Jetzt mal Butter bei die Fische – So erreiche ich die finanzielle Freiheit mit Mitte 40

Finanzielle Freiheit Mitte 40

Mein Ziel ist es in weniger als 10 Jahren – mit Mitte 40 – die finanzielle Freiheit zu erreichen.

Das ist doch mal eine Ansage. Da drängt sich bei Dir doch gleich die Frage auf:

Schnackt der Finanzglückliche nur dummes Zeug oder steckt da auch was hinter?

Faire Frage! Hätte ich auch so gestellt.

In diesem Beitrag zeige ich Dir an konkreten Zahlen, warum ich recht entspannt bin, dieses Ziel auch zu erreichen.

Runter mit der Buxe

Jetzt lasse ich die Hosen runter! Gewähre Dir einen Einblick in meine Finanzen. Aber ganz runter lasse ich die Buxe nicht. Meinen Mankini behalte ich noch an. So viel Privatsphäre muss sein. Du wirst aber guten Einblick bekommen, wie es unter der Hülle aussieht.

Statt zu zeigen, wieviel ich bereits auf der hohen Kante habe (und monatlich verdiene), zeige ich Dir wie meine Situation mit Mitte 40 aussehen sollte, wenn alles wie geplant weiterläuft. Dann schauen wir, wie das ETF-Depot wachsen muss, damit es mit Mitte 40 zur finanziellen Freiheit langt.

Fangen wir an.

Bestandsaufnahme

Hier sind noch mal kurz die Hard Facts:

Ich zähle seit kurzem 37 Lenze und bin derzeit der Alleinverdiener in meiner Familie. Frau Finanzglück nimmt eine Auszeit vom Job bis Heiermann (2 Jahre) und Groschen (grade geschlüpft) aus dem gröbsten raus sind oder zumindest beide in der Kita ihr Unwesen treiben. Die Berechnung hier bezieht sich auf die ganze Familie – nicht nur auf mich. Will heißen: Die Kohle muss langen um alle vier Mäuler zu stopfen.

Als Ziel-Jahr nehme ich 2024 an – also in 8 Jahren. Dann wäre ich genau 45 Jahre alt.

Zu unserem Vermögen/Geldanlage zählen:

  • Zwei vermietete und finanzierte Eigentumswohnungen (je 55qm) im Prenzlauer Berg.
  • Ein finanziertes Haus in dem wir leben.
  • Ein ETF-Portfolio, das wir fleißig füttern.

Wir werden sehr wahrscheinlich bei Erreichen der finanziellen Freiheit wieder näher zu unseren Familien ziehen (Bremen oder Berlin). Dort sollte das Wohnen bzw. der Immobilienmarkt günstiger sein als hier.

Wohin die Reise gehen kann

Ich schaue mir 3 verschiedene Szenarien an und lasse mich dann überraschen, wo die Reise hingeht.

Szenario 1 – Vermietung Wohnungen / Leben in eigener Immobilie

Wir beziehen unser Einkommen in der finanziellen Freiheit aus der Vermietung der beiden Wohnungen und der Kapitalerträge unseres ETF-Portfolios.

Die Eigentumswohnungen sind bis 2024 schuldenfrei. Wir verkaufen unser derzeitiges Haus und finanzieren mit dem Erlös vollständig unsere neue Immobilie (damit auch schuldenfrei).

Szenario 2 – Vermietung Wohnungen und Haus / Leben zur Miete

Wie Szenario 1, aber wir behalten und vermieten unser derzeitiges Haus und mieten unser zukünftiges Haus. Sprich, wir kaufen keine neue Immobilie.

Szenario 3 – Das wahrscheinlichste Finanzglück Szenario!

Wie Szenario 1, aber Frau Finanzglück und ich beziehen beide Einkommen aus einem Mini-Job.

Das Kleingedruckte

Ich habe den Berechnungen folgende Annahmen zugrunde gelegt (in der Reihenfolge, wie sie in der Tabelle kommen). In Klammern dahinter nenne ich die Szenarien, für die die Annahme relevant ist.

Inflation: Ich habe keine Inflation mit eingerechnet. Funktioniert das? Ja, auch wenn es nicht 100% sauber ist. Da ich sowohl bei den Kosten (Lebenshaltungskosten, Miete, Kranken- und Pflegeversicherung) als auch bei den Einnahmen (Miete, ETF-Rendite) die Inflation rausrechne, sollte es für diesen Zweck passen.

Lebenshaltungskosten Familie: 2.500 €. Alles, was unsere vierköpfige Familie zum Leben brauchen wird, inklusive Wohnnebenkosten, Essen, Versicherungen, Transport, Urlaub, …

Die Lebenshaltungskosten beinhalten nicht die Kaltmiete (Szenario 2).

Kaltmiete neues Haus: 1.250 € / Monat (Szenario 2)

Kranken-/Pflegeversicherung: Müssten wir dann selber zahlen. Ich nehme 15% für Krankenversicherung und 2.35% für Pflegeversicherung an – berechnet vom zu versteuernden Einkommen.

Kaltmiete Eigentumswohnungen: 500 € / Monat und Wohnung. Hier gibt es mehr Infos zu meinen beiden Eigentumswohnungen auf dem Prenzlauer Berg. Im Moment ist die Miete etwas geringer, sollte sich aber bei der nächsten Neuvermietung diesem Niveau anpassen.

Kaltmiete jetziges Haus: 1.500 € / Monat (Szenario 2)

Aktienmarkt Rendite: 5% nach Inflation aber vor Steuern. Darüber lässt sich streiten. Kann etwas höher oder niedriger sein. Den 5% lege ich eine Bruttorendite von 7% und Inflation von 2% zugrunde.

Abschreibung Eigentumswohnungen: 2.500 € / Jahr

Abschreibung Haus: 8.000 € / Jahr (Szenario 2)

Sparerfreibetrag: 1.602 € / Ehepaar

Einkommensteuersatz: Für jedes Szenario separat berechnet über Seite des Bundesministerium für Finanzen (Ehepaare).

Kindergeld: 4.560 € / Jahr – berechnet für 2 Kinder mit jeweils 190 € pro Monat.

Einkommen Mini-Job: 450 Euro pro Person / Monat (Szenario 3).

Zahlen, Zahlen, Zahlen

So, genug vom Vorgeplänkel. Jetzt wird es spannend.

Szenario 1Szenario 2Szenario 3
Benötigtes Nettoeinkommen
Lebenshaltungskosten30.00030.00030.000
Kaltmiete015.0000
Kranken-/Pflegeversicherung5.2747.4432.455
Gesamt35.27452.44332.455
Einkommen
Kaltmiete Wohnungen12.00012.00012.000
Kaltmiete Haus018.0000
Aktienmarkt Rendite22.50025.0006.250
Gesamteinkommen34.50055.00018.250
Steuerlich absetzbar
Abschreibung Wohnung2.5002.5002.500
Abschreibung Haus08.0000
Sparerfreibetrag1.6021.6021.602
Gesamt4.10212.1024.102
Zu versteuerndes Einkommen30.39842.89814.148
Steuer2.5876.0280
Steuersatz8,51%14,05%0,00%
Einkommen nach Steuer 32.98548.92618.250
Kindergeld4.5604.5604.560
Anderes Einkommen (Mini-Job)0010.800
Nettoeinkommen37.54553.46833.610
Benötigtes ETF-Depot450.000500.000125.000

Hier kannst Du Dir die Excel-Kalkulation anschauen. 

Was bedeutet das Ergebnis für mich?

Szenario 1 zeigt, dass wir in den 8 Jahren neben dem Schuldenabbau auch unser Depot auf etwa 450.000 € ausbauen müssten. Das ist sportlich, aber vielleicht machbar.

Bei Szenario 2 wäre das benötigte ETF-Kapital schon etwas höher mit 500.000 €. Wir würden dann zur Miete wohnen und gleichzeitig unser Haus vermieten. Das kann ich mir im Moment nicht so recht vorstellen.

Damit kommen wir zu Szenario 3 – mein Favorit! Dabei nehme ich an, dass sowohl Frau Finanzglück als auch ich immer noch einen Mini-Job wahrnehmen.

Halt! Stopp! Lügner!    

Ich höre jetzt schon die Aufschreie.

Du Dummschwätzer! Das ist ja gar keine finanzielle Freiheit, wenn Du noch malochen musst!

Lass mich an dieser Stelle mal einen Schritt zurückgehen. Was bedeutet finanzielle Freiheit für mich?

Finanzielle Freiheit bedeutet für mich ein selbstbestimmtes Leben zu führen, ohne den Zwang Geld verdienen zu müssen. Ich möchte vollständig über meine kostbare Zeit verfügen.

Finanzielle Freiheit bedeutet für mich allerdings nicht, dass ich nutzlos die Tage auf der Couch rumlungere. Ich werde weiterhin meine Zeit sinnvoll nutzen und Tätigkeiten nachgehen, die mich erfüllen und fordern.

Und dabei wird, da bin ich mir sicher, auch ein bisschen Geld abfallen (vielleicht auch mehr). Das kann z.B. ein Mini-Job in unser Kita sein, wo ich zwei Vormittage pro Woche die Lütschen betreue. Oder aber ich verdiene ein bisschen Geld mit dem Bloggen. Oder was auch immer.

Was ich sagen will: Egal womit ich meine Zeit verbringen werde, ein bisschen Geld wird auf jeden Fall dabei abfallen. Anzunehmen, dass ich (und auch Frau Finanzglück) nie wieder etwas verdienen, ist einfach unrealistisch.

Die schwierigsten Schritte liegen hinter mir

Und damit wären wir wieder bei Szenario 3. Um dahin zu gelangen, müsste ich die Schulden wie geplant weiter tilgen. Parallel müsste ich ein ETF-Portfolio von mindestens 125.000 € aufbauen.

Ohne jetzt zu viel zu verraten: Da sind wir schon drüber. Das würde also passen, ist mir aber ein bisschen zu sehr auf Kante genäht. Wir werden uns daher wohl beim Depot-Wert irgendwo zwischen Szenario 1 und 3 einpendeln.

Du siehst also, ich bin hier relativ entspannt. Unvorhergesehene Probleme können mich vielleicht zurückwerfen. Aber es kann halt auch schon früher mit der finanziellen Freiheit klappen. Je nachdem wie sich die nächsten Jahre entwickeln.

So genau muss das auch gar nicht geplant sein. Irgendwann wird es schon passen. Vielleicht geht der Schritt in die finanzielle Freiheit fließend über, z.B. mit einigen Jahren in Teilzeit. Oder es wird ausgelöst durch ein Ereignis. Bei Melanie war es der Verlust des Arbeitsplatzes und eine daraus resultierende Abfindung, die ihr den letzten Ruck gegeben haben. Ich lasse mich mal überraschen. Derzeit macht mir mein Job Spaß und es besteht kein Grund etwas zu ändern.

Die schwierigsten Schritte auf dem Weg in die finanzielle Freiheit liegen hinter mir. Die Weichen sind gestellt. Der Vermögensschneeball ist am Rollen. Der Zinseszins hat bereits begonnen seine Magie zu wirken.

Die Risiken…

Was könnte noch schieflaufen? Es gibt sicherlich genügend Risiken, die den Prozess verlangsamen oder sogar aufhalten können. Gesetzesänderungen (Steuer), persönliche Härtefälle (Scheidung, Krankheit, wir legen noch mal Zwillinge nach 🙂 ) oder der Job-Verlust in den nächsten Jahren hätten negative Auswirkungen.

Das größte Risiko sehe ich allerdings woanders, weil es durchaus realistisch und sehr gefährlich ist.

Lifestyle Inflation

Wenn wir es nicht schaffen sollten, unseren Lebensstil da zu halten, wo er jetzt ist, dann wird es immer schwieriger einen ausreichenden Kapitalstock aufzubauen. Es liegt voll in unserer Hand, dies nicht passieren zu lassen.

… und die Puffer

Es gibt auch noch einige Puffer, die ich bisher noch nicht berücksichtigt hatte.

  • Es ist kein Kapitalverzehr vorgesehen. Ich könnte also deutlich mehr Geld ausgeben, wenn ich mit einem festen Datum für unser Ableben rechnen würde.
  • Ich erhoffe mir sowohl von den beiden Eigentumswohnungen, als auch von unserem derzeitigen Haus, einen Wertanstieg deutlich über der Inflation.
  • Erträge aus gesetzlichen und betrieblichen Rentenansprüchen sind noch nicht berücksichtigt.
  • Meine private Rentenversicherung – a.k.a. Mein größter finanzieller Fehler – sollte 2024 bei etwa 30.000 € liegen und kann jederzeit verkauft werden (ohne Abzüge).

Und zu guter Letzt würde ich auch nicht ausschließen wollen, dass wir mehr Geld verdienen, als mit einem Mini-Job. Wir könnten auch jederzeit wieder anfangen (ein bisschen) zu arbeiten, wenn es dann doch mal unerwartete größere Ausgaben oder Marktverwerfungen geben sollte.

Fazit

Ich bin also recht entspannt, was die finanzielle Freiheit mit Mitte 40 angeht. Nichts ist sicher. Aber es sieht soweit gut aus. Wie es sich genau entwickelt, wird sich noch zeigen.

Weißt Du was mich wirklich erstaunt?

Hier hatte ich beschrieben, dass alleine der Verzicht auf den Besitz eines eigenen Autos mir eine Ersparnis von 40.000 € bis 50.000 € gebracht hat. Das ist ziemlich genau der Betrag an Eigenkapital, den ich zum Kauf der Eigentumswohnungen 2011 eingebracht hatte.  Diese beiden Wohnungen werden in Zukunft einen großen Teil unseres Einkommens bereitstellen und mir den frühen Schritt in die finanzielle Freiheit erlauben.

Ein kleiner Verzicht, das Ersparte investieren und den Zinseszins wirken lassen.

Manchmal ist es einfacher als man denkt.

Was hältst Du von dieser Berechnung? Was überrascht Dich? Hast Du Kritikpunkte oder Fragen? Ich freue mich schon auf Deinen Kommentar!

Normalerweise verzichte ich auf Haftungsausschlüsse in den Beiträgen. Aber hier muss ich noch mal deutlich darauf hinweisen, dass ich kein Steuerfachmann oder Anlageberater bin. Die Berechnungen sind stark vereinfacht und basieren auf meinem Verständnis von öffentlich zugänglichen Informationen. Es sind keine Empfehlungen an Dich, sondern dienen Deiner Unterhaltung (und Bildung). Was du mit der Info anstellst, tust Du eigenverantwortlich.


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103 Kommentare

  1. Pingback: Frugalist Noelting: Suddenly the dream of retirement ended at 40 – Tender Perennial Andrew
  2. Tipp: Macht beide später keinen 450 Euro Job. Lasst euch als Midijobber einstellen. Z.B. jeder mit 480 Euro Brutto im Monat, so seid ihr SV mäßig besser und preiserter abgesichert 😉 Gruss aus Berlin

  3. Hallo Nico, eine sehr interessante Berechnung und Disskussion. Deine Einstellungen gefallen mir. Ich wünsche dir viel Erfolg, ich denke du wirst dein Ziel erreichen.

  4. Hallo Nico,

    ich freue mich für Euch, dass die Finanzglück Familie so entspannt in die Zukunft schauen kann! =)

    Es sind jetzt beinahe 2 Jahre seit deinem Beitrag vergangen. Seit ihr eurem Ziel ein gutes Stück näher gekommen?

    Beste Grüße
    Nico

    1. Hallo Nico,

      jo, sind noch voll im Plan. Schuldenabbau und ETF-Aufbau schreiten zügig voran. Wenn nichts dazwischenkommt sollte es mit Mitte 40 passen.

      VG, Nico

  5. Hi Nico!

    Für DICH ist diese ganze Betrachtung ja eh weniger relevant. Wenn deine Frau bereit und gewillt ist, einen 20h Teilzeitjob zu machen (wenn’s sein muss bis zur Rente mit 67 oder darüber hinaus), dann ist ja quasi das “Familien-Existenzminimum” eh schon abgesichert ohne jeglichen Bedarf an Kapital-/Mieteinkünften – das kommt also dann alles on-top.

    Aber so kann und darf der alleinstehende (oder verheiratete) Normalsterbliche halt nicht rechnen, wenn er frühzeitig in Rente bzw als Privatier leben möchte. Mir ging’s nur darum sowohl bei den Mieteinnahmen als auch bei der gesparten Miete (durch wohnen im eigenen Haus) realistische Werte anzusetzen und keine geschönten, also die Instandhaltungskosten, Leerstandskosten etc mit einzuberechnen (nicht exakt weil das nicht geht, aber mit Erfahrungswerten).
    Dass du diese zusätzlichen Kosten mit nem Nebenjob abfangen kannst/könntest ist schon klar, aber warum nicht gleich richtig rechnen?

  6. Nico, was mir auch noch aufgefallen ist bei der Beispielrechnung oben (die 3 Szenarien): du hast gar keine Rücklagen für die Sanierung der Mietwohnungen mit einkalkuliert. Also wenn nach 20 Jahren die Wonhnung abgelebt ist und ein neuer Parkettboden, neues Bad etc. notwendig ist, so kann das schon mal zehn- oder zwanzigtausen Euro kosten, eine Totalrenovierung der Wohnung.
    Ebenso natürlich für das selbst bewohnte Haus, da seh ich auch nur die Kaltmiete und Nebenkosten veranschlagt. Aus den eh schon knapp kalkulierten Lebenshaltungskosten wirst das nicht finanzieren können! Also musst du korrekterweise die Rückstellungen von der eingenommenen Kaltmiete abziehen, was aber natürlich die Rendite schmälert…

    1. Hallo Roberto,

      die ganze Berechnung hier ist keine genaue Wissenschaft. Die Kosten könnten höher liegen, die Einnahmen aber auch. Der Risikopuffer ist noch gar nicht reflektiert. In den Lebenshaltungskosten Familie oben sind die Wohnnebenkosten für das Haus inklusive. Bei den Wohnungen (mit einfacher Ausstattung) könnte man noch 50 oder 100 Euro pro Monat als Rücklage mit aufnehmen. Aber das macht den Bock nicht fett und hat keine wesentliche Auswirkung auf die Rechnung oben.

      VG, nico

  7. sorry das war missverständlich formuliert, ich meinte natürlich nur das GOLD als sicheren Hafen, und die Minen als wenig oder gar negativ korrelierendes Aktieninvestment zum übrigen Aktienmarkt (zum glätten des Portfolios).

    Letztlich hängt das Gelingen aber eh zu 90% an “Frau Finanzglück”, und vielleicht zu 10% an der Entwicklung vom Aktien/Immobilienmarkt. Das sollten potentielle Nachahmer im Hinterkopf behalten… 😉

  8. Genau.

    Wenn in den ersten Jahren die Kurse sinken ist die Kohle schneller weg als man denkt. Das gilt aber nur wenn man auch tatsächlich Aktien/ETFs verkauft um die Lebenshaltungskosten zu decken. Idealerweise sollte daher ein großer Teil des passiven Einkommens fix sein. Das sehe ich mit Mieten und weitestgehend Dividenden gegeben.

    Für die Differenz gibt es dann noch zwei Möglichkeiten: Weniger ausgeben oder anderswo etwas dazu verdienen. Weniger ausgeben ist schwierig mit Familie. Aber für einen zeitlich begrenzten Zeitraum (wenige Jahre) einen übersichtlichen Betrag dazuverdienen schockiert mich jetzt nicht. Wie gesagt, Frau Finanzglück mit einem 20 Stunden Job sollte hier schon langen. Oder ich monetarisiere den Blog. Oder helfe einem Kumpel im Cafe. Oder, oder, oder. Da wir über kleine Beträge sprechen sollte sich das auch mit meinen Interessen decken können.

    (Und bitte in Zukunft nicht mehr Goldminen als „sicheren Hafen“ bezeichnen. 🙂 )

  9. Hi Nico!

    Es ist auf jeden Fall schon mal gut daß du nicht- oder wenig korrelierende Anlageformen hast mit den Immos und Aktien, und du damit das Risko etwas streust.

    Ich wollte nur auf den Denkfehler hinweisen, dass man keinesfalls die historische durchschnittliche Aktienentwicklung (z.B. DAX-Index) gleichsetzten kann mit einer festverzinslichen Anlage mit demselben Zinssatz!
    Du kannst ja einfach mal mit Excel oder nem kleinen Programm eine Beispielrechnung machen: im Szenario A hast du eine konstante kapitalrendite von z.B. 7% pro Jahr und entnimmst pro Jahr den fixen Betrag Y. Im Szenario B nimmst du eine Reihe von jährlichen Kapitalrenditen (anstatt der fixen 7%), etwa so: [-25%, -25%, -25%, 0, 0, 0, +35%, +35%, +35%, +35%, +7%, +7%, …].

    Damit wäre ein mittelgroßer, etwas länger dauernder Abschwung am Aktienmarkt simuliert mit 3 Jahre Abschwung, dann 3 Jahre Seitwärtsbewegung und dann wieder Rückkehr zu den alten Hochs, in einem 10-Jahres-Zyklus. Das Ergebnis wird dir die Augen öffnen!

    Aus diesem Grund muss man einen teil der Anlagen in “sichere Häfen” umschichten, wa aber natürlich die Gesamtrendite reduziert. Daher ist es nicht sinnvoll, mit dem langjährigen Durchschnitt von Aktien(indizes) als Grundlage für passives Einkommen zu rechnen. Du könntest z.B. auch einen Teil in Edelmetalle (Gold) oder Goldminen umschichten. Letztere sind viele nahe ihren historischen Tiefstständen der letzten 20 Jahre, wie z.B. Barrik Gold oder Anglogold Ashanti…

  10. Hi zusammen,
    das ist natürlich ein guter Punkt. Gerade das hier vonRoberto sehe ich als kritischen faktor:

    “Dann reicht irgendwann dein Minijob nicht mehr und du bewirbst dich wieder, als Akademiker mit X jahren einschlägiger Berufserfahrung, der seit Jahren irgend nen Minijob macht. Deinem Bewerbungsempfänger das zu erklären wird noch das geringere Problem sein, das größere ist daß du nach paar Jahren in (finanzieller und sonstiger) Freiheit tatsächlich erstmal zu kämpfen haben wirst, wieder in die Tretmühle zu steigen…”

    Ich denke, es wird schon schwierig als 50+ nach ein paar Jahren “nichtstun” wieder unterzukommen. Es sollte ja beides passen, der Job und das Gehalt. Je nach Branche könnte es schwierig werden dann mal wieder einzusteigen.

    Finanzielle Mittel vorausgesetzt wären auch Festzinsen eine Möglichkeit, meistens reagieren ja Aktienmärkte negativ auf steigende Zinsen. Bei einem Zinssatz von 4-6 % wären 100-200K dort untergebracht keine schlechte Alternative.

  11. Hi Nico!

    Nix für ungut, aber bitte bedenke bei deiner Rechnung auch daß wir uns seit ca. 2005 in einer beispiellosen “Schuldenblase” befinden, mit immer weiter gesunkenen Notenbankzinsen und einer dadurch befeuerten Asset-Inflation, die zu einer beispiellosen Inflationierung insbesondere von Aktien und Immobilien geführt hat, die letzten 10+ Jahre.

    Vermutlich hast du den (kurzen) Immobilien- und Bankencrash 2007-2009 noch nicht wirklich gespürt, weil du am Beginn deines Arbeitslebens warst und noch nicht viel auf der hohen Kante hattest, und/oder aber die Liebe deine Aufmerksamkeit auf andere Felder gelenkt hat… 😉

    Dein Problem: du weisst nicht wie es sich anfühlt, wenn einem die Assets unterm Hintern wegschmelzen, wie es sich anfühlt, wenn das Depot mal 50% fällt, oder noch schlimmer: über viele, viele Jahre immer weiter abbröckelt – während man immer darauf hofft daß es nur eine vorübergehende Korrektur ist die bald zuende geht und nächstes Jahr es bestimmt wieder aufwärts geht…

    Solange dir das im aktiven Erwerbsleben wo du Vollzeit arbeitest passiert ist es relativ egal – verschiebst halt einfach deine FF Pläne – was aber wenn es dir mitten in der FF-Phase passiert? das eigentliche Problem ist weniger ein finanzielles, sondern mehr ein psychologisches: wie kommst du damit klar wenn du mal 5, 6, 8 oder 10 Jahre mit ansehen musst, wie dein Aktiendepot Jahr für Jahr an Wert verliert, du zusätzlich noch regelmäßig verkaufen musst, und auch deine Immobilien die Hälfte an Wert verlieren, und du nicht mehr so leicht einen Nachmieter findest?

    Dann reicht irgendwann dein Minijob nicht mehr und du bewirbst dich wieder, als Akademiker mit X jahren einschlägiger Berufserfahrung, der seit Jahren irgend nen Minijob macht. Deinem Bewerbungsempfänger das zu erklären wird noch das geringere Problem sein, das größere ist daß du nach paar Jahren in (finanzieller und sonstiger) Freiheit tatsächlich erstmal zu kämpfen haben wirst, wieder in die Tretmühle zu steigen…

    Natürlich kann auch alles gut gehen und es tatsächlich so sein wie du es dir ausmalst. Vielleicht stehen wir auch wirklich am Beginn eines “goldenen Zeitalters”… ich sehe nur etwas mit Sorge, daß dein größter (finanzieller) Rückschlag im Leben bisher offenbar nur eine Kapitallebensversicherungs-Police mit entsprechend hohen Abschlusskosten war – ein geradezu lächerlicher “Fliegenschiss” im Vergleich zu dem von mir oben beschriebenen Szenario…

    1. Moin Roberto,

      Du hast Recht, bei der letzten großen Krise hatte ich nicht wirklich viel Geld investiert. Der nächste Crash wird mein persönlich erster richtig großer. Der Super-Gau wäre ein krasser Einbruch der Kapitalmärkte kurz nachdem ich mich aus dem aktiven Berufsleben verabschiedet habe. Es schimpft sich auf Englisch Sequence-of-Return-Risiko. Oliver, der Frugalist, schreibt hier eine wirklich starke Serie drüber (https://frugalisten.de/das-sequence-of-returns-risiko-entnahmestrategien-teil-2/). Das Problem wäre ein unerwartet hoher Verkauf von ETF-Anteilen, da die Preise niedrig sind und ich das Geld brauche. Folgt solch ein Einbruch einige Jahre später ist es nicht mehr so wild.

      Wenn der letzte größere Crash schon länger zurückliegt wäre ich daher vorsichtiger und würde einen größeren Puffer einbauen. Aber das schützt mich natürlich nicht wirklich vor einem weiteren Einbruch und z.B. einer jahrelangen Seitenbewegung der Märkte.

      Ich bin diesbezüglich aber recht entspannt. Meine passiven Cash-Flows selber – Dividenden und Mieten – sollten auch in der Krise recht stabil bleiben. Immobilien korrelieren kaum mit Aktienmärkten. Die Wohnungen bleiben auch bei einem Aktienmarktcrash vermietet. Dividenden werden vielleicht gekürzt, aber bei einem globalen Portfolio hält sich das auch im Abschwung in Grenzen. Wir reden also nicht von einem Komplettausfall des passiven Einkommens sondern einer temporären Reduktion.

      Was ist die Lösung für das Problem? Flexibilität! In solch einem Szenario fehlen vielleicht 1.000 Euro oder 1.500 Euro pro Monat. Die müssten Frau Finanzglück und ich dann erarbeiten. Z.B. könnte Frau Finanzglück in Teilzeit in ihrem Job arbeiten (was sie vielleicht eh machen möchte). Oder ich nehme für ein Jahr oder so eine Teilzeitstelle an. Oder ich finde andere Wege etwas Lustiges zu machen und dabei noch 1,000 Euro zu verdienen. Ich müsste auf jeden Fall nicht wieder in meinen alten Job zurück.

      Im Moment bin ich ziemlich relaxed. Wir sprechen uns dann noch mal wenn es soweit ist. Vielleicht bin ich dann nicht mehr ganz so locker 🙂

      Alles Gute, Nico

  12. Du musst Dir die Videos unbedingt anschauen vor allem zur Immobilienbilanz.
    Er erklärt das ein bisschen so als wäre man ein Grundschüler, aber am Ende hat er wirklich recht. Es sind ziemlich viele Videos, die Du Dir der Reihe nach anschauen solltest (kostenlos). Du musst Dich da aber registrieren. Viele Videos davon gibt es aber auch bei YouTube.
    Ich weiß jetzt nicht, ob es erlaubt ist hier einen Link zu setzen, sonst kann Nico das vielleicht machen?
    Ich probier es einfach mal:
    https://alex-fischer-duesseldorf.de/members/imkkd-serienuebersicht/
    LG Sonja

    1. Hallo Sonja,

      es ist schon ok einen Link zu setzen. Ich würde allerdings nicht so vorbehaltlos die Videos empfehlen. Alex hat wirklich Ahnung von Immobilien und es ist super, dass er vieles davon kostenlos zur Verfügung stellt. Dahinter steckt allerdings auch ein ganz klares kommerzielles Interesse. Er verdient Geld damit Dir Deine Kurse, Bücher, etc. zu verkaufen. Und das macht er ziemlich direkt in bester Direktvertriebs-Manier . Das ist nicht weiter schlimm, aber man sollte es im Hinterkopf behalten. Mich schreckt es eher ab.

      VG, Nico

      1. Okay. Das mit dem Direktvertrieb ist mir auch aufgefallen. Ich schau mir auf jeden Fall mal die Videos an.
        Jetzt aber zurück zu meiner Eingangsfrage:
        Wie investiert man 100.000,- € sinnvoller/idealerweise? Welche Aufteilung, welcher Zeitpunkt, welche ETF´s?
        Über Tipps und eine rege Diskussion freue ich mich.

  13. Klar, das mit der Fremdfinanzierung ist eine Überlegung wert, dann hat man eben wieder “Schulden”! Ist glaub reine Kopfsache. Logisch betrachtet macht die Fremdfinanzierung in dem Fall Sinn und die (sowieso übrigen) 100.000,-€ dann in ETF´s investieren.
    Doch die 2 FeWo´s sind gut belegt, daher ja die Überlegung eine 3. in das bestehende Gebäude einzubauen. Anfängliche (Kauf-) Nebenkosten habe ich keine, da das Gebäude ja schon mit gehört. Die 75.000,- netto wären die reinen Bau- Herstellkosten. Mwst. würde ich vom Finanzamt auch wieder bekommen, da ich optieren würde.
    An die Videos von Alex Fischer komm ich irgenwie nich ran?

  14. Laufend in Schuss halten muss man ja alle Wohnungen.
    Aber warum möchtest du die Wohnung selbst finanzieren?
    Bei den aktuell niedrigen Zinsen und deinen abbezahlten Immobilien macht es total Sinn die neue Wohnung zu finanzieren. Oder sind die Wohnungen nicht so gut belegt, das sich davon alle Kosten decken lassen? Idealerweise decken die Mieteinnahmen Zins und Tilgung sowie alle laufenden Kosten, so dass Du außer der anfänglichen Kaufnebenkosten selbst gar nichts zuzahlen musst. Warum also deine 100.000€ da binden?

  15. Also die FeWos befinden sich auf dem gleichen Grundstück wie mein Eigenheim in sehr ländlicher Lage. Ein späterer Verkauf entweder des Eigenheims oder der FeWos kommt für mich daher nicht in Frage. Das bedeutet, dass ich die Wohnungen auch laufend in Schuss halten muss.

  16. Bei Deinem finanziellen Status würde ich diese Ferienwohnung zu möglichst 100% finanzieren und nur die Nebenkosten selbst bezahlen. Die Wohnung zahlt sich dann inklusive Kreditzinsen von selbst ab und Du bleibst liquide und kannst Deine 100.000€ in Aktien/EFTs oder sonstiges investieren. Ich selbst bin ein Immobilienfan. Schau Dir dazu doch mal die Videos des Immobilienseminars von Alex Fischer an. Die haben mich restlos vom Thema Immobile überzeugt. Und wenn Du bisher gute Erfahrungen mit Deinen 2 Ferienwohnungen gemacht hast, was spricht dagegen? Wo liegen denn Deine Ferienwohnungen?
    LG Sonja

  17. Hallo hab da mal ne Frage:
    Werd jetzt vermutlich doch nicht in meine 3. FeWo investieren (komme auf Kosten von netto ca. 75.00,-€). Den Invest hätte ich vermutlich (durch die Mieteinnahmen) nach 8 Jahren wieder drin, aber dann hätte ich insgesamt doch sehr viel in Immobilien stecken. Abbezahltes Eigenheim und dann 3 eigenfinanzierte FeWo´s incl. der ganzen Arbeit damit!?
    Daher die Überlegung, ob ich das Geld lieber in ETF´s investieren soll. Dachte an ca. 100.000,-€.
    Wie investiert man so eine Summe sinnvoller/idealerweise? Welche Aufteilung, welcher Zeitpunkt, welche ETF´s?
    Freue mich über Tipps und eine Diskussion.

  18. Das Depot “gehört” dann den Kindern. Allerdings sollten so die Pauschbeträge und Freibeträge ausgenutzt werden können.
    Je nach pers. Steuersatz könnte auch ein Immobilienübertrag die Steuerlast mindern bzw. den Kindern Einkünfte für zB das Studium generieren. Warum die Kids aus versteuertem Geld “unterhalten” wenn das über Mieteinnahmen gehen könnte

    Aber das kann ein Steuerexperte sicher besser beurteilen.

    1. Danke für die Tipps. Da werde ich meinen Steuerberater drauf ansetzen.
      Aber jetzt als nächstes werde ich wohl in meine 3. vermietete (Ferien-) Wohnung investieren um so laufende Einkünfte zu generieren.

  19. Okay, darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Beim Depotübertrag auf die Kinder bin ich dann aber nicht mehr Herr des Geschehens, oder? Also gehört das Depotvermögen dann den Kindern?
    Wird jetzt vermutlich noch in eine weitere Wohnung investieren.

  20. Ich werde die nächsten Jahre sicherlich noch voll arbeiten (bin selbständig), damit wir den Kindern das Studium oder eine ordentliche Ausbildung ermöglichen können. Frau Seppel hat das Glück, dass Sie sich voll und ganz um die Kinder kümmern kann und daher nicht ins Geschäft muss. Dieser Luxus war und ist uns wichtig.
    Bei der weiteren Verögensanlage bin ich mir nicht sicher, was ich machen soll: Wirlich in ETF´s investieren oder doch lieber in “handfeste” Sachwerte, also z. B. Immobilien.

  21. Also in meinen Augen alles richtig gemacht. Wenn man mal ausgeht du nimmst Szenario 3 nur mit einem geschätzten Depotwert von 250k + 2 vermietete Wohnungen die dann wahrscheinlich eher bei 280k liegen dürften als die 140k und dann noch die selbstgenutzte Immobilie abbezahlt mit 260k dann läbbert sich einiges 790k. Erst mal dafür Respekt dann bist du oder besser Ihr der Million nah;) Wenn du jetzt oder Ihr noch weiter Minijobt könnt Ihr noch weiter sparen und man ist beschäftigt xD.

  22. Hallo Leute, bin neu hier und kann dem Kommentar von Monika Reich vom 3. Juni 2016 um 16:22 nur zustimmen. Es kommt doch immer irgendwas dazwischen, gerade wenn man Kinder hat (Klassenfahrt, Führerschein, Auto,…):
    Studium für ein Kind kostet ca. 50.000,-€. Bei zwei Kindern sind das dann ca. 100.000,-€ die du dafür reservieren solltest.
    Bei mir siehts so aus: Familienvater mit 3 schulpflichtigen Kindern, kurz vor 50. Eigenheimbesitzer, zwei vermietete Wohnungen, … Schuldenfrei, Aktien-/ETF-Depot, Bargeldreserve, …
    Eigentlich könnte man (theoretisch) aufhören zu arbeiten. Aber dann kommen eben genau die Gedanken und Überlegungen von Monika ins Spiel.
    Mein Ziel: Mit 56 Jahren 600.000,-€ Aktien-/ETF-Depot. Zuzüglich den Mieteinnahmen, zuzüglich 200.000,-€ Bargelg- oder Tagesgeldpuffer. Dann sollte es passen.
    Also heisst die Devise weiterarbeiten, vorsorgen, sparen, Vermögen aufbauen.

  23. Absolut richtig! Die sog. “kleine finanzielle Unabhängigkeit” – also die Teilzeitarbeit – dürfte für die meisten Menschen ohnehin die bessere Wahl sein. Ein Leben vor der Couch ist ja langweilig. Und man kann sich ja auch nicht mit Freunden in der Zeit treffen, weil die ja alle einen Job haben. Man denke da an den Minecraft-Milliardär Markus Persson, der sich vor einiger Zeit öffentlich über seinen ziellosen Alltag beschwert hat…

  24. Hallo,
    Finde Deine Analyse und auch die Herangehensweise mit den Szenarien sehr gut!
    Allerdings würde ich zwei Denkanstöße geben:
    1) Steigen Deine Lebenshaltungskosten bei Erreichen der finanziellen Freiheit? Du hättest ja dann mehr Zeit für Reisen, Hobbies, etc. außerdem ist wohl mit Inflation bei den Lebenserhaltungskosten zu rechnen
    2) Du hängst stark von der Aktienmarktrendite (angenommene 5% p.a.) ab, ist das nicht etwas sportlich? Das schaffen selbst die besten Dividenden ETFs nicht.
    Gern hier auch der Hinweis auf einen Artikel zu diesem Thema, der insb. Punkt 1) nochmal aufgreift: https://meinefinanziellefreiheit.com/2016/06/04/was-bedeutet-finanzielle-freiheit/
    Viele Grüße,
    Finanzielle Freiheit

  25. Hallo Nico,

    klingt doch gut und muss schön sein, die finanzielle Freiheit doch schon in recht greifbarer Nähe zu haben.

    Eine Frage/Anmerkung hätte ich noch:
    Es wird häufig empfohlen vor Renteneintritt den Aktienanteil schrittweise herunterzufahren und in risikoärmere Anlagen umzuschichten. Der Schritt in die finanzielle Freiheit inkl. Aufgabe des Angestelltenverhältnisses ist ja mehr oder weniger ein vorgezogener Renteneintritt (ohne Rentenzahlung, dafür anderweitige Erträge).
    Du setzt neben dem Einkommen aus Vermietung (+ evt. Minijob) voll auf die Erträge aus dem ETF-Depot. Warum kommt für dich eine Umschichtung nicht in Frage? Oder kann man die Mieteinnahmen als risikoarmen Teil betrachten?

    Und noch eine Anmerkung aufgrund des Kommentars weiter oben:
    Ich mag die Schilderung der persönlichen Situation, wenn ich nur graue Theorie lesen wollte, würde ich ein Fachbuch zur Hand nehmen. Gerade die persönlichen Geschichten zeigen doch konkret wie es gehen kann. Weiter so 🙂

    1. Hallo Mitro,
      ganz genau, der risikoarme Anteil in meinem Portfolio sind die Mieteinnahmen. Wobei schwankungsarm es wahrscheinlich besser trifft. Ich bin kein großer Fan von Anleihen. Habe mich aber auch noch nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt. Das kann sich also auch noch ändern.
      Die Absicherung in meiner „Rente“ (schrecklicher Begriff!) würde ich nicht durch Anleihen erzielen wollen, sondern durch Arbeitskraft. Wenn wirklich der Aktienmarkt zu einem ungünstigen Zeitpunkt abschmieren sollte, und ich im Regen stehe, dann greife ich halt noch mal für einige Zeit zur Schippe und verdiene etwas mehr Geld mit aktiver Arbeit. Ist ja nicht das Ende der Welt. Da ich in der Blüte meines Lebens stehen werde, ist die Ausgangslage etwas anders als bei einem Rentner in den späten Siebzigern. Da kann man dann schwerer gegensteuern.
      VG, Nico

  26. Das ist doch einmal ein interessante Rechnung. Die Situation hier ist ja ähnlich (ohne dass wir nach finanzieller Freiheit strebten), Vier Leute, 2024 wird der Immokredit getilgt sein. Immowerte ähnlich, das etf Portfolio dann voraussichtlich etwas größer als 125.000. Da wir aber 5 Jahre älter sind wollen wir auch jetzt schon Zeit und freiheit konsumieren und werden nach der Elternzeit die Arbeitszeit reduzieren.

    Was mir in Deiner Betrachtung zu kurz kommt: äußere Faktoren. Wir werden demnächst teilweise fürs Pflegeheim der Elterngeneration aufkommen müssen. Da wäre Deine Strategie, wenig zu verdienen, zwar gut, die fremdvermieteten Immos könnten aber dran glauben müssen. Und dann haut nichts mehr hin. Außerdem haben wir für uns beschlossen, das wir unseren Kinder solche Hypotheken nicht aushalsen möchten und brauchen dementsprechend Geld fürs Alter. Ich habe nicht mehr genau in Erinnerung, wie die Berechnung war, aber beim Bafög für Deine Kinder könnte es ähnlich aussehen, so dass Du das Studium dann selbst finanzieren müsstest, das würde aus 2500 auch knapp…

    Viel Erfolg, Katja

    1. Hi Katja,
      die Berechnung oben ist mir ja auch zu sehr auf Kante genäht. Einen Puffer brauche ich auch, damit ich gut schlafen kann. Sonst würde ich den Schritt nicht wagen. Aber mit 100.000 Euro mehr im ETF Portfolio hast Du schon einen ziemlich großen Batzen auf der Kante.

      Aber bedenke auch, dass hier einige Faktoren noch nicht mit eingerechnet sind. Kein Verbrauch, keine Rentenzahlungen ab 67 (oder wann auch immer) und vor allem nur ein Einkommen auf Mini-Job Niveau. Und letztendlich sind die 2.500 Euro für uns vier berechnet. Zu zweit bräuchten wir wohl nicht mehr so viel – eine halb so große Immobilie würde reichen.

      Euren Ansatz auf Teilzeit zu gehen finde ich einen sehr guten. Das könnte ich mir für mich auch vorstellen, wenn es sich mit dem Job verträgt (geht derzeit eher schlecht – die Kollegen in Teilzeit arbeiten immer noch 100%, nur haben weniger Zeit und Gehalt dafür).

      VG, Nico

  27. Ein schöner Artikel und eine interessante Diskussion.
    Der Krankenkassenbeitrag in Szenario 3 kann so aber nicht stimmen!
    Es gibt eine Mindestbemessungsgrundlage für freiwillig Versicherte von etwa 1000€.
    Es müssten also für zwei Versicherte ca. 3500€ für die KV gerechnet werden.
    Oder irre ich mich da?

    1. Ich korrigiere mich:
      Mindestens 3800€ für die KV sollten es sein.
      968,33€ ist die Mindestbemessungsgrundlage für 2016.
      Schöne Grüße
      Florian

      1. Hi Florian,
        das muss ich mir zur Not noch mal im Detail anschauen, wenn ich wieder daheim bin. Auf die schnelle vielleicht nur die Info, dass ein Versicherter reicht. Dann sollte die Familienversicherung greifen.
        VG, Nico

        1. Wie sagt der Jurist? Es hängt davon ab! Wir hatten das Thema neulich auch beim Frugalisten Oliver. “Der Privatier” (Peter) hat auf seinem Blog dem Thema ein Kapitel gewidmet. (Vorsicht – ich plapper nur ungeprüft nach!)

          Es hängt davon ab, wie viel jede der beiden Personen verdient:
          http://der-privatier.com/kap-8-4-familienversicherung-der-krankenkasse/
          Ist das Vermögen also halbwegs auf beide verteilt, zahlen beide.

          LG
          Dummerchen

        2. Dummerchen hat den richtigen Artikel verlinkt.
          Die Berechnung stimmt aber leider noch immer nicht!
          Möglicherweise ist aber Frau Finanzglück völlig mittellos.

          Ein gutes neues Jahr wünscht
          Florian

  28. Hallo Nico,

    über die Seite des Finanzwesir bin ich auf Deinen Blog aufmerksam geworden. Seit einiger Zeit lese ich immer mal wieder lose die Beiträge deines Blogs.

    Das Setting war perfekt. Wir haben ungefähr das gleiche Alter, beide Kinder, eine Frau, Haus, Auto … Viele offensichtliche Übereinstimmungen.

    Irgendwie hat mich an deinen Beiträgen immer etwas gestört. Etwas lag quer im Magen und ich konnte deine Texte nicht so recht verdauen.

    Ich war einfach nicht glücklich wenn ich die Texte gelesen hatte. Irgendwie hatte ich das Gefühl wenig Neues zu lernen.

    Vieles schien sich zu wiederholen. Schwer es in Worte zu fassen.

    Beim Lesen dieses Beitrags ist mir endlich klar geworden woran das liegt und wollte mal ein kleines Feedback geben. Kann leider nicht fragen ob Du überhaupt eines haben willst also gebe ich es Dir ungefragt.

    Deine Artikel handeln von Dir. Du beschreibst wie du Sachen angehst warum Du die Dinge so tust wie du Sie machst und warum alles richtig ist. Auch wenn es nicht Deine Intention ist, so kommt es doch bei mir so an.

    Als Leser vermittelt mir das irgendwie das Gefühl ich mache alles falsch, da ich kein 125k Wertpapierdepot habe, keine vermieteten Eigentumswohnungen, noch nie Carsharing gemacht und Versicherungen habe und als sinnvoll erachte von denen Du sagst, die seien unnötig.

    Was genau aus meiner Sicht zu ändern wäre, damit mich dein Blog so richtig fesselt, kann ich nicht genau sagen. Aber ich muss zugeben, dass der Finanzwesir für mich nen besseren Flow hat Wissen und Sachverhalte zu transportieren.

    Hoffe das Feedback trifft Dich nicht an einem wunden Punkt.

    Viele Grüße,

    Biggie

    1. Hallo Biggie, hallo Ulf,
      ich habe neulich in einem anderen Blog auch schon mal eine ähnlich geartete Kritik an einem Blogautor gelesen und frage mich dann immer: “Mit welcher Haltung wird so ein Kommentar geschrieben?” Klar, ich kann mir vorstellen, dass Nico sich über jede Art von Hinweisen freut, was er noch verbessern könnte, um seinen Blog interessanter zu machen.

      Aus Deinem Kommentar lese ich aber mehrere Dinge heraus:
      “Ich war einfach nicht glücklich wenn ich die Texte gelesen hatte. Irgendwie hatte ich das Gefühl wenig Neues zu lernen.”
      Tipp: Wenn mir ein Blog nichts Neues liefert oder mir nicht gut tut, lese ich ihn nicht mehr. Es gibt auch einen Blog in der Finanzbloggerwelt, den ich nicht mehr besuche. Er liefert mir Null Informationen, der Autor schreibt immer den gleichen Kram, beweihräuchert sich selbst und langweilt mich zu Tode. Ich ärgere mich regelmäßg darüber und tue mir das daher nicht mehr an und besuche ihn nicht mehr. Was zwingt Dich also, einen Blog zu besuchen?

      “Vieles schien sich zu wiederholen. Schwer es in Worte zu fassen.”
      Ich würde mich als Vielleser bezeichnen und dass Du ausgerechnet bei diesem speziellen Beitrag den Hinweis auf Wiederholung gibst, finde ich mehr als erstaunlich – dieser Beitrag ist extrem persönlich und in seiner Darstellung eher einzigartig.

      “Deine Artikel handeln von Dir. Du beschreibst wie du Sachen angehst warum Du die Dinge so tust wie du Sie machst und warum alles richtig ist. Auch wenn es nicht Deine Intention ist, so kommt es doch bei mir so an. Als Leser vermittelt mir das irgendwie das Gefühl ich mache alles falsch, da ich kein 125k Wertpapierdepot habe, keine vermieteten Eigentumswohnungen, noch nie Carsharing gemacht und Versicherungen habe und als sinnvoll erachte von denen Du sagst, die seien unnötig.”

      Dir ist schon bewusst, dass genau das Beschreiben des eigenen Wegs eines der Hauptanliegen von Nico ist, oder? Siehe “Über mich”: “Auf Finanzglück beschreibe ich Dir meinen Weg in die finanzielle Freiheit – alles mit dem Ziel, ein selbstbestimmtes und glückliches Leben frei von finanziellen Sorgen zu führen.”
      Er stellt seinen Weg vor und gibt damit ein Beispiel, wie er gedenkt ein für ihn selbstbestimmtes/glückliches Leben zu erreichen. Er möchte damit eine Inspiration für andere sein. Wenn Du Dich mit diesem Weg nicht identifizieren kannst oder Dich gar angegriffen fühlen solltest, solltest Du Deine Einstellung zu den dargestellten Inhalten vielleicht überdenken. Ich denke keinesfalls, dass es nur einen Weg gibt, das o.g. Ziel zu erreichen. Es ist Nicos Weg, nicht DER Weg. Mein Weg zu einem glücklichen Leben sieht anders aus, Deiner wohl auch. Nico ist aber von seinem Weg überzeugt und das ist auch gut so – für ihn. Sonst würde er ihn nicht mit der notwendigen Konsequenz gehen und diese Überzeugung liest man auch aus seinen Beiträgen heraus. Wenn Du also von einem anderen Weg überzeugt bist und er Dir das Gefühl gibt, etwas falsch zu machen, solltest Du Dich fragen, ob Du wirklich von Deinem Weg überzeugt bist – wenn dies so ist, akzeptiere eine abweichende Meinung doch einfach und hake sie unter dem Aspekt “Jeder Jeck ist anders” ab. Merkst Du hingegen, dass Du Deinem Weg nicht die Treue schwören kannst, da Du einen inneren Konflikt verspürst, löse ihn.

      Auch ich kann manche Einstellungen in Finanzblogs nicht mit meinen in Deckung bringen und trete dann gelegentlich in Kommentaren in einen Austausch, hinterfrage Einstellungen (meine und die des Autors) und ziehe daraus meine Schlüsse. Oftmals stelle ich fest, dass es kein Schwarz und Weiß gibt – das Leben ist halt bunt.

      “Was genau aus meiner Sicht zu ändern wäre, damit mich dein Blog so richtig fesselt, kann ich nicht genau sagen.”
      Ich fürchte, nicht Nico muss hier etwas ändern – insbesondere bei diesem Beitrag gingen bei ihm ja die Leserzahlen “durch die Decke” – sondern Du solltest Deine Einstellung zu in Blogs vorgestellten Ideen hinterfragen. Dass das nicht immer leicht ist, weil Ideen am eigenen Wertesystem rütteln können, kann ich nur allzu gut verstehen. Ich ärgere mich manchmal auch über Beiträge oder Kommentare, die meiner Meinung entgegenstehen – aber dann liegt das Problem in mir und nicht in dem Beitrag/Kommentar. Kann ich andere Meinungen nicht neben meiner eigenen akzeptieren?

      Liebe Grüße
      Dummerchen

    2. Hallo Biggie,
      Feedback ist immer gut. Besten Dank dafür. Dass Du mich in einem Atemzug mit dem Wesir nennst ehrt mich! Ich glaube da liegen noch zwei Ligen dazwischen.
      Ich schreibe die Beiträge immer auf mich bezogen. Das reflektiert einfach meine persönliche Präferenz, wenn ich selber Blogs lese. Reines Wissen kann ich mir einfacher mit Büchern aneignen (finde ich strukturierter). Blogs lese ich gerne, weil dort immer die Geschichten hinter den Menschen dazukommen. Das finde ich am spannendsten. Wirklich bahnbrechendes Neues liest man gar nicht so oft auf Blogs. Es ist eher, wie die einzelnen damit umgehen.
      Die Serie über die Vorbilder (finanziell Freien) schießt in die gleiche Richtung. Es ist für mich eine Inspiration zu lesen, wie sie es erfolgreich geschafft haben. Es erweitert meinen Horizont. Vielleicht ist das auch ein Ansatz, der für Dich passt. Selbst wenn Du keinen Immobilien besitzt und kein hohes Depot hast (oder haben willst), so sollte es dennoch faszinierend sein wie andere mit ihren Finanzen umgehen.
      Ein wirklich wichtiger Teil von Finanzglück sind die tollen Kommentare. Hier findet glaube ich jeder etwas. Vielleicht sollte ich irgendwie versuchen, dass die Leser selber mehr in den Vordergrund rücken und ihre Geschichte teilen. Das muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen.
      Ich würde mich freuen wenn Du öfter mal reinschaust und dann auch gerne kritische Kommentare hinterlässt.
      Alles Gute, Nico

  29. Hallo Nico, Deine Ausführungen sind sehr interessant für mich, ebenso die zahlreichen Kommentare. So eine rege und sachliche Diskussion kann man lange suchen, das ist wirklich klasse. Es hat allerdings für mich einen mehr oder weniger guten Effekt: ich muss nun wirklich nochmal nachdenken. Ich hatte mir ausgerechnet, das ich mit meinem Portfolie an Aktien und Derivaten rund 20 Jahre lang anständig leben kann, kein Luxus, aber auch nicht zwangsweise beim Discounter einkaufen. allerdings geht meine Rechnung vom Kapitalverzehr aus. Ich gehöre zwar nicht zu den Top-Tradern, die aus jeder Börsensituation mit Gewinn herausgehen (wenn es die überhaupt so gibt…), ich bin eher durchschnittlich, mache immer wieder mal einen Fehler, aber habe in den letzten 10 Jahren (bis auf ein übles Jahr) zumindest pro Jahr rund 12% Rendite eingefahren. Hier denke ich nicht, dass das immer so weiter geht, daher meine Rechnung mit dem Kapitalverzehr. Deine Rechnungen sind etwas eleganter, aber ich möchte mir keine Immobilie zur Vermietung kaufen. Zudem bin ich privat versichert und es geht mir erst jetzt auf, dass das wohl nicht zu meinen besten Entscheidungen zählt, aber es ist nun fast zu spät. Toll, das Du so früh angefangen hast, ich hatte nie einen Ansprechpartner für diese Überlegungen und habe viele Jahre herumexperimentiert. Ich werden Deinen Blog verfolgen, das Thema ist toll!

    1. Moin Angel,
      freut mich wirklich, dass der Blog Dir gefällt. Ich hätte es von ein paar Monaten, als ich den Blog gestartet hatte, nicht für möglich gehalten, dass es so ein großes Interesse gibt. Besonders die vielen Kommentare freuen mich. Da kann ich dann auch selber viel rausziehen.
      Vom Kapitalverzehr ausgehen muss ja nicht schlecht sein. Wenn Du Deine Rente einigermaßen einschätzen kannst, dann passt es doch. Der Privatier hat glaube ich auch seine Rente mit einbezogen und anfangs einen Kapitalverzehr angenommen (was sich wohl nicht bewahrheitet hatte).
      Ist letztendlich alles eine Frage des Puffers.
      VG, Nico

  30. An solchen konkreten Szenarien kann man sich schön abarbeiten. Sehr gut. Viele Leute machen solche Planspiele überhaupt nicht. Kritisieren aber die Annahmen der anderen.

    Ich selbst gehe bei der Rendite meines Portfolios von 3.5% p. a. (real) aus. Nominal 5%. Zum einen sind das ungefähr die “expected returns” ausgehend von den aktuellen Marktbewertungen. Zum anderen bin ich lieber konservativ. 7% sind auf jeden Fall zu hoch, man darf sich hier nicht vom Rückspiegel-Blick täuschen lassen. Ist ein häufig gemachter Fehler, auch in der Finanzliteratur.

    Ein Minijob würde mich wahrscheinlich nerven, weil die wahre Freiheit für mich ist, mal eben drei Wochen zu verreisen. Klar, mit Kindern ist man an die Schulferien gebunden, aber die sind viel häufiger als man als Angestellter Urlaub hat.

    Witzig: ich will auch 2024 FI sein. Mein Portfolio hat jetzt 450k, weitere 200k hab ich in Tagesgeld und gebundenen Vorsorgeprodukten. Klingt viel, aber von 18k (4%-Regel) könnte ich momentan nicht leben. Will das Depot deshalb noch verdoppeln. Immobilien würde ich nur nach einen Preiscrash in Erwägung ziehen.

    1. Hallo VI,
      ich versuche auch einen ordentlichen Puffer einzubauen. Aber die Gefahr ist glaube ich eher, dass man zu viel puffert, als zu wenig. Du hast ja schon ordentlich was Beiseite geschafft!
      Das mit dem nebenbei arbeiten bitte nicht falsch verstehen. Ich habe das Beispiel eines Mini-Jobs genommen, aber es könnte auch genauso gut eine Selbstständigkeit sein oder so. Mal schauen.
      VG, Nico

    2. Hmm, 2024 hat wirklich etwas an sich – ist auch mein Zieljahr.
      Witzig, dass ich auf ähnliche Größenordnung wie VI abgesehen habe. Wofür steht in dem Fall „FI“?

      Und dir Nico wünsche ich viel Erfolg.
      So wie ich dich kenne, schaffst du es in allen 3 Szenarien – alle Lebensumstände hin oder her.

      1. FI = Financial Independence. 1 Mio im Portfolio sind in meinen Augen eine gute Grundlage. Mit 30 bis 40k pro Jahr (3% bis 4%) macht man keine Riesensprünge. Aber vor allem wenn man noch eine Immobilie hat reicht es für ein schönes Leben. Da ich ja weiterhin arbeiten will, nur eben zu meinen Bedingungen (selbständig?), wird sicher auch noch Geld reinkommen.

        1. Genau das gleiche sagen auch mir die Zahlen.
          4% Dividendenrendite reichen für ein durchschnittliches Lebensniveau. Die jährlichen Dividendensteigerungen über der Inflationsrate heben das Niveau immer wieder an. Etwa ab 3 Mio reichen die Renditen für ein „komfortables“ Leben.
          Wenn dazu noch die eigengenutzte Immobilie abbezahlt ist – dann gibt es überhaupt keine Bedenken mehr, ob man langfristig über die Runden kommt.

  31. Ich muss sagen, dass ich ziemlich erstaunt bin, über die Ergebnisse der drei Szenarien!
    Allerdings muss ich gleich dazu sagen, dass mir zwei Aspekte in den Plänen völlig fremd sind und ich sie deshalb nur ganz schwer einzuschätzen vermag: Kinder und vermietete Immobilien.

    Die “Gefahr” bei Kindern sehe ich darin, dass (ich zumindest) die erforderlichen Ausgaben mit zunehmenden Alter überhaupt nicht einschätzen kann. Ich denke, es könnte schon einen Unterschied machen, ob es sich um zwei handelt, die in erster Linie die Windeln voll machen oder zwei, die mit Auto oder eigener kleinen Studentenwohnung ein paar Jahre lang studieren (inkl. Auslandssemester).

    Wenn ich bei den Immobilien richtig gerechnet habe, müsste es sich bei den Wohnungen um einen kalkulierten Wert von 125T€, bei dem eigenen Haus um ca. 400T€ handeln. Wenn man die nicht abschreibungsfähigen Grundstücksanteile dazu nimmt, entspricht dies einem Immobilien-Vermögen von ca. 600-700T€. Das wäre dann mit 45 Jahren allerdings auch schon mal eine ganze ordentliche Summe!

    Wie gesagt – ich kann die beiden Faktoren nicht wirklich einschätzen – aber mit einem ETF-Depot von 125T€ und einer 4-köpfigen Familie würde ich mich überhaupt nicht wohl fühlen!
    Aber das liegt wahrscheinlich auch an meiner Unkenntnis und damit inneren Abneigung gegen Immobilien. Mit einem Wertpapier-Depot in ähnlicher Höhe (700-800T€) würde ich mich wohl schon viel besser fühlen.
    Aber selbst da hätte ich bei einer jungen 4-köpfigen Familie etwas Magengrimmen – allerdings, auch das sei gesagt: Einen gravierenden Fehler kann ich in deiner Rechnung nicht erkennen. Es gäbe sicher ein paar Kleinigkeiten (z.B. Inflation?, Mini-Job=Netto-Einnahmen?, Instandhaltung der Immobilien?, Kapitalrendite?, etc.) – aber dir geht es ja auch mehr um die grobe Richtung.

    Gruß, Der Privatier

    1. Moin Peter,
      da bist Du ja! Hatte schon gedacht Du meldest hier nicht zu Wort. Dein Feedback, als alter Hase, ist mir hier wichtig.
      Dann bin ich ja beruhigt, dass keine großen Schnitzer drin sind. Bei den Immos liegst Du in etwa richtig, vielleicht etwas zu hoch.
      Mit einem Depot von nur 125.000 Euro wäre es mir auch zu knapp. Puffer muss sein. Wie hoch der sein wird, schauen wir dann mal.
      VG, Nico

  32. Na das nenn ich mal einen viel-diskutierten Beitrag ?
    Alle Fürsprüche, sowie skeptischen Gegenargumente, die mir beim Lesen des Artikels gekommen sind, wurden schon erwähnt und diskutiert. Insbesondere das Thema Immobilien-Instandhaltung und Leerstands-Risiko.
    Was hat dieser Beitrag in mir (und ich glaube auch bei Anderen) bewirkt? Der Gedanke “es ist zu schaffen” wird angeregt. Fakten, statt Gerede. Die Unsicherheit über die getroffenen Annahmen (Aktienrendite, Inflation, ggf. Umzug, Erwerbssituation etc.) – das wird Leben genannt.
    Viel Erfolg!

  33. Hallo Nico,
    Toller Blog, mir gefällt dein Schreibstil.
    Nach der Geburt meiner Tochter hatte ich ähnliche Überlegungen. Noch ein paar Jahr Vollgas, dann habe ich es geschafft … Dann kamen mir ähnlich Gedanken wie von Monika. Zieh ich wahrscheinlich doch nicht durch und werde dann weiter arbeiten usw.. Die Konsequenz war dann, dass ich direkt nach der Elternzeit in Teilzeit gegangen bin. Warum erst handeln, wenn man es komplett geschafft hat?
    Ist vielleicht eine Überlegung wert. 😉
    Alles Gute,
    ich schau gern mal wieder rein.
    Mr. Braun

    1. Moin Mr Braun,

      Auf jeden Fall. Aber im Moment passt es ganz gut. Ich arbeite im derzeit so eine Art Teilzeit. Zumindest gefühlt. Ich nehme die Elternzeit in Anspruch. Das ist wirklich eine tolle Sache und hat irgendwann noch mal seinen ganz eigenen Beitrag auf Finanzglück verdient.

      Vor zwei Jahren (nach Heiermanns Geburt) hatte ich einen Monat Elternzeit. Letztes Jahr dann noch mal zwei Monate. Dieses Jahr (nach Groschen Geburt) hatte ich einen Monat Elternzeit. Nächstes Jahr kommen dann noch mal zwei. Dazu noch der reguläre Urlaub (anteilig). Das ist schon eine feine Sache.
      Eigentlich kann ich so weiter machen bis ich das Rentenalter erreicht habe 🙂 Wird dann aber eine große Familie – und die FF kann ich mir abschminken.

      Ich schaue einfach mal wie die Dinge sich entwickeln. Ausschließen würde ich nichts.

      Alles Gute, nico

  34. Hallo Nico,

    ich habe ein paar Gedanken und Fragen zu deinem Beitrag. Ich, als bekennender Skeptiker der “FF” – sowohl was die Erreichbarkeit als auch den Sinn angeht (wobei es da auf die jeweilige Interpretation ankommt).

    Ich sehe die größte Schwierigkeit in der Reihe an Annahmen, die zutreffen müssen, um die FF mit 2500€ p.M. zu erreichen. Die Sparrate muss stimmen, die Rendite muss über Jahre hinweg stimmen, der Wille muss bei allen Beteiligten vorhanden sein (und bleiben), der Lebensstil muss konstant bleiben … und das nicht nur in der Ansparphase, sondern auch danach!
    Ich sehe zudem ein Problem in der Ausschüttungsphase. Man liest in den Blogs gerne, dass es mit ETFs auf und ab gehen kann, aber den langfristigen Anleger störe dies ja nicht. Tja, was denn, wenn mit 45 Jahren das Depot sich frisch halbiert hat? Oder anders rum: Mit 45 sieht es gut aus und mit 50 für 2-3 Jahre plötzlich nicht – wovon Leben? Denn die Einkommensziele, z.B. die 2500€, sind zumeist vollkommen ohne Puffer gerechnet, obwohl dieses Einkommen zu großen Teilen den Schwankungen des Kapitalmarktes unterliegt.
    Vermögen haben, hält einen auch noch längst nicht liquide. Vermietete Wohnungen sind gut (auch wenn im Sinne der Mehrung des Vermögens eigentlich ein Verkauf und anschließender Neukauf bzw. Neubeleihung sinnvoll wäre), da monatlich Miete fließt. Aber ETFs, die 5-6% im Jahr ausschütten – finde die mal. Mir fehlt im Plan der Zeitpunkt, an dem die ETFs raus fliegen und durch z.B. Dividenden Aktien (wobei der Zeitpunkt besser heute, als in 8 Jahren wäre, imho) ersetzt werden, um die nötige Liquidität zu erreichen. Oder willst du regelmäßig Anteile verkaufen? Denk an die Gebühren.
    In den 2500€ fehlen mir Instandhaltungsrücklagen für die beiden Wohnungen. Zudem generell Puffer (wie schon erwähnt), wenn das Porfolio schwankt, mal 1-2 Monate in einer der Wohnungen keine Miete fließt, oder beide Kids grade auf Klassenfahrt wollen.

    Größte Skepsis habe ich wirklich, was an den Zieleinkünften immer gerechnet wird. Das mag das Geld sein, was ich aktuell im Monat so aufbrauche. Das heißt aber nicht, dass ich damit gut schlafen könnte, wenn ich regelmäßig nur noch diese Summe gezahlt bekäme. Damit ich gut schlafen kann, brauche ich Puffer. Erstrecht bei vier Nasen, die mehr wollen, als nur zu Essen. Was ich auch für legitim halte.

    Oder anders gesagt: Zur Freiheit gehört Flexiblität. Ich halte ich es für unerträglich, mich mit 45 bis zur Rente (oder zur Kiste) festzunageln, was ich dann noch tun oder nicht tun kann. Ein andauernder Balanceakt, um die vielen Faktoren, die stimmen müssen, sauber zu halten. Klingt für mich nach Stress.

    Du hast was zu Puffern geschrieben – finde ich gut. Aber auch hier zählt die Liquidität.
    “Ich erhoffe mir sowohl von den beiden Eigentumswohnungen, als auch von unserem derzeitigen Haus, einen Wertanstieg deutlich über der Inflation.”
    Der Wertanstieg muss aber auch realisiert werden, dh. du musst verkaufen. Wenn aber eine Wohnung verkauft ist, passt danach aber dein monatlicher Einkommensstrom nicht mehr. Hm.

    “Wir werden sehr wahrscheinlich bei Erreichen der finanziellen Freiheit wieder näher zu unseren Familien ziehen (Bremen oder Berlin). ”

    Erzählt das mal deinen Kids, die dann 8-10 Jahre alt sind.
    Ersthaft, streich das.

    Minjob ist ne gute Idee, auch wegen Versicherungen.
    Ob man da von “Erfüllung finden” sprechen kann. Naja.
    Bei dem bisherigen Vermögen (sehr respektabel übrigens für das Lebensalter!) unterstelle ich mal gewisse Einküfte und damit verbunden einen anspruchsvolleren Job.
    Ob es dann wirklich glücklich macht, jede Woche 10 Stunden beim Bäcker zu stehen oder im Kiosk?
    Kindergärtner ohne Qualifikation? Nicht in diesem Land.

    So, genug geschrieben. Ich sagte ja, ein Skeptiker. 🙂
    Ist aber vielleicht auch mal was anderes, als es sonst in den Kommentaren zu lesen gibt.
    Es möge sich übrigens bitte niemand provoziert fühlen. Ich bin sonst ganz lieb -_-

    1. Ich antworte mir nochmal direkt selber 😉

      Oben nannte ich das Thema Ausschüttung aus ETFs, Dividenden Aktien usw.
      Wenn man von Ausschüttungen leben will, also wirklich belastbar über Jahrzehnte, dann ist die Risikostruktur zu hinterfragen! Heißt konkret: Aktien ETFs fliegen raus (ggf. bis auf einen kleinen Teil) und Assets mit niedriger Volatilität müssen eigentlich her. Renten, Pfandbriefe, weiß der Geier was. Auf jedenfall, unter Garantie, werfen diese aber keine 5-6% inflationsbereinigt vor Steuern ab!

      Dieser Aspekt stellt das aktuell gültige Sparziel ganz deutlich in Frage, meiner Ansicht nach.
      Dafür muss man weniger zittern, ob sich während der Ausschüttungsphase mal ein Kurs halbieren könnte.

    2. Mein lieber Mann, hier ist aber jemand wirklich skeptisch 😉
      Ich verstehe irgendwie die Grundannahme nicht. Du schreibst:
      “Größte Skepsis habe ich wirklich, was an den Zieleinkünften immer gerechnet wird. Das mag das Geld sein, was ich aktuell im Monat so aufbrauche. Das heißt aber nicht, dass ich damit gut schlafen könnte, wenn ich regelmäßig nur noch diese Summe gezahlt bekäme.”
      Die Annahme scheint dabei zu sein, dass ein Jobeinkommen immer sicherer ist als ein passives Einkommen und nur das aktive Einkommen einen gewissen Puffer hergibt, der dir erlaubt ruhig zu schlafen.
      Ob du nun regelmäßig nur dein Jobeinkommen oder ein passives Einkommen in gleicher Höhe erhältst, kommt doch aber aufs gleiche raus. Dein Jobeinkommen ist auch nicht unendlich nach oben steigerbar und kann genauso gut jederzeit wegfallen. Beim passiven Einkommen hast du hingegen noch genug Freizeit, um zusätzlich arbeiten gehen zu können, wenn das Geld nicht reicht. Damit erlaubt das passive Einkommen eigentlich sogar den größeren Puffer.

      Was die Zahlungsströme angeht, kann man diese auch leicht aus Verkäufen von (thesaurierenden) ETFs generieren. Schließlich sind darin Kursgewinne und reinvestierte Dividenden bereits enthalten. Ich kann ETFs für 20.000 € verkaufen und zahle dafür 10 € Gebühren, wen scherts?

      “Wenn aber eine Wohnung verkauft ist, passt danach aber dein monatlicher Einkommensstrom nicht mehr. Hm.”
      Auch das ist doch Quatsch. Wenn man den Verkaufserlös in eine andere Assetklasse investiert, kriegt man eben deren Rendite. Oder man verkonsumiert den Erlös und muss dafür seine anderen Assets nicht verkaufen, so dass dann eben deren erhalten gebliebene Rendite statt den ehemaligen Mieteinnahmen hat.

      Was das Umziehen mit Kids angeht: Ich bin selbst mit 7 Jahren (direkt nach der 1. Klasse) mit meinen Eltern in einen ganz anderen Teil Deutschlands gezogen. Geschadet hat es mir nichts – im Gegenteil. Kinder sind meistens jung und flexibel und haben schon nach einer Woche schnell neue Freunde gefunden.

      1. Oli. Absolut richtig!
        Tim: ich teile teilweise dein Skepsis in Sachen Aktienmarkt. Ja. Es kann schief laufen. Wenn Du aber nur ein Teil deines Geldes dort anlegst, du ein Beruf hast was Du jederzeit ausüben kannst, vielleicht noch 2-3 Immobilien oder so, wenn juckt’s dann dass der MSCI 70% in minus ist? Ich kann’s kaum warten! Da werde ich ne flasche Champagne aufmachen und nochmal reichlich nachkaufen vom Geld was rumliegt.
        Tim, in was investiert Du so? Was ist dein Plan?

      2. Hallo zusammen,

        dies ist mein erster Reply, daher vorweg, dass ich mich kurz fassen möchte. Eure Reaktionen sind ja sehr umfangreich – was ich super finde – aber das sonnige Wochenende verlangt noch mehr von mir, als jeden Satz nun zu rezitieren, darauf einzugehen etc. 🙂 Ist ja auch kein Forum, sondern ein Blog.

        Oliver,

        “Die Annahme scheint dabei zu sein, dass ein Jobeinkommen immer sicherer ist als ein passives Einkommen und nur das aktive Einkommen einen gewissen Puffer hergibt, der dir erlaubt ruhig zu schlafen.”

        So habe ich das nicht gemeint.
        Ich meine, dass jetzt, in der Ansparphase, z.B. 4.000€ p.M. (Annahme) verdient werden, aber nur 2.500€ davon verbraucht werden. Damit kann man gut schlafen, denn 1.500€ Überschuss im Monat … da kann so manche Waschmaschine kaputt gehen, Auto zur Reparatur gebracht werden etc.
        Aus dieser Konstellation wird dann der Schluss gezogen, man bräuchte dauerhaft nur diese 2.500€ pro Monat. Das stimmt vielleicht sogar auch. Läuft aber darauf hinaus, dass in den letzten Tages den Monats die Kohle (geplant) alle geht. Das halte ich für einen großen Stressfaktor. Es ist schlicht ein neues Gefühl, mit dem man umgehen muss. Vielleicht wäre es ratsam, vor der Ausschüttungsphase ab 45, dies eine ganze Weile zu üben, also nur von einem Konto zu leben, auf dem exakt diese 2.500€ liegen und keine weiteren Einkünfte etc. einfließen.
        Steigerbar ist ein Jobeinkommen natürlich nicht unendlich, aber es ist recht konstant. Halbiert sich der MSCI World, halbieren sich schlimmstenfalls auch die Ausschüttungen daraus. Ich halte es auch für wichtig zu bemerken, dass ein passiver Investor nicht gewohnt ist, Anteile zu verkaufen. Klingt vielleicht erst einmal dämlich, aber bei einem Entnahmeplan muss mir klar sein, dass ich zu einem Stichtag garantiert verkaufe, auch wenn der Kurs dazu nicht günstig steht. Das ist vom Mindset her eine ganz neue Situation, wenn man zuvor Jahrzehntelang passiv geblieben ist. Welchen ETF für den aktuellen Verkauf her nehmen, es sind ja wohl drei im Portfolio? Plötzlich muss ausgesucht werden.
        So ist bitte auch der Gebührenhinweis zu verstehen. Klar sind 10€ bei 1-2 Entnahmen im Jahr nicht viel. Die Gebühren sind aber nur ein Aspekt, den man in den 2.500€ p.M. angestrebte Ausschüttung mit einbeziehen muss. Das Kleinvieh hat da Potential, am Monatsende für Ebbe im Geldbeutel zu sorgen, wenn die 2.500€ knapp kalkuliert wurden.
        Zur Umzieherei. Da habe ich vielleicht zu sehr von mir und meinem Umfeld auf andere geschlossen. Es gibt sicher Beispiele für beide Seiten. Ich würde mir es jedenfalls nicht vornehmen, Kinder aus der aktuellen Schulform zu nehmen. Günstige Zeitpunkte sind, wenn eh ein Wechsel ansteht. Und umso jünger, desto besser.

        Mr W,
        Beruf ausüben nach langer Pause, weil man es wieder muss, halte ich für Theorie. Man gilt als Langzeitarbeitslos, nicht mehr im Thema, nicht aktuell. Da Nico ja auch sagt, er will schon irgendwas weiter arbeiten, wäre eine selbstständige Tätigkeit vielleicht schlau, die an sein jetztiges Berufsbild anknüpft. Das dürfte eher für höhere Stundensätze sorgen, als plötzlich auf Klangschalentherapie umzuschwenken, und somit weniger Arbeitszeit erfordern, um die gewünschten Einkünfte zu erzielen.
        MSCI 70% im Minus juckt dich dann, wenn er z.B. 1/3 deines Porfolios ausmach. Im konkreten Beispiel stünden dann keine 2.500€ p.M. zur Verfügung, sondern nur noch 1922,50€. Da die 2.500€ knapp kalkuliert sind, ist das eine kritische Situation. Was machen? Entweder Fondsanteile veräußern, obwohl der Kurs gerade niedrig ist, oder wegen 500€ im Monat ne Wohnung abstoßen? Wer die Wahl hat, hat die Qual.
        Das Umschichten in sicherere Anlagemöglichkeiten, wenn man von diesen Leben will, ist beispielsweise eine Grundregel im grünen Forum und macht imho auch Sinn, wird in den Berechnung zum FF aber nie mitgedacht. Halte ich für einen schweren Fehler. Die Rendite ist bedeutend kleiner und der Kapitalstock muss, wenn er nicht aufgezehrt werden will, gegen Inflation gesichert sein. Wenn man diese Prämissen einbezieht, verdoppelt sich der Kapitalbedarf, um die FF langfristig zu sichern, problemlos.
        Mein Plan? Gute Frage. Bin knapp unter 30 und habe meine 20er mit dem Steigern meiner Einkünfte zugebracht und dies mit gutem Erfolg. Das eröffnet mir und meiner Familie Flexiblität. Das ist es, was ich will. Ich habe keine 10/20/30 Jahres Pläne und finde das auch gut so. Wenn ich 10 Jahre zurück blicke, hat sich soviel verändert, was nicht geplant war – da finde ich die Vorstellung grauselig, mit 45 in ein fixes Programm zu starten, mal überspitzt gesagt. In den 10 Jahren war alles drin, mehrere Umzüge, Hochzeit, Geburten, Reisen, Karriere, Selbstständigkeit … wie soll man das alles nehmen und auf eine monatliche Rate vorab fest fixieren? Tut mir leid, das will ich gar nicht.
        Und ich möchte fast sagen, ich müsste es wissen, denn nach einer sehr erfolgreichen Zeit als Freiberufler habe ich mir fast ein Jahr Auszeit gegönnt. Ich kann für mich sprechen, trotz Familie, mir wurde langweilig. Es fehlte einfach was. Es muss einem klar sein, dass man mit dieser Lebensart sehr alleine ist, denn die meisten machen 9-5 Jobs, Kinder gehen in Kitas, Schule etc., man empfindet Freizeit einfach nicht mehr so intensiv, wenn sie im Überfluss vorhanden ist. Auch die Eltern, in deren Nähe man Stand heute gerne wieder ziehen würde, sind in 8 Jahren nicht mehr die heutigen. Haben andere Pläne, sind vielleicht weniger Beweglich (in jederlei hinsicht).
        Ich investiere aktuell auch in ETFs, mit recht hohem Aktienanteil. Bin mir aber noch nicht sicher, ob dies wirklich mein Ding ist, also die Passivität. Ich halte mir das noch offen und mache meine Erfahrungen.

        1. Hallo Tim,

          “Aus dieser Konstellation wird dann der Schluss gezogen, man bräuchte dauerhaft nur diese 2.500€ pro Monat. Das stimmt vielleicht sogar auch. Läuft aber darauf hinaus, dass in den letzten Tages den Monats die Kohle (geplant) alle geht. Das halte ich für einen großen Stressfaktor. Es ist schlicht ein neues Gefühl, mit dem man umgehen muss. Vielleicht wäre es ratsam, vor der Ausschüttungsphase ab 45, dies eine ganze Weile zu üben, also nur von einem Konto zu leben, auf dem exakt diese 2.500€ liegen und keine weiteren Einkünfte etc. einfließen.”
          OK, ich verstehe deine Argumentation. Allerdings – hat man diese “Übungszeit” nicht genau während der gesamte Ansparphase? Ich beispielsweise lebe derzeit von rund 750 € im Monat und spare etwa 1500 €. Ich weiß wie es ist, mit 750 € zu leben und könnte (angenommen meine Lebenssituation würde sich nicht ändern) sehr gut damit klar kommen, wenn ich lediglich diese 750 € an passivem Einkommen hätte PLUS die Option, wieder arbeiten gehen zu können oder irgendeine Selbstständigkeit aufzumachen, wenn mir das Geld doch zu wenig sein sollte. In dieser Hinsicht finde ich deine Angst etwas übertrieben – aber da gibt es vielleicht einfach auch persönliche Unterschiede im Sicherheitsbedürfnis.

          “Halbiert sich der MSCI World, halbieren sich schlimmstenfalls auch die Ausschüttungen daraus. Ich halte es auch für wichtig zu bemerken, dass ein passiver Investor nicht gewohnt ist, Anteile zu verkaufen. ”
          Wenn man ein passives Einkommen aus Aktienanlagen generieren möchte und diese Einstellung an den Tag legt, ist man – salopp gesagt – ziemlich verloren.
          Natürlich muss man Aktienanteile verkaufen! Kursgewinne sind ein wesentlicher Bestandteil der Aktienrendite und wenn man keine Anteile verkauft, kann man diese Rendite auch nicht realisieren. Sehr schade für den passiven Investor, der 7 % macht, aber sich nur traut, 2 % vom Konto abzuheben.
          In den gängigen Entnahmestrategien (SWR, DWR, etc.) sind gelegentliche Halbierungen des Aktienkurses zudem mit einkalkuliert. Wenn man eine sinnvolle Entnahmestrategie besitzt, sollte man also auch ohne Probleme während eines 50%-Drawdowns seinen jährlichen Geldbedarf aus dem Portfolio entnehmen können. Wenn das nicht drin ist, ist deine Entnahmestrategie Murks.

    3. Hallo Tim, (hallo Nico,)
      also ich empfinde insbesondere Nicos Szenarios alles andere als kritisch. Wenn ich an meine oder Olivers (reine Aktien-) Allocation denke, würde ich auch vorsichtiger werden. Insbesondere die Aufteilung auf Immos und Aktien sehe ich in der FF-Phase als Vorteil an. Da müssen schon zwei Assetklassen ein Problem haben, damit es voll durchschlägt. (Und das schreibt jetzt ein latenter Immo-Skeptiker 😉 !)
      Ich persönlich stehe dem Thema FF ja auch zwiegespalten gegenüber, insbesondere wenn die Gegenwart durch übermäßigen Verzicht “geopfert” wird, um später mal ein vermeintlich schöneres Leben zu führen. Dies sehe ich aber auch nicht bei Nico.

      Und jetzt mal Tacheles:
      “Die Sparrate muss stimmen, die Rendite muss über Jahre hinweg stimmen, der Wille muss bei allen Beteiligten vorhanden sein (und bleiben), der Lebensstil muss konstant bleiben … und das nicht nur in der Ansparphase, sondern auch danach!”
      Nico hat keine Deadline. Da muss überhaupt nichts stimmen. So entspannt wie er hier schreibt, kann das in 8 Jahren oder auch in 10 oder 12 Jahren erfolgen. Wenn Du Dir vor Augen führst, welche Vermögenswerte er schon geschaffen hat, bin ich sehr zuversichtlich, dass der Lebensstil nicht plötzlich über den Haufen geworfen wird. Warum auch?

      “Tja, was denn, wenn mit 45 Jahren das Depot sich frisch halbiert hat? Oder anders rum: Mit 45 sieht es gut aus und mit 50 für 2-3 Jahre plötzlich nicht – wovon Leben? Denn die Einkommensziele, z.B. die 2500€, sind zumeist vollkommen ohne Puffer gerechnet, obwohl dieses Einkommen zu großen Teilen den Schwankungen des Kapitalmarktes unterliegt.”
      Jepp, Schwankungen sind doof. Die Renditeerwartungen sollten recht realistisch sein, jedoch sind sie es nur langfristig. Hier hat Nico den Aspekt des SOR-Risks vielleicht nicht im Auge gehabt. Ich würde eher konservativer rechnen, um die Fluktuationen am Aktienmarkt zu berücksichtigen.
      (SOR-Risk – Kurzversion: In schwachen Jahren entnimmt man mehr Anteile als in guten Jahren. Daraus resultiert ein umgekehrter Cost-Average-Effekt. Als Daumenregel hat sich in der Vergangenheit daher eine geringere Prozentzahl als die durchschnittliche Marktrendite durchgesetzt. Siehe “4%-Rule” mit all ihren Randaspekten (Fehlende Berücksichtigung von Gebühren, Steuerrecht etc.). Ich würde daher eher 125% vom anvisierten Depotwert ins Auge fassen, um das Risiko zu schmälern.)
      Dass die Abschätzung von 2500€ ohne Puffer gerechnet sei, ist eine Unterstellung ohne Indizien. Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht Spitz auf Knopf berechnet ist. Und selbst wenn – er hat sich ja Optionen behalten (s. Minijob).

      “Aber ETFs, die 5-6% im Jahr ausschütten – finde die mal. Mir fehlt im Plan der Zeitpunkt, an dem die ETFs raus fliegen und durch z.B. Dividenden Aktien (wobei der Zeitpunkt besser heute, als in 8 Jahren wäre, imho) ersetzt werden, um die nötige Liquidität zu erreichen. Oder willst du regelmäßig Anteile verkaufen? Denk an die Gebühren.”
      Sorry, Tim. Das ist Quatsch. Es ist völlig egal, ob Dividenden ausgeschüttet werden oder Aktienanteile verkauft werden. Der Effekt ist identisch. (Irgendwann sollte mal jemand einen Blogartikel über das Thema schreiben – oder einen Gastartikel…?) Und dass Dein Gebührenhinweis zwar allgemein richtig ist, aber hier eher falsch ist, hat Oliver ja schon erwähnt. Nico muss nicht 12x im Jahr 30 Verkäufe durchführen. Er hat ja eh nur 3 ETFs und wenn er am Jahresbeginn von allen dreien etwas entnimmt, liegen die Kosten im Promille-Bereich.

      “Minjob ist ne gute Idee, auch wegen Versicherungen. Ob man da von „Erfüllung finden“ sprechen kann. Naja. […] Ob es dann wirklich glücklich macht, jede Woche 10 Stunden beim Bäcker zu stehen oder im Kiosk? Kindergärtner ohne Qualifikation? Nicht in diesem Land.”
      Öhm, warum sollte er denn notwendigerweise auf ein Angestelltenverhältnis im Niedriglohnsektor aus sein? Vielleicht schreibt er Bücher, erteilt “Andree-Wiedener”-Tanzkurse, löst Arndt Zeigler als Stadionsprecher ab, wird Yogalehrer oder macht sonst irgendetwas was ihm tierisch Spaß macht und womit er gerne Geld verdient. Oder er entwickelt eine App oder eine Software oder, oder, oder… Ich bin ja selbst überhaupt nicht geschäftstüchtig, aber Nico traue ich hier ne Menge zu.

      “„Wir werden sehr wahrscheinlich bei Erreichen der finanziellen Freiheit wieder näher zu unseren Familien ziehen (Bremen oder Berlin). “
      Erzählt das mal deinen Kids, die dann 8-10 Jahre alt sind. Ersthaft, streich das.”
      Meine Frau ist 7 Mal als Kind umgezogen. Trotzdem ist sie glücklich geworden. Ich fürchte, Du malst hier ganz schön schwarz.

      Ich finde es übrigens ganz toll von Dir, Tim, dass Du eine Gegenposition beziehst – so brauche ich das mal nicht tun 😉 . Im konkreten Fall sehe ich aber die Bereitschaft, sich flexibel an die Situation anzupassen und ich wette (mindestens einen Kasten Becks), dass Nico nach Erreichen der FF eher vermögender werden wird, als dass er ständig grübeln müsste, ob Groschen auf Klassenfahrt fahren darf.

      @Nico: Daumen hoch! Cooler Plan. Nochmal über Entnahmestrategien von schwankenden Assets nachdenken und die Flexibilität samt Nebenbeschäftigung unbedingt berücksichtigen. Dann wird ein Schuh ‘draus.

      Liebe Grüße
      Dummerchen

      1. Hallo Dummerchen,

        bitte schaue einen Beitrag höher, meine Reaktion auf Oliver und Mr W. Dort findet sich einges wieder, was auch zu deinem Posting bezug hat.

        Ansonsten stimme ich dir abolut zu, dass Nico wohl zu den Entspannteren gehört. Das nimmt Druck. Aber es braucht auch Druck, damit die FF zur Realität werden kann. Es bringt nix, dem halbherzig hinter her zu dackeln, denn dann kann man es auch sein lassen bzw. sich einem “richtigeren” Wording bedienen. Zwangssparen durch Zielsetzung FF, kann man machen, muss man nicht.
        Du sagtest ja selbst, viele FF Blogs lesen sich, als solle man wie ein Asket leben um dann in die goldene Kiste zu steigen – so kommt das bei mir oft an. Finde ich auch falsch und einfach schade um die eigene Lebenszeit.

    4. Hallo Tim,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Meine ich wirklich so. Ist nicht selbstverständlich, dass Du Dir die Zeit nimmst und die Mühe machst, so ausführlich die Sachen zu hinterfragen. Davon gerne mehr in der Zukunft!

      Ich kann Oliver und Dummerchen eigentlich gar nicht mehr viel beisteuern. Vielleicht nur noch eine Klarstellung zum Thema Nebenverdienst/Mini-Job. Der Ansatz hier ist nicht, dass ich einen Job finden muss, damit wir finanziell über die Runden kommen. Vielmehr glaube ich, dass wir schon irgendetwas verdienen werden mit dem, was wir dann (von Herzen gerne) machen werden. Das ist ein großer Unterschied. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wir gar kein Geld mehr verdienen werden. Ansonsten hättest Du völlig Recht. Es macht keinen Sinn einen Job auszuüben, der mich nicht glücklich macht.

      Und ich gebe Dir auch Recht, dass wir ausreichend Puffer haben müssen. Es kommt immer mal anders, als man denkt. Daher tendiere ich auch eher dazu ein ETF-Depot in der Größe von Szenario 1 anzupeilen. Da muss dann schon einiges schiefgehen, damit uns die Kohle ausgeht. Mit der Ansparphase mache ich mir auch keinen Stress. Wenn ich mit 45 noch nicht so weit sein sollte, dann wird es halt später. Passt auch. Wie gesagt, es gibt für mich im Moment keinen Grund mein Leben radikal zu ändern. Es läuft gerade super.

      Mit den Immos ist es so, dass ich davon ausgehe, dass wir unser derzeitiges Haus verkaufen (höherer Verkaufspreisanstieg als Inflation) und die Mieten stärker ansteigen, als das Inflationsniveau. So meinte ich das. Aber auf diese Hoffnung baue ich jetzt nicht meine Strategie auf.

      @ Dummerchen: Ein Beitrag zum Thema Dividendenverkauf vs. Aktienanteilverkauf kommt garantiert. Wird ein Gastartikel. Lass uns mal separat schnacken, wann Du den auf hier veröffentlichen magst 🙂

      Andree Wiedener Tanzkurs! Das ist die Marktlücke, nach der ich immer gesucht hatte!!!

      Alles Gute, Nico

      1. Hallo Nico,

        “Ist nicht selbstverständlich, dass Du Dir die Zeit nimmst und die Mühe machst, so ausführlich die Sachen zu hinterfragen. Davon gerne mehr in der Zukunft!”

        Kann ich nicht versprechen. Du weißt, mein Engagement in diesen Dingen ist von schwankender Natur – wir sprachen vor einiger Zeit ja mal über einen Gastbeitrag zum Thema Kinder … 😉

        Nico, ich sehe, du bist noch recht jung, die Familienplanung ist nun vielleicht abgeschlossen, hast ein sehr ordentliches Vermögen aufgebaut. Hast erkannt, dass FF für dich nicht bedeutet, wie ein Frührentner zu leben. Da kommt mir zwangsweise die Frage in den Sinn, warum du dann noch 8 Jahre warten willst? Warum nicht sofort in Teilzeit starten? Die Kinder sind jetzt noch jung, die Zeit gibt dir keiner wieder. Zieh jetzt zu deinen Eltern, such eine Arbeit die Spaß macht, in Teilzeit, aber nicht so gut versilbert wird wie die aktuelle. Du kannst es dir doch absolut leisten, oder nicht?
        Aufrichtige Frage: Was hält dich davon ab?
        Diese Frage stelle ich mir auch manchmal selbst. Die Antwort darauf, würde aber wohl ein eigenes Blog füllen 😀

        1. Moin Tim,
          das ist wirklich eine gute Frage – weil nicht einfach! Im Moment mache ich so eine Art Teilzeit. Ich habe die letzten drei Jahre einige Monate Elternzeit genommen und nehme nächstes Jahr noch mal zwei. Das passt also. Ich habe genug Freizeit, um meine eigenen kleinen Projekte zu verwirklichen – so wie Finanzglück.
          Mir macht mein Job Spaß und Zuhause, auch wegen der Lütschen, läuft es super. Ich fühle mich im Moment wirklich glücklich. Da würde ich gar nichts dran rütteln wollen. Schauen wir mal wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Mit wird normalerweise nach ein paar Jahren im gleichen Job langweilig. Wenn es das nächstes Mal wieder der Fall ist, kann es tatsächlich sein, dass ich schon früher eine größere Veränderung suche.
          Es bedeutet übrigens auch, dass ich eventuell trotz finanzieller Freiheit vielleicht entscheiden werde, weiter zu arbeiten. Wenn ich zu diesem Zeitpunkt wirklich mit mir im reinen bin, dann gibt es keinen Grund, etwas zu ändern.
          Es ist also nicht meine Intention, bei Erreichung dieses finanziellen Zieles sofort mein Leben umzukrempeln. Vielmehr habe ich alle dann alle Optionen mein Leben so zu gestalten, wie ich möchte. Darauf kommt es an.
          Das habe ich in dem Beitrag, der sich ja primär um die Zahlen drehte, nicht vernünftig erklärt. Dazu gibt es dann irgendwann noch mal einen anderen Beitrag 🙂
          VG, Nico

  35. Es ist ein Vorteil wenn ein Partner da ist, der in der ähnlichen Gehaltsklasse mitverdient, theoretisch Alleinversorger sein könnte und ebenfalls Spaß am investieren hat. …muß nicht die selbe Assetklasse sein 😉
    Nach der Elternzeit wird der Investment-Turbo gezündet und die entsprechenden Sparpläne zum ersten und 15. bespart. Es macht gute Laune zu zusehen wie das Depot wächstund mit den Dividenden auch anfängt sich selbst zu ‘füttern’.

    Tips: Heute noch Starten/Anfangen, am besten gestern. Geld Investieren was man mindestens 10 Jahre nicht braucht. Es soll investiert werden und nicht spekuliert.

    Ausdauer. Geduld. Kontinuität. Es geht schon ab €25 im Quartal los.

    Was wird gekauft? Im Supermarkt, Drogerie, Kiosk oder Tankstelle an der Kasse die Augen offen halten 🙂

  36. Hi,

    Dein Plan ist ziemlich realistisch, ich denke, das wird sich machen lassen. Eine Sache würde ich allerdings anders angehen. Ich würde mir einen Job suchen, der mit 500 € bezahlt ist. Dann ist dort die KV mit drin, weil diese Jobs sozialversicherungspflichtig sind. Oder mich gleich ganz selbständig machen. Am besten als Autor oder eine andere Form des Künstlertums. Dann musst Du Sozialversicherungsbeiträge an die KSK abführen. Hört sich schrecklich an weil es eine Pflichtversicherung ist, kann aber ein günstiger Deal sein.

    Den Hauptknackpunkt hast Du schon selbst genannt. Wie schafft Ihr es, Eure Lebenshaltungskosten niedrig zu halten? Ich stelle mir das besonders spannend mit Kindern vor. Wie reagiert der dann 14jährige Sozius, wenn Papa aufhört zu arbeiten und deshalb eben nicht die neue Jeans von Sowieso drin ist? Würde Papa wie alle anderen Väter ordentlich arbeiten gehen, wäre das eine oder andere jugendliche Statussymbol locker drin. Und man könnte auch noch mit den Berufen der Eltern angeben… Außerdem ist das doch unfair, dass man selbst morgens um 7 aufstehen muss, während die alten Herrschaften sich nach dem Frühstück mit der Zeitung auf die Terrasse setzen.
    Soviel zu den Kindern selbst. Dasselbe könnte auch bei einem selbst passieren, wenn es um die Unwägbarkeiten des Lebens geht, ob eigenes Alter oder das zu finanzierende Studium der Kinder. Man kann einfach nie genug Geld haben.
    Diesen Moment erlebe ich bei mir – seit 45 finanziell frei, inzwischen 48 – intensiv. Ich habe schon Tage vor Excel verbracht und ausgerechnet, ob es nun wirklich reicht oder vielleicht auch nicht. Ob ich anfangen kann, auch Erspartes auszugeben, oder eben auch nicht. Excel sagt schon lange, ich werde mein Vermögen bis zu meinem Lebensende nicht ausgeben können. Aber die eigene Angststimme, die läuft Amok. Die kann gar nicht damit umgehen, sich zurückzulehnen und zu sagen, es wird alles gut gehen. Die schickt mir dann Bilder von mir als 90jährige im teuren Pflegeheim, welches sie sich dann nicht mehr leisten kann. Zurück zur Grundsicherung, Geld ist alle. Selbstmord ist jetzt die beste Option. Ich weiß, ich male hier schwarz, aber dennoch sind dies Schreckensszenarien, die es manchmal schwer machen, eben nicht weiter Geld zu verdienen.
    Dies nur als ein paar Gedanken, die bei Euch längst nicht so sein müssen. Ganz davon abgesehen, ich werde mit jedem Tag und jedem Jahr besser, klarer und innerlich ruhiger. Ganz jenseits der gängigen Leistungsvorstellungen. Tschüss Monika

    1. Mensch Monika, bis eben hatte ich noch gedacht das wird ein Kinderspiel 🙂

      Solange ich hier noch entspannt sitze und mein Einkommen aus aktiver Arbeit reinkommt, habe ich gut lachen. Dann irgendwann wirklich den Stecker zu ziehen ist dann eine ganz andere Kiste. Ich glaube wir sind von Natur aus so gepolt, dass wir eher zu konservativ kalkulieren – im Extremfall einfach immer weiter Vermögen anhäufen und nie aufhören. Mir wird es wohl ähnlich gehen wie Dir. Ich werde meine Entscheidung wahrscheinlich tausendmal hinterfragen.

      Hoffentlich gibt es bei mir irgendeinen Trigger, der mir die Entscheidung einfacher macht. Oder ich fahre wirklich erst mal die Stunden runter und taste mich langsam an. Oder ich höre auf, aber Frau Finanzglück arbeitet (in Teilzeit) noch weiter. Mal sehen.

      In der Berechnung habe ich 2.500 Euro Nettoeinkommen plus schuldenfreie Immobilie (oder Kaltmiete) zugrunde gelegt. Das sollte hoffentlich reichen für eine Familie von vieren. Ist eine ganze Menge Kohle. Da ist dann auch mal das eine oder andere Statussymbol drin sein. Wenn es mehr sein muss, dann müssen die Lütschen halt selber zur Schippe greifen. War bei mir auch so in der Jugend und hat meinem Charakter nicht geschadet.

    2. Hallo Monika,

      die KSK ist eine umlagefinanzierte soziale Sicherung für Menschen, deren Arbeit die Gesellschaft zwar mag, aber nicht bezahlen will. Bitte rege nicht an, dieses zu missbrauchen.
      Im Übrigen wird es auch schwerlich gelingen, denn die KSK prüft sehr genau, wer dort Mitglied werden will. Mit einem Antragspapier ist es nicht getan. Im konkreten Fall wird sie ablehnen, weil die künstlicherische/publizistische Tätigkeit nicht die Haupteinnahmequelle darstellt.

      VG

    3. Monika, auch bei mir sind es jetzt schon 4 Jahre (oder fünf??!), dass ich nur noch von meinen Kapitalerträgen lebe und meine Excel-Sheets signalisieren mir auch immer nur grünes Licht.
      Dennoch sitze ich regelmäßig ein bis zwei Mal im Monat davor, aktualisiere, rechne und überprüfe.
      Ich habe ein paar meiner Aufzeichnungen und Statistiken gerade in meinem Blog erläutert (z.B.: http://der-privatier.com/kap-12-7-3-einnahmen-und-ausgaben-teil1/ ).
      Ich denke, bei vielen, die ihre finanzielle Freiheit erreichen, wird dies so ähnlich sein. Man wird trotzdem immer ein wachsames Auge haben müssen, ob immer noch alles laut Plan verläuft.
      Es sei denn, man versteht unter finanzieller Freiheit den Status, in dem man in “Saus und Braus” leben kann, ohne auch nur im Geringsten jemals über Geld nachdenken zu müssen.
      Aber davon bin zumindest ich “ein wenig” entfernt.

      Gruß, Der Privatier

  37. Magst Du mir kurz erklären, warum Du in Deinen Berechnungen zum steuerlichen Einkommen das Kindergeld und den Minijob hinzuzählst um dann auf dein notwendiges Nettoeinkommen zu kommen? Das steuerliche Einkommen ist um die AfA gemindert worden, die m. E. jedoch nicht als Geldabfluss zu berücksichtigen wäre. Gleiches gilt für den Sparerfreibetrag.
    Die Steuerberechnung machst Du doch nur, um die Steuerlast zu errechnen, daneben müsstest Du doch dann auch noch eine Cash-flow-Rechnung machen um die tatsächlichen Geldbewegungen zu erfassen, oder?
    Danke für den informativen Beitrag!

    Gruß
    Ulf

    1. Moin Ulf,

      es ist am einfachsten, wenn Du Dir das Modell selber anschaust (kannst Du runterladen in dem Link unter der Tabelle).

      Das Einkommen nach Steuern berechnet sich aus Gesamteinkommen minus Steuer. Den mittleren Block („Steuerlich Absetzbar“) brauchst Du nur um Dein zu versteuerndes Einkommen zu berechnen.

      Zu Deinem Einkommen nach Steuern kommen dann noch das Kindergeld und die Mini-Jobs, weil die für die ganze steuerliche Betrachtung nicht relevant sind.

      Das heißt konkret:

      Cash-Flow = Gesamteinkommen – Steuer + Kindergeld/Mini-Job

      Das ist das Nettoeinkommen. Das sollte höher sein als das Benötigte Nettoeinkommen oben.

      Wahrscheinlich bist Du nach dieser stümperhaften Erklärung noch verwirrter als vorher 🙂 . Schau Dir einfach mal das Modell an, dann wird es klarer.

      VG, Nico

  38. Hallo Nico,

    schöne Rechnung. Mir gefällt, dass du (als einer der wenigen) auch die Kosten für die Krankenversicherung mit einbeziehst. Viele träumen davon, mit passiven Einnahmen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, vergessen aber, dass die Kosten für Krankenversicherung ebenfalls gedeckt sein müssen.
    Wie kommst du in Szenario 3 auf die KV-Kosten? Gehst du von einem 451 Euro Job aus?

    VG
    Jan

    1. Moin Jan,

      ich habe die 17,35% (15% + 2,35%) ins Verhältnis zum zu versteuernden Einkommen gesetzt. Du kannst die Kalkulationen alle auch in Excel Anhand der hinterlegten Formeln nachvollziehen (der Link ist direkt unter der Tabelle). Wenn ich recht verstehe, ist dies die richtige Bezugsgröße (lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren, wenn das nicht korrekt sein sollte).

      Cheers, nico

  39. Hi Nico. Danke!

    Erstaunlich wieviel Geld du als Alleinverdiener in ETFs sitzen hast. Da muss ordentich was beim deinem Job hängen blieben!

    Ich denke aber wenn der Zeitpunkt soweit ist, würde mich der Gedanke verleiten einfach weiter zu arbeiten und noch mehr zu generieren. Einfach aus dem einfachen Grund weil ich es nicht mehr müsste aber trotzdem die Jahre auf etwas hingearbeitet habe und es einfach noch nicht lassen kann 🙂

    Ansonsten meinen größten Respekt vor der Leistung!!

    1. Hallo Ceelow,

      freut mich, dass der Beitrag Dir gefällt. Du hast ihn ja inspiriert.

      Was wir dann tatsächlich konkret mit unserer Zeit anfangen werden, steht noch offen. Das wird gar nicht so einfach. Wenn man schon so lange im Hamsterrad gelaufen ist wird der Absprung schwer. Aber wir haben ja noch ein paar Jahre um uns drauf vorzubereiten.

      Wir müssen dann auch wirklich loslassen können und den Schritt wagen. Aber da mache ich mir im Moment eher weniger Sorgen.

      VG, nico

  40. Toller Beitrag, er zeigt recht deutlich auf, was mit etwas Planung und vor allem Durchhaltevermögen alles machbar ist.

    Was mich noch interessieren würde, wäre eine worst case Betrachtung:
    Was ist wenn der Markt um die Hälfte einbricht, danach mal 5-10 Jahre nicht im Wert steigt und Dividenden gestrichen werden.
    Oder mal eine Wohnung ein Jahr leer steht.
    Oder schlimmer noch, die beiden Ereignisse gleichzeitig eintreten?
    Ich weiß, man kann alles schlecht rechnen oder reden aber das will ich gar nicht. Mich würde nur interessieren was da deine Gedanken dazu sind 🙂

    Viele Grüße
    Alex

    1. Moin Alex,

      das sind doch gar keine finanziellen Worst-Cases! Das wären eher noch ein paar Zwillinge oben drauf (mir gehen dann aber auch die Blog-Namen aus…) oder eine fiese Scheidung.

      Ich würde solche Ereignisse wie Marktbereinigungen nicht zu detailliert berechnen. Es gibt so viele Ungewissheiten, dass nur eines wirklich klar ist. So wie oben beschrieben, wird keines der Szenarios eintreten. Es gibt nur eine grobe Richtung.

      Wenn der Markt sich dreht oder die Wohnungen leer stehen, dann würden wir dementsprechend reagieren. Ich (oder Frau Finanzglück) könnte halbtags arbeiten gehen und damit für ein paar Jahre die Lücke überbrücken. Ich könnte viele andere Szenarien berechnen, aber es bringt nicht wirklich Mehrwert. Wir müssen einfach schauen.

      Aber Du kannst natürlich gerne anfangen mit dem Modell ein paar Stressszenarien berechnen und hier mit den anderen Lesern teilen.

      Alles Gute, Nico

      1. Das ist schnell passiert und dabei würde ich ebenso nur grob vorgehen, denn wie du schon treffend gesagt hast, es ist nicht wirklich sinnvoll auf die dritte Nachkommastelle eine Szenarioanalyse durchzuführen.

        Mein Vorschlag wäre einfach die errechneten Summen mit einem Fehlerfaktor zu multiplizieren.
        Beispielsweise könnte man sagen, wie waren denn so die Einbrüche in der Vergangenheit?
        Beispielsweise würde ich einfach mal annehmen, das dein Portfolio über längere Zeit 1/3 an Wert verliert.
        Damit du auf die Werte in deinen Berechnungen kommst, müsstest du diese mit rund 1,51 multiplizieren (1/(1/3)).
        Wenn dann der Markt während deiner finanziellen Freiheit mal 1/3 einbricht, hast du immer noch ungefähr deine Summe die du brauchst 1,51*0,66=1

        Über die Höhe der Sicherheitsmargin kann man natürlich streiten und vorhersagen kann man sie auch nicht. Also ist das einfach Pi mal Daumen aber zumindest hat man dann berücksichtigt, dass vielleicht Dinge zu optimistisch hat, Gewisse Dinge unterschätzt hat usw. Es gibt einfach ein wenig Spielraum für mögliche Fehler, die ja immer mal passieren können.

        Viele Grüße
        Alex

  41. Der Mini-Job-Ansatz wird in der Tat gern übersehen. Was ich mich allerdings frage: Warum du die ETWs unbedingt schuldenfrei haben möchtest. Wenn du sie mit 50 Prozent finanzierst, kannst du dir mindestens eine weitere Wohnung kaufen und erhöhst deinen Cashflow nochmal deutlich (trotz Zinsbelastung). Und das ist ja eine konservative Rechnung. Ich persönlich würde eher mit 25 % oder weniger kalkulieren.

    Beim Aktiendepot hast du ebenfalls noch Luft, wenn du dich nicht nur auf Dividenden verlässt, sondern zusätzlich Optionen verkaufst. Damit könntest du sehr sicher 5-10 % an zusätzlichem Einkommen generieren. (das habe ich an diesem Beispiel mal vorgerechnet: http://www.erfolgreich-sparen.com/2014/12/praxis-beispiel-wie-du-dein-dividenden-einkommen-verdreifachst/)

    Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg auf deinem Weg. Ihr seid schon gut voran gekommen und das ist das wichtigste!

    1. Hi Rico,

      Schuldenfreiheit bedeutet für mich… Freiheit! Ich bin ungerne abhängig von anderen, das gilt auch für Banken. Aber Du hast schon Recht, es gibt noch viele Optimierungsmöglichkeiten. Ich würde auch nicht ausschließen noch einmal eine Immobilie zu kaufen. Ich bräuchte dafür gar kein Eigenkapital und könnte zum Beispiel mein ETF-Portfolio oder die anderen Immos beleihen.

      Mit Immobilien ist es so eine Sache. Wenn Du einmal Blut geleckt hast, dann ist es schwer die Finger davon zu lassen. Ich stehe gerne mal vor Sparkassen und Maklerbüros und schaue mir die Preise an. Dann beginnt es im Kopf zu rechnen. Ich befürchte irgendwann werde ich noch mal schwach werden.

      Optionshandel ist mir persönlich zu heiß. Ich habe da auch keine Ahnung von und keine Muße mich da reinzufuchsen. Ich bin mir nicht so sicher, dass es so einfach ist, hier eine Überrendite zu erreichen. Bei meinen Anlagen steht der Seelenfrieden und geringer Zeitaufwand im Vordergrund. Aber auch hier würde ich nichts ausschließen für die Zukunft.

      VG, Nico

      1. Ach ja, genau deswegen schreib ich so viel zu Optionen. Da ist nichts “heiß” und es macht keinen Stress. Wie bei Aktien hat man die Wahl, ob man mit Penny-Stocks tradet oder Dividenden-Aktien kauft. Bei Optionen gibt es die gleichen Möglichkeiten. Es liegt an jedem selbst, wie man es aufbaut. Man kann auch Optionen nur einmal im Jahr handeln ohne Stress. Das ist aber nichts für mich, mir macht das alles zu viel spaß 😀

    2. Hallo Rico,
      “There is no free lunch”. Zusätzliche Renditechancen durch kreditgehebelte Immobilieninvestitionen oder Optionshandel auf Aktien erkauft man sich immer mit mehr Risiko. Das vorbehaltlos einem zweifachen Familienvater zu empfehlen, der von den Erträgen seines angelegten Vermögens seine Kids durchfüttern will, finde ich.. nunja… gewagt.

      1. Einem Familienvater vorbehaltslos zu empfehlen, seine Familie mit 150 km/h über die Autobahn fahren zu lassen, halte ich für… nunja… gewagt.

        Warum machen wir es trotzdem? Weil man Autofahren lernen kann und Risiken minimieren kann. Risiken lassen sich managen. Das geht auch beim Investieren mit Aktien und Optionen. 🙂

        1. Wenn ich Risiken manage, dann minimiere ich den Schaden. Mit einem Free Lunch hat das nichts zu tun. Nur weil du Autofahren gelernt hast, schließt du das Risiko eines Unfalls nicht aus. Du kannst aber in Gefahrensituationen besser reagieren und den Schaden so weit senken, dass Autofahren zu einem tragbaren Risiko wird.

          Natürlich kannst du auch aufs Auto verzichten und lieber laufen. Dafür brauchst du eben etwas länger, wirst aber nie auf der Autobahn bei einem Unfall sterben.

      2. Gehört zwar eigentlich nicht wirklich zum Thema, aber ich muss hier Rico einfach mal unterstützen!
        Die Aussage: “Optionshandel auf Aktien erkauft man sich immer mit mehr Risiko.” ist einfach FALSCH! Sie ist zwar ein gängiges Vorurteil und wird (wie das bei VOR-Urteilen so ist) immer gerne gemacht, wenn man sich mit Optionen nicht näher befasst hat und sich daher kein echtes Urteil erlauben kann.
        Natürlich gibt es genügend Options-Strategien, die ein Risiko beinhalten (z.T. auch ein beträchtliches!), aber die hier von Rico gemeinte “Covered Call Writing” Strategie beinhaltet eben KEIN zusätzliches Risiko. Das Risiko ist und bleibt alleine in den Aktien begründet.
        Aber die CCW-Strategie ermöglicht (neben den Dividenden) eine weitere zusätzliche Einnahme-Quelle.

        Gruß, Der Privatier

        1. Danke für deine Unterstützung 🙂 Es ist eben so, was der Bauer nicht kennt, isst er nicht. Ein zusätzliches Risiko ist es durchaus — wenn die Aktie sich beim CCW plötzlich verdoppelt ist man nicht dabei. Wer aber regelmäßiges Einkommen möchte, wettet nicht auf plötzliche Kursraketen sondern versucht regelmäßige Erträge zu generieren, die sich leicht planen lassen. Und das geht mit CCW auf jeden Fall

  42. Bin ich ganz bei dir. Ins Ausland zu ziehen ausschließlich aus Kosten Gründen halte ich für doof.
    Wenn ihr, wie Du geschrieben hast nur für paar Monate oder ein Jahr ins Ausland geht und eure Wohnung/Haus untervermietet, wird das auch (und diese Erfahrung machen wir auch gerade) extrem interessant auf eure Finanzen auswirken.

  43. FI-Zahlenporno! Ich liebe sowas! Kann nicht genug davon bekommen!

    Einen Minijob anzunehmen macht sehr viel Sinn. Wie du geschrieben hast, ihr werdet nicht auf dem Couch rumsitzen und nichts tun wenn ihr finanziell unabhängig sein. Dieses Szenario macht sehr viel Sinn für viele die auf diesem weg sind!
    Wer meine Beiträge gelesen hat, weißt dass ich ein großer Befürworter bin von Risikostreuung auf unterschiedliche Asset Klassen inkl Humankapital: Immobilien, Aktienmarkt, Businesses, Humankapital. Deshalb finde ich es gold richtig dass Ihr auch breit streut und somit Risiken extrem reduziert. Sehr venünftig!

    Dein Berechnungen finde ich sogar recht Konservativ. Wie ich in den 2. Teil über 0% Steuern geschrieben habe (http://whatlifecouldbe.eu/2016/03/17/how-to-pay-0-tax-part-2/), werden es sogar deutlich mehr Sachen geben die vom Steuer absetzbar sind. D.h. Wenn Ihr zBsp mehr Einkommen aus Aktienmarkt/Immobilien oder sonstwo her haben werdet als geplant (und mal ehrlich…das wird, wenn ich eure Einstellung richtig einschätze…sehr wahrscheinlich) könnt Ihr noch um einiges mehr Steurfrei wieder reinvestieren. Ich würde mich daher freuen wenn Du diese Berechnungen weiterdenkst und eine Serie von realistischen Szenarien beschreiben würdest wo du weitere absetzbare (und für euch realistische) Kosten mit einbezieht.
    Ich denke hier an absetzbare:
    – großteil der Krankenversicherung
    – Kosten einer Bürozimmer
    – Telefon, Handy, PC, Office Zubehör, Software
    – Steuerberatung
    – absetzbarer Teil der Kinderbetreuung

    Ich habe sicherlich nicht an alles gedacht und lerne sehr gerne dazu!
    Ich finde es extrem geil wie viele Sachen wir alle aus solchen Beiträgen lernen kann!

    1. Hallo MrW,

      Dein Blog-Beitrag war ein wirklicher Augenöffner für mich. Die steuerliche Betrachtung hatte ich gar nicht so auf dem Schirm gehabt vorher. Von daher noch mal vielen Dank dafür!

      Ich würde gar nicht weiter in die Details gehen wollen. Es gibt zu viele Variablen, die man alle modellieren könnte. Die grobe Richtung langt im Moment. Alles andere schauen wir dann in den nächsten Jahren. Das Leben wird noch einige Überraschungen für mich bereithalten 🙂

      VG, Nico

      1. Ich bin mir sicher dass wir von Dir weitere Szenarien vorgestellt bekommen wenn Du mal wieder was geiles im Steuersystem findest (und das gleich gilt natürlich auch für uns). Also sei vorsichtig mit ” Die grobe Richtung langt im Moment. ” 🙂 Ich sag dir. Telefonate mit dem Finanzamt, Private und Gesetzliche Krankenversicherungen sind wie Weihnachten und Ostern zusammen…wenn man erstmal die richtige Fragen findet. Nach solche Telefonate greife ich gleich nach eine gute Flasche Wein 🙂
        Eine neue Dimension ist das Thema auswandern. Mit sowas beschäftigt sich kaum jemand. Für viele unvorstellbar? Noch. Sobald Kinder rausfliegen ändert sich das vielleicht auch. Wenn man keine Kinder hat, muss man sich echt die Vor- Nachteile überlegen.

  44. Hey,
    ich finde die Berechnung super. Grade das Szenario 3 finde ich verdammt spannend. Muss ich wohl mal durchrechnen. Den Grade dieses Szenario überrascht mich doch sehr. Der Rest ist ja recht “normal”.

    Den Gedanken komplett mit arbeiten aufzuhören finde ich auch befremdlich. Daher kann ich die Idee mit dem Minijobs sehr verstehen. Ich denke man kann auch finanziell frei sein, wenn man 40 Stunden die Woche arbeiten. Tut man was einem Spaß macht und muss dieses nicht zwangsweise tun, dann ist das Thema ein anderes.

    Habt ihr schon mal nachgedacht irgendwann in ein “günstigeres” Land zu ziehen? Hatte das Thema erst mit den beiden von WhatLifeCouldBe.

    Gruß,
    mafis

    1. Moin Mafis,

      Dauerhaft in ein anderes Land ziehen ist für uns im Moment keine Option. Uns ist die Nähe zu unseren Familien und alten Freunden sehr wichtig. Ich würde nicht ausschließen wollen für einen begrenzten Zeitraum ins Ausland zu gehen – z.B. Haus untervermieten und ein Jahr nach Südamerika gehen oder so. Kosten spielen hier aber keine große Rolle. Da würde ich lieber etwas länger voll arbeiten gehen.

      VG, nico

    2. Hallo Mafis,

      “Habt ihr schon mal nachgedacht irgendwann in ein „günstigeres“ Land zu ziehen?
      Wir als Familie hätten das nicht gemacht. Aus zwei Gründen

      – ärztliche Versorgung
      – Schule

      Nirgendwo auf dieser Welt zu diesem Preis in dieser Qualität zu bekommen. Natürlich gibt es im Ausland auch gute Bildung und gute Ärzte. Das ist dann aber privat organisiert und kostet ordentlich.

      @nico: Ich finde Deine Berechnungen ganz vernünftig und von “erschreckender” Schlichtheit. Ja, so einfach kann es sein. Selbst, wenn man als abhängig Beschäftigter arbeitet nd deshalb weniger Freiheiten in der Steuergestaltung hat, als ein Selbständiger und ein Einkommen für 4 reichen muss.
      Das ist übrigens ein weiterer Freiheitsgrad / Puffer für Dich und Deine Frau: Wenn ihr mit Mitte 40 arbeiten möchtet, aber nicht müsst, könnt ihr das als Selbständige tun. Als Selbständiger zieht man erst seine Kosten vom Umsatz ab und zahlt dann Steuern.
      Als abhängig Beschäftigter zahlt man erst Steuern und muss dann sehen, wie man mit dem Rest klar kommt 😉

      Gruß
      Finanzwesir

      1. Hallo Albert,

        dem kann ich nur zustimmen. Wir kriegen hier in Deutschland einen ziemlich guten Deal. Top Krankenversorgung und freie Bildung. Wenn ich das mit meiner Zeit in England vergleiche, dann dürfen wir uns hier wirklich nicht beschweren. Und das sind riesige Kostenblöcke! Immobilienpreise gehen zwar in den letzten Jahren ab wie Schmitz Katze, aber halten sich noch im Rahmen. Von daher kann man es wirklich schlimmer treffen als in Deutschland.

        VG, Nico

      2. “Wir als Familie hätten das nicht gemacht. Aus zwei Gründen
        – ärztliche Versorgung
        – Schule”

        Wir spielen sehr wohl mit den Gedanken Deutschland zu verlassen richtung Rumänien oder Ungarn . Nicht weil hier so schlecht ist sondern eher aus familiären Gründen.

        Beim Punkt “ärztliche Versorgung” bin ich bei Dir. Wir haben es gut in Deutschland. So sehen die Krankenhäuser in Osteuropa nicht unbedingt aus. Gute Ärzte gibt es aber auch dort. Kleinere sachen (zbsp wenn Du dier mal ein Arm brichst oder so) können dort auch gut behandelt werden. Da mache ich mir keine große Gedanken. Bei größeren Sachen (Krebs, Komplexe Ops usw) würde ich aber lieber in Deutschland sein. Und das ist auch möglich. Mann kann sehr wohl jederzeit zurück, sich wieder anmelden und behandeln lassen. Darüber wird es bald von mir ein Beitrag geben. Ich habe einige Telefonate mit Krankenversicherungen hinter mir.

        Thema Schule: ehrlich gesagt, das ist eher ein Grund für uns De zu verlassen. Meine ehem. Schule in Rumänien ist absolut TOP und was besseres für meine Kids kann ich mir kaum wünschen. Schulsystem in De macht mir eher angst.
        Deutsche Schulen gibt es hier übrigens auch!

        1. Hey,
          Mr W. und ich hatten das Gespräch ja schon.

          Ich bin auch der Meinung bei schlimmen Krankheit ist man wohl nirgends besser aufgehoben als in Deutschland. Nirgends hat man wohl so gute Überlebenschancen. Da verstehe ich dieses Schritt daher voll und ganz.

          Beim Thema Schulen sehe ich es ebenso ähnlich, wie Mr W. Ich finde das deutsche Schulsystem schon sehr fragwürdig. Es gibt deutlich bessere Beispiel in der Welt. Finnland ist z.B. uns meilenweit voraus. Natürlich jetzt kein Land mit niedrigen Kosten. Aber unter den Aspekt der Bildung finde ich die Deutschland ok, aber deutlich verbesserungswürdig.

          Gruß,
          mafis

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