Wo sind meine Vorbilder?

Vorbilder

Wenn ich ein Six-Pack haben möchte, dann checke ich das Trainingsprogramm von Hugh Jackman.

Wenn ich lernen möchte, wie man Gitarre spielt, dann höre ich mir die alten Platten von Santana an.

Wenn ich ein erfolgreiches Business starten möchte, dann lese ich Bücher von Richard Branson.

Wenn ich lernen möchte, wie man eine Pfanne Bohnen zubereitet, dann schaue ich mir ein ganzes Wochenende über Bud Spencer und Terence Hill Filme an.

Wenn ich die finanzielle Freiheit erreichen möchte, dann… ja was dann?

Ich kenne persönlich niemanden, der die finanzielle Freiheit deutlich vor dem Rentenalter erlangt hat. Keine Verwandten, keine Freunde, keine Bekannten. Selbst im Netz unter den deutschsprachigen Blogs sieht es dünn aus.

Das ist bitter. Denn ich orientiere mich normalerweise immer an Vorbildern, wenn ich etwas lernen möchte oder wenn ich versuche, ein Ziel zu erreichen. Ich lasse mich inspirieren. Während ich der groben Richtung folge, schlage ich meinen ganz eigenen Weg ein. Das funktioniert gut. Leider mangelt es beim Thema finanzielle Freiheit ganz klar an Vorbildern.

In den USA gibt es viele Blogs, in denen tolle und interessante Menschen dieses Ziel erreicht haben und ausführlich darüber berichten. MMM oder ERE sind inspirierende Beispiele. Aber leider sind die USA ziemlich weit weg und eignen sich nur bedingt zum Vergleich.

Wo sind unsere finanziellen Freien? Versteckt Ihr Euch? Gibt es Euch vielleicht gar nicht? Das kann ich mir nicht vorstellen. Wahrscheinlich haltet Ihr Euch eher bedeckt, da Euch bei uns nicht immer nur Bewunderung für Eure tollen Leistungen entgegengebracht wird.

Das ist sehr schade. Wir alle könnten so viel von Euch lernen.

Ich möchte mehr von und über Euch erfahren. Es ist mein Ziel, Licht ins Dunkel zu bringen und Euren Weg transparent zu machen. Ich möchte, dass Ihr hier mit uns auf Finanzglück Euer Erlebtes teilt. Wie habt Ihr es geschafft? Woraus bezieht Ihr Euren Einkommensstrom? Was waren die größten Probleme? Welche Tipps könnt Ihr uns mit auf dem Weg geben?

 

Bitte meldet Euch bei mir! Tretet mit mir in Kontakt, entweder hier oder in den Kommentaren unten.

Ihr könnt Eure Geschichte in einem Beitrag aufschreiben oder ich kann ein Interview mit Euch führen. Ihr könnt namentlich genannt werden oder alles bleibt anonym. Ganz wie Ihr es wollt.

Aller Anfang ist schwer. Ich bin dankbar, dass Peter Ranning, a.k.a der Privatier, sich bereit erklärt hat, hier noch einmal seine Geschichte mit uns zu teilen und wertvolle Tipps zu geben.

Ich habe vor ungefähr einem Jahr seinen Blog entdeckt und direkt alle Beiträge von Anfang an gelesen. Auf seinem Blog und in seinem Buch finden sich viele wertvolle Tipps und Informationen, wie Du die finanzielle Freiheit erreichen kannst. Peter ist sozusagen der Erpel, der auf dem Bild oben voranschreitet 🙂

Gedanken eines Privatiers zur finanziellen Freiheit

Vorstellung

Nico hat mich gefragt, ob ich nicht einmal Lust hätte, einen Beitrag über ein paar Highlights zu schreiben, die es mir ermöglicht haben, mit etwa Mitte 50 ausschließlich von meinen Investitionen zu leben. Nun – das will ich hiermit gerne einmal versuchen, möchte mich aber bei denjenigen, die mich noch nicht kennen, zuerst einmal kurz vorstellen:

Peter-Ranning - Der Privatiere1354477257618Mein Name ist Peter Ranning, besser bekannt als “Der Privatier”. Ich habe mit Mitte 50 meinen Job als Angestellter in der IT-Branche freiwillig aufgegeben und lebe seitdem nur noch von meinen Kapitaleinkünften. In meinem Buch “Gedanken eines Privatiers“* und auch in meinen Blog “Der Privatier” habe ich alle Erfahrungen und Ratschläge zusammengefasst, die man unbedingt beherzigen sollte, wenn man diesen Schritt einmal selber wagen möchte.

Der Weg

In Buch und Blog habe ich auch schon einiges erzählt, wie ich mein Startkapital im Laufe der Jahre angesammelt habe. Habe über außergewöhnliche Erfolge und herbe Verluste erzählt.

Aber all das will ich hier nicht wiederholen. Denn viel wichtiger als einzelne Erfolge aufzuzählen, die ja im Zweifel ohnehin nicht wiederholbar sind (weder von mir noch von den Lesern), will ich lieber versuchen einmal darzustellen, ob man nicht einige grundlegende Verhaltensweisen erkennen kann, die sich auch für andere als nützlich erweisen sollten.

Ziel und Plan

Normalerweise würde man vielleicht die ersten Schritte beschrieben, die einen erfolgreichen Weg markieren. Ich möchte es heute einmal anders herum machen und am Ende beginnen!

Denn für ein Vorhaben jedweder Art ist es immer nützlich, zunächst das Ziel zu definieren und dann anschließend einen Plan zu entwerfen, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Das Ziel ist in unserem Fall schnell formuliert: “Ich will irgendwann nicht mehr arbeiten müssen!” Oder: “Ich will irgendwann einmal von meinen passiven Einkünften leben können.”

Und hier haben wir schon ein ganz wichtiges Element. Nämlich dieses: “Irgendwann“.

Es hilft nicht viel, sich mit viel Eifer in eine der ausgekügelsten Dividendenstrategien zu stürzen, sich an Unternehmen zu beteiligen oder wahllos in Immobilien zu investieren. Besser gesagt: Es hilft schon – aber am Ende reicht es vielleicht doch nicht!

Und um das besser abschätzen zu können, ist ein Finanzplan ein wichtiger Schritt, den jeder potentielle Privatier zu Beginn einmal machen sollte. Und da gehören dann (auf Jahresbasis) alle Einnahmen und Ausgaben hinein. Alles. Das ist nicht so einfach, denn wie schon das alte Sprichwort sagt, sind Prognosen schwer, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.

Und es ist wirklich nicht einfach – aber man kann einmal ganz klein anfangen und diesen Plan Schritt für Schritt ausbauen. Am Anfang reicht es vielleicht, einfach einmal die monatliche Sparrate für ein Jahr auszurechnen und zu sehen, wo man nach 10 oder 20 Jahren landet.

Es ist wichtig, einen solchen Plan bis zu seinem Lebensende zu erarbeiten, denn es wäre schon etwas dumm, wenn man z.B. mit 45 Jahren aufhört zu arbeiten, um dann im Alter von 70 Jahren plötzlich unter der Brücke schlafen zu müssen, weil man merkt, dass das Geld alle ist.

Ein solcher Plan ist anspruchsvoll, denn er erfordert die detaillierte Auseinandersetzung mit vielen Fragen, um die man sich oft nicht kümmern möchte (z.B. Steuern, Rentenversicherung, Krankenkasse). Aber es bringt auch den Vorteil, dass man manche Dinge rechtzeitig erkennt und eventuell nötige Weichenstellungen schon frühzeitig stellen kann.

Wer jetzt keine Vorstellung hat, wie ein solcher Finanzplan aussehen könnte, der kann sich in meinem Blog unter dem Kapitel “Der Finanzplan” einmal einen Vorschlag ansehen, wie man einen solchen Plan recht einfach mit Excel beginnen und ihn dann nach und nach verfeinern kann.

Passives Einkommen

Und eines wird so ein Finanzplan ganz klar zeigen: Es müssen Einnahmen her, die nicht durch aktive Arbeit erwirtschaftet werden: “Passives Einkommen”.

Mir gefällt dieser Begriff eigentlich gar nicht gut, denn wirklich “passiv” sind diese Einkünfte meistens nicht. Eigentlich sollte man sie besser “auf später verschobenes Einkommen” nennen, denn oftmals steckt zu Beginn jede Menge (unbezahlter) Aufwand oder auch Verzicht dahinter, der sich dann eben in späteren Jahren auszahlt. Das ist bei einem Buch-Autor, der manchmal viele Monate an Arbeit in ein Buch steckt, ohne zu wissen, ob er diese Arbeit jemals bezahlt bekommt, nicht viel anders, als bei jemand der den Lohn seiner Arbeit nicht sofort konsumiert, sondern zunächst Konsumverzicht übt und stattdessen in Aktien oder Immobilien investiert, in der Annahme, dass diese später einmal für ein regelmäßiges Einkommen sorgen.

Aber jetzt habe ich schon gleich zwei ganz wichtige Komponenten genannt, die ich für den Weg in die finanzielle Freiheit für unverzichtbar halte: Sparen UND Investieren.

Sparen und Investieren

Im Rückblick auf meinen eigenen Weg und bei der Beobachtung anderer glaube ich, dass die Betonung dabei auf dem “UND” liegt. Denn mit Sparen alleine wird es ganz schwer. Ich will nicht sagen, dass es nicht geht. Aber es dauert lange und ist u.U. mit viel Verzicht verbunden. Aber auch beim Investieren muss man schon ein sehr lukratives Modell finden, damit dies alleine zum Ziel führt.

Beides zusammen, Sparen UND Investieren, führt zum Ziel. Und zwar regelmäßiges Sparen und dauerhaftes Investieren.

Schauen wir kurz auf den Faktor “Sparen”. Damit ist hier nicht etwa das klassische Sparbuch oder ähnliche geldvernichtende Ideen gemeint, sondern zunächst einmal die einfache Tatsache, dass weniger ausgegeben als eingenommen wird. Dies wiederum erreicht man durch einen Lebensstil, der nicht von Konsum und Statusdenken geprägt ist. Hier geht es nicht darum, den Spaß am Leben einzuschränken und vor lauter Geiz keinen Schritt mehr vor die Tür zu machen. Aber es kann durchaus auch Spaß am Leben bedeuten, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren anstatt mit einem tonnenschweren Blechmonster, welches zudem die Umwelt vergiftet. Spaß am Leben hat nur am Rande etwas mit Geld zu tun. Und oft sind die einfachen Dinge im Leben sehr viel wertvoller als aller Kommerz-Kram.

Wo und wie man nun dieses übrige Geld investiert, ist dann wohl auch ein wenig Geschmack-Sache. Für den Anfang würde ich jedoch immer einen Sparplan mit monatlichen (oder vierteljährlichen) Käufen von ETFs in breitgestreuten Indizes empfehlen. Ich selber habe dies nicht gemacht, sondern sofort mit Einzel-Aktien angefangen, aber damals gab es auch noch keine ETFs. Wer sich mehr für Immobilien interessiert, wird wohl zunächst ein wenig Kapital sammeln müssen, bevor er die erste Investition tätigt.

Aber zu was man sich auch immer entschließt – man sollte sich eingehend mit den Themen befassen und sich möglichst ständig weiter bilden. Im Idealfalle sollte einem die Investitionen keine Last und Mühe verursachen, sondern Spaß.

Mut zum Risiko

Meinen letzten Hinweis wird sicher mancher so nicht unterschreiben wollen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass für den Erfolg auch immer ein gewisses Maß an Risiko erforderlich ist.
Dabei ist “Risiko” natürlich immer relativ. Für konservative Sparer, die bisher nur Sparbuch und Tagesgeld kennen, bedeutet ja schon der Kauf einer DAX-Aktie ein Risiko, was sie nachts nicht schlafen lässt. Denn der Kurs der Aktie könnte ja morgen geringer sein…

Dennoch sehe ich es als erforderlich an, eine gewisse Bereitschaft zum Risiko aufzubringen. Denn Risiko und Rendite hängen direkt miteinander zusammen. Eine hohe Rendite gibt es nur als Belohnung für ein höheres Risiko. Das heißt manchmal eben auch: In Objekte, an Orten oder zu Zeitpunkten zu investieren, wo sich die Masse abwendet. Wie lautet schon die alte Börsenweisheit: “Investieren, wenn die Kanonen donnern!”

Die Kehrseite der Medaille: Man muss sich auch auf Misserfolge einstellen und diese auch aushalten können!

Fazit

Ich kann nur jedem, der das Ziel hat, irgendwann seine finanzielle Freiheit zu erreichen, raten:

  • Sich keinem Konsumdruck zu beugen, sondern die einfachen Dinge des Lebens zu schätzen.
  • Das dadurch ersparte Geld so früh wie möglich zu investieren.
  • Sich in allen persönlichen finanziellen Fragen regelmäßig weiterzubilden.
  • Ein überschaubares Risiko einzugehen.
  • Einen Finanzplan-Plan zu erstellen, aus dem Weg und Ziel zu erkennen ist.

Und zum Abschluss kann ich nur jedem Leser ganz viel Erfolg für den eigenen Weg wünschen und noch einmal dazu einladen, meinen Blog zu besuchen. Dort finden Sie weitere Informationen und können dort auch gerne Fragen stellen. Es würde mich freuen!

 

War dieser Beitrag inspirierend? Hast Du noch Fragen an Peter? Kennst Du vielleicht jemanden persönlich, der die finanzielle Freiheit erreicht hat? Warum hört man so wenig über Leute, die finanziell frei sind? Ich freue mich schon auf Deinen Kommentar.

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40 Kommentare

  1. Die Kernfrage dieses threads ist schnell erklärt – viele Frugalisten denken anders als die meisten Leute, die die finanzielle Freiheit erreicht haben. Excel-sheets und Investition in ETF’s haben die Anziehungskraft einer schwäbischen Hausfrau. Das funktioniert, ist aber unsexy as f***.

    Seit ich auf dieses Thema gestoßen bin, habe ich mir durchaus mal die Frage gestellt, wo ich denn da so im Vergleich stehe und ich komme für mich immer häufiger zum Schluss, dass ich mit Mitte 40 die finanzielle Freiheit erreicht habe. Zeitaufwand ca. 10 Jahre. Mein Aktienanteil tendiert dabei gegen 0, ETF’s habe ich (noch) gar keine – viel entscheidender ist und war der Ausbildungsstandard, also das Fachwissen und die Tatsache, dass mir mein Vater eine halbwegs intakte Firmenbasis übergeben hat, selbst wenn der Zeitpunkt meines Einstiegs 2007/2008 denkbar ungünstig war. Seit 2011 führe ich die Firma allein, 2018 habe ich meinen Vater komplett finanziell abgefunden, d.h., mir gehört jetzt abgesehen von finanzierten/geleasten Anschaffungen jede Schraube selbst.

    Warum ich glaube, dass ich anders denke als Menschen wie Monika Reich oder der Privatier?

    Nun. Ich liege hier gerade im Urlaub am See und wir besuchen gleichzeitig Freunde im Ausland, die wir über 10 Jahre nicht mehr gesehen haben. Nach ein bisschen Smalltalk und Kinderbespaßung am Pool haben wir Jungs uns beim Essen mal kurz übers Business auf Stand gebracht. Ich wusste, dass er früher als Banker/Unternehmensberater unterwegs war, später hat sich noch rausgestellt, dass er früher auch Honorarprofessor für (Makro-)Ökonomie in der hiesigen Landeshauptstadt war. Aktuell hat er aber seinen Job gewechselt und arbeitet als Coach. Er hat mich dann gefragt, wieviel Emails ich am Tag bekomme und wie viele ich davon selbst bearbeite und wie ich meine effektive tägliche Arbeitszeit einschätze. Die Daten habe ich ihm gegeben, er war damit offensichtlich ganz zufrieden und hat mich dann noch gefragt, wie lange ich es im Urlaub schaffe, nicht im Büro anzurufen. Ich sagte ca. 2-3 Tage, danach werde ich vermutlich doch etwas nervös. Er hat mir dann geraten, das mal auf eine Woche oder zumindest auf 4 Tage auszudehnen – also kleines Coaching während des Mittagessens. Ich habe ihn dann noch gefragt, ob er sein Coaching nur einzeln ausübt oder über Webinare oder auch ein Programm für eine Bühne nachdenkt. Volltreffer. Aktuell coacht er noch Single/Kleingruppen, aber er sucht schon nach der richtigen Software für Webinare und kann sich auch vorstellen, das ganze on stage zu bringen – Stichwort “scalable business”.

    Das ganze Gespräch haben wir auf englisch geführt, wobei mein Englisch etwas eingerostet ist und es hat insgesamt keine Bierlänge gedauert.

    Worauf will ich hinaus bzw. wo ist der Unterschied zu den meisten hier genannten Themen? Wir haben nicht eine Sekunde über Geld gesprochen. Weil völlig klar ist, dass wir beide genug haben und es primär darum geht, seine Zeit zu organisieren und effektiv zu nutzen. Also … sehr effektiv. Wer jetzt an Tim Ferriss’ “Die 4h-Woche” denkt, denkt richtig.

    Nächste Erfahrung, aber gleiche Kerbe: ich war Ende 2018 auf einem Gründertreffen, das ein Freund von mir organisiert hat. Es ging grundsätzlich darum, eine neue Geschäftsidee mit möglichst wenig Kapitaleinsatz zu realisieren und schnell profitabel zu gestalten. Von den ca. 15 Leuten waren sicherlich die Hälfte finanziell frei, aber die hatten und haben alle Ideen, die sie noch verwirklichen wollen. Altersgruppe ca. 35-55 und ein frischer BWL-Absolvent, ca. Ende 20.

    Dort aber der gleiche Konsens: es geht (ab einem gewissen Punkt) nicht (mehr) um Geld, sondern darum, dass man etwas tut, worauf man Bock hat. Und davon gibt’s in D reichlich, man muss nur richtig hingucken. In dem bunt zusammengewürfelten Seminar waren sehr inspirierende Menschen und einer hat mich echt umgehauen. Der hatte phänomenale Softskills, der konnte mit zwei Sätzen den ganzen Laden an sich reißen. Ist als Coach und business angel unterwegs, grandioser Typ, hätte ich bei dem Seminar nie erwartet. Die meisten, die aber hier aktiv sind, gucken noch mehr auf ihre Excel-Tabellen als auf das, was sie tun wollen, wenn sie mal den Punkt der FIRE erreicht haben.

    Dabei gibt es ein enormes Risiko, was die schönen Excel-Tabellen angeht und dazu auch noch ein Beispiel. Der Freund, der das Seminar veranstaltet hat, hatte zusammen mit seinem Partner vor ca. 15 Jahren ein Onlinebusiness konzipiert und dafür 1,5 Jahre mit einem Investor über ca. 100-200T€ Risikokapital verhandelt. Tabellen, Meetings, Marktanalyse, das komplette Programm. Dann sprang von einem Tag auf den anderen der Investor ab und sie haben ihr Baby dann fast ohne EK binnen 4 Wochen in den Markt gehauen und gehofft, dass sie noch irgendwie 8 Wochen bei Toastbrot und Wasser durchhalten. Heute leben beide gut davon, die Firma trägt mehrere Angestellte.

    Was lernt man daraus? Man kann in Excel-Tabellen reinschreiben, was man will – das kann am nächsten Tag Makulatur sein.

    Und genau deswegen sind für mich Aktien/ETF’S oder ein bestimmtes erreichtes Kapital nur eine Durchgangsstation bzw. die Risikoabsicherung für zukünftige Ideen, aber niemals die Endstation. Wenn ich 70 bin, kann’s sein, dass ich das anders sehe, aber bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit. Von daher lege ich mich jetzt in die Sauna und lese Benjamin Graham.

  2. Hallo Nico,
    ich möchte hier auch einmal meine Geschichte erzählen.
    Um es vorweg zu nehmen, ich würde mich mittlerweile als finanziell frei betrachten und habe mich als Konsequenz daraus Selbstständig gemacht. Mit der Tätigkeit, die mir beruflich am meisten Spaß gemacht hat.
    Dabei habe ich ziemlich spät angefangen zu arbeiten. Mit 30 mein Studium beendet, vorher jedoch auch schon immer Geld verdient, allerdings nie so viel, dass ich großartig etwas sparen hätte können. Das lange studieren hatte allerdings den Vorteil, dass ich mit wenig Geld meinen Lebensunterhalt bestreiten konnte und die ersten Jahre habe ich neben meinem Job auch noch nebenbei Geld verdient. So ist ersteinmal eine Menge zusammen gekommen.
    Und dann ging es auch los. Mit 32 habe ich meine erste Wohnung bar gekauft und hauptsächlich selbst am Wochenende renoviert. Mit 33 dann ein 7-Parteien-Haus (20%EK plus KNK). Etwas Geld hatte ich mir geliehen. Mit 34 und 35 jeweils eine weitere Wohnung. Eine Bar, die andere finanziert (20%EK plus KNK). Danach fing ich an, in Aktien zu investieren, hauptsächlich dividenenausschüttende Unternehmen. Mit 37 nahm ich einen Aufhebungsvertrag an. Seitdem bezeichne ich mich als finanziell unabhängig.
    Mittlerweile liege ich bei einem gewissen Mietausfallrisiko bei plus 400€ nach Abzug meiner Lebenserhaltungskosten. Bei Leerstand von 2 Wohnungen ist es etwa plus-minus-0.
    Ich hatte natürlich Glück zum richtigen Zeitpunkt gekauft zu haben und die Entwicklung der letzten Jahre spielt mir in die Karten.
    Persönlich möchte ich meinen Puffer noch weiter ausbauen. Was ist, wenn es mit den Immobilien nicht so läuft (nicht die beste Lage), Famillie dazu kommt oder die Gesundheit meiner Eltern nicht mit spielt. Als Selbstständiger bekomme ich erst einmal auch keinen Kredit, um weiter in Immobilien zu investieren. Aber alle Einnahmen aus meiner Selbstständigkeit fließen in mein Depot, wenn es hoffentlich bald gut läuft.
    Ich lebe immer noch sparsam aber gönne mir auch etwas. Viel Urlaub, ein Wohnmobil und gutes Essen. In der Not könnte ich auch meine Lebenserhaltungskosten locker noch einmal um 300€ reduzieren.
    Als Tipp für alle, die Ihr Ziel erreichen wollen, gebe ich den Rat, sucht Euch eine weitere Beschäftigung und erhöht Eure Sparquote. Und dann ganz wichtig: Investiert Euer Geld in Aktien/Fonds/Immobilien. In den letzten 4 Jahren konnte ich so durchschnittlich 2000€ zurück legen und reinvestieren. Natürlich habe ich von einem hohen Einkommen profitert. Aber wer mit 18 anfängt zu arbeiten, kann bereits mit 18 Geld sparen, auch wenn die Summe geringer ist.
    Viele Grüße
    Björn

    1. Hallo Björn,

      faszinierende Geschichte! Es klingt so einfach bei Dir, aber natürlich steckt hier auch eine Menge Entschlossenheit, Arbeit und einen Hang zum Risiko mit drin. In so kurzer Zeit solch einen großen finanziellen Schritt zu gehen funktioniert tatsächlich am besten mit Immobilien. Mit einem reinen Investment in Aktien-ETFs hätte es wohl noch ein paar Jahre mehr gedauert.

      VG, nico

  3. Hallo Nico,

    wir hatten in der Vergangenheit auch schon Kontakt gehabt. Ich schreibe auf meinen Finanz-Blog Finanzielle Freiheit mit Dividenden auch seit über 5 Jahren meinen Weg auf. Ich stehe kurz davor die persönliche Finanzielle Freiheit geschafft zu haben und es fühlt sich echt toll an. Während andere Leute im Bekanntenkreis jeden Morgen zur Arbeit fahren, kann ich meinen Tag frei gestalten – da ich seit über 10 Jahren auch selbständig im IT-Bereich bin.

    Viele Grüße,
    Markos

    1. Hallo Markos,

      ich glaube sogar Du hattest den allerersten Kommentar auf Finanzglück hinterlassen, wenn ich mich nicht irre 🙂

      Du bist derzeit irgendwo um die 1.000 Euro pro Monat nur aus Dividendenzahlungen, richtig? Das ist schon krass. Es muss sich wundervoll anfühlen alle paar Tage eine Überweisung aus dem nichts zu bekommen.

      Als selbstständiger ITler hast Du fantastische Möglichkeiten den Übergang smooth hinzubekommen. Nur noch an den Aufträgen zu arbeiten, auf die Du wirklich Lust hast. Das ist schon ein wirklicher Luxus.

      VG, Nico

  4. Hi,

    ich wurde hier ja schon erwähnt und irgendwie ist auch noch ein Artikel von mir in der Pipeline. Ich will hier gerne auf drei Punkte eingehen:

    Warum wir so wenige finanziell freie Menschen in Deutschland kennen? Weil es peinlich ist. Ich sage den wenigsten das ich nicht mehr arbeiten muss. Ich muss dann soviel erklären und ich wecke soviel Neid, dass ich dazu einfach keine Lust habe. Entsprechend ist auch mein Buch unter einem Pseudonym erschienen, ich möchte von Freunden dazu nicht angesprochen oder sagen wir fast geoutet werden. Komisch ist das schon, aber ich habe bisher kaum jemanden erlebt, bei dem ich das Gefühl hatte ich werde Face to Face für das Erreichte bewundert. (Also außer diese reizenden Bloggerkollegen, aber die kenn ich maximal übers Telefon).

    Wann ich gemerkt habe, dass ich finanziell frei bin? Als ich einen wesentlichen Kredit für mein Mietshaus tilgen konnte. Da habe ich an meinem Schreibtisch gesessen und mir konkret bewusst gemacht, das JETZT die Mieteinnahmen reichen werden. Das hat dann aber erstmal nicht viel an meinem Arbeitsleben geändert. Ich war schon freiberuflich unterwegs und ich hatte gute Kunden, die auch weiterhin mit mir arbeiten wollten. Ganz langsam habe ich aussortiert und die einen oder anderen neuen Aufträge nicht mehr angenommen. Auch heute arbeite ich noch. Nicht mehr soviel, aber ich arbeite eigentlich gerne und ziehe daraus viel Anerkennung.

    Gibt es auch Nachteile im finanziell freien Leben? Ich finde schon. Die habe ich hier mal aufgeschrieben, ich denke, dass ist noch nicht abschließend. Dabei will ich natürlich nicht außen vor lassen, dass es auch super viele Vorteile gibt. Sie sind aber eben nicht ausschließlich. (-: https://klunkerchen.wordpress.com/2015/12/14/die-nachteile-der-finanziellen-freiheit/

    Viele Grüße
    Monika

  5. Hi Nico, interessanter Beitrag. Versuche das ganze mal aus einer anderen Sicht zu reflektieren. Vielleicht gibt es ja auch Menschen mit hohem Einkommen, wo die Ausgaben parallel mitlaufen und sie deswegen nicht finanziell frei sind oder werden.

    Da kenne ich einige, die ich hier aber namentlich nicht nennen werde. Ich finde es immer spannend, erst werden dicke Autos, Apartments gekauft oder gemietet, Champagner fliesst im Urlaub und in Strömen und dann laufen die Geschäfte nicht mehr so toll, weil die Welt sich nicht linear verhält…oder sie erkennen, dass der Aufwand in keinem Verhältnis steht…

    Es gibt halt auch viele Dinge die man nutzen kann, aber nicht unbedingt besitzen muss? Oder…Dividendengrüße Henry

  6. Pingback: In den Töpfen der Anderen » Finanzküche
  7. Hi Finanzglück,

    ich bin gerade über deinen “Aufruf” gestolpert, könnte man sagen ;-). Meine Frau und ich sind an dem Punkt angekommen, wo wir sagen können, dass wir finanziell unabhängig sind. Das bedeutet, wir beide müssten nicht mehr arbeiten, das ganze aber erst seit kurzem. So richtig habe ich das auch noch nicht realisiert, ich arbeite schließlich noch ;-).

    Wir arbeiten gemeinsam als Paar an unserer finanziellen Freiheit. Sie hat das erste Geschäft durchgezogen, ich bin jetzt für die nächste Einkommensquelle verantwortlich :-).

    Meine Erfahrungen: Ohne Hilfe ist es kaum zu realisieren. Damit meine ich jetzt nicht Hilfe, wie man beispielsweise ein Geschäft aufzieht, sondern die Entwicklung der entsprechenden mentalen Einstellung.

    Wenn ich es mir selbst nicht Wert bin oder ich bin der Meinung, Geld /Reichtum ist schlecht und alle Millionäre sind schlechte Menschen, dann wird man selbst nie reich / wohlhabend werden. Der erste Schritt, wohlhabend zu werden ist meiner Meinung nach: Sich also mit seinen eigenen Glaubenssätzen zu beschäftigen.

    Über Geld reden… da tun wir uns deutschen ziemlich schwer. Wenn es dann noch um finanzielle Freiheit und Wohlstand geht, die NICHT durch einen klassischen Job/Karriere erreicht werden soll, dann wir man komisch angeschaut. Ich habe recht aufgeschlossene Freunde, die schauen aber dann auch schon mit großen, skeptischen Augen, wenn wir erzählen, was wir so tun.

    Das kommt meiner Meinung nach daher, weil wir als Kind bereits auf Sicherheit und Risikovermeidung getrimmt werden. Meiner Meinung nach geht es nicht rum Risikovermeidung, sondern um Risikomanagement, das gerade bei dem Handel (ich meine nicht investieren) so wichtig ist.

    Dazu gehört es im übrigen auch, sich nicht auf einen (passiven) Einkommenstrom zu verlassen, sondern mehrere aufzubauen.

    Unsere Freunde und Bekannte haben noch nicht angefangen, uns anzupumpen. Wenn sie es dann tun, dann sehe ich es aber nicht als Ärgernis, sondern auch als Möglichkeit. Denn die Frage ist, was bekomme ich dafür? Es kommt natürlich dann auf die jeweilige Situation an.

    So, das waren erstmal ein paar Zeilen zu dem Thema.

    Viele Grüße
    Christo

    1. Hallo Christo,

      Zuerst mal herzlichen Glückwunsch. Ihr Beide habt das erreicht, wovon die halbe Finanzblog Community träumt.

      Du hast mich neugierig gemacht. Ich würde gerne mehr über Euch und Euren Weg in die finanzielle Freiheit erfahren. Ich hoffe es ist ok, wenn ich Dir eine E-Mail schreibe.

      VG, nico

      1. Natürlich, kannst dich gerne melden.

        Was mir bei den Kommentaren aufgefallen ist, im Focus stehen:

        * Lebe unter Deinen finanziellen Möglichkeiten
        * Investiere den Überschuss gewinnbringend
        * Mach Dich finanziell schlau
        * Plane die Zukunft basierend auf Deinen aktuellen Zahlen

        Diese Punkte sind auf jeden Fall wichtig. Aber da fehlen wichtige Dinge bzw. auch das Wichtigste:

        Erkenne Gelegenheiten!
        Sei es im Aktienmarkt, aber auch, wenn dir eine Geschäftsgelegenheit über den Weg läuft. Meine Frau hat eine Geschäftsgelegenheit gesehen, Zeit investiert und macht jetzt mit einem E-Book zur Zeit mehr Geld als ein guter Autor. Einfach weil sie eine Gelegenheit erkannt hat.

        Umgebe dich mit Leuten, die es geschafft haben oder gleiche Ziele haben wie du selbst!
        Finanzglück, deswegen finde ich deinen Aufruf auch so wichtig. Man ist häufig so wie seine “Peer-Group”, sein Bekannten- und Freundeskreis. Willst du reich werden? Suche eben solche Leute :-).

        Sei kreativ!
        In Verbindung mit “Erkenne Gelegenheiten” ist das die Möglichkeit Geld zu verdienen. Gerade das Internet macht es möglich. Hier in diesem Blog habe ich schon Dinge gelesen, daraus könnte man vielleicht etwas Geld verdienen.

        Vorbilder!
        Hierzu gab es ja den Aufruf. Wofür sind Vorbilder da? Sie können einen Anspornen, aber auch Ideen liefern. Sie können ein Vision entstehen lassen.

        Probiere neues aus!
        Wenn man immer die gleichen Dinge tut, kommen immer auch die gleichen Dinge dabei raus. Deswegen ist es wichtig auch mal andere Sachen auszuprobieren. Beispielsweise haben meine Frau und ich Geld in ein Internetgeschäft investiert. Was ist passiert? Das Geld war weg :-). Und dann? Haben wir unser Geld woanders investiert, mit etwas Sorge. Was ist passiert? Wir waren erfolgreich. Ich handle mit Aktien und stelle mich meinen Ängsten (ich bin (oder ich war) eigentlich ein sehr sicherheitsbedürftiger Typ) und merke, wie ich daran wachse.

        Sei integer
        Naja, sollte sowieso jedermann sein. Aber gerade wenn es um Geschäfte geht, sei integer. Hau niemanden übers Ohr. Dein Wort und dein Handschlag gilt. Wenn du etwas anbietest, hat es auch einen echten Wert.

        Das waren noch weitere Gedanken.

        Viele Grüße
        Christo

  8. Hallo Nico,

    0.18 % der Menschheit zählen zu den High-net-Worth Individuals. Die 80 reichsten Menschen besitzen zirka gleich viel wie die Hälfte der Erdbevölkerung.

    Die Chancen, richtig reich zu werden, sind also eher gering oder anderes ausgedrückt:

    Jeder kann Millionär werden, hingegen können nicht alle Millionäre werden. (John Doe)

    Ich hatte das Glück jemanden kennenzulernen, der den Weg des „Selfmade-Millionär“ gegangen ist, er hat es auf die langweilige (harte) Art gemacht, nämlich mit arbeiten und Aktieninvestments.

    Ich mache es ihm gleich, dazu schreiben wir seit zirka 18 Monaten einen Blog, wie ich (Michael) Millionär werde.
    Wir schreiben diesen Blog um Interessierten einen Weg aufzuzeigen, dass es geht, aber, dass es dazu enormen Verzicht, Arbeit und Nerven (gerade seit Jahresbeginn) benötigt.

    Wer Lust hat kann die Biographie von John Doe (mein Mentor will seinen Namen nicht preisgeben) hier nachlesen: (wenn das okay für dich ist Nico)

    http://langfristiges-aktieninvestment.blogspot.ch/2014/07/biographie-teil-1-anfang-gestattete-der.html

    freundliche Grüsse aus der Schweiz, Michael

    1. super Blog! Kann ich wirklich nur empfehlen:)
      Grüsse von einem weiteren langweiligen Finanz/Dividendenblog aus der Schweiz 🙂

  9. Hallo,

    ich bin durch eine Erbschaft in die Situation gekommen, die es ermöglichen könte finanziell frei zu sein, zumindest knapp. ich wohne bereits in einer eigenen Wohnung und habe jetzt ein Aktiendepot, dass sich an der unteresten Grenze bewegt an der man sagen könnte, das es reicht.
    Ich beschäftige mich seit ca. 1 Jahr nun recht intensiv finaziellen Themen und wie ich es anstellen kann nur vom Depot zu leben. Das geerbte Depot hatte im letzten Jahr nicht gerade gut funktioniert, ich bin noch dabei es in ein ETF Weltportfilio zu überführen.

    Was ich aber mit am interessantesten an der ganzen Thematik finde, dass es für mich das erste mal in meinem Leben wirklich Sinn macht Geld bei Seite zu legen und den Lebensstandard zu senken, denn für finanzielle Freiheit mache ich das gerne, vorher hatte ich nicht mal eine Idee davon, dass das gehen könnte, auch ohne Erbschaft.
    Naja für mich ist es spannend den richtigen Absprung zu finden, ohne unnötige Risiken einzugehen, ich habe einen guten Job mich drängt es nicht, will die Chance aber nicht vergehen lassen, denn ich habe genug andere Dinge zu tun.

    Erben gilt vielleicht als Schummelweg ;-), aber so ist es halt und so richtig einfach ist das auch nicht.

    1. Hallo Oliver,

      Erbschaft lassen wir gerade noch so durchgehen :). Wahrscheinlich würde der Normalbürger die Erbschaft dazu nutzen, die Kohle gleich für ein Herzensprojekt wieder raus zu blasen – Weltreise, Porsche, 450qm Villa. Nach ein paar Jahren ist dann nicht mehr viel über, bzw. durch die hohen Kosten ist noch weniger Geld als vorher vorhanden.
      Du machst es in meinen Augen genau richtig. Nutze das unerwartete Geschenk um Dir Freiheit zu kaufen!

      Doch wann ist genug, um den Absprung zu wagen? Das hatte Dummerchen auch schon in den Kommentaren gefragt. Meine persönliche Meinung ist: wenn Du wirklich kündigen willst, dann eher früher als später. Egal was Du später machst, irgendwie wirst Du schon noch etwas Geld verdienen dabei verdienen. Solltest Du sehen, dass es mit der Berechnung doch enger wird (Aktiencrash kurz nach der Kündigung), dann kannst Du ja immer noch gegenlenken und dir einen Job für einige Zeit zum überbrücken suchen. Bitte lass mich wissen, wenn es bei Dir soweit ist! Ich würde gerne von Deinen Erfahrungen lernen.

      Ich glaube übrigens nicht, dass man sofort bei Eintritt der finanziellen Freiheit den Job kündigen muss. Wenn es Freude und Erfüllung bereitet, dann besteht dafür kein Grund. Man kann erst mal weitermachen oder die Stunden runterfahren. Wenn man weiß, dass man jederzeit ohne existentielle Nöte kündigen kann, dann ist man auch wesentlich entspannter auf der Arbeit.

      VG, nico

  10. Finanzrocker: ,,Sobald jemand hierzulande hört, dass Geld da ist, kommen alle möglichen Leute und wollen davon ein Stück abhaben.”

    Das kann ich aus dem privaten Umfeld bestätigen. Es sind aber meistens die Leute, die nicht mit Geld umgehen können. Warum sollte ich also mit meinem Vermögen durch Konsumverzicht deren Konsumgelüste unterstützen? Zur Eingangsfrage: Ich fühle mich finanziell frei/unabhängig, weil ich weder auf Arbeitgeber/Kunden noch auf Hartz 4/Grundsicherung angewiesen bin. 🙂

  11. Hallo in die Runde,

    bin etwas erstaunt, dass einige der Kommentatoren Monika Reich nicht genannt haben, obwohl sie ihr Buch sogar promoted haben:
    http://www.amazon.de/Finanziell-frei-geschafft-Geldsorgen-leben-ebook/dp/B014V737QG/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1452870071&sr=1-1

    Ich fragte mich beim Lesen des Artikels, welche Erkenntnisse uns ein “Vorbild” liefern soll? Welche Hoffnungen gehen von diesem Wunsch nach einem Vorbild aus. Dass es tatsächlich geht? Da habe ich keine Zweifel. Irgendwelche neuen Erkenntnisse über den Weg? Der geschätzte Privatier fast die elementaren Punkte in seinem Fazit zusammen und richtig viel überraschendes finden wir dort nicht:

    * Lebe unter Deinen finanziellen Möglichkeiten
    * Investiere den Überschuss gewinnbringend
    * Mach Dich finanziell schlau
    * Plane die Zukunft basierend auf Deinen aktuellen Zahlen

    Irgendwelche Shortcuts mag es geben (z.B. Lottogewinn oder Riesenglück bei Aktienspekulationen) aber im Grunde geht es halbwegs zielstrebig nur über obige Schritte. Ob das Investment dann in Aktien, Immobilien, Onlinebusiness oder was auch immer fließt, ist dann Geschmackssache. Monika Reich hat ihre Immos, Mr&Mrs W ebenfalls Immos plus ein Onlinebusiness und der Privatier hat ein Wertpapierdepot im Rücken (und vielleicht noch den einen oder anderen Trumpf, der mir gerade nicht einfällt ;-)!).

    Die einzige Frage, die sich mir im Zusammenhang mit der Suche nach einem vermeintlichen Vorbild stellt, ist die, woher sie wussten, dass der Punkt erreicht ist, an dem sie den Schlussstrich gezogen haben. Wie konnten sie sich halbwegs sicher sein, dass ihr Plan nicht scheitern wird?
    Peter ist ein Ingenieur, der mit Sicherheitspuffern gearbeitet hat. Ich würde da nicht anders an die Sache herangehen. Aber ist unser Leben nicht extrem vielen Unbekannten ausgesetzt, die wir kaum beeinflussen und kalkulieren können? Wie wurde z.B. hierfür geplant:

    Was passiert, wenn die das Wertpapierdepot gerade beim Einstieg in die Entnahmephase durch einen Börsencrash über ein paar Jahre in die Knie geht? Gerade die ersten Jahre dieser Phase sind schließlich entscheidend, wenn es um ein möglich langes Überleben des “Geldsäckels” geht. (Im Tief muss man ggf. doppelt so viele Anteile verkaufen, um den gleichen Gegenwert zu erhalten.)
    Wie geht man damit um, wenn die Steuern auf Kapitaleinkünfte, Immobilienbesitz etc. erhöht werden und somit die Nettorendite ggf. deutlich abgesenkt wird?
    Wie sind steigende Inflationsraten berücksichtigt? Wie steigende Krankenversicherungskosten?

    Kurzum: Wie viel Luft ist in der Planung?

    Bei dem Blick über den großen Teich möchte ich übrigens eines zu Bedenken geben: Die FIRE-Bewegung ist meiner Beobachtung nach dort in den letzten 3-4 Jahren erst so richtig prominent geworden. Viele Aktiendepots sind über die letzten besonders positiven Jahre an der Börse extrem explodiert – ich bin gespannt, wie ein echter Crash (also eher im 2008er-Style, nicht dieses kleine Husten an der Börse wie zur Zeit) dort zuschlägt. Können und werden dann alle an ihrem ggw. Lifestyle festhalten?
    Man möge mich bitte nicht falsch verstehen – ich gönne jedem, der den Ausstieg aus seinem Berufsleben für erstrebenswert hält, dieses neue Leben von Herzen. Ich möchte nicht kritisieren, sondern mehr über das Risikomanagement lernen.

    Lieben Gruß
    Dummerchen

    1. Hallo Dummerchen,

      für mich sind Vorbilder enorm wichtig. Nicht unbedingt, um dann eins zu eins die- oder denjenigen zu kopieren, sondern vielmehr um zu sehen was so alles möglich ist.

      Als ich in meiner Jugend His Airness Michael Jordan durch die Luft fliegen sah, war es um mich geschehen. Meine Nachmittage verbrachte ich dann auf den Freiplätzen und spielte Basketball so viel es ging. Dabei kam ich niemals an Michael’s magisches Spiel heran (nicht ganz 😉 ), aber darum ging es auch nicht. Ich wusste einfach, dass ich auch ein Basketballspieler sein wollte. Ich hätte auch ein Buch lesen können über Basketball. Aber der Effekt wäre nicht der gleiche gewesen. Es ist (zumindest für mich) eine ganz andere Geschichte von einer echten Person zu lernen.

      Du hast vollkommen Recht, dass es wahrscheinlich in keiner der Geschichten hier etwas bahnbrechend Neues geben wird, wie man die finanzielle Freiheit erreicht. Aber die Geschichten, inklusive Probleme und Lösungen, sind einmalig. Auch ein MMM hat jetzt nichts bahnbrechend neues beschrieben. Ich würde auch nicht seinen Lebensstil kopieren wollen, da ist er mir etwas zu extrem. Aber seine Geschichte hat mich so gefesselt, dass ich erst mal in die gleiche Richtung möchte, um dabei dann meinen ganz eigenen Weg zu finden.

      Peters Beitrag war der Testballon. Bei den nächsten (hoffentlich zahlreichen) Geschichten können wir dann versuchen, mehr Themen aufzunehmen, die von besonderem Interesse sind. Ich nehme von Dir den Punkt über den Sicherheitspuffer mit auf. Mich interessiert z.B. auch sehr, wie es denn denjenigen geht, die irgendwann das Ziel erreicht haben. Sind sie in ein Loch gefallen? Waren Sie enttäuscht oder wurden die Erwartungen übertroffen? Wie ging das Umfeld damit um? Was waren die größten Probleme…

      Bei Monika wollte ich auch noch mal anklopfen. Hier ist allerdings problematisch, dass es schon so umfangreiche und tolle Beiträge gibt (wie hier oder hier). Es muss schon etwas mit Mehrwert bei rumkommen. Da müssen wir etwas kreativ werden 🙂

      VG, Nico

    2. Hi Dummerchen,

      1.
      “* Lebe unter Deinen finanziellen Möglichkeiten
      * Investiere den Überschuss gewinnbringend
      * Mach Dich finanziell schlau
      * Plane die Zukunft basierend auf Deinen aktuellen Zahlen”

      In der FI Bloggerszene gibt’s etwas was, meinermeinungnach enorm unterschätzt wird: “ein business (on oder offline) zu starten. Was ich sage: JEDER kann das machen. JEDER kann damit schönes Geld verdienen. Und man brauch dafür nicht unbedingt Kapital. Ich habe nichts investiert. Habe nichts neues erfunden (hab’s vielleicht nur ein wenig anders gemacht), und trotzdem: es geht! Ich habe es aber mit Spaß gemacht, Ich denke das ist sehr wichtig.

      Dei anderen Punkte sind auch wichtig, keine Frage, aber eine Maschine aufzubauen was Geld produziert während Du schläfts ist schon nicht ganz uninteressant.

      Ich habe eine Beitragsreieh gestertet wo ich Business Ideen sammle. Auch wenn ich da nichts neues entdecken werde, werde ich hoffentlich Strategien/Ideen finden die vielleicht in ein paar Köpfe Klick machen. Dann hat sich das schon gelohnt.

      Also…nicht so sehr drauf konzentrieren das eigene NETTOGeld bestmöglich anzulegen, sondern vielleicht mehr Hirnschmalz in eine Moneyshitting and Entertainment Machine reinstecken. Das ist meine Empfehlung.

      2. ” Viele Aktiendepots sind über die letzten besonders positiven Jahre an der Börse extrem explodiert – ich bin gespannt, wie ein echter Crash (also eher im 2008er-Style, nicht dieses kleine Husten an der Börse wie zur Zeit) dort zuschlägt.”

      Das sehe ich auch so un bin gespannt! Zur Zeit ist da echt viel Euphorie los…
      Net-Worth Vergleiche sehen zwar schön aus im Moment, bringen aber nichts!
      Es ist schön zu sehen dass dein Depot die 1Mio Grenze erreicht hat, morgen bricht vielleicht aber alles zusammen und hast nur 300K. Shit…aber…wie es so schön heißt “the Market will always go up”. Ich bin nicht davon überzeugt.
      Viel wichtiger ist ja die Frage: wie viel dein passives Einkommen pro Monat /Jahr ist und wie diversifiziert das ist.
      Wenn der Markt 70% einbricht, dann sieht dein ETF Depot genauso traurig aus. Wenn Du aber 30 Kunden hast und 3 davon Kündigen. So what?

      1. Hi Mr. W,

        mit meinem Punkt “Investiere den Überschuss gewinnbringend” habe ich alle Investitionen – auch in ein eigenes Geschäft – gemeint. Ob On- oder Offline jetzt besser ist, mag jeder für sich beantworten. Dass Du gar kein Kapital investieren musstest, überrascht mich – ich habe auch auch wirklich keine Ahnung davon, was es bedeutet, ein Onlinebusiness zu starten. Ich dachte immer, initial müsste man schon ein paar Euros in die Hand nehmen, um die Grundstrukturen zu schaffen.

        Um ehrlich zu sein – ich wüsste ggw. auch überhaupt nicht, womit ich online etwas verdienen könnte. Daher werde ich mir Eure Serie mal anschauen. Es ist zwar nicht mein Plan, ein Nebengeschäft aufzubauen, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt bin, in meinem Hauptberuf Fuss zu fassen, aber interessant finde ich es schon. (Ich gehöre der FI-Szene ja auch nicht so richtig an – falls ich es per Zufall (haha!) mal werden sollte, bin ich aber auch nicht böse drum ;-)!)

        Gruß
        Dummerchen

        PS: Ist die “Schick mir eine E-Mail bei neuen Kommentaren!”-Funktion hier neu? Falls nicht – ich klicke sowas immer an, wenn ich einen Kommentar hinterlasse – ich hab nichts gekriegt. Lese diese Antwort auf meinen Kommentar gerade aus Zufall.

  12. Hi Nico, hi Peter,

    das ist ein toller Artikel geworden. Aber der Finanzwesir hat natürlich Recht mit der Behauptung mit dem nach innen gewandten Pelz. Und warum das so ist, erzählt der Pfennigmillionär weiter oben.

    Sobald jemand hierzulande hört, dass Geld da ist, kommen alle möglichen Leute und wollen davon ein Stück abhaben. Mir ist das leider schon häufig passiert und man merkt es auch bei anderen Bloggern. Am Anfang schreiben sie noch relativ offen, wie viel im Monat in die Kassen fließt, dann kommen die Neider und Hater und sie lassen es wieder sein (Sebastian Canaves, Tim Chimoy etc.). Das kann ich auch absolut nachvollziehen. Deshalb mag ich auch keine Zahlen im Blog nennen.

    Aber es gibt hierzulande durchaus diverse Blogger und YouTuber, die sechsstellige Beträge generieren (Umsatz, nicht Gewinn wohlgemerkt). Kolja schreibt es in seinem Buch, Tim Chimoy hat es bei mir im Podcast gesagt und einige mehr. Es entwickelt sich hier einiges, aber ich würde damit auch nicht hausieren gehen.

    Und hier hast Du ein weiteres Beispiel für Frührentner mit Mitte 30: http://www.journalito.com/2015/08/10/fruehrente-mit-mitte-30/

    Viele Grüße
    Daniel

    1. Hi Daniel,

      das kann ich auch gut nachvollziehen. Ich finde es wirklich erfrischend, dass ich mich auf meinem und anderen Finanzblogs so frei mit Gleichgesinnten unterhalten kann. Das hat man im “normalen” Leben einfach kaum.

      Den Blog von GoCurryCracker aus Deinem Link verfolge ich schon seit längerem. Die beiden, bzw. jetzt ja drei, sind wirklich krass. Sie genießen ihre finanzielle Freiheit indem sie die Welt bereisen. Deren Baby kam glaube ich in Taiwan zur Welt. Da hätte ich ehrlich gesagt nicht die Nerven zu. Aber es zeigt mal wieder was alles möglich ist.

      VG, Nico

  13. Hallo Nico,
    ein interessantes Thema (und ein Recherche-Autfrag für Dich ;-).

    Meine Vermutung: Wenn wir von finanzieller Freiheit sprechen, können wir das deutsche und das US-amerianische System nicht vergleichen.

    Ich habe es nicht recherchiert, aber ich vermute, dass es in den USA

    – wesentlich einfacher ist, finanziell frei zu werden
    – wesentlich einfacher ist, unter der Brücke zu landen

    Unsere sozialen Sicherungssysteme sind so stark (und teuer), dass hier Menschen eine Wohnung und etwas zu essen haben, die in den USA längst auf der Straße liegen.
    Der Preis dafür: Sehr hohe Abgaben. Was wäre, wenn Du weder Renten-, noch Kranken- oder Pflegeversicherung zu zahlen hättest und 10% weniger Steuern zahlen würdest?
    Ja, Du wärst deutlich unabgesicherter, könntest aber jeden Monat einige hundert Euro mehr in ETFs oder Immobilien stecken, also privat vorsorgen.
    Oder eben hemmunglos in der Mall vershoppen, wie es die Amis tun. Klar, dann wird’s nix mit finanzieller Freiheit.
    Dazu kommt, das wir hier mit Riester-Sparplänen gegen den 401(k) der USA konkurrieren. Das kann ja nichts werden….

    Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass Du noch den einen oder anderen finanziell befreiten auftreibst.
    Ich könnte mir aber vorstellen, dass das nicht so einfach ist. Der Deutsche trägt den Pelz gerne nach innen gewendet. 😉

    Gruß
    Finanzwesir

    1. Moin Finanzwesir,

      Ich glaube niedrige Abgaben und ggf. Steuern spielen schon eine Rolle. Wobei ich mir bei den Steuern nicht ganz sicher bin, weil es ja diverse Töpfchen gibt, in die die Amerikaner zahlen (federal tax, state income tax, …).

      Ich sehe den Hauptgrund in der anderen Lebenseinstellung der Leute und des Aktienmarkfreudigen Umfeldes. Etwas überspitzt ausgedrückt: Der Amerikaner hat ein Aktiendepot, der Deutsche nicht. Der Amerikaner investiert steuerfrei (401k) über viele Jahre in den Aktienmarkt. Der Deutsche gibt sein Erspartes einer Versicherung und spekuliert auf die gesetzliche Rente. Der Amerikaner hat mit Mitte 50 eine Million auf dem Konto weil der S&P durchschnittlich über 10% Rendite bringt. Der Deutsche kann froh sein wenn er sein investiertes Geld von der Versicherung wiedersieht, von Rendite gar nicht zu sprechen. So oder so ähnlich (stark vereinfacht).

      Würden hier mehr Menschen selbst und direkt in den Aktienmarkt investieren, statt es Versicherungen und Banken „anzuvertrauen“, dann würden wir hier auch mehr Geschichten von finanziell Freien Leuten hören. Das hoffe ich jedenfalls 🙂

      VG, nico

      1. Ich denke es gibt noch einen Grund, warum FIRE in den USA leichter ist: Die Amerikaner sind im Schnitt deutlich verschwenderischer. Kleines Beispiel: Ein durchschnittlicher Ami-Haushalt verballert 11.000 kWh an Strom im Jahr und ist dabei auch noch kleiner als der Durchschnitts-Haushalt in Deutschland, der mit 4.000 kWh auskommt.
        Ein frugalistischer Lifestyle hat darum in den USA nochmal einen viel groesseren Hebel als bei uns in Europa. Wenn ich mit 2.000 kWh im Jahr auskomme, spare ich Deutschland 50 % ein, in den USA schon ueber 80 %.

        1. Hallo Oliver,
          ich weiß, wovon Du sprichst. Unsere Ami-Freunde haben brutal aufgerüstet (also bei ihrem Haus). Sie haben jetzt dicht schließende Fenster mit – halte Dich fest – Doppelverglasung. Ja, echt jetzt.
          Sie waren ganz stolz. Da sieht man wieder mal, wie führend die amerikanische Nation in allen Dingen ist 😉
          Wir haben dann was von Dreifach-Verglasung und Passivhaus als State of the Art erzählt.
          Klar verballern die 11.000 kWh/Jahr. So ganz ohne Isolierung in Washington D.C. heizen sie wie die Wilden, in Arizona müssen sie statt dessen kühlen…
          Wir Deutschen reizen das Thema Energie/Wasser sparen eben in typisch deutscher Manier gründlich aus.
          Auch im Sanitärbereich. Selbstverständlich lege ich Wert auf ein hyginenisches WC. Aber muß der Spülknopf denn gleich einen Niagarafall auslösen?

          Gruß
          Finanzwesir

  14. Oh – ich hatte ja nicht geahnt, dass ich hier als “Vorbild” dargestellt werde 😉

    Wenn das so ist, müsste ich zu meinen Hauptempfehlungen “Sparen, Investieren und Mut zum Risiko” wohl noch etwas ergänzen. Denn – seien wir mal ehrlich: Ist “Privatier mit Mitte 50” wirklich Euer Ziel? Liegt das Ziel nicht eher 10 Jahre vorher? Oder 15, oder 20?

    Wir können uns sicher auf “Je eher, desto besser” einigen. Aber dann gehören zu den o.g. Punkten noch Konzentration, Konsequenz, Ausdauer und noch einmal Mut dazu. Und genau an diesen Punkten hat es mir selber in meinem Leben nämlich stellenweise gemangelt. Ich habe mich oft nicht auf mein Ziel konzentriert, habe zwischenzeitlich andere Prioritäten gesetzt und manchmal das Thema Finanzen auch eher stiefmütterlich behandelt.

    Aber ich bin da auch keinesfalls traurig drum. Es gibt andere Dinge im Leben, die manchmal wichtiger sind! Hier muss einfach jeder für sich selbst abwägen und das richtige Maß finden. Aber wer sich voll und ganz nur auf dieses eine Ziel konzentriert, der kann es auch eher erreichen. Davon bin ich überzeugt.

    Gruß, Der Privatier

    1. Nicht nur Vorbild, sondern sogar Leit-Erpel! 🙂

      Gerade Dein Beispiel zeigt, dass es möglich ist, die finanzielle Freiheit zu erreichen, selbst wenn man nicht auf eine Sparquote von 75% abzielt. Du hattest Deine ersten Aktien gekauft, bevor es das Internet (und günstige Online-Depots) gab. Du hast Dich nicht zielstrebig sondern schlangenförmig und teilweise unbewusst auf die finanzielle Freiheit zubewegt. Trotzdem hast Du es geschafft. Und das alles anscheinend ohne dass dabei Dein Glücksgefühl negativ beeinflusst wurde.

      Wir sollten es heute, mit unserem Wissen und Möglichkeiten, eigentlich einfacher haben als Du.

  15. Hi Nico,
    super Artikel und tolle Idee, mal ein paar “alte Hasen” mit ins Boot zu holen. Mir ist vor einer Weile auch schon aufgefallen, dass es zwar eine wachsende Anzahl von Mein-Weg-in-die finanzielle-Freiheit-Blogs gibt, aber kaum jemanden der es bereits geschafft hat und darüber berichtet, wie MMM oder jetzt Mr und Mrs W. Ich bin gespannt, ob du noch mehr Leute ausfindig machen kannst.
    Ich denke der Mangel an Vorbildern hat auch damit zu tun, dass FIRE in Deutschland bisher kaum kommuniziert wurde, der MMM-Artikel vor 2 Jahren auf Spiegel Online war wohl mit einer der ersten Berichte in der deutschen Presse (durch den bist du ja auf das Thema gekommen, ich indirekt übrigens auch. Noch eine Gemeinsamkeit ;)). Vielleicht wird es in ein 10-15 Jahren eine zunehmende Zahl von Ich-habe-es-geschafft-Blogs geben, wenn einige von uns dann durch sind.

    1. Hi Oliver,

      dann müssen wir mal ordentlich Gas geben, damit wir möglichst bald aus Erfahrung berichten können! Bei Deiner Sparquote ziehst Du wohl locker an uns allen vorbei 🙂

      VG, nico

      1. Da waere ich mir gar nicht so sicher, du hast ja z.B. mit deiner Immobilieninvestition schon einen ganz guten Vorsprung. “In spaetestens 10 Jahren finanziell frei” waere bei mir da schon ziemlich optimistisch geschaetzt. Ausserdem will ich auch mal Kinder haben… da kann ich von dir dann noch ordentlich was lernen.

  16. Eine tolle Idee :-). Ich hoffe hieraus entsteht eine endlos lange Reihe an Beiträgen! Warum die deutschen Finanzblogger etwas zurückhaltender sind als beispielsweise die Amerikaner kann ich mir nur durch die unterschiedliche Mentalität erklären. Ich bin auf meinem Blog beispielsweise nicht sehr offen was meine Vermögensverhältnisse angeht. Und doch scheint der bloße Fakt, dass ich einen Blog über Finanzen schreibe bei manchen in meinem Bekanntenkreis ein Indiz dafür zu sein, dass bei mir etwas zu holen ist. Jemand mit dem ich nicht sonderlich viel zu tun habe rief mich neulich an und hat gefragt, ob ich ihm denn nicht 1.500,- Euro für eine Autoreparatur leihen kann. Ich bekomme es auch bestimmt wieder. Aber auch kleine Kommentare wie “Die 2 Euro die du mir gestern geliehen hast brauchst du als Pfennigmillionär nicht dringend wieder oder?” sind schon ziemlich frech und zeigen schon woher der Wind weht.

    Du kannst ja vllt. mal Mr. und Mrs. W von http://whatlifecouldbe.eu fragen ob sie einen Gastartikel schreiben wollen. Sie sprechen hervorragend Deutsch.

    1. Das ist wirklich ein Problem und gänzlich anders als in den Staaten. Dort wird man gefeiert, wenn man finanziellen Erfolg hat. Hier besteht oft eine gewisse Skepsis. Das nervt und führt letztendlich dazu, dass kaum einer offen über Geld spricht.

      Von daher bietet sich hier hoffentlich eine passende Plattform, auf der erfolgreiche Geschichten geteilt werden können und man sich darüber hinaus auch mit anderen gleichgesinnten vernetzen kann. Schauen wir mal wer sich so alles meldet.

      Ich glaube es wird noch interessant werden 🙂

  17. Hi Nico, hier sind wir! 🙂 Wir leben in Stuttgart, haben 2 kids (1 und 3), sind 32 Jahre alt, ich ungarer, Sie schottin (wer das Buch “The millionaire next door” gelesen hat weiss wieso das ‘ne geile kombination ist).
    Ich bin selbständig, meine Frau hat Ihr job in August 2015 gekündigt und hat sich auch slbständig gemacht. Wir haben letztes Jahr den Punkt erreicht wo wir gesagt haben…eigentlich können wir jetzt aufhören zu arbeiten.
    Wir haben ein paar Wohnungen gekauft (als es noch was sinvolles gab) und ich habe vor 3 Jahren eine Webseite (einen job und info Portal) gestartet was ganz gut (und relativ passiv) auch gutes Einkommen generiert. Auf den Aktienmarkt spielen wir nur erstmal und lernen über ETFs. Alles was wir ab jetzt zur seite legen werden, wird irgendwann in ETFs landen.
    Wir haben (ziemlich gleichzeitig mit Dir übrigens) angefangen zu bloggen. Wir tun es auf englisch weil wir da uns besser zuhause fühlen (sorry für mein Deutsch aber Gramatik und DerDieDas sind nicht meine Stärken).
    Hier könnt Ihr über unser Weg in die FI lesen: http://whatlifecouldbe.eu/2015/12/03/financial-independence-in-9-years/
    Ich hoffe wir treffen uns bald auch persönlich! Du bist ja auch gar nicht so weit weg…

    1. Hallo Mr W,

      ich bin vorher schon mal auf diesen Beitrag gestoßen und fand Eure Geschichte wirklich interessant! Ich werde Dir mal separat eine E-Mail schicken.

      VG, Nico

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