eigenen Lebenssituation erheblich, denn es ist etwas anderes als Alleinverdiener mit Kindern die ganze Familie zu versorgen, soviel Zeit wie möglich mit den Kindern zu verbringen und gleichzeitig noch die Finanzielle Freiheit anzustreben. Ich brauche nur mich selbst zu versorgen, bin in meinem ersten Jahr in meinem dualen Studium und wohne noch zur Hälfte bei meinen Eltern.
Ich habe für mich zwar das Ziel gesetzt mit 30 finanziell frei zu sein, doch ich würde es jederzeit ein wenig in die Zukunft verschieben, um im Hier und Jetzt glücklich zu sein. So bin ich auch der Meinung, dass sich mit Erreichen der Finanziellen Freiheit nicht so viel verändert.
Schließlich ist es bei den meisten Menschen nicht statisch, sodass sie vom einen auf den anderen Tag finanziell frei sind. Vielmehr ist es ein Weg auf dem Du immer freier wirst und von Jahr zu Jahr ein besseres Sicherheitsnetz und Sprungbrett zugleich hast.
Mit Erreichen der Finanziellen Freiheit werde ich immer noch irgendetwas weiterarbeiten, denn ein Leben ohne etwas produktives zu tun könnte ich mir nicht vorstellen. Ob ich damit dann Geld verdienen werde ist dann eher Nebensache und so kann ich mich komplett dem Spaß widmen.
Schöne Grüße
Dominik
Hi,
Das Bild mit dem Sprungbrett ist gut. Tatsächlich war damals meine Kündigung aus einer festen Stelle sowas wie vom 5 Meter Turm springen als 12jährige.
Die Dosierung von Arbeit und Freizeit mit selbständigen Aufträgen fällt leichter, das sind immer nur kleine Sprünge und man kann schnell wieder was verändern.
Tschüss Monika
Hallo Nico,
Sprungbrett und Sicherheitsnetz – sehr passende Bilder hast du da ausgewählt. Die Geschichte von der Journalistin kannte ich noch gar nicht. Muss ich mir mal genauer anschauen – zeigt aber schön, wie viele Möglichkeiten das Leben eigentlich bietet und wie wenig die meisten Menschen sich getrauen, diese ohne Netz und doppelten Boden zu ergreifen. Ich versuche mal auf deine Fragen zu antworten:
* Wie siehst Du die finanzielle Freiheit?
Zwiegespalten. Ich dachte lange, dass ich diese erreichen müsste, um demjenigen nachgehen zu können, was mir im Leben die meiste Freude bereitet und die größte Genugtuung gibt. Mittlerweile habe ich entdeckt, dass ich dies auch heute schon erreichen kann. Die FF erreiche ich durch den Berufswechsel mit den damit verbunden Gehaltseinbußen nun nicht mehr so schnell, dafür bin ich heute glücklich. Und Glücklichsein ist vermutlich das übergeordnete Ziel der FF.
* Brauchst Du ein finanzielles Polster, um Deine Träume zu verwirklichen?
Ich habe meinen Schritt ähnlich wie die im Text erwähnte Journalistin erst gemacht, als eine Abfindung den Sprung vereinfacht hat. Das war rückblickend aber eher eine psychologische Hilfe – tatsächlich notwendig ist das Polster nicht. Es vereinfacht den Sprung ins kalte Wasser aber enorm.
* Ist die finanzielle Freiheit überhaupt ein erstrebenswertes Ziel für Dich?
Jein. In meiner aktuellen Situation wäre das nur noch das Sahnehäubchen. Ich würde ja höchstens den Arbeitsumfang reduzieren wollen. Daher strebe ich sie nicht mit aller Macht an, nehme sie aber gerne mit, wenn sie sich einstellen sollte. Ich würde auf jeden Fall nicht so weit gehen, wie ich es neulich in einem Blogeintrag las: solange in einem gutbezahlten Job zu bleiben, der zwar das Leben unglücklich macht, aber einen früheren Ausstieg aus der Arbeitswelt verspricht. Das Leben findet schließlich auch im Hier und Jetzt statt.
Liebe Grüße
Dummerchen
PS: Ich merke gerade, dass ich die Journalistin schon kannte: Sie war mir schon durch zwei andere “Projekte” aufgefallen:
A) ein Jahr lang immer das gleiche blaue Kleid zu tragen (und dadurch den Kleiderschrank arg zu reduzieren)
B) jeden Tag des Jahres einen anderen Gegenstand auszumisten – wobei ich (nach Marie Kondo) eher zur Hauruck-Methode raten würde.
Coole Frau mit coolen Ideen.
Meike hatte noch mehrere lustige Aktionen gemacht. Einmal hat sie im Selbstversuch die Dienste eines Callboys in Anspruch genommen. Langweilig ist es in ihrem Leben wirklich nicht 🙂
Hallo Nico,
toller Artikel, gut auf den Punkt gebracht.
Ich hatte eine kleine Hilfe einer Abfindung, die mir die Chance ermöglicht hat. Aber dann kam die Familie und ein Angebot, so bin ich wieder am Arbeiten. Aber ich kenne das Gefühl, frei zu sein und weiß jetzt, dass es meine Entscheidung ist, noch zu arbeiten. Das Sicherheitsnetz ist da, jetzt geht es um die Verschönerung! 😉
Grüße, Alex
Hi Nico,
schoen geschrieben; gibt direkt ein gutes Gefuehl mehr davon zu tun!
Und ich stimme Dir zu.
Das Vermoegen ist das Sicherheitspolster, mit dem Du dann weiter laufen kannst und oft auch wirst, als Du es Dir vorher vorstellen konntest.
Schoene Woche!
Maschinist
Ein guter, treffender Beitrag. Man hat die Chancen manche Ideen risikolos oder risikoloser anzugehen, umzusetzen oder auch sich auszuprobieren. Danke für diese wahren Worte.
Noch dazu ein Job der einem Spass macht ohne das man oder die Familie finanziell Knappsen muss. Ja negatives ist ein schlechter Motivator aber ein belastender Job der gut bezahlst ist fehlt dann in die Kategorie Schmerzensgeld. Eine andere Balance ist für einen selber und somit auch für das Umfeld langfristig sicher gesünder. Körperlich, Finanziell, Organisatorisch und auch in Bezug auf die Zufriedenheit.
Moin K.,
hier die Balance zu finden, ist echt eine Herausforderung.
Ein Job, der einen erfüllt, gut bezahlt ist und nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt (um Zeit für Familie, Hobbies etc. zu lassen). Dann schmeiß noch mit in den Topf, dass sich unsere Präferenzen täglich ändern. Der perfekte Job heute wird dann ganz schnell zum Job mit Schmerzensgeld morgen.
Gar nicht einfach.
Die einzige Lösung für mich ist daher wirklich die finanzielle Freiheit oder wenigstens ein dickes Polster. So kann ich flexibel reagieren, wenn sich Prioritäten ändern.
VG, Nico
Hallo Nico,
einen tollen Beitrag hast du da geschrieben. Und irgendwie sehe ich mich hier wieder. Auch ich bin Alleinverdiener und muss für meine Familie (habe zwei kleine Kinder) sorgen. Ich benötige ein gewisses finanzielles Polster, um wirklich frei zu sein. Und daran arbeite ich. Ich werde Monat für Monat unabhängiger und damit freier. Zwar langsam, aber mit Ausdauer und Disziplin wird sich irgendwann der Erfolg einstellen (Stichwort Zinseszins). …leider bin ich noch nicht ganz da, wo Du bist, aber man muss ja auch Vorbilder haben :-).
Gerade weil ich Kinder habe strebe ich ein finanzielles Polster an. Natürlich kann man als Single ohne Anhang mehr verdienen (man ist flexibler, hat mehr Zeit, ungebunden…) bzw. sparen (weniger Fixkosten, nur ein Maul zu stopfen). Aber mit Frau und Kindern hat man noch mal ein Ansporn, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Und sobald man ein kleines Polster hat bzw. (wie in meinem Fall) die eigene Bude abbezahlt hat, wurde ein Meilenstein erreicht und man wird ein wenig gelassener.
Also Fazit: Finanzielle Freiheit ist für mich auf jeden Fall ein erstrebenswertes Ziel. Jedoch nicht zu jedem Preis.
Moin Konrad,
Ich bin da bei Dir.
Die finanzielle Freiheit ist kein Selbstzweck, sondern dient letztendlich nur dazu, ein glücklicheres Leben zu führen. Das müssen wir uns einfach immer wieder klar machen.
Die Frage nach Familie oder nicht hat daher erst mal nichts mit Geld oder dem Ziel der finanziellen Freiheit zu tun. Wenn Du darauf Bock hast, dann wird Dich eine Familie mit Kindern so viel glücklicher machen, als Du es jemals mit einem finanziellen Polster erreichen könntest. Es macht also keinen Sinn, so eine fundamentale Entscheidung wie Beziehung plus Kinder (wenn es möglich ist) aufzugeben um Geld anzusparen.
Genauso macht es auch keinen Sinn für mich ein sehr sparsames Leben zu führen, wenn ich dadurch leide (und damit unglücklich bin). Da muss jeder selbst schauen, was der richtige Mix ist.
Es gibt Kandidaten wie Oliver vom Blog Frugalisten, die von 800 Euro im Monat ein glückliches Leben führen können. Das kann ich mir für mich nur schwer vorstellen. Gleichzeitig habe ich für mich aber rausgefunden, dass materielle Dinge mir nicht viel bedeuten und ich gut darauf verzichten kann. Bei Erfahrungen (Urlaube, Pub, Restaurant) fällt es mir schon schwerer und ich genieße solche Momente bewusst.
Das Problem, was wir beide haben, ist dass wir eigentlich jetzt viel Zeit mit unseren Kleinen verbringen müssten. Nicht erst in X Jahren, wenn wir finanziell frei sind. Dann sind die Lütschen schon so weit, dass die gar nicht mehr viel Zeit mit uns verbringen wollen 🙂
Da habe ich noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Ich nehme Elternzeit in Anspruch, was schon mal eine tolle Sache ist. Irgendwann auf Teilzeit gehen ist dann vielleicht der nächste Schritt.
VG, nico
Hallo Nico,
wieso gehst du denn nicht sofort auf Teilzeit?
Ich habe für meine zwei kleinen Scheißer ebenfalls Elternzeit in Anspruch genommen (jeweils 4 Monate) und direkt nach der Geburt auf 90 bzw. nach dem zweiten Kind sogar auf 80 Prozent reduziert. Ich kann dir sagen, dass dies eine der besten Entscheidungen war, die ich je in meinem Leben getroffen habe. 🙂
Wie du schon richtig sagst, die Zeit mit den Kleinen kommt so nie wieder und ich schaffe es erstaunlicherweise auch mit 80 Prozent noch, eine respektable Sparrate zu erzielen (und ich bin wahrscheinlich kein Großverdiener, als Beamter im mittleren Dienst). Ursprünglich wollte ich die Arbeitszeit nach einigen Jahren wieder erhöhen aber mittlerweile denke ich, dass ich nie wieder mehr als 80 Prozent arbeiten werde.
Das Leben hat einfach so viel zu bieten und da ist mir die freie Zeit mehr wert als alles Geld der Welt. 🙂
Viele Grüße
Tommy
Moin Tommy,
ich bin in so einer Art Teilzeit. Dadurch, dass ich vier Jahre in Folge Elternzeit in Anspruch nehme (abwechselnd ein oder zwei Monate pro Jahr), passt das im Moment. Das geht noch bis 2017. Danach müsste ich mir dann ernsthaft Gedanken machen, ob Teilzeit eine Lösung ist.
Bei Dir scheint es ja super zu funktionieren. Das könnte ich mir auch für mich vorstellen.
VG, nico