Freitagsfrage: Sollte Hauke ein Eigenheim kaufen?

Eigenheim kaufen

Willkommen zur Freitagsfrage!

Hier geht es wieder mal um Deine Meinung. Ich gebe eine kurze Einleitung zu einer konkreten Frage. Dann übernimmst Du die Show.

Eigenheim oder Mietwohnung?

Heute braucht ein treuer Finanzglück-Leser unsere Hilfe.

Der Leser, nennen wir ihn Hauke, obwohl er eigentlich Jens heißt, steht vor einem Problem, das derzeit viele umtreibt.

Aber bevor es ans Eingemachte geht, geben wir erst mal ein bisschen Butter bei die Fische.

Hauke ist 27 Jahre jung und seit diesem Sommer mit seiner reizenden Wiebke verheiratet. Die beiden arbeiten fleißig an der Familienerweiterung. In den nächsten Jahren sollen noch ein paar kleine Freerks und Gesches dazukommen und Leben in die Bude bringen.

Das junge Glück lebt in Mainz und mietet dort noch relativ günstig eine kleine Wohnung. Aber wenn die Lütschen erst mal da sind dürfte es ziemlich eng werden.

Hauke, von Beruf IT-Fuchs, pendelt jeden Tag eine Stunde zu seinem Arbeitsplatz in Frankfurt. Wiebke ist Krankenschwester und hat einen kurzen Arbeitsweg.

Beide zusammen haben derzeit noch ähnliche Gehälter und bringen zusammen knapp 55.000 Euro netto nach Hause. Bei Hauke sollte es in den nächsten Jahren gehaltstechnisch noch ein paar Sprünge geben. Wiebke wird wohl klassisch eine Baby-Pause einlegen, nachdem der Storch seine Pakete abgeliefert hat.

Sparen gehört nicht zu Wiebkes großen Stärken. Was monatlich vorne reinkommt geht am Ende hinten wieder raus. Als treuer Finanzglückleser ist Hauke da ein ganz anderes Kaliber. Seine Sparquote liegt bei 25%-40% und das Geld wird fleißig in ETFs investiert. Vorbildlich!

Wo ist das Problem?

Der mir wohl bekannte Nestbautrieb setzt auch bei den beiden ein. Ein Eigenheim soll her, damit die Großfamilie sich später auch pudelwohl fühlt.

Leider sind die Immobilienpreise im Rhein-Main-Gebiet nicht gerade niedrig. Hauke schlackern regelmäßig die Ohren wenn er sich durch die Immobilienportale gräbt.

Dazu kommt noch, dass nach dem angedachten Kauf eines größeren Autos (wegen der Kleinen) wenig bis kein Kapital für den Immobilienkauf zur Verfügung steht.

Es ist auch unklar wo das neue Heim stehen soll. In Mainz? Oder Frankfurt? Oder irgendwo im Umland zwischen den Städten?

Wie so oft im Leben gibt es auch hier ein Gefühl des Zeitdrucks. Die Eigenheim-Preise scheinen immer weiter in die Höhe zu schießen. Vielleicht kann man sich in Zukunft noch weniger ein Eigenheim leisten als jetzt.

Sollte Hauke ein Eigenheim kaufen?

Ich hoffe Du kannst unserem Hauke hier mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Ich bin schon gespannt auf Deinen Kommentar!


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24 Kommentare

  1. Es sollte mich nicht wirklich überraschen, aber der ( genetische ) Nestbau – Trieb lässt regelmäßig alle sachliche Vernunft verschwinden …

    Nach über 40 Jahren Planender Bauberatung, Bauleitung, Immobilien – Beratung / – Management, Facility Management fasse ich mein grundsätzliches Statement schon einmal in Kurzform :
    Finger weg von diesen völlig verfrühten (!) Plänen, wenn ihr nicht auf ewig im Hamsterrad verbleiben wollt, mit bester Aussicht auf Scheidung und vielen weiteren netten „Begleit“–Erscheinungen !

    Wenig bis kein Eigenkapital …? Ich spare mir an dieser Stelle einen (sarkastischen !) Kommentar, sonst sperrt Nico mich in seinem Blog auf immer und ewig …

    Hat man sich hier überhaupt schon einmal mit dem Wort-Ungetüm „Wohnimmobilienkreditrichtlinie“ auseinandergesetzt …? Näheres bitte einmal nachlesen im Netz.

    Diese ist seit dem 20. März 2016 gültig und führte seitdem alleine in Baden–Württemberg zu gut 27 % (!) weniger Kreditzusagen. Inzwischen ist klar geworden, dass es vor allem jungen Familien de facto unmöglich gemacht wird, überhaupt noch Wohneigentum ( welcher Art auch immer … ) zu erwerben ohne sehr hohes Eigenkapital > Im Grunde gibt es nur noch Geld, wenn ich nachweise, dass ich es gar nicht benötige …*g*…

    Angeblich will man das ändern, aber das glaube ich erst, wenn es in der Zeitung steht.

    Mit wenig/gar kein Eigenkapital erledigt sich die ganze Diskussion hier ohnehin sofort.

    Nico : „Wie so oft im Leben gibt es auch hier ein Gefühl des Zeitdrucks. Die Eigenheim-Preise scheinen immer weiter in die Höhe zu schießen. Vielleicht kann man sich in Zukunft noch weniger ein Eigenheim leisten als jetzt.“

    Sorry, Nico, Unsinn ! „Zeitdruck“ ist grundsätzlich der schlechteste Ratgeber. Dieser existiert hier schlicht nicht. Es sind die persönlichen Glaubenssätze, die einer näheren Überprüfung in aller Regel nicht Stand halten.
    Es hat zu allen Zeiten immer auch günstige Immobilien passend für das persönliche Portemonnaie gegeben. Kann wohl sein, dass man ein wenig länger suchen bzw. seine Ansprüche – erst einmal – herunterschrauben muss.

    Es wird in den nächsten Jahren einen starken Anstieg bei den Zwangsversteigerungen geben, da bin ich mir mit etlichen Standeskollegen absolut einig. Also echte Chancen, sofern : Genügend Eigenkapital auf dem Konto, um im richtigen Moment zuzuschlagen.

    Nun zu den Details. Da hier einige offensichtlich bereits über einschlägige Erfahrungen verfügen, habe ich Zitate eingestellt, damit ich mich nicht zu sehr wiederhole :

    Nach den hier gemachten Angaben können jeden Monat mindestens 2000 € gespart werden, pro Jahr 24.000 € ohne Zinsen, ist doch schon einmal eine ordentliche Summe ( Thema Zwangsversteigerung z.B. ).Und das nach fünf bis sieben Jahren erst einmal …!

    Junge Menschen mit gerade einmal 27 Jahren sollten unbedingt vermeiden, sich in ein solches finanzielles Abenteuer zu stürzen ohne wirkliche Notwendigkeit dazu, diese besteht ganz klar nicht.

    Und : Absolut kein Beruf ist heutzutage noch „krisensicher“, auch nicht der der Krankenschwester in der Form, wie wir es jetzt noch kennen. Es kommen Änderungen auf uns zu, welche die meisten Menschen nicht ansatzweise ahnen. Frisch verliebt/verheiratet sind solche Dinge jedoch so weit weg …

    Gerade nicht in der heutigen Zeit, wo rein statistisch die nach Mitte der 80er Geborenen durchschnittlich 8 bis 10 verschiedene Berufe in ihrem Leben haben werden, erleben diese also rein statistisch sehr viel eher einmal/mehrfach einen Arbeits-/Ortswechsel mit allen seinen (u.a. finanziellen) Folgen als noch wir um die Ende 50er/Anfang 60er Geborenen. In einer solcher Situation ist eine gerade einmal anbezahlte/hoch belastete Immobilie nichts anderes als ein Strick um den Hals.

    Größeres Auto > Völlig überflüssig, ist in erster Linie dem Prestige geschuldet, nicht der tatsächlichen Notwendigkeit. Einem Kleinkind ist es vollkommen gleichgültig, ob es im Käfer oder im Rolls Royce von A nach B gelangt …

    Zitate :

    Slowroller : „… für Hauke quasi immer ungünstige gelegen (entweder braucht er von seiner Arbeitsstelle 1 Stunde zur Baustelle oder von der Baustelle 1 Stunde nach Hause) – geht gar nicht. Es kann ganz einfach sehr anstrengend werden.“

    J : Für mich stellt sich die Frage : Wieviel Ahnung hat Hauke vom Hausbau/Immobilien …? Regelmäßig unterschätzen Bauherren, die keinerlei Verbindung zu Bauberufen haben, völlig, was da mit einem Hausbau in der Praxis überhaupt auf sie zu kommt. Nach einem harten Arbeitstag abends noch auf der Baustelle, hier vielleicht auch noch nicht eingehaltene Termine, von wem auch immer, und der Tag ist gegessen … das kostet Energie.
    Hauke legt gerade wohl einen Karrierestart hin, wenn ich das Gelesene richtig interpretiere. Ein Hausbau als Fachfremder ist in dieser Berufsphase kräftezehrend. Und führt oft genug zu partnerschaftlichen Differenzen.

    Sonja : „… dass so ein Haus wahnsinnig viel Arbeit ist. Permanent gibt es in Haus und Garten was zu tun, das nimmt kein Ende. Viel Freizeit bleibt da nicht und Quality Time mit den Kids ist selten.“

    J : Auch das wird niemals mit einberechnet. Der durchschnittliche Häuslebauer zieht oft genug in ein halbfertiges Haus ( mit viel Glück handelt es sich nur um den Innenausbau und nicht auch noch um Rohbaugewerke … alles schon gehabt …! ) und das, was eigentlich eine Einfahrt/Garten darstellen sollte, erinnert eher an das Szenario eines gerade beendeten Weltkriegs …

    June : „… Ich versuche mal den Wunsch zu deuten: Und sehe dort eine frisch verliebte Wiebke, die sich nun sehnlichst Kinder wünscht und dazu ihre kleine, heile Welt. So nach dem Motto mein Mann, meine Kinder, mein Haus, mein Auto, mein Hund und mein Boot. Es ist der Mädchentraum von vielen jungen Frauen. Im Umfeld wird gerade geheiratet und die Freunde ziehen reihenweise ins Eigenheim, oft mit Hilfe der Eltern (was aber kaum jemand zugibt). Hauke hingegen, sieht seine hübsche, junge Frau mit all ihren kleinen und großen Wünschen und möchte ihr doch so gerne die Welt zu Füßen legen. Es könnte aber auch ganz anders sein, und Hauck möchte den Traum vom Haus, weil er denkt es sei eine prima Kapitalanlage. Und er träumt den Traum der Großfamilie. Einer für alle, alle für einen. Ich kann dies auf emotionaler Ebene alles nachvollziehen, aber leider nicht mehr, wenn ich meinen Kopf einschalte.
    Und zu allem Überfluss müssen die zwei sich die Belastung einen Hausbaus vor Augen führen. An dieser Mehrfachbelastung ist schon manche Ehe gescheitert. Kinder, Kariere, Hausbau und jede dieser Herausforderungen kann für sich gesehen die Liebe töten. Potenziert braucht man diese Herausforderung eigentlich nicht.

    J : Ich könnte es nicht besser sagen, June trifft es in jeder Hinsicht exakt auf den Punkt ! Hauke & Wiebke versuchen sich selbst gegenüber, ihre Entscheidung zu einem Nest-/Hausbau rational zu begründen : Immobilien werden immer teurer.
    Das ist nicht zutreffend. Solche Entscheidungen sind IMMER höchst emotional. Junges Paar, erst einmal mit erfolgreichem Start, was will man seinem Umfeld ( Eltern, Nachbarn, früheren Studienkollegen etc., etc. beweisen ? ) Man gilt heutzutage schon fast als Versager, wenn nicht spätestens mit Mitte 30 sagen kann :“Mein Haus, mein Boot, mein Baum, mein(e) Kind(er), meine Frau …!“ Oft genug in dieser Reihenfolge. Von diesen Erwartungen gilt es sich rigoros zu befreien.

    Dazu gehört eine starke Persönlichkeit.

    Ex-Studentin : „…Alle 2 Wochen Rasen mähen, Straße fegen, Schnee schippen … So ein Haus frisst viel Zeit, die man besser verbringen kann.“

    J : Wehe, wenn da alles nicht in Ordnung ist. Da hat so mancher seinen Nachbarn von der wahren Seite kennengelernt. Ich habe diese Arbeiten ebenso wie Putzen immer schon abgrundtief gehasst. Was sich bei meinen eigenen Objekten nicht sehr gebessert hat. Grundsätzlich sobald als möglich wurden diese Arbeiten extern vergeben.

    Was auch gerne vergessen/verschwiegen wird :
    Kinder in der Pubertät hassen nichts mehr, als im/am Haus/Garten helfen zu müssen ! Da zählen ganz andere Dinge als „die blöde Bude“ in Schuss zu halten. Ich kenne kaum einen aus meiner Jugendzeit, der darüber nicht herzhaft geflucht hätte. Meine Eltern haben vergeblich versucht, mich hier einzuspannen, was zu entsprechenden Konflikten führte.

    Wer wollte den Prestige – Bunker ( 250 m² reine Wohnfläche ) denn unbedingt haben, um angeben zu können …?
    Und heute sitzen viele, viele über 70jährige in für sie viel zu großen Häusern ( mit entsprechenden Gärten, Einfahrten, Gehwegen …), die sie schon alleine aus gesundheitlichen Gründen schlicht nicht mehr in Ordnung halten können. Aber wiederum auch nicht das Geld haben für Kräfte, die es dann für sie erledigen.

    Nico : „…Überstürzt also nichts. Jetzt ist für Euch einfach nicht der richtige Zeitpunkt ein Eigenheim zu kaufen.“

    J : Kann ich nur unterschreiben.

    Zoldidi : „…FÜR diesen Zeitpunkt spricht im Prinzip NUR, dass ihr Angst davor habt, dass die Preise steigen. DAGEGEN spricht im Prinzip alles andere … Wenn man ein Kind hat, ist Nähe zu Familie oder engen Freunden nicht zu unterschätzen. Als Mama braucht man ab und zu einfach mal eine Auszeit, so spontane Babysitter wie die Großeltern findet man in der Regel nicht so oft. Wenn man mir noch vor einigen Jahren gesagt hätte, du wirst in der Nähe deiner Schwiegereltern wohnen, hätte ich denjenigen nur ausgelacht.“

    J : Was ebenso nie bedacht, vollkommen unterschätzt wird und oft genug eine Langzeitbombe in Beziehungen unter all diesen Konstellationen ist : Diese Nähe wegen der besseren Versorgung der Kinder ( was ich persönlich ganz klar nicht erlebt habe – im Gegenteil – und stehe damit keineswegs alleine da ! ) hat so seine unsichtbaren Tücken.
    Eltern/ Schwiegereltern helfen mit „Kinder hüten“ aus, leiten daraus Mitspracherechte in der Art der Erziehung und mehr ab. Geben Geld zum Hausbau dazu, reden in alles rein, bringen totales Chaos in den Hausbau (überhaupt in alles, wenn nicht knallharte Grenzen gezogen werden !) rein, da sie alles besser wissen wollen etc., etc. … Passiert in aller Regel dort, wo – aus welchen Gründen auch immer – letztlich Geld fehlt.

    Das waren meine schlimmsten Baustellen ! Und passierte mir nur zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn. Mit etwas mehr Erfahrung nach ein bis zwei Jahren habe ich Aufträge grundsätzlich von vorneherein abgelehnt, wenn für mich klar war, dass das Budget zu den Wünschen nicht passt. Diesen Stress bezahlt mir niemand !

    Wie sagte ein mir gut befreundeter Bauunternehmer einmal :“Ich bin nicht dazu da, Bauherren, die im Grunde kein Geld haben, ein Haus zu bauen.“ Dem habe ich nichts hinzu zu fügen.

    Außerdem : Viele „Groß“-Eltern“ sind gerade einmal Mitte/Ende ihrer 50er, fast immer noch beide berufstätig. „Groß“-Mutter ist froh, nach den eigenen Kindern endlich wieder Luft für sich selbst zu haben, noch einmal in einem Beruf zu sein. Und dann schon wieder Blagen hüten …? Bitte nicht zu oft. Und schon gar nicht selbstverständlich. Das schon einmal gar nicht, wenn deren Eltern auch noch Hilfe benötigen oder gar pflegebedürftig sind …

    Und diese haben dann schon einmal besseres zu tun, als sich regelmäßig als Babysitter heran ziehen zu lassen. Oft genug sind sie auch selbst aus beruflichen Gründen viel zu gestresst.
    Wird alles nur hinter vorgehaltener Hand thematisiert.

    Frank : „… Also das Risikoprofil ist ja der Hammer. Da muss man ganz schön mutig sein. Frau – Auto – Kinder – weniger Einkünfte – Haus – kabuuuuum willkommen im Hamsterrad … Wach auf … Ist nicht böse gemeint.“

    J : Auch Frank sagt, wie es ist.
    Wobei ich an die Stelle von Mut Anderes setze : Wunschdenken, Unerfahrenheit, Naivität, – noch – fehlende Lebenserfahrung.

    Zum Glück hast du, Hauke, gute Freunde wie Nico, die dir helfen und dich – hoffentlich – auf den besseren Weg führen, ich wünsche es dir sehr !

  2. Grundsätzlich sehe ich die harten Finanzfakten ähnlich, wie die meisten hier. Das passt vorne und hinten nicht.

    Etwas relativieren möchte ich den Punkt “Haubau mit Kleinkind geht nicht”. Wir haben unser Haus gebaut, als die Große 2 war und meine Frau mit der Zweiten schwanger war bzw. die Zweite wurde am Ende, 2 Monate vor Einzug dann geboren.

    Das habe ich nicht als großes Problem empfunden. Natürlich ist man bei Nr. 2 schon (hoffentlich) ein eingespieltes Team. Und den Hausbau muss man natürlich vernünftig und mit den richtigen Partnern und solide kalkuliert und finanziert durchziehen. Aber dann ist das grundsätzlich kein unlösbares Problem.

    Gruß
    Carlos

  3. Wir waren um die Jahrtausendwende in einer ähnlichen Situation. Rhein Main Gebiet, schon damals sündhaft teuer. Ein Kleinkind, das zweite war unterwegs. Für 350.000 Mark bekam man eine hochgestellte Schuhschachtel (100 m2 Reihenhaus auf 3 Stockwerken, 100 m2 Grund) direkt an der Bahnlinie Heidelberg – Frankfurt. Ein halbwegs schönes Häuschen im Neubaugebiet, war ab etwa 600.000 zu haben (150 m2 Wohnfläche, 500 m2 Grund). Wir haben den Wunsch nach einem Eigenheim erstmal begraben und sind weiter in unserer Mietwohnung (3 Zimmer) wohnen geblieben, als die Tochter kam. Sie war in unserem Bett glücklich und schlief gut. Am Wochenende ging es dann zu viert in den Odenwald. Ein neues Auto war hierzu nicht nötig. was vom Gehalt übrigblieb, ging in Aktien und Zinspapiere. Damals war der Zins bei 5 %, die Kaltmiete war 1000 DM / Monat, d.h. wir hätten max. 240.000 aufnehmen können, um mit der selbsen Belastung dazustehen (OHNE Tilgung)
    Ichgendwann ging es der Firma schlechter und die Bewerbungen führten uns in die schwäbische Provinz. Ist natürlich auch viel relaxter, wenn man keinen Klumpen gebundenes Kapital am Bein hängen hat. Aber holla die Waldfee, dort drüben waren ganz andere Preise. Ein Häuschen, nur 65 m2, aber 560 m2 Grund mit eigenem Zugang zum Wald für nur 105.000 Mark. Das hätten wir allein mit unserem Eigenkapital zahlen können. Als wir das im Fenster der Volksbank haben hängen sehen, waren unsere Eigenheimträume wieder hellwach. Es wurde dann doch etwas teurer (320.000 Mark), aber 1000 m2 Garten in toller Lage. Das Haus war zwar etwas vergammelt, aber das hat uns und die Kinder Null gestört. Wir haben erstmal 5 Jahre keinen Handwerker beauftragt, nur das eine oder andere innen selber gemacht, sondern sind lieber mit mehr Eigenkapital rein. Inzwischen schon lange abbezahlt und fast durchsaniert.
    Schwierig zu sagen, was gewesen wäre, wenn wir in Hessen geblieben wären. Wahrscheinlich wären wir noch viele Jahre in der Mietwohnung geblieben und hätten unser Kapital gemehrt. Je mehr Kapital dest mehr Optionen und desto weniger schlechter Schlaf.

  4. Unser Sohn ist letzte Woche drei geworden.
    In diesen drei Jahren haben wir in einer kleinen, günstigen 3-Zimmer-Mietwohnung gewohnt.
    Diese hat keinerlei Kosten und Arbeit verursacht.
    Dafür waren wir 8 Wochen im Urlaub und hatten viel Zeit für unseren Sohn.
    Es wäre für mich absolut unvorstellbar mit einem kleinen Kind auch noch ein Haus zu bauen.

  5. Hi,
    Interessant wie sich genau dieses Schema immer wiederholt.
    Ich halte mal die Finanzfakten eben fest (aus Sicht dritter)
    Sagen wir die Gehälter teilen sich auf in ca. 2k wiebke und 2,5k hauck, d.h. Die sparleistung beträgt Optimistische 1000€/Monat

    Zu den Fakten
    4,5k Gehalt
    1k sparen
    Gespartes Geld für neues Auto ausgeben
    Wiebke wird schwanger => verdienst sinkt auf 1k
    Ein neuer Esser kommt dazu
    Das Haus soll Fremdfinanziert werden, d.h. bei 30jahre Zeitraum mit viel Wohlwollen 400k möglich Fürs Haus sollten 1k sparleistung weiterhin möglich sein.

    Also das Risikoprofil ist ja der Hammer. Da muss man ganz schön mutig sein.
    Frau – Auto – Kinder – weniger Einkünfte – Haus – kabuuuuum willkommen im hamsterrad

    Normalerweise vergrößert ein Unternehmen seine Fläche, wenn mehr Gewinne eingefahren werden. Und du kaufst ein Haus, warum nochmal? Achja, weil deine Frau in mitterschaft weniger verdient. Und da hab ich die 15k die du durch dein Arbeitsweg verlierst noch nicht eingerechnet.

    Aber mach ruhig. Bei mir in der Arbeit machen es auch alle so.

    Wach auf….
    Ist nicht böse gemeint.
    Cheers
    Franky

  6. Hallo Wiebke und Hauke,

    beim Hauskauf gibt es natürlich immer eine Zusammensetzung an Faktoren, die einen Hauskauf zu einem bestimmten Zeitpunkt sinnvoll oder weniger sinnvoll machen. FÜR diesen Zeitpunkt spricht im Prinzip NUR, dass ihr angst davor habt, dass die Preise steigen. DAGEGEN spricht im Prinzip alles andere.

    Um einigermaßen den Druck bei der späteren Finanzierung zu nehmen, empfehle ich persönlich konservative 40% Eigenkapital. Beim Kauf der Immobilie kommen natürlich wie schon erwähnt, die Kaufnebenkosten, Kosten für Renovierung und Instandhaltung hinzu etc.

    Noch einige weitere Dinge:

    Lage: Mein Mann und ich haben mittlerweile ein Kind und ein Haus. Das befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Schwiegereltern, wenn man ein Kind hat, ist Nähe zu Familie oder engen Freunden nicht zu unterschätzen. Als Mama braucht man ab und zu einfach mal eine Auszeit, so spontane Babysitter wie die Großeltern findet man in der Regel nicht so oft.

    Wenn man mir noch vor einigen Jahren gesagt hätte, du wirst in der Nähe deiner Schwiegereltern wohnen, hätte ich denjenigen nur ausgelacht. Also im Moment scheint vielleicht eine bestimmte Lage attraktiv, in 5 Jahren werdet ihr vielleicht wieder anders denken. Mein Vorschlag ist, am besten noch einige Jahre flexibel bleiben, Kind kann ja trotzdem schon kommen.

    Kredit Abbezahlen bzw. Gesamtausgaben über Länge des Kredits: Vielleicht sind jetzt die Preise etwas niedriger als in 5 Jahren (wobei man das natürlich nie wirklich weiss) aber wenn man dafür einen teureren Kredit bekommt, weil man weniger Eigenkapital hat, lohnt sich die vermeintliche Ersparnis in der Summe vermutlich nicht.

    P.S. Das mit dem Garten kann ich im Moment bestätigen, Spielplatz ist da eher interessant.

  7. Netter Artikel, hier mein Senf dazu:

    – Neues Auto braucht man nicht, in jedes Normale-/ Kleinwagen hat eine Familie mit zwei locker platz erst ab dem dritten Kind könnte die Frage relevant werden. Bis das dritte Kind da ist wird das erste sowieso groß genug sein um keinen Kindersitz zu benötigen. Allso wird neuer Wagen erst ab mehr als drei Kindern relevant. Neuer Wagen ist die schnellste Möglichkeit Vermögen zu vernichten!

    – Bzgl. der Lage der Immobilie wird sich sowieso alles ändern wenn das Kind da ist, viele ziehen in die Nähe der Großeltern um Hilfe beim Babysitten zu haben. Also lieber gleich von anfang an eine Immboilie in einer B-Lage in der Nähe der Großeltern aber mit gutem Anschluss nach Frankfurt und Mainz suchen. Z.b. von Mannheim oder Aschaffenburg aus ist man mit dem Zug in 30 Minuten in Frankfurt.

    – Wegen der Größe der Immobilie lieber eine Immobilie suchen die man in den ersten JAhren gut aufteilen kann. Z.b. die ersten Jahre selbst in der Einliegerwohnung leben und den rest vermieten. Nach 3 bis 4 Jahren kann man selbst ins Haus ziehen und die Einlieger Wohnung vermieten. Wenn man zubeginn einen Großteil der Immobilie vermietet, kann man gleich das Finanzamt an der Renovierung der Immobilie beteiligen. Man kann sogar anteilig die Markler-, Notar- und Grunderwerbssteuer Kosten von der Steuer absetzen. Was wir gemahct haben ist im Erdgeschoß selber wohnen und die Zimmer im Haus über Airbnb vermieten, je nach Lage (gute Verkehrsanbindung in B-Lage) bekommt man ca. 500€ 600€ im Monat pro Zimmer.

  8. Moin Hauke,

    auch ich würde Dir gerne einen Rat mit auf den Weg geben.

    Lass uns erst mal die nackten Zahlen anschauen. Nehmen wir mal an es klappt mit dem Kinderwunsch und Wiebke bleibt wie erwartet erst mal Zuhause. Dann bleibst Du als einziger Verdiener übrig. Gehen wir von einem monatlichen Nettogehalt von ca. 3000 Euro. Davon könntest Du realistisch 1000 Euro monatlich als Abtrag kalkulieren. Mehr geht nicht, da an einer Immobilie immer auch noch Kosten anfallen (nicht zu knapp) und ihr auch noch Leben wollt.

    Bei einem Abtrag von 1000 Euro und einer Volltilgung über 25 Jahre landest Du irgendwo bei einem Kreditbetrag von 225.000 Euro. Davon musst Du noch die Nebenkosten abrechnen. Dein Kaufpreis liegt also eher in der Region 200.000 Euro. Das ganze kannst Du vielleicht noch etwas pushen und den monatlichen Abtrag erhöhen oder den Tilgungszeitraum strecken. Aber das würde ich Dir nicht empfehlen.

    Dann schaue Dir im nächsten Schritt an welche Immobilien Du dafür im Rhein-Main Gebiet bekommst. Entweder bist Du wirklich ab vom Schuss (und kein Anschluss an die Öffentlichen) oder Du kriegst ein echtes Loch oder – wahrscheinlich – beides.

    In dieser Region sind die Immobilienpreise einfach sehr hoch und als Alleinverdiener mit einem Durchschnittseinkommen (und ohne Eigenkapital) gewinnst Du hier keinen Blumentopf.
    Soweit die schlechte Nachricht. Aber es gibt auch eine gute!

    Du brauchst im Moment nicht wirklich eine eigene und vor allem große Immobilie. Wie von den anderen Kommentatoren oben bereits ein paar Mal erwähnt überschätzt man das bevor man selber Kinder hat. Ging mir ganz genauso. Ich dachte wirklich je größer, desto besser. Jetzt wohnen wir im Reihenmittelhaus mit 150qm Wohnfläche und ich empfinde es als zu groß. Gerade in den ersten Jahren braucht man nicht viel Platz und mit weniger Wohnraum, der Arbeit bereitet, kann man sich besser auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren – wie z.B. mit Deinen Lütschen spielen.

    Wenn ich Dir also einen ganz konkreten Ratschlag mit auf den Weg geben dürfte, dann diesen:
    Wohne zunächst weiter zur Miete in einer kleinen Wohnung – idealerweise näher an Deiner Arbeitsstätte in Frankfurt, alternativ sonst weiter in Mainz. Überzeuge Wiebke, dass Ihr jetzt beide die Sparquote hochschrauben müsst wenn es irgendwann mal etwas mit dem Eigenheim werden soll. Ohne ausreichend Eigenkapital funktioniert das einfach nicht. Das sollte hoffentlich ein schlagendes Argument sein.

    Ihr habt dann noch ein paar Jahre Zeit Euch etwas Nettes zu suchen. Und wer weiß schon wie die Welt dann aussieht? Vielleicht ist der Immobilienmarkt ja deutlich entspannter. Oder Euch zieht es eh irgendwo anders hin. Oder Ihr erbt ein Vermögen! Oder, oder, oder…

    Überstürzt also nichts. Jetzt ist für Euch einfach nicht der richtige Zeitpunkt ein Eigenheim zu kaufen.
    Ich hoffe die Antwort konnte Dir weiterhelfen.

    Alles Gute,
    Nico

    PS: Komm doch am Samstag einfach mal gemeinsam mit Wiebke zum Leser-Treffen. Dann können wir gerne gemeinsam noch mal drüber schnacken.

    1. Hi,

      danke für diesen Text. Ich bin derzeit in genau derselben Situatiion wie Jens-Hauke und hadere mit mir. (Verheiratet, ähnliches Einkommen, 1 Kind und gleiche Wohngegend, kein relevantes Eigenkapital)

      Es bestätigt meine Überlegungen, besser kein Haus zu finanzieren, obwohl wir es so gerne wollten. Auch dieser ungefähre mögliche Kaufwert von 200.000 fühlt sich bei zu erwartenden Kaufpreisen von 300-400k hier in der Region als sehr gering an.

      Ich überlege derzeit eine radikal andere Richtung einzuschlagen: Weiter zu Miete (wir wohnen aber recht Teuer, über 1000€ warm) und soviel wie möglich in ETF zum Vermögensaufbau stecken. Sobald mein Auto abbezahlt ist, könnte ich sicherlich bis zu 30 % meines Nettoeinkommens darauf verwenden (ich bin sehr sparsam) – meine Frau spart nicht so gerne 😉

      Gruß

  9. Ohne Eigenkapital sieht es beim Hauskauf derzeit nicht so rosig aus. Ggf. wird euch die Entscheidung also abgenommen. Ich persönlich habe beschlossen, dass ich mir beim ersten Kind keinen Stress mache. Am Anfang schläft ein Kind erst mal bei den Eltern im Schlafzimmer. Erst mal sollte das mit dem Nachwuchs klappen, bevor man sich ein klobiges Haus anlacht. Alle 2 Wochen Rasen mähen, Straße fegen, Schnee schippen.. So ein Haus frisst viel Zeit, die man besser verbringen kann.

    1. Stimme da zu… viel besser verbringen kann. Von vielen hier im Blog ist das Ziel nur Arbeiten zu müssen wenn man will und nicht wenn man muss. Aus meiner Kindheit weiß ich aber weil ich helfen musste das der Schnee nie dann fällt wenn man gerade Lust auf Schnee schippen hat oder der Rasen dann gemäht werden muss wenn man mag.

  10. Das klingt mir alles ein bißchen nach “Wir wissen zwar nicht, wo wir hinwollen, aber wir wollen ganz schnell dort sein.”

    Hauke und Wiebke sollten erstmal ihre gemeinsamen Vorstellungen von der Zukunft entwickeln. Dazu gehört auch die Frage WO und WIE wollen wir wohnen. Ob zur Miete oder im Eigentum ist dabei vollkommen nachrangig. Im Rhein-Main-Gebiet ist es sowieso schon schwierig genug. Selbstgemachter Zeitdruck ist dabei ein ganz schlechter Ratgeber. Ein klares Suchprofil und Geduld sind die besten Voraussetzungen. (Ein kleiner finanzieller Polster schadet aber auch nicht)

    Noch ein paar Erfahrungen von mir:
    1. Kleine Kinder brauchen nicht viel Platz. Unsere beiden Jungs haben sich ein 9qm Zimmer geteilt, bis der Große 6 war.
    2. Wenn zuhause dein Nachwuchs wartet, wünscht du dir den Arbeitsweg so kurz wie möglich. Und auch sonst so wenig zeitliche Verpflichtungen wie möglich.
    3. Ein Spielplatz ist fast immer interessanter als der eigene Garten. So viel Platz und so große Geräte hast du im Garten nie.

    VG
    Dirk

  11. Machen wir mal Bestandsaufnahme von den weichen Fakten.

    Jung , 27 Jahre
    Frisch verheiratet
    Kinderwunsch
    Nestbautrieb = Haus
    Familienkutsche
    Das kling erstmal gut, wenn man nun auch noch das Familieneinkommen von ca. 55.000 € netto hinzurechnet.

    Nun die Bestandsaufnahme der harten Fakten.

    2 Stunden pendeln am Tag
    wenig Eigenkapital
    Elternzeit – ca. ./. 10.000 EUR p.a.

    Kling leider sehr ernüchternd.

    Ich versuche mal den Wunsch zu deuten: Und sehe dort eine frisch verliebte Wiebke, die sich nun sehnlichst Kinder wünscht und dazu ihre kleine, heile Welt. So nach dem Motto mein Mann, meine Kinder, mein Haus, meine Auto, mein Hund und meine Boot.

    Es ist der Mädchentraum von vielen jungen Frauen. Im Umfeld wird gerade geheiratet und die Freunde ziehen reihenweise ins Eigenheim, oft mit Hilfe der Eltern (was aber kaum jemand zugibt).

    Hauke hingegen, sieht seine hübsche, junge Frau mit all ihren kleinen und großen Wünschen und möchte ihr doch so gerne die Welt zu Füßen legen.

    Es könnte aber auch ganz anders sein, und Hauck möchte den Traum vom Haus, weil er denkt es sei eine prima Kapitalanlage. Und er träumt den Traum der Großfamilie. Einer für alle, alle für einen. 😉

    Ich kann dies auf emotionaler Ebene alles nachvollziehen, aber leider nicht mehr wenn ich meinen Kopf einschalte.

    Das Paar müsste sich zuerst klar werden ob es ein gemeinsamer Wunsch ist.

    Zusätzlich müsste Hauke seine Frau jetzt von der Notwendigkeit einer größeren Sparanstrengung überzeugen, denn ohne Eigenkapital wird eine Hausfinanzierung sehr beschwerlich. Dann muss die Frage geklärt werden, wo das Heim stehen soll. Wer pendelt, oder kann Wiebke nicht auch den Arbeitgeber nach der Elternzeit wechseln? Immerhin arbeitet sie in einem krisensicheren Beruf, in dem es fast überall Arbeitsplätze gibt.

    Und zu allem Überfluss müssen die zwei sich die Belastung einen Hausbaus vor Augen führen. An dieser Mehrfachbelastung ist schon manche Ehe gescheitert. Kinder, Kariere, Hausbau und jede dieser Herausforderungen kann für sich gesehen die Liebe töten. Potenziert braucht man diese Herausforderung eigentlich nicht.

    Daher würde ich an der Stelle des Paares erstmal kleine Brötchen backen und der Partnerschaft Zeit für finanzielles Wachstum geben.

    Dies könnte zum Beispiel damit anfangen, das man sich mit den kleineren Auto begnügt und den Kinderwagen passend zum Auto kauft. Für ein Paar mit einem Kind ist fast jedes Auto ausreichend groß. Mit dem gesparten Geld könnte man nach einer Eigentumswohnung Ausschau halten. Und sollte in ein paar Jahren dann immer noch der Wunsch nach dem Haus vorhanden sein, hat man auch bereits Eigenkapital angespart. Viele Paare’ die ich kenne haben so angefangen. Eine andere Strategie könnte aber auch sein, die Wohnung einige Jahre zu vermieten. In der Schulzeit der Kinder ein Haus zu mieten und dann wenn die Teenager kein Interesse mehr am austoben haben wieder in die Wohnung zurückzukehren.

    Take care,

    June

  12. Also da denke ich sollte man nochmal mit seinen Partner drüber sprechen eventuell liegt die Warheit in der Mitte also statt Haus eine Wohnung.

    Davon abgesehen bin ich persönlich ein beführworter für eine Eigentumswohnung warum weil die meisten Menschen sich einfach kein Haus leisten können schon gar nicht in der Rente. Und wenn Sie sich ein Haus kaufen (Münchner Umland zum Beispiel) dann ist es so verwahrlost mit 50-60er Jahre Bädern das ich mich Frage stelle wer da drin wohnen will.

    Allerdings die Preise so hoch sind das kein Geld mehr für Renovierung da ist.

    Lieber 2-3 Zimemr im Top Zustand als 5 Zimmer mit Garten im sehr schlechten Zustand.

    Wenn man Geld über hat wäre eher die Überlegung zu sagen ok im Plattenbau will ich nicht wohnen aber eventuell im Altbau oder im Loft am Ende meist mehr Lebensqualität als mit 30 Parteien und noch mehr zu wohnen.

    Ich denke 80-90m² ist eine gute Größe 3 Zimmer mit Kind die man planen soll und auch nach verlassen der Kinder noch gut bedienen kann.

    Man möchte ja nicht in der Rente wieder verkaufen und neu kaufen oder kein Geld für Reisen etc. … übrig haben.

    So will wie möglich so wenig wie nötig.

  13. Falsche Frage 🙂
    Hauke und Wiebke sollten zuerst klären, wie Sie mit dem Umstand: “Sparer hier – Spender dort” in Ihrer Ehe umgehen wollen. Und das unabhängig davon, ob das gesparte Geld später in den Hausabtrag oder ins Aktiendepot fliesst. In der triebhaften Anfangzeit ohne Kinder und mit getrennten Kassen ist das alles lustiges Geplänkel ohne grosse Konsequenzen.

    Das wird ansonsten später zum Quell ewiger Reibereien. Es gibt kaum größeres Sprengpotential in einer Partnerschaft als wenn der eine Teil weiterhin das dann gemeinsame Geld raushaut, während der andere versucht gemeinsam etwas aufzubauen. Und mit Kindern funktioniert das Konzept “Getrennte Kassen” nach meiner Meinung nicht mehr.

    Ich würde Hauke den Vorschlag machen, von Wiebke das ok zu erhalten die gemeinsamen Finanzen zu übernehmen. Dann würde ich am jeweiligen Monatsanfang den geplanten Sparbetrag vom gemeinsamen Konto nehmen (pay yourself first) und schauen was passiert. Kommt Wiebke damit klar oder überzieht Sie dann das Konto, weil Sie nicht von Ihren Ausgaben runterkommt?

    Wenn letzteres der Fall ist, sollten spätestens jetzt alle Alarmglocken betreff gemeinsamem Hauskauf angehen. Es ist dann kein Spaß mehr, wenn ein Partner vor Sorgen über die Kreditbedienung Tode stirbt, während der andere im Club Med Massagen und Coctails verkonsumiert.

    Take care!
    Maschinist

    1. Ich merke grade, dass Wiebke ziemlich schlecht weg kommt. Sie haut das Einkommen definitiv nicht auf den Kopf, ist lediglich weniger diszipliniert sparsam (bei mir kann man das schon als geizig auslegen) und spart monatlich einfach weniger. Sie holt sich ab und an gerne Dinge die sie haben möchte, gibt aber nie mehr aus als im Monat rein kommt. In manchen Monaten hat sich eine ähnliche Sparleistung, in manchen keine oder eine geringe. Und mein Geld wird sowieso nicht rausgehauen, das ist ihr wichtig. 🙂

  14. Unabhängig von der Finanzierungsfrage wäre es in meinen Augen erst einmal vorrangig, dass Hauke sich mit seiner Frau zusammensetzt und es einen gemeinsamen Plan gibt. Für mich klingt das alles irgendwie zu wenig abgesprochen – der eine spart, der andere konsumiert lieber und nicht einmal die Standortfrage ist geklärt – obwohl die auch für eine neue /größere Mietwohnung relevant ist. Im Monat stehen 4500 Euro zur Verfügung, da sollte es doch gemeinsame Pläne mit dem “übrigen” Geld geben.
    Und dann stellt sich doch auch die Frage der Finanzierung: Bis jetzt wurde offensichtlich nicht viel Geld bei Seite gelegt (egal von wem). Im Rhein-Main-Gebiet geht es schnell mal an die halbe Million – wurde mal bei Banken pro forma angefragt, ob diese Summen ohne Eigenkapital überhaupt finanziert werden? Wurden Nebenkosten berücksichtigt? Was ist, wenn ein Gehalt wegen der Kinder sich reduziert oder ganz wegfällt?
    Ich denke, es gibt hier noch viel zu klären, bevor der Nestbau tatsächlich starten kann…

  15. Eigenheime lohnen sich für Menschen, wie Haukes Frau, Menschen, die nichts sparen und anlegen. So haben sie wenigstens nach 10 Jahren einen Vermögenswert, ansonsten hätten sie ja nichts. Wohnt man aber zur Miete und legt gleichzeitig in Aktien an (wie Hauke) , fährt man eine bessere Rendite ein.

    Die Kinder sind die nächsten Jahre doch eh noch klein, braucht man da wirklich gleich schon was? Ich habe mir bis ca. 10 Jahre ein Zimmer mit meiner Schwester geteilt. Ich bin nicht dran gestorben … nur beim Eintritt in die Pubertät sollte man dann vielleicht überlegen.

    Ich würde mir keines kaufen. Nur, wenn ich es sofort bar bezahlen könnte … mir erscheint es sinnvoller, nach Immobilien zu suchen, die Miete abwerfen ^^

    1. Das was Anna sagt ist auch aus Sicht der Behavioral Finance gut abgedeckt, da die Tilgungszahlungen der Kredite so etwas wie ein Zwangssparen für Leute darstellen, die dies freiwillig niemals machen würden- wer legt denn bei einem Kaufpreis von 320000,- monatlich 1500,- freiwillig ohne Zwang zurücklegen? Die aktuell zu zahlenden Zinsen sind gemäß dieser Interpretation die “Kosten” des “Commitment device”.

  16. Tja, der Hauke 🙂

    Zuerst die Punkte die nichts mit dem Finanziellen zu tun haben: “frische” Liebe und ein Hauskauf/Bau/Renovierung zu vereinen sind eine Herausforderung. Viele Beziehungen wurden schon auf die Probe gestellt in genau dieser Konstellation. Erstes Baby und Hausbau – und das zumindest für Hauke quasi immer ungünstige gelegen (entweder braucht er von seiner Arbeitsstelle 1 Stunde zur Baustelle oder von der Baustelle 1 Stunde nach Hause) – geht imo garnicht. Es kann ganz einfach sehr anstrengend werden. Dazu möchte man die Zeit mit den Lüttschen genießen – als Häuslebauer wird das hart.
    Ein weiterer relevanter Punkt (und hier spreche ich aus eigener Erfahrung): Das erste Nest darf gerne klein und gemütlich sein. Man hat anderes zu tun als sich um den Haushalt zu kümmern und die Bude auch noch sauber zu halten. Für einen schönen Anfang als Familie bracht deine Wohnung genau drei Dinge: Ne gemütliche Couch, nen weichen Teppich und nen Beistellbett. Passt in die kleinste Hütte…

    Natürlich kann so ein Haus Vorteile bieten. Viel Platz zum Spielen und einen freien Zugang zum Garten. Aber ehrlich: Wirklich relevant wird das so ab 3 Jahren, eher später. Ich dachte auch so, habe aber eben vor dem ersten Kind nicht geahnt, dass selbst mit eigenem Garten eigentlich einer der umliegenden Spielplätze oder Spielhäuser viel cooler ist – größere Spielgeräte, mehr andere Kinder und sogar für die Eltern fallen soziale Kontakte ab 🙂
    Eine Sache finde ich für Hauke allerdings wichtig: Zieht trotzdem um – ob in ein Haus oder eine Einraumwohnung – total wurscht! Wichtig ist, dass Arbeitswege von einer Stunde und mehr eliminiert werden. Ob du deine Frau magst weiß ich nicht – dein/e Kind/er wirst du mögen und willst was von ihnen haben. Hier ist eine Stunde Fahrtzeit einsparen schlicht eine Stunde Quality-Time. (oder die Stunde, in der man doch noch für sich selbst sorgen kann, z.B. im Fitnessstudio)

    So, das wären meine Tipps – das finanzielle kommt eh erst später und ist in diesem Fall tatsächlich nachrangig. Allerdings wird man, gerade im Rhein-Main-Raum schnell merken, dass man für das mögliche Budget eben viele Abstriche machen muss – da heißt es Kompromisse eingehen oder schlicht weitermieten.

    1. Du hast so recht. Aus eigener Erfahrung mit zwei Kindern und einer 150 qm Doppelhaushälfte kann ich sagen, dass so ein Haus wahnsinnig viel Arbeit ist. Permanent gibt es in Haus und Garten was zu tun, das nimmt kein Ende. Viel Freizeit bleibt da nicht und Quality Time mit den Kids ist selten. Es sind wahre Worte, dass man die ersten 3 Jahre keinen Garten und auch kein Haus braucht, sondern eine Couch und eine möglichst kleine Wohnung, die wenig Arbeit macht!

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